Akustik im Auto?

Pug_87

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Hallo,

wie ist es eigentlich mit der Akustik im Auto? Man sagt ja, im Heimkino spielt die Akustik eine sehr große Rolle.
Durch gezieltes anbringen von Absorbern soll es eine deutliche Klangverbesserung bringen.

Kann man das im Auto auch erreichen? Oder ist die Akustik in Autos sowieso besser gerade durch den Stoff Dachhimmel und Tepichboden usw..?

Natürlich werden jetzt die wenigsten irgendwelche hässliche große Absorber hinkleben aber würde es theoretisch etwas bringen?
 
Klatsch mal in einem Golf 1 in die Hände. Das danach dann beim Golf 7.

Klingt ein wenig anders ;)

Die Akustik vom Fahrzeug ist sehr wichtig. viel mehr als Verkleidungen rückseitig zu bedämpfen und Blech ruhig zu stellen geht aber kaum.
 
Die Akustik vom Fahrzeug ist sehr wichtig. viel mehr als Verkleidungen rückseitig zu bedämpfen und Blech ruhig zu stellen geht aber kaum.

Ich dachte das bedämpfen von Verkleidungen soll einfach nur störende vibrationen verhindern und nicht der Akustik dienen.
 
das Problem ist, dass du zuhause die akustik relativ gut verändern kannst, ohne die nutzbarkeit einzuschränken, im Auto ist dies fast nicht möglich.

deswegen muss man im Auto viel mehr tricksen und viel individueller arbeiten, zuhause passt du die nachhallzeit an, verminderst flatterechos und baust ein paar absorber für raummodden und bekommst schon sehr gute Lösungen...

Phil
 
Klatsch mal in einem Golf 1 in die Hände. Das danach dann beim Golf 7.

Klingt ein wenig anders

golf 1 kann aber auch gut klingen zumindest wenn vorn vier trompeten verbaut sind :D

ansonsten , klar macht der raum und die oberflächenbeschaffenheit was aus , selbst zwischen leder und stoffausstattung wird man nen unterschied merken

Mfg Kai
 
Und auch Scheibenrefletionen beeinflussen im Auto mit !

Viele haben auch schon ihr Amaturenbrett und auch andere Teile mit Teppich, Wildleder und der Gleichen bezogen um möglichst viele Reflektionen zu verringern!

Auch die asymetrische Anordnung des Tachohügels mischt mit,

genauso wie die Mittelkonsole (500Hz Loch)

Auch der Fußraum als Horn...

Fahrzeugreso und Druckkammereffekt...

Fahr und Windgeräusche...

usw.
 
Zum Musikhören ist das Auto akustisch der völlig falsche Raum. Das macht aber den Reiz aus ;)
 
My car is my castle.
Im Auto stört sich keiner an meiner Musik/Lautstärke.
Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.
Wilhelm Busch
 
ja, der olle Wilhelm Busch kannte uns schon:
http://www.gavagai.de/zitat/literatur/deutsch/HHC178.htm ;)


Beifahrer (mit/ohne).
- Du meintest...Beifahrer-in...
denn:
Im Auto stört sich keiner an meiner Musik/Lautstärke.
:hammer:

Zur Frage:
Jede Hörumgebung hat ihre eigenen akustischen Eigenschaften. Da die Aufnahme ja schon in irgendwelchen Räumen stattfindet, deren akustische Antwort mit in das Klangbild eingeht - es sei denn, die Elektronen werden ohne Mikro direkt ins Mischpult geleitet und der Sound wird dann im Masteringraum "gemacht", der aber halt auch seine ganz eigene akustische Signatur hat. Je kleiner und zerklüfteter die Abhörzelle (Auto), desto unmöglicher wird eine realistische Klangwiedergabe, beispielsweise, wenn man einen großen Konzertsaal betrachtet, in dem mal unverstärkte orchestrale Musik life erlebt und der völlig andere Nachhallzeiten hat als das Auto. Tiefe Frequenzen werden in der winzigen Kammer des Autoinnenraums als Mischung aus Druckkammer und mitwackelnden Begrenzungen verzerrt, mittlere Frequenzen kommen mehrfach an, da sie sowohl auf direktem Weg vom Töner als auch über diverse reflektierte Umwege ans Ohr kommen. Sprich: im Auto kann man von unverfälschter Klagwiedergabe nicht wirklich sprechen - eher von Sound, der dem Hörer mehr oder weniger gefällt. Das kann auch kein DSP reparieren - nur halt mehr oder weniger schlecht kaschieren.

Ich bin ja im Stereo-Zeitalter groß geworden und hab dann in den 1980er Jahren mit ernsthaftem CarFi angefangen, wo wir den 2 Kanälen Stück für Stück weitere hinzugefügt haben. Und dann in den 90ern letztlich vollaktive Vielkanalanlagen hatten, die mittels erster DSPs schon heftig verbogen werden konnten. Als dann das Heimkino aufkam (Tricom hatte 1993 das weltweit erste Heimkino in einem T3 auf der IFA gezeigt), hatten die altbackenen Stereo-Leute richtige Probleme, die 5+1-Welt zu verstehen. Aber die CarFi-Jungs hatten davor keine Schiss und bauten somit schon damals wirklich ausgefuxte Heimkinos. Gute Learnings! ;)
 
Für's Handy gibt es Displayschutzfolien die dreilagig aufgebaut sind. Eine Adhäsionsschicht, eine kratzfeste Schicht und dazwischen eine Schicht aus Silikon zur dämpfung. Wenn es sowas für die Scheiben im Auto gäbe um die Scheibenreflektionen etwas zu mildern...
 
zum einen wäre die realisierbare Schichtstärke zu gering für nennenswerte Dämpfung, zum anderen ist das Bekleben der vorderen Scheiben gefährlich. Wenn es rumst, bekommt die Feuerwehr die Scheibe nicht mehr so leicht eingeschlagen, da die Folie die Glassplitter ähnlich einem Verbundglas zusammen hält.
 
Man wird ja noch träumen dürfen.
Am nervigsten sind eh die Seitenscheiben. Das ist wenigstens bei schönem Wetter leicht zu beseitigen.
 
Dämmung und dämpfung sind daher ja auch die Basics. Dann kann man ja auch einiges machen um sinnvolle Abstrahlwinkel der Lautsprecher zu schaffen. Zuletzt gibt es auch Lautsprecher mit engerem Abstrahlwinkel, weswegen sich unter anderem Breitbänder einer kleinen Fangemeinde erfreuen- von den Klangprozessoren mal ganz abgesehen... Auch gibt es Leute, welche mit Moosgummi, Schaumstoff-unterfütterung und Alcantara / Stoff der Innenausstattung etwas nachhelfen. Die Idee der Scheibenbedämpfung ist ebenso alt, hier sei darauf hingewiesen dass z.b bei einem BMW 7er die Doppelverglasung deutlich Fahrtwindrauschen vermindert...
 
Nicht nur Fahrtwind. Wenn das Dach erstmal gedämmt ist glaubt man gar nicht wie laut so ne Windschutzscheibe bei Regen ist.
 
Volldämmung inklusive Dach gehört für mich seit Jahren zu den Basics... die größte Blechfläche ohne versteifungs-Sicken und zudem noch am nähesten am Ohr...
aber die Ansprüche in Kosten/Arbeitsinvestition und dem Anspruch ansich sind ja immer Individuell..
 
Seid ihr mal mit nem Active-Noise-Coltrol-Kopfhörer bei Regen Auto gefahren? Das hört sich an, als würde die Scheibe mit Schrot beschossen :)

Die "Kompfort"-Seitenscheiben mancher Luxuslimousinen sind einfach nur dicker - was den Schalltransfer reduziert. In Okis ollem S-Klasse sind schußsichere Scheiben - das ist noch besser... Wenn wir die Außenbleche mit Dämpfungsplatten bekleben, dann dämmt das nicht nur den Schalltransfer, sondern bedämpft zudem die Eigenschwingungen (=Resonanzen) des Blechs. Wirklich "versteifen" kann man das nicht nennen - für sowas klebt man Streben auf. Guckt Euch mal die ganz wilden dB-Drag-Druckkammern (ehemals auch "Auto" genannt) an - da seht Ihr, wie man wirklich effektiv versteift.
 
Lochblech mit Sikaflex aufgeklebt, mit Glasfaser drüber und dann Alubutyl reduziert die Schwingungsfähigkeit der Blechteile massiv und verschiebt die (neue Rest-)Schwingungsresonanz ausserdem ausserhalb des Störungsbereiches. In Eigenarbeit ausserdem nicht unbedingt super-teuer; so an den entsprechenden Punkten angesetzt, kann das ganze Fahrzeug auch unfallsicher ruhiggestellt werden. Bei Aluminiumstreben, Metallstreben oder Holzplatten im Dachbereich wird mir ziemlich übel wenn ich da an einen Unfall (mit Überschlag) denke..
 
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