Free-Air Subwoofer und Dämpfungsfaktor

bideru

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Hi,

welche wirkliche Aussagekraft hat der Dämpfungsfaktor einer Endstufe - speziell im Zusammenhang mit einem Free Air Subwoofer ?

Ich wurde mal zwecks verschiedener Komponenten beraten und beim Thema "Verstärker und Subwoofer" wurde explizit auf einen Verstärker mit möglichst hohem Dämpfungsfaktor geraten. Grund war die bessere Kontrolle über die zu bewegende Masse, vor allem bei Free Air. Das soll sich auf den Klang auswirken.

In Zeitschriften wie Car&Hifi werden ja Tests die Werte angegeben, auch wenn ich nicht genau weiss, wie sie bestimmt werden.
Die TOP-Werte liegen dann so um den Wert 4500.

Nur gibt es ja auch Verstärker mit Werten um die 100, was ja bedeuten würde, dass die Endstufe quasi gar keine Kontrolle haben dürfte.

Desweiteren verstehe ich dann auch nicht, dass wenn ein hoher DF so gut sein soll, nicht jeder Hersteller seine (Bass-)Endstufen dahingehend baut ?!

Wenn das mit dem DF stimmen sollte, dann wären ja die Hauptangaben einer Verstärkers wie z.B. "Leistung an 4 Ohm" gar nicht soooo wichtig; denn wenn trotz ausreichender Leistung der DF zu gering wäre würde der Subwoofer nicht sauber spielen.
Zumal man ja auch in den Werksangaben kaum etwas zum DF findet.

Was ist also dran am Dämpfungsfaktor ?

LG
Christian
 
Moin,

die Aussagekraft ist extrem gering. Der DF sagt unterm Strich nur, wie viel Ausgangswiderstand der Amp hat. Bei einem DF von 1000 an 4 Ohm, hat der Amp 4 Milliohm.
2m 4mm² Lautsprecherkabel haben knapp 18mOhm. Alleine das Kabel senkt den DF vom Verstärker von 1000 auf 183 (4/(0,0178+0,004)).
Hätte der Verstärker vorher einen DF von 4500 gehabt (0,9mOhm), sinkt der DF mit 2m 4mm² "nur noch" auf 214. (4/(0,0178+0,0009)).

Der DF sagt über den Amp zwei Sachen - wie hoch ist die Verstärkung der Gegenkopplung bei der Frequenz auf der der DF gemessen ist, und wie nahe sitzt der Abgriff der Gegenkopplung an den Ausgangsklemmen.
Je mehr Gegenkopplung und je näher der Abgriff der Gegenkopplung an den Klemmen, desto höher der DF. (Paradox: Viel Gegenkopplung klingt für einige Hörer auch schlecht)

Über alle anderen Merkmale des Amps sagt der DF als einzelne Zahl gar nix.

Das Thema hatten wir kürzlich schon öfters, evtl. lässt sich auch über die Forensuche noch Material dazu finden.

Grüße, Tobias
 
Kann ich also quasi jede Bass-Endstufe für einen Free-Air Subwoofer nehmen.

Subsonic sollte die Endstufe besitzen; das wurde mir hier auch schon empfohlen.

Kann man also getrost auf die Berücksichtigung des DF verzichten ?
 
Ja. Verstärker die funktionieren, haben keinen DF der extrem daneben wäre.

Für mich zB sind Dinge wie Baugröße, Effizienz, Features (benutzt du einen DSP, was kann der, ...), Leistung, und vielleicht ein allgemeiner Qualitätsanspruch oder eine Wunschmarke entscheidend.

Was gut geht und welche Verstärker-Serien eher nicht gut waren, kann man nachlesen, wobei das ganze eh ein Thema für sich ist.... Ich würde das nicht jedes geschriebene Wort auf die Goldwaage legen, vor allem wenn es um die Klangempfindung geht.
 
Kann man also getrost auf die Berücksichtigung des DF verzichten ?
Das könnte ein Fazit sein.

Ein anderes wäre, dass die Endstufe alleine nicht aussagekräftig ist sondern dass man etwas Aufwand betreiben muss, um den Dämpfungsfaktor hoch zu halten.

Setzt man in die Formel andere Werte ein, erkennt man die Auswirkungen.
Beispiel 1:
Der Verstärker hat einen DF von 22 und keine besonders hohe Leistung, weshalb ich ihn lieber auf 2 Ohm betreibe und 2,5mm² reichen schon aus.
Resultat ist ein Dämpfungsfaktor von 17.
Beispiel 2:
Der Verstärker hat einen DF von 4500, ich betreibe ihn an 8 Ohm und verwende beide Ausgangsklemmen (haben die meisten Subamps) mit jeweils 4mm².
Resultat ist ein Dämpfungsfaktor von 742.

Edit:
Die Werte, welche ich eingesetzt habe, sind übrigens nicht frei erfunden.
Es handelt sich um gemessene Werte von zwei Digitalendstufen eines Herstellers.
Die erste ist eine auf Klang optimierte DSP-Endstufe, die zweite eine auf Kontrolle ausgelegte Sub-Endstufe.

Und freundlich grüßt
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der Simon​
 
Zuletzt bearbeitet:
17 ist schon extrem wenig - an welcher impedanz und auf welcher Frequenz sind denn die 22 angegeben?

Nicht desto trotz sind es auch in diesem Extrembeispiel nur 1/22 bzw. 4.5% des Lautsprecher - RDC oder 120 milliohm.
Den gleichen Unterschied machen 10°C Erwärmung der Schwingspule.

Von da her würde ich hier immer noch nicht zu viel Wert auf den DF legen. Die empfundene Kontrolle kommt meiner Meinung nach wo anders her.
 
17 ist schon extrem wenig - an welcher impedanz und auf welcher Frequenz sind denn die 22 angegeben?
4 Ohm, gemessen an 20, 80, 400 und 1000 Hz.
Und ja, 17 ist extrem wenig. Ich würde an Subwoofern versuchen, nicht unter 100 zu rutschen.
Aber wie du geschrieben hast, gibt es andere Dinge, die ebenfalls wichtig oder auch wichtiger sind.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​
 
In meinem speziellen Fall geht es um den Subwoofer German Maestro SW10009. Es handelt sich um einen kleinen, nicht wirklich leistungshungrigen Woofer. Aber fürs Spielen durch die Skisack-Öffnung reicht mir das.

  • Durchmesser: 25 cm
  • Belastbarkeit: 150 W RMS / 300 W Max.
  • Übertragungsbereich: 26 Hz
  • Impedanz: 4 Ohm
  • Empfindlichkeit: 88 dB (1W/1m)

Thiele-Small-Parameter (TSP):

  • Fs: 51 Hz
  • Qts: 0,72
  • Vas: 30,6 Liter
  • A: 333,29 cm²
  • Re: 3,6 Ohm
Wie sollte man in diesem Fall bei der Endscheidung für eine Endstufe vorgehen. Was würdet ihr in diesem Fall nehmen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
da kannst jede Baumarkt-Endstufe dran hängen und es wird spielen. Also nimm was dir gefällt.
 
Ich bin wegen der TSP zufällig auf drei Subwoofer von µ-Dimension gestoßen:

ProX 410 - 2 x 4OHM
ProX 210 - 2 x 2OHM
RM 10 - 2 x 2 OHM

Könnte ihr mir sagen, ob diese Subwoofer Free-Air fägig sind ?
 

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Wie tief sollte denn die Fs sein ?

Mir wurde vor einiger Zeit der oben erwähnte German Maestro SW10009 ausdrücklich als Free-Air Woofer empfohlen. Und dessen Fs liegt auf ähnlichem Niveau.

War das nun ein Fehler diesen Subwoofer für den Free Air Einsatz zu wählen ?
 
Manch 16er für die Tür eine tiefere Reso. 35hz oder tiefer würde ich anpeilen und ein qts im Bereich 0,45-0,6
 
Meine Ansicht:
FS im Allgemeinen unter 30 hz.
22 - 28 hz gehen ok, die brauchen dann aber meist auch ein klar definiertes Gehäuse. Wenn man bedenkt was die Freigüte/Eigenresonanz bedeutet...
 
Könntet ihr mir bitte mal 25er Chassis empfehlen, die Free Air tauglich sind ?!
 
Warum kein größerer?
Welches Auto eigentlich?

Und freundlich grüßt
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der Simon​
 
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