Kleine hochwertige Anlage für's Arbeitszimmer

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Wolli

Guest
Ich stelle mir gerade eine kleine hochwertige Anlage für das entspannte Hören im Arbeitszimmer zusammen. Das Ganze soll möglichst unter 1.000 Euro bleiben. Dabei möchte ich gerne auf meine gesamte Musiksammlung zugreifen können, ohne eine CD einlegen zu müssen. Klanglich soll es in Richtung "authentisch", mit schöner Bühnenabbildung und eher schlank gehen. Das Ganze muss nicht extrem laut pegeln, soll aber schön dynamisch aufspielen. Wichtig ist mir ein perfekter Mittel- und Grundton. Da bei meinen alten Ohren bei ca. 16 kHz Ende ist, kann ich auf das letzte bisschen Hochton-Thrill verzichten. Ich möchte meine Lieben nicht mit tiefen "Bumm Bumm" Freqenzen stören, daher werde ich auf einen Subwoofer verzichten. Die TT/TMT müssen keinen besonderen Tiefgang haben, 50-60 Hz reichen locker.

"Abspieler" ist ein schon etwas älterer weißer iMac 20 Zoll (4. Gen. mit Intel Core Duo, 2 GB RAM, 250 GB HDD, Snow Leopard) und iTunes. Die Lossless Dateien liegen auf meinem Hauptrechner (i3, 8 GB RAM, 1 TB HDD) mit Windows 8 und iTunes, werden via Privatfreigabe auf dem iMac in iTunes angezeigt. Das Ganze kann ich vom Sessel aus fernsteuern. Den iMac hatte ich noch und er bekommt so noch eine Beschäftigung im Rentenalter.

Als USB-DAC verwende ich einen FiiO E17 der auf einem Desktop-Amplifier (Dock für den E17 + Kopfhörerverstärker + Vorverstärker) gesteckt wird. Der DAC hat verschiedene digitale Eingänge (optisch/Coax), ich nutze erst mal den USB-Eingang. Als Ausgänge habe ich Line fix und Line regelbar, ich nutze den regelbaren Line out, weil der Desktop Amplifier als Vorverstärker fungiert, der Endverstärker wird fest eingeregelt (Volume etwa 80 Prozent). Ich habe mich für diese Kombi erntschieden, weil sie sehr flexibel ist und genug Dampf für den Kopfhörer bereitstellt (bis zu 2 x 1 WRMS, je nach Impedanz des KH).

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Als Verstärker habe ich mir gestern einen S.M.S.L SA-98 bestellt, das ist der aktuelle von S.M.S.L mit mehr Leistung, als der SA-50. Dieser China-Amp soll analytischer, als der SA-50 spielen. Der SA-50 soundet etwas und wird daher als schmelzend zart beschrieben. Ich hab's da lieber etwas präziser und analytischer und somit fiel die Wahl auf den 98er. Ggf. werde ich dem Amp noch einen stabilen Schaltverstärker (34V, min. 5A) gönnen.

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Als Lautsprecher hatte ich zunächst alte, recht gute Triangle 2-Wege-Standboxen vorgesehen. Leider sind nicht nur die HT defekt, ein TMT ist ebenfalls platt. Da auf den Chassis nichts drauf steht, ist Ersatz schwer. Ich werde sie daher nicht verwenden.

Statt dessen habe ich mir soeben so was bestellt:

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Einen Koax wollte ich immer schon mal ausprobieren. Es handelt sich um eine recht kompakte Box mit SEAS WP 172 S Bestückung (170 mm TMT, 25 mm Hochtöner). Verkauft wurden die Boxen damals unter dem Namen "Sound Mechanics M7". Ich konnte heute ein neues Pärchen für einen Schnapper-Kurs ersteigern. Ich werde die LS auf Ständern und auf Regalbrettern an der Wand ausprobieren. Der Tiefgang ist mit 60 Hz nicht überragend, wandnah könnte u.U. noch was gehen. Mit 90 db / 1 Watt / 1 Meter ist der Wirkungsgrad gut genug, um es dem kleinen Verstärker nicht zu schwer zu machen.

Preise:

- iMac gebraucht um die 200 Euro
- DAC + Pre-/Kopfhörer-Amp 248 Euro als Bundle
- Verstärker 139 Euro (in China über eBay bekommt man den schon für unter 100 Euro)
- Coax-Lautsprecher 299 Euro

Die Komponenten habe ich nach tagelangen Recherchen in etlichen Foren und aufgrund von Tipps eines Users hier aus dem Forum ausgesucht. Das FiiO Bundle soll für diesen Preis unschlagbar gut sein, der China Amp ebenso. Bin gespannt, besonders auf den China-Amp und die Koaxe ...

Über meine Eindrücke werde ich noch was schreiben, wenn alle Komponenten da und eingespielt sind, sowie die optimale Aufstellung der LS gefunden ist.

Offene Fragen:

1. Noch unschlüssig bin ich mir darüber, ob es über Toslink (der iMac hat einen Toslink Ausgang) besser klingt, als über USB. Hat da jemand von Euch Erfahrungen? Ich höre ehrlich gesagt keinen Unterschied (nur über Kopfhörer gehört) :ugly: Das hängt sicher auch von der Qualität des Musikmaterials (Flac, Lossless ...) ab, oder?

2. Hat jemand von Euch mal an einem Class D China Amp ein hochwertiges Schaltnetzteil als Ersatz für das mitgelieferte Netzteil ausprobiert?

Gruß, Wolfram.
 
Wozu brauchst du den E17 in dem Setup, wenn du die Basisstation per USB an den Rechner anbindest? Ist da der eigentliche DAC drin?

Der DAC taucht am Rechner dann als USB-Audio-Geraet auf?

Ob die Musik digital ueber Toslink oder ueber USB uebertragen wird, sollte doch eigentlich kein Unterschied machen. Die DA-Wandlung geschieht ja erst in dem Fiio Bundle?

Was mit an der Basisstation besonders gefaellt, ist der USB-A-Stecker. Viele Geraete haben inzwischen nur noch diese winzigen Micro- oder Mini-USB Anschluesse, die mechanisch einfach nicht so stabil sind.
 
Count of Count schrieb:
Wozu brauchst du den E17 in dem Setup, wenn du die Basisstation per USB an den Rechner anbindest? Ist da der eigentliche DAC drin?

Der DAC taucht am Rechner dann als USB-Audio-Geraet auf?
Die Basisstation hat keinen DAC. Der E17 würde auch ohne die Basisstation laufen, ich hab sie nur wegen dem leistungsfähigen Kopfhörerverstärker dazu gekauft. So hat der DAC auch einen sicheren Stand.

Der DAC taucht als USB Gerät auf, braucht keinen extra Treiber.
 
Ich habe das Amarra Plugin ausprobiert. Vorweg .. ich werde die 40 Euro investieren.

Wer sich in das Thema einlesen will, für den habe ich den Link oben angegeben. Hier ein paar Highlights:

- Klinkt sich komplett in iTunes ein
- Umgeht die ganzen iTunes Verbiegungen, iTunes ist nur noch der Player und die Musikbibliothek
- Flac Dateien können direkt in AIFF umgewandelt und in die iTunes Biblothek eingebunden werden (mit Flac kann iTunes nichts anfangen)
- Nach Konvertierung: Datenrate = 4608 kBit/s, Abtastrate = 96 kHz, Datenformat = 24 Bit
- Das wird so auch an den DAC weitergegeben .. auch über USB
- Der DAC arbeitet (wenn ich das richtig verstanden habe) mit seinem eigenen Clock asynchron (Thema Jitter)

Ich tue mich schwer mit Klangbeschreibungen, habe bisher auch nur mit dem Kopfhörer vergleichen können. Man kann das Plugin während der Wiedergabe aus- und anschalten, leider wegen dem Clocksignal synchron / asynchron etwas mit Zeitversatz. Ich habe meine Freundin umschalten lassen .. zwischendurch mal auf Pause gestellt, dass ich nicht wusste, ob das Plugin nun läuft oder nicht (sie hat es während der Pause mehrfach an-/ausgestellt). Dabei konnte ich zu 100 Prozent sagen, ob das Plugin läuft oder nicht. Alledings nur bei entsprechendem Ausgangsmaterial (AIFF aus FLAC mit o.g. Werten). Ob das nun "Sounding" ist, mag ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen. Ich werde den Hörtest noch einmal wiederholen, wenn die Seas Koaxe eingespielt sind.

Gruß, Wolfram.
 

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Das mit den coaxen hört sich interessant an :thumbsup:
Ich bleib mal.dran hier
 
Kannst ja bei Gelegenheit mal vorbei kommen und lauschen, wenn Du hier in der Ecke bist. Koaxe @Home sind ja nicht so häufig anzutreffen ;)
 
Hmm, Front Row scheint das Plugin zu umgehen :ugly: Schade, das wäre eine schöne fernbedienbare Oberfläche für die Bedienung vom Sofa aus gewesen. Egal, eine kleine Apple Bluetooth Alu Tastatur hab ich schon, kommt halt noch eine BT Maus dazu. Dann kann ich das vom Sofa aus bedienen (wenn ich eine Brille aufsetze). Ein 20 Zöller ist halt nicht so groß. Jetzt könnte ich ein iPhone für die Fernbedienung gebrauchen. Gibt's auch eine iTunes Fernsteuerung für Android? Dann könnte ich mein Pad verwenden. Das Amarra Plugin ist echt :thumbsup: Ich werde jetzt nur noch Flac-Dateien saugen, der Itunes Store fällt dann natürlich aus ( nur AAC :ugly: ). Gibt es einen guten (bezahlbaren) Store für Flac Files?

Was ich auf jeden Fall auch noch teste, ist ein Raspberry PI mit dem angepassten Multimedia OS. Wenn das genauso gut funktioniert, wie mit dem iMac, würde ich darüber nachdenken, den DAC, den Verstärker und den Raspberry in ein schönes Plexiglas Gehäuse zu bauen, mit einem amtlichen Netzteil. Display dann per Remote auf mein Android Pad. Hätte was ...

Arbeitszimmer ist so weit vorbereitet. Hab einen sehr bequemer Sessel hochgewuchtet, davor einen kleinen Tisch. Die Standboxen, die ich erst verwenden wollte, werden LS-Ständer für die Koaxe. Hierzu habe ich unten und oben schon Teppich auf die Gehäuse aufgeklebt. Das Zimmer ist recht zerklüftet, mit schräger, hoher Decke. Vor den LS liegt ein relativ dicker Teppich. An den Wänden hängen ein paar Flaggen. Kein Hall im Raum, aber auch nicht überdämpft. Das Fenster ist seitlich, relativ weit weg von den LS. Die den Boxen gegenüberliegende Seite wird durch den großen Sessel und mich zum größten Teil abgedeckt, an der Rückwand befinden sich auch Regale, die recht gut gefüllt sind. Es gibt quasi keine großen, glatten Flächen mehr im Raum. Die Reflexionen sollten sich also in Grenzen halten, die Koaxe (eigentlich ideale Nahfeld-Abhörmonitore) tun ihr übriges. Sollte es doch irgendwo welche geben, kann ich die bekämpfen. Ist ja nur ein Arbeitszimmer, Optik Nebensache. Ich sitze auch relativ nah vor den Koaxen. Ich mache die Tage mal Fotos vom Aufbau.

Interessiert Euch das Ganze überhaupt? Ich will ja niemanden langweilen ;)

Gruß, Wolfram.
 
Hallo Wolli,

zum Thema iTunes/Amarra etc. wird es in Bälde eine weitere interessante Variante geben:
JRiver Mediacenter, eines der klanglich (und auch sonst) besten "Abspielprogramme" unter Windows, bekommt einen Ableger für MacOS.

Der Quellcode für das Programm wurde so umgebaut, dass er betriebssystemunabhängig geworden ist. Daher kann das JRiver Programm jetzt auch unter MacOS (später wohl auch unter anderen Xen) laufen.

Zunächst wird unter MacOS "nur" Audio möglich sein, was für mich aber sowieso das einzig Interessante ist.

Im Gegensatz zu iTunes wird das JRiver-Programm auch bei extrem vielen Datensätzen nicht langsam. Auch die Tagging-Möglichkeiten und die Anpassung der Benutzeroberfläche geht weit über iTunes hinaus. Und wie gesagt, klanglich ist JRiver spitze.

Jetzt warte ich nur noch ungeduldig, bis die erste MacOS-Version ausgeliefert wird.

Ach ja, und mit JRemote gibt es eine Fernsteuerung, die auch Apples Remote Programm mindestens ebenbürtig ist.
 
Hallo Fred,

das hört sich sehr interessant an :thumbsup: Wenn es OS-unabhängig wird, tippe ich auf eine Java-Version. Wenn dem so ist, könnte es bei älteren Java-Runtime-Versionen zu Problemen kommen. Auf meinem alter iMac läuft nur Snow Leopard und da gibt's keine neuen Java-Versionen mehr für.

Amarra klinkt sich auch nur bei Audio ein, wäre aber kein Problem. Wichtig ist mir, dass ich hochauflösende Audio-Medien abspielen kann. Ich denke mal, dass JRiver kein Problem hat, Flac direkt abzuspielen. Dafür würde ich auch auf iTunes verzichten.

Gruß, Wolfram.
 
Wolli schrieb:
Wenn es OS-unabhängig wird, tippe ich auf eine Java-Version
Hallo Wolli,

nein, das Programm ist vollständig in C geschrieben.
Die Entwickler haben sich aber von Microsoft unabhängig gemacht und alle Bibliotheken selbst geschrieben.
Deshalb wird das Programm überall laufen, wo es einen C-Compiler gibt - also überall ;).

Unter Windows existiert JRiver schon viele, viele Jahre. Es ist also sehr ausgereift.
Unter MacOS wird man sehen - anfangs wird es sicherlich Probleme geben.
Aber ich bin sehr zuversichtlich, zumal bisher eigentlich wöchentlich Updates (für Windows) rauskamen.

JRiver enthält z.B. auch DSP-Funktionen (Convolver, Equalizer etc.), die auf dem PC ausgeführt werden können.
Auch ein Betrieb als Server ist möglich.

Flac abzuspielen ist eine der leichtesten Übungen für JRiver (bis jetzt unter Windows, sicherlich dann auch unter MacOS).

Nach dem letzten Update von iTunes, das zwar optisch Verbesserungen brachte, in der Bedienung aber leider fürchterlich geworden ist, warte ich schon sehnsüchtig auf JRiver unter MacOS.
 
Fred schrieb:
JRiver enthält z.B. auch DSP-Funktionen (Convolver, Equalizer etc.), die auf dem PC ausgeführt werden können.
Das ist natürlich der Hammer! Der EQ in iTunes ist - sagen wir mal - übersichtlich :D Bin echt gespannt!

Gruß, Wolli.
 
Das JRiver finde ich ziemlich interessant, vorallem da es dafür auch Remote-Apps gibt.
Was ich leider sehr Schade finde, dass alleine die Remote-App 8,99€ kostet.
Das Prog an sich liegt wohl um die 50€, finde ich eigentlich in Ordnung, werde ich aber wohl ausprobieren.
 
Die JRemote-App ist ihr Geld auf jeden Fall wert.
Der Entwickler berücksichtigt auch Verbesserungsvorschläge der Anwender.
Es kommen immer wieder zeitnah Updates heraus.

Die Bedienung des MediaCenters wird dadurch so richtig komfortabel ;).

Denis schrieb:
Das Prog an sich liegt wohl um die 50€,
Ab und an gibt es auch Rabatt-Aktionen bei JRiver.
Aber auch ohne ist das Geld hier gut investiert.

Da das Programm überaus umfangreich ist, muss man sich erst ein wenig einarbeiten.
Aber es gibt ja eine voll funktionsfähige Demo, die einen Monat lang lauffähig ist.
 
Sorry Wolli, dass ich hier etwas zwischenfunke, ich hoffe das geht in Ordnung ;=)
Also mal angenommen ich habe einen PC mit eingerichtetem Jriver MC. Kann man hier die Lautstärke Softwaremäßig regeln, also vom Ipad aus, laut Bildern ist eine Art Lautstärkeregler vorhanden. Das problem wird wohl sein, dass der Dynamikumfang dabei leidet oder? Wäre sowas deutlich Hörbar?
Geplant ist im Prizip art HTPC/Server. An diesem würde meine M-Audio Fast Track Pro hängen, die Signale würden dann über eine kleine Studio Endstufe an die Lautsprecher gehen.
Vorrangig geht es hier um das Musikhören, eine Anbindung an den TV für Filme ist aber durchaus denkbar.

LG
 
Hallo Denis,

die Lautstärke kannst Du bedenkenlos über die iPad/iPhone App regeln.
Intern arbeitet JRiver mit 64 Bit bei allen Audio-Operationen.
Du hast also einen riesigen Headroom und somit keine Klangverluste bei der Lautstärkeregelung.
Der Dynamikumfang leidet also nicht.

JRiver lässt sich auch als reiner Medienserver (ohne GUI) konfigurieren.
 
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