Erfahrungsbericht zum Spinner K15 D2

Phrenetic

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Hallo Klangfuzzis,

um einerseits mal ein wenig mehr zu tun als technische Sachen vom Stapel zu lassen....und andererseits weil es dazu fast nichts zu lesen gibt, schreibe ich hier mal meine Erfahrungen mit dem Spinner Audio K15 D2 nieder.

Das Gehäuse hat momentan 120l und ist auf etwa 34Hz geportet. Das Auto ist ein T4 der einem bei 40Hz rum etwa 20dB schenkt. Die Addition der beiden Funktionen gibt zwar einen recht heftigen Peak bei ~45 Hz, aber anders abzustimmen gehts schwer. Der T4 ist im Tiefton generell ein schwieriges Auto, weil die Abmessungen schon stehende Wellen in recht tiefen Frequenzbereichen zulassen....bei ~100Hz zum Beispiel, wo sich, emotional gesprochen, die "Straffheit" des Basses aufhält, hat er eine dicke -6dB - Senke...direkt vor dem +19dB@40Hz - Gebirge.

Fazit 1: In einem anderen Auto mag er sich anders verhalten.

Zum Woofer:
Er ist mit 25mm xMax (in eine Richtung) sehr langhubig ausgelegt, die extrem fette obere Polplatte lässt aber vermuten dass das nicht mehr so recht linear sein wird. Andernfalls müsste die Schwingspule etwa 8cm lang sein...und das funktioniert evtl. schwer mit dem physikalischen Ende der untern Polplatte. Sicher bin ich mir da aber nicht...
Er hat eine Imposante Erscheinung, ein mächtiger Antrieb und viel Raum für Auslenkung. Dazu ein stabiler Korb, eine fette Sicke und eine echt große Zentrierspinne. Die Linearität des Woofers möchte ich lieber nicht beurteilen....dazu fehlen mir die Fakten.

Naja, zum Klang:
Der Spinner spielt auf jeden Fall echt sauber auf den Punkt. Richtig eingepegelt ist das ein toller Woofer der (in meinem Auto) vorne total unauffällig mitten auf der Bühne spielt. Zackig und sauber.

Was im Vergleich zu anderen Woofern auffällt ist dass er, dann wenn den anderen im Tiefton die Luft ausgeht, erst so richtig loslegt...mit dem fast endlosem Hub schiebt der im Tiefbass sehr brachial an. Die tiefe Portfrequenz scheint ihm da recht gut zu passen.

Im Oberbass hat er dagegen wieder Problemchem. Er gibt zwar akkurat raus was ihm reingegeben wird, aber bei hohen kickbass-Pegel wird er "leise" und fängt an viel Hub um nichts zu machen. Da vermute ich dass ihm mein Volumen einfach zu groß ist, und meine Portfläche (45cm*5cm) zu gering.

Da muss noch probiert werden. Womöglich im Didi-Bandpass, der dürfte mein Fahrzeug besser kompensieren, aber weniger Tiefbass liefern....

Alles in allem ein sehr potenter Woofer der sowohl sauber spielt als auch im tieffrequenten richtig loslegen kann. 25mm in eine Richtung sind nicht zu unterschätzen :) Trotzdem behält er sich richtig eingepegelt seinen Feingeist, sauber abgeschnittene Bässe um z.B.Pink Floyd hören zu können sind ohne weiteres drinnen.

Ich denke an mehr als den 1.2kW die ich ihm momentan aus meiner HiFo Zeus VIII geben kann geht der noch ein ganzen Eck besser....die Hubreserve ist gewaltig.

Der Wehrmutstropfen ist der Wirkungsgrad...gegen meinen alten Quantum 15D2 hat er im BR in der Disziplin keine Chance, der Quantum ist bei gleicher Leistung um ein ganzes Eck lauter. Nur mit dem Unterschied dass der dann halt mit dem Hub am Ende ist....und der Spinner lachend noch eine Schippe drauflegen würde, wenn die Leistung da wäre...

Jau, so viel dazu :)

Grüße, Tobi
 
Re: Spinner K15 D2

an welcher Stufe hing der Sub beim testen?

mfG Alex
 
Re: Spinner K15 D2

Eine Hifonics Zeus VIII ist das, dementsprechend sind die Spulen in Reihe bridged an der Zeus.

Grüße, Tobi
 
Re: Spinner K15 D2

Phrenetic schrieb:
Ich denke an >1.2kW die ich ihm aus meiner HiFo Zeus VIII geben kann geht der noch ein ganzen Eck besser....die Hubreserve ist gewaltig.


dieser Satz ließ mich zweifeln.

mfG Alex
 
Re: Spinner K15 D2

Langhubige Subs müssten doch von sich aus ein wenig wirkungsgradschwächer sein, weil sich ein kleinerer Teile der Spule im Magnetfeld befindet, als bei einem ähnlich dimensionierten/konstruierten Sub, oder nicht?

BTT: Könnte man den auch geschlossen verbauen? Oder tiefer abstimmen?
 
Re: Spinner K15 D2

wing schrieb:
Langhubige Subs müssten doch von sich aus ein wenig wirkungsgradschwächer sein, weil sich ein kleinerer Teile der Spule im Magnetfeld befindet, als bei einem ähnlich dimensionierten/konstruierten Sub, oder nicht?

Ja, wenn die obere Polplatte gleich dick bleibt sinkt der Wirkungsgrad mit länger werdender Spule. Wenn sie dicker wird nicht unbedingt, aber dann nimmt die Feldstärke im Luftspalt ab, man braucht mehr Magneten oder einen kleineren Luftspalt um das zu kompensieren.

wing schrieb:
BTT: Könnte man den auch geschlossen verbauen? Oder tiefer abstimmen?

Ja, geschlossen dürfte er auch funktionieren. ~60-70l sollen da ganz gut passen. Qtc 0.7 ist schon bei ~40l erreicht.
Bei mir im Auto macht das aber wenig Sinn, dann bleibt vom Woofer quasi nur noch ein fetter 45Hz-Peak übrig...und es geht noch mehr Wirkungsgrad verloren.

Tiefer abstimmen geht noch in Grenzen, ~30Hz dürften noch sinnvoll drinnen sein. Darunter wirds schwer weil er dann in der Mitte des Übertragungsbereichs schon arg durchhängt.

(Edit: Mal zwei Bilder, einmal mit Einfluss des Autos, einmal ohne. Rot ist BR 120l@34Hz, Türkis ein Didi-BP 55l closed, 110l@75Hz. Man sieht dass der BP genau da wo das Auto den Pegel reduziert auffüttern würde, aber dafür einige dBs im Tiefbass fehlen...

(Edit: Den Frequenzgang des Autos hab ich aus einer alten Auto-Hifi)

[attachment=1:223zj79q]BRvsBP1.png[/attachment:223zj79q]
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Grüße, Tobi
 

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Ich denke, anhand deiner Beiträge wirst du schon genau wissen was du tust.
Meine Idee wäre gewesen, ein relativ flaches Filter zum Entzerren des 45-Hz Peaks zu missbrauchen. Oder eben mit dem EQ ordentlich runter regeln. Vielleicht ist es aber auch eine Möglichkeit, den Spinner als Infra-Sub zu missbrauchen und dann noch einen Frontsub zu integrieren, der ab 50 Hz einsteigt.
 
wing schrieb:
Vielleicht ist es aber auch eine Möglichkeit, den Spinner als Infra-Sub zu missbrauchen und dann noch einen Frontsub zu integrieren, der ab 50 Hz einsteigt.

Das wäre auf jeden Fall interessant, aber aufwändig...gegen die Senke versuche ich in der nächsten Ausbaustufe mal noch die Doorboards auf BR umzubauen, mit entsprechender Abstimmung (sieht gruselig aus...), mal sehen ob das hilft...die Senke entsteht vermutlich durch die erste senkrechte Mode, da kann ich leider wenig dagegen tun...außer vielleicht das Dach absenken...

Aber noch ein wenig tiefer abgestimmt (oder gleich closed) und an mehr Leistung könnte ich mir den Spinner gut als Infra-Sub vorstellen.

Filter wären auch eine Idee, aber meine HU bietet nur welche bei 40Hz, und dann wieder bei 50Hz, und nur mit Q=1,3,5,7...passt alles nicht ^^

Mal sehen ob ich den Spinner noch im BP ausprobiere, so ein 170l-Gehäuse ist ja doch wieder eine Investition...
Aber reizvoll wärs schon...

Grüße, Tobi
 
Hast du einen Einbauthread?
Ich würde hier gern dran bleiben, leider geraten wir zu stark in den OT Bereich.
 
Nein, gibts leider nicht.

So, nach einigem hin-und-herdenken und vergleichen mit meinem alten Subwoofer steht fest dass ich den Didi-BP versuchen werde. Kompensiert man den insgesamt gesunkenen Wirkungsgrad mit einem statischen Gain sieht man dass mein alter Woofer auch nicht mehr Tiefgang geliefert hat als die Bandpass-Simulation. Der Spinner gibt im BR zwar unter 40Hz deutlich mehr her, aber beim alten Woofer habe ich schon keinen Tiefgang vermisst...da ich ohnehin fast nur Rock/Metal höre ist das wenig verwunderlich ^^

Dafür schenkt mir der Bandpass im Problembereich Wirkungsgrad...ich denke das kann gut klappen und richtig sauber knackigen Bass geben. Weil das ganze noch nicht neu und schwierig genug ist ( ;) ) habe ich mich nach einigem Querlesen auch dafür entschieden keinen normalen Port zu bauen, sondern im Sinne der Ankopplung an die Luft einen "Hornreflexkanal" zu probieren.

Am Anfang wird er etwa 500cm² haben, was ca. 60% der Membranfläche entspricht. Am Ende habe ich das dreifache, also 1500cm² angepeilt, die Länge gibt dann mit entsprechendem Korrekturfaktor gewichtet irgendwas um die 40cm, das muss ich dann noch genau sehen.

Sollte das nicht klappen...kann man das auch wegschneiden immer noch einen normalen Port draus machen.

Vielleicht weiß ja jemand was dazu, Input ist nie verkehrt :)

Grüße, Tobi
 
Re: Spinner K15 D2

Phrenetic schrieb:
(Edit: Mal zwei Bilder, einmal mit Einfluss des Autos, einmal ohne. Rot ist BR 120l@34Hz, Türkis ein Didi-BP 55l closed, 110l@75Hz. Man sieht dass der BP genau da wo das Auto den Pegel reduziert auffüttern würde, aber dafür einige dBs im Tiefbass fehlen...
Ich mal wieder!
Die 75 Hz sind laut Fortissimos Angaben fast zu hoch.
Und ich vermute, dass du eventuell an der Stelle des Ports, die nur 500cm² hat, Strömungsgeräusche bekommen könntest.

Alles unter Vorbehalt! Ich habe ja auch keine Ahnung, welchen DSP du nutzt, um die Geschichte dann ordentlich zu trennen.
 
Hi wing,

ja, normal schon, aber ich hab ja das Auto das mir den Peak wegschluckt und die fallende Flanke der Trennung unterstützt...das ist es gerade was ich ausprobieren will :)

Das mit den Strömungsgeräuschen stimmt, 500cm² sind vielleicht etwas wenig...
Wenn man die Fläche an der Stelle größer macht wird der Port aber so lang...

Ein normaler Port hätte bei konstant 900cm² grad mal 20cm Länge...andererseits soll der "Hornreflex"-Port ungefähr 2dB Wirkungsgrad bringen...wo genau bleibt schleierhaft...

Ich finde das ganze interessant genug um es mal zu testen, vielleicht bringts ja was...noch kann ich mir schwer vorstellen wie und warum, aber man wird sehen :)

Grüße
 
Probieren ist gut. Sei aber nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Richtig klasse wäre es, wenn du gleich einen "Standardport" zum Vergleich baust. (Die Ergebnisse nehm ich gerne mit)

Beste Grüße und maximale Erfolge!
 
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