Frequenzbereich mittels passiven Bauteilen anheben?

((( atom )))

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Ich habe in meinem E30 zwei 2 Zoll Breitbänder von Peerless in kleinen Gehäusen an Stelle der Frischluftdüsen verbaut. Dazu zwei AA 130 in die originalen Aufnahmen im Fußraum. Leider habe ich drei böse Überhöhungen im F-Gang (120, 1200 und 5000 hz), so dass die 3 EQ-Bänder meines Clarions alle in Benutzung sind. Das ganze klingt breitbändertypisch so auf den Punkt, dass ich gerne ohne Hochtöner auskommen möchte. leider fallen die Peerless aber aufgrund des Einbaus (gerade in den Wagen schauend) ab 10 khz etwas ab. Nun habe ich neulich beim stöbern irgendwo einen Lautsprecherbauvorschlag gesehen, bei dem ein Frequenzbereich im Mittelton via Weiche angehoben wurde. Leider fiel der Groschen erst sehr viel später, so dass ich nicht mehr weiss, welcher Vorschlag das war. Somit kann ich mir die Schaltung nicht angucken. meine Frage ist nun: Ginge das auch im Hochtonbereich? Mir ist absolut nicht klar, wie ich mit einer passiven Weiche einen Bereich anheben kann, aber scheinbar geht's ja doch..

Kann mir jemand verraten, wie?

Dass ich natürlich auch einen Sperrkreis für eine andere Problemzone bauen könnte um eine EQ-Band frei zu kriegen, ist mir schon klar, ich hätt's aber lieber so rum, sollte weniger Aufwand sein.
 
imho kann man passiv nichts anheben...wo sollte die benötigte Mehrleistung auch herkommen?
 
Hm, Wikipedia zum Saugkreis: Ziel ist es, einen bestimmten schmalbandigen Frequenzanteil des Stroms oder eines magnetischen Feldes im Saugkreis möglichst vollständig zu absorbieren und – im Falle eines Einsatzes als Filter – den Wechselspannungsanteil bei dieser Frequenz über den Saugkreis abzuleiten und im Idealfall gegen Null zu bringen.

Der macht das Gegenteil, von dem, was ich will..
 
Slartibartfass schrieb:
imho kann man passiv nichts anheben...wo sollte die benötigte Mehrleistung auch herkommen?
Ich hatte es auch immer so verstanden, dass das nicht ginge,habe aber eben neulich diesen Frequenzgang gesehen, ein mal mit und ein mal ohne das Filter. Es hieß dazu, dass das Filter eine Senke im F-Gang anhebt.
 
Ich habe sowas auch schon mal gesehen. In dem Artikel (vielleicht denken wir an den gleichen) hat der Verfasser aber auch geschrieben, dass man diese Schweinerei normalerweise vermeiden sollte und es nur in sehr engen Grenzen anwenden dürfe. Wie es ging, weiß ich aber selbst auch nicht mehr. Deshalb würde ich in jedem Fall sagen:

((( atom ))) schrieb:
Dass ich natürlich auch einen Sperrkreis für eine andere Problemzone bauen könnte um eine EQ-Band frei zu kriegen, ist mir schon klar, ich hätt's aber lieber so rum, sollte weniger Aufwand sein.
Das ist einfacher, macht weniger oder maximal den gleichen Aufwand und hat mit Sicherheit weniger Folgen als eine Anhebung mittels passiver Bauteile.
 
Du könntest versuchen den 120Hz Peak mit einer Kombination aus HP Filtern von HU und Endstufe wegzukriegen.

Gruß
 
und hat mit Sicherheit weniger Folgen als eine Anhebung mittels passiver Bauteile.

Joa, man kann schon passiv "anheben". Das ist aber kein echtes anheben. Das ist ein Absenken aller anderen Frequenzen bis auf das was man anheben möchte.
Dabei wandeln die Bauteile natürlich den "Rest" in Wärme um und das ist je nach gewünschter Anhebung dann pure Energievernichtung.
Ein Sperrkreis ist also eine Bandsperre bzw. notch Filter. Ein Saugkreis ist das gegenteil. Also ein Glockenfilter bzw. peak Filter. Beides geht theoretisch passiv. Im Hochton kann man auf Grund der geringen Leistung einen Saugkreis ohne Probleme verbauen.
Bei einem Tieftöner muss eben verdammt viel Leistung "vernichtet" werden. Daher ist das da nicht das Mittel der Wahl.

Das gilt nur für das oben beschriebene System der Anhebung. Wenn jemand eine passive Schaltung kennt die ohne die Energievernichtung auskommt oder gar einzelne Frequenzbereiche verstärken kann, dann wäre ich für ein Schaltbild sehr dankbar :)

Mit freundlichen Grüßen
Stefan
 
Ja, schade, ich hatte gehofft, dass es gehen würde. Einen der anderen Problembereiche weg zu kriegen wird Action, weil die EQs rechts und links natürlich unterschiedlich sind. Das Hochton Problem ist lustigerweise völlig symmetrisch, obwohl der linke und rechte Breitbänder mich in einem anderen Winkel sehen. Da scheinen sich einige Refelxionen zur Abwechslung mal positiv auszuwirken.

Dem Peak beim TMT ist sehr schwer bei zu kommen. Der Frequenzgang steigt aus dem Keller gerade bis 120 hz, fällt dann wieder bis 200 rund 6 dB ab und verläuft dann leicht fallend. Wenn ich nicht direkt auf den Peak einen heftigen EQ setze habe ich gar keinen Tiefbass. Mit einer tieferen Trennung hatte ich auch nicht wirklich Erfolg bisher. Damit fällt die HU / Endstufen Filter Lösung leider auch weg. Mittelfristig denke ich eh über einen Mindmap nach, so dass ich da jetzt auch nicht so viel Aufwand reinstecken will. Ein weiteres Problem ist nämlich die Empfindlichkeit von Breitbändern was die Laufzeitkorrektur angeht. Meine HU macht eben nur diese 2,nochwas cm Schritte und 100%ig passen tut keiner. Blöd, vor allem, weil die Peerless tonal wirklich toll sind und breitbändertypisch ein völlig geschlossenes Klangbild abliefern. Da sie gefühlt Millimeter genau abbilden, stören kleine Fehler bei mancher Musik enorm. Frauenstimmen hüpfen z.B. bei bestimmten Frequenzen dann gerne 10 cm nach rechts und wieder zurück (liegt wohl an der nicht genau passenden Laufzeit). Das tun sie aber haascharf umrissen und exakt ortbar, was einen ganz schön nerven kann, wenn man drauf achtet.

Insgesamt gefällt mir das Konzept wirklich gut, weil es so schön einfach ist: Clarion USB HU (Nummer sounso ;)), zwei Protovisions, die quer aufrecht stehend exakt ins Handschuhfach passen, ein 0,5 F Mundorf CAP, der genau fest in eine Mulde neben dem Handschuhfach passt, die AA130 in den original Einbauplätzen im Fußraum und eben die Peerless 2 Zoll Treiber in 0,4 l Gehäusen, die ich in die Plätze der entfernten Frischluftdüsen geschoben habe. Die Peerless sind schwarz mit schwarzem Filz quasi eingelassen verbaut und bekommen noch Hexagon-Gitter. Man sieht also praktisch nix vom Einbau und er klingt echt gut. Erstaunlich natürlich. Das ganze bekommt noch einen Fortissimo-BP, der nur noch eingebaut werden muss.

Breitbändig absenken, um den Hochton anzuheben würde bei den Treibern leider wenig Sinn machen, da deren Wirkungsgrad mit 82 dB ohnehin schon sehr bescheiden ausfällt. Wenn ich dann noch absenke lande ich bei 80 oder so dB.
 
Dopolus schrieb:
Wenn jemand eine passive Schaltung kennt die ohne die Energievernichtung auskommt oder gar einzelne Frequenzbereiche verstärken kann, dann wäre ich für ein Schaltbild sehr dankbar :)

Wie gesagt wurde dort tatsächlich angehoben. Ist doch auch grundsätzlich möglich mit Filtern hoher Güte (>1).
 
Mir fällt grad noch ein...
Wenn gar nix mehr geht, dann kannst du dir auch einen externen EQ kaufen. Ist sicher günstiger als Passive kreise mit hochwertigen Bauteilen. Dafür aber auch sicher schlechter... -.-

Mit freundlichen Grüßen
Stefan

Edit:
Wie gesagt wurde dort tatsächlich angehoben. Ist doch auch grundsätzlich möglich mit Filtern hoher Güte (>1).

Meine Aussage war auch nicht ironisch gemeint. Ich würde mich echt über ein derartiges Schaltbild freuen. Wenn man davon ausgeht, dass die anderen Frequenzen alle gleich laut bleiben, dann würde im entsprechenden Frequenzband der Anhebung entweder der Wirkungsgrad steigen oder die zugeführte Leistung zunehmen. Wenn letzteres der Fall ist, muss sie irgendwo her kommen. Da sie ja nicht von der Endstufe kommen kann (Leistung soll ja konstant bleiben) würde mich interessieren wo sie dann her kommt. Selbst wenn ich es nicht verstehen könnte, würde ich es nachbauen und testen.
 
JA...
EXTERNEN EQ... z.B. einen
von AUDIO System ...
oder ein "älterer" von ZAPCO..
soWIE ebenfalls von ....
da gibt`s einige die NICHT STARK "verfäschen" und ....


erFREUte liebe herzl. beste WOCHENends Grüße aUs HH
Anselm

w.
 
Dopolus schrieb:
Ist sicher günstiger als Passive kreise mit hochwertigen Bauteilen.
Ein guter EQ günstiger als ein paar passive Bauteile? Meine 3-Wege-Weiche hatte 80€ gekostet (für beide seiten zusammen) und hat nicht nur "Theoretikern" gefallen ;)

Dopolus schrieb:
Wenn letzteres der Fall ist, muss sie irgendwo her kommen. Da sie ja nicht von der Endstufe kommen kann (Leistung soll ja konstant bleiben) würde mich interessieren wo sie dann her kommt.
Natürlich kommt die Leistung von der Endstufe. Das ist kein Perpetuum Mobile. Der "Trick" mit dem Hochpasskondensator bei Tieftönern ist ein Beispiel, wo mehr Pegel durch eine Absenkung der Impedanz gewonnen wird.
 
Der "Trick" mit dem Hochpasskondensator bei Tieftönern ist ein Beispiel, wo mehr Pegel durch eine Absenkung der Impedanz gewonnen wird.

HP-Kondensator heißt dann aber auch, dass dafür Frequenzen abgeschnitten werden. Ob die tatsächlich jemals wiedergegeben werden konnten oder nicht, ist mal da hin gestellt. Aber ich mache eine Pegelabsenkung untenherum und gewinne dadurch "scheinbar" obenherum. Tatsächlich entlaste ich ja auch das Chassi und es spielt lauter.

Ein guter EQ günstiger als ein paar passive Bauteile? Meine 3-Wege-Weiche hatte 80€ gekostet (für beide seiten zusammen) und hat nicht nur "Theoretikern" gefallen ;)
Kommt immer auf die Ansprüche an. Man kann Weichen für 20€ bauen die sehr gut funktionieren. Es gibt aber auch Weichen, da kostet ein Einzelcap schon mal über 100€. Das kommt immer drauf an, was man als "ausreichend" bezeichnet.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan
 
Dopolus schrieb:
HP-Kondensator heißt dann aber auch, dass dafür Frequenzen abgeschnitten werden. Ob die tatsächlich jemals wiedergegeben werden konnten oder nicht, ist mal da hin gestellt. Aber ich mache eine Pegelabsenkung untenherum und gewinne dadurch "scheinbar" obenherum. Tatsächlich entlaste ich ja auch das Chassi und es spielt lauter.

Die Entzerrung mittels Hochpasskondensator, wie sie Timmermanns gerne anwendet, funktioniert nur leider umgekehrt. Ich senke den Buckel durch die hohe Einbaugüte ab und hebe bei tiefen Frequenzen den Pegel an. Die Hochpasswirkung setzt tiefer auch noch ein. Insgesamt macht der Lautsprecher in dem Bereich, wo angehoben wird, aber deutlich mehr Hub (muss er ja, sonst würde es nicht lauter werden).
 
Externer EQ wär mir zu viel Klimmbimm. Ich mag ja gerade das Simple an der Anlage. Wobei so'n Zapco EQ natürlich mal lecker wäre. Naja, dann werde ich mich nach meinem Urlaub mal da ran setzen und ein paar passive Filter basteln. Ich denke, großartig teure Bauteile wird's nicht brauchen, da ich ja nur was sperre und nicht wirklich trenne oder so.
 
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