Frage zum Dämpfungsfaktor bei Endstufen

NiklaaasF33

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Niklas
Der Dämpfungsfaktor ist ja quasi der Innenwiderstand des Verstärkers, welcher das Nachschwingen des Lautsprechers so kurz wie möglich machen soll. Jetzt hab ich einige Fragen dazu:
Stimmt es dass sich der Faktor von z.B. 4 Ohm auf 2 Ohm mit halbiert?
In wie weit ist der Dämpfungsfaktor pegelabhängig?
Wird der Dämpfungsfaktor immer gleich gemessen oder sind die Werte der Hersteller eigentlich nicht vergleichbar?
Wie wichtig ist der Dämpfungsfaktor generell für die Impulstreue eines Lautsprechers?
 
DF = Ra / Ri
Also der Dämpfungsfaktor ist das Verhältnis vom Ausgangswiderstand zum Innenwiderstand.

Bsp: 1000 = 4Ohm / 0,004Ohm
Ri bleibt gleich ->

2/0,004 = 500

Heißt: die Antwort lautet „Ja wird halbiert“ :beer:

Sollte nicht pegelabhängig sein - Ri und Ra werden aber sicher durch Erwärmung steigen.

Berechnung ist immer wie oben, sollte also identisch sein bei allen Herstellern, was allerdings nicht unbedingt bedeutet, dass da nicht fürs Marketing geschummelt wird.

MWn spielt die Höhe vor allem bei Woofern eine Rolle.
Afaik streiten sich da aber auch irgendwie die Geister und es werden zig Randbedingungen außer Acht gelassen.

Vielleicht schreibt da noch einer von den intensivtüftlern was zu.

Viele Grüße Micha :beer:
 
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Der Dämpfungsfaktor ist ja quasi der Innenwiderstand des Verstärkers, welcher das Nachschwingen des Lautsprechers so kurz wie möglich machen soll. Jetzt hab ich einige Fragen dazu:
Stimmt es dass sich der Faktor von z.B. 4 Ohm auf 2 Ohm mit halbiert?
In wie weit ist der Dämpfungsfaktor pegelabhängig?
Wird der Dämpfungsfaktor immer gleich gemessen oder sind die Werte der Hersteller eigentlich nicht vergleichbar?
Wie wichtig ist der Dämpfungsfaktor generell für die Impulstreue eines Lautsprechers?
Ich habe Amps mit Dämpfungsfaktoren zwischen 100 und 1000 im Bassbereich selbst gehört. Meine Erfahrung ist. Lieber mehr Leistung in RMS als irgendein hoher Dämpfungsfaktor.
Ganz einfach.
 
Ich habe Amps mit Dämpfungsfaktoren zwischen 100 und 1000 im Bassbereich selbst gehört. Meine Erfahrung ist. Lieber mehr Leistung in RMS als irgendein hoher Dämpfungsfaktor.
Ganz einfach.
Eben das habe ich mich auch gefragt, um mal etwas konkreter zu werden:

Eine Helix C Four hat einen Dämpfungsfaktor von über 1000 und 250W an 2 Ohm pro Kanal
Eine P Two hat nur DF 250-300 aber eben einfach mal 490W an 2 Ohm pro Kanal
Wenn ich jetzt z.b. in einem BMW die Underseatwoofer befeuern möchte läuft die C Four fast
an Volllast und die P Two an maximal Halblast... daher die Frage wie weit der DF von der Lautstärke abhängt.
 
Wenn ich jetzt z.b. in einem BMW die Underseatwoofer befeuern möchte läuft die C Four fast
an Volllast und die P Two an maximal Halblast

wie kommst du darauf, daß die genannten Verstärker dann auf "Volllast" bzw. "Halblast" laufen ?
Beim Hören von Musik verbrauchst du nur einen Bruchteil der zur Verfügung stehenden Leistung und nicht das, was auf dem Treiber drauf steht :unsure:
 
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Eben das habe ich mich auch gefragt, um mal etwas konkreter zu werden:

Eine Helix C Four hat einen Dämpfungsfaktor von über 1000 und 250W an 2 Ohm pro Kanal
Eine P Two hat nur DF 250-300 aber eben einfach mal 490W an 2 Ohm pro Kanal
Wenn ich jetzt z.b. in einem BMW die Underseatwoofer befeuern möchte läuft die C Four fast
an Volllast und die P Two an maximal Halblast... daher die Frage wie weit der DF von der Lautstärke abhängt.
Stimme deiner Beobachtung zu.
Ich habe deswegen 500W an die USWs (50mm Spule) pro Chassis gehängt. Damit gingen gute 3db sauber mehr. Der Dämpfungsfaktor war vielleicht zwischen 100-200.
Je höher du die USWs trennst, desto mehr Leistung wird benötigt. Ich denk so ab 300W RMS muss es schon sein.
 
wie kommst du darauf, daß die genannten Verstärker dann auf "Volllast" bzw. "Halblast" laufen ?
Beim Hören von Musik verbrauchst du nur einen Bruchteil der zur Verfügung stehenden Leistung und nicht das, was auf dem Treiber drauf steht :unsure:
Ja natürlich etwas überspitzt gesagt. Mir ist bewusst dass die meiste Zeit nicht ansatzweise die RMS Angabe gezogen wird, aber wenn mein Woofer in der Spitze 220 WRMS brauch und die Endstufe noch 270 in der Reserve hat ist es ja was anderes als wenn Sie nur noch 30 in Reserve hat. Wenn ich jetzt laut Musik höre ist der Durchschnitts-RMS Verbrauch meines Lautsprechers also bei 250W bei vlt. 70-80%, bei 500W aber eben nur bei 40%.
 
Ich hab grad mal den Gedankengang bezüglich Leistungsabhängigem DF durch Temperaturanstieg weiter gesponnen…..wenn du eine Stufe mit mehr Leistung und geringerem DF auf dem Papier nimmst.
Die dürfte ja entsprechend kühler bleiben und somit Ri weniger ansteigen.
Heißt unter Last evtl sogar ein tatsächlich höherer DF als bei ner Stufe, die da bereits glüht oder?
 
Sorry für meinen Einwurf, die krassesten DF Unterschiede die ich kenne, dürften Steg K-Serie (DF Angabe = 3000) und ne alte GZPA 2.3000d (DF = 50) sein.

Duck und weg und Weitermachen ...
 
Wenn ich jetzt laut Musik höre ist der Durchschnitts-RMS Verbrauch meines Lautsprechers also bei 250W bei vlt. 70-80%, bei 500W aber eben nur bei 40%.

schon klar, was du sagen möchtest, Reserven haben ist immer gut und trägt bei, daß es entspannter spielt ... aber hast du schon mal real nachgemessen, was dein TMT bei "laut hören" dann aus dem Verstärker zieht ? Mach das mal und gib Feedback was dabei raus kommt ;-) sowie schreib dazu was deine Endstufe zu leisten vermag.
 
Der DF der Stufe ändert sich wenig mit der Temperatur, weil er durch die Gegenkopplung "erzeugt" wird.
Das Kabel ist da wichtiger, und das hat auch einen Temperaturgang, genau wie die Schwingspule selbst. Der DF steigt also von dem her eigentlich, wenn man Leistung abruft und Dinge warm werden.

Sinken tut er wenn man an die Grenzen der aussteuerbarkeit geht, weil dann die Gegenkopplung nicht mehr funktioniert.... Aber dann ist man im clipping und der Klirr eh schon hoch

Unterm Strich halte ich den DF als Kriterium für überbewertet. Dämpfen tut im Kreis Amp -Kabel - Lautsprecher vor allem der ohmsche Widerstand der Schwingspule selbst. Ob der amp nun 0.5% oder 0.1% des widerstandswertes dazu tut, ist nicht relevant...Siehe Veränderung bei Erwärmung, Kabel etc.
 
Ich dachte, der Dämpfungsfaktor eines Verstärkers zeigt durch die Gegenkopplung eher auf was der Verstärker an Rückspannung elektrisch "ab" kann - also bei schweren Membranen mit großen Überschwingern im Ventilierten Gehäuseñ (klassisch Subwoofer im Bassreflex mit fehlender Federsteife zur Hubbegrenzung beim Übersteuern) - dass der Verstärker durch die vom überschwingenden Tieftöner produzierten Gegen/Rückströme des Elektromagneten Schwingspule nicht den Verstärker zerstört; platzende Elkos ect.

Den Klang und kontrolle eines Lautsprechers erreicht man eher durch das entsprechende Gehäuse, Ausrichtung/Abstrahlwinkel oder Gegendruck (verdeckter einbau) sowie clipping/verzerrungs -freie elektrische Ansteuerung.
 
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... die vom überschwingenden Tieftöner produzierten Gegen/Rückströme des Elektromagneten Schwingspule ...
Können sich diese, wenn sie nicht gut gedämpft werden, auf das Signal übertragen?

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​
 
Die Gegenkopplung vergleicht nur die soll-Spannung am Ausgang mit der ist-Spannung, und versucht sie mit ihrer eingestellten Verstärkung auf 0 zu bringen. Je höher die Verstärkung der Gegenkopplung, desto unabhängiger wird die Ausgangsspannung vom aktuellen Laststrom (=geringer Innenwiderstand), den Verzerrungen der Stufen und der Eingangsspannung.

Sagen wir die Endstufe hat 100mOhm tatsächlichen Widerstand, und speist gerade 10A, dann würde die Spannung an der Klemme vom amp um 1V vom soll abweichen. Das sieht die Gegenkopplung und steuert gegen. Hätte sie unendlich Verstärkung, würde sie mit genau -1V von innen Gegensteuern. Von außen sähe man dann 0V Abweichung zum soll, Ri wäre damit 0V/ 10A = 0 Ohm, DF=unendlich.
In der Praxis ist die Verstärkung aber nicht unendlich, deshalb ist der DF immer kleiner als unendlich. Nicht mehr funktionieren tut das ganze, wenn die Endstufe schon so weit ausgesteuert ist, das sie die -1V zum Gegen den Fehler steuern nicht mehr zur Verfügung hat. Dann sieht man von außen langsam wieder die 100mOhm echten Innenwiderstand.

Rückspeisen vom Lautsprecher ist dabei nicht wirklich problematisch, weil nie mehr Strom zurück kommen kann, als vorher raus gegangen ist - und nicht mal das passiert in der Praxis. Der Lautsprecher ist vor allem eine ohmsche Last, die verheizt.
Eine große Schwungmasse, wie zum Beispiel Motore, hat er nicht. Im Gegenteil.
Extremfall wäre ein Lautsprecher ohne mechanische Aufhängung und ohne Membran, der könnte, wenn er keine elektrischen Verluste wie seinen ohmschen Widerstand hätte, kurz so viel Zurückspeisen wie man vorher reingesteckt hat.
 
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