Gehäuseklang mal isoliert angehört, interessant!

((( atom )))

Teil der Gemeinde
Registriert
10. Jan. 2006
Beiträge
3.711
Habe soeben einen Bandpass á la Fortissimo mit 20 und 40 l fertiggeleimt und aber noch keinen Port vorgesehen, weil ich noch gucken will, wo der am besten sein wird. Die Kiste ist also DICHT!

Sehr interessant, da ich mir somit gleich mal anhören konnte, wie denn ein 18er MPX-Gehäuse eigentlich klingt. Das Gehäuse ist mit einzelnen Leisten verstärkt und mit Montagekleber großzügig verleimt, also wirklich stabil und dicht.

Also angeschlossen...
Zu meiner großen Überraschung waren - trotz bassstarker Musik - Mitten zu hören und zwar so laut, dass ich mitsingen konnte (also den text versehen konnte), obwohl ich so nicht besonders laut aufgedreht hatte. Bass war so gut wie keiner vernehmbar. Ohr auflegen brachte fiese Mitten und ein wenig mehr Bass.

Ich lade also herzlich zum diskutieren ein:
- Warum mehr Mitten als Bass?
- Könnte man Subkisten eigentlich eine Spur dünner und somit leichter bauen?
- Sollte man eher Mitteltongehäuse stabiler bauen (B&W hat z.B. teilweise Beton in der alten Matrix-Serie verwendet..)?
- Hat die Basswelle da drin einfach keine Chance, "erwachsen" zu weder und kann deshalb gar nicht am Gehäuse rütteln?
- würde sich das anders verhalten, wenn die Basswelle erst mal raus könnte?

Wirklich ein interessantes Erlbnis und wirft viele Fragen auf.. Würde mich über Fachsimpeleien hierzu freuen (hoffentlich löst sich das Rätsel nicht zuu leicht auf ;))
 
Hallo,

das was du hauptsächlich hörst sind die Frequenzen, wo die Gehäusewände ihre Resonanzfrequenz haben.
D.h. auf der Reso schwingt das Holz besonders stark und gibt den Schall aus dem Innern der Kiste weiter.
Heißt also für mich, dass das Gehäuse sehr gut als Sub-Kiste geeignet ist, weil die Reso außerhalb des Nutzbereichs liegt.

- Könnte man Subkisten eigentlich eine Spur dünner und somit leichter bauen?
Meiner Meinung nach ja.
Irgendwo hatte ich schonmal geschrieben, dass ich testhalber mal 12mm Pappel-Sperrholz (seeehr leicht) mit 5*40mm Buche Leisten
hochkant verstrebt habe. Im Klopftest war das Ergebnis nicht perfekt und mit Sicherheit noch verbesserungsfähig (vorrangig bei mittleren Frequenzen),
habe die Konstruktion (ein Deckel mit ca. 40*40 cm) aber ruhigen Gewissens verwendet. Besser als unverstrebtes 19mm MDF wars aber.

- Hat die Basswelle da drin einfach keine Chance, "erwachsen" zu weder und kann deshalb gar nicht am Gehäuse rütteln?
Welleneigenschaft oder nicht, die Druckschwankungen sind trotzdem vorhanden und regen die Wände an.

Außerdem finde ich noch bedenkenswert, dass ein zu leichtes Gehäuse auch wieder schädlich sein kann, weil dem Woofer nicht genug
Gegenmasse geboten wird.
Denn nicht nur die Schallwellen regen die Wände an, sondern auch das mechanische Rütteln der Membran, die über Sicke und Zentrierung
Kräfte auf die Kiste als Ganzes ausübt, selbst wenn die Wände 100% resonanzfrei sein sollten.

Gruß
 
Soundcento schrieb:
die über Sicke und Zentrierung
Kräfte auf die Kiste als Ganzes ausübt

Die Kräfte aufs Gehäuse werden in letzter Konsequenz vom Korb und (fast) nur vom Korb ausgeübt :)


Aber sonst, absolute Zustimmung.

Bei einem anderen Projekt hatte ich ein Kästchen (ca.14x14x20cm) aus 4mm MPX, sauber verstrebt...man glaubt nicht wie FEST das geworden ist.

Wer mal Zeit und Muse für Laubsägearbeiten hat und gerne staunt...probieren :D


Gruß Tobi
 
mir fallen auf Anhieb 2 Dinge ein:

- Mitten bzw. Höhen haben eine größere Wellenlänge und können somit Wände leichter "durchdringen"
- Der Sub konnte keinen Bass machen da auf beiden Seiten zu war und es ihm mechanisch kaum möglich war, Hub zu machen!
 
Gack schrieb:
mir fallen auf Anhieb 2 Dinge ein:

- Mitten bzw. Höhen haben eine größere Wellenlänge und können somit Wände leichter "durchdringen"
- Der Sub konnte keinen Bass machen da auf beiden Seiten zu war und es ihm mechanisch kaum möglich war, Hub zu machen!


Haben Höhen und Mitten nicht eine kleinere Wellenlänge :keks: .
 
Denkfehler.. :hammer: (brauch Cafe) klar haben sie das..
dann kann es nur im nichtvorhandenen Hub liegen

steck da grad in einer anderen Thematik drin. Empfindlichkeit bei 1000Hz und Co.
 
ich hock hier grad über Tolleranzmessungen von Quarzen für 50Hz Störunterdrückung. und das tut momentan auch nicht das was es soll :wall:
 
Finde den "Test" auch etwas merkwürdig wenn das Gehäuse tatsächlich gänzlich geschlossen ist und der Bass IM Gehäuse sitzt, ist doch klar dass da NICHTS an Bass kommt... :kopfkratz:
 
ich glaub es ging ihm darum, zu hören, was das Gehäuse an sich wieder gibt.
 
die frage ist nur, ob dieser test aussagekräftig ist. das gehäuse arbeitet ja dann ansich nicht wie gedacht, da die schallaustrittsöffnung fehlt. da würde ich dann erwarten, dass sich noch einiges ändert, da ja der druck des treibers dann entweichen kann.

noch dazu müsste sich der treiber ja vollständig anders verhalten, weil er im moment zwei geschlossene gehäuse "sieht" (den hub hatte alex ja schon angesprochen).

müsste man bei einem solchen test nicht dann eher mehrere solcher gehäuse bauen, um die wirkung unterschiedlicher materialien und/oder versteifungsformen vergleichen zu können?

ich meine ich hab da echt zu wenig ahnung, aber das wäre eher mein ansatz... interessant finde ich das thema aber auf alle fälle. deswegen würde es mich schon interessieren, was hier ein richtiger ansatz wäre um die einflüsse des gehäuses beurteilen zu können.
 
Interessant wäre auch ob Filter aktiv waren, wenn NICHT wäre der Test bzw. das Ergebnis imho in der Tat nicht aussagekräftig weil in der Praxis völlig irrelevant...
 
Also ich finde das ist ein sehr interessantes experiment...

Folgendes kommt mir dazu in den Sinn:

Wie schon richtig gesagt wurde muss man beachten, das der Treiber zwei Schwingungsarten erzeugt... Zum Einen den Luftschall im Gehäuse - zum Anderen den Körperschall des Gehäuses als Folge der Reaktion zwischen Korb und Schallwand. Hinzu kommt eine Vermisschung beider Arten, da der Luftschall im Gehäuse wiederum die Gehäusewandungen zum Schwingen anregt.

Da du wesentliche Mittelton-Anteile wahrnimmst, gehe ich davon aus, dass ein ungefiltertes Signal verwendet wurde. Aber selbst wenn ein Filter aktiv wahr, wird die Gehäusewandung auch in höherfrequenten Bereichen schwingen, da so eine Gehäusewand aus körperschallsicht nicht nur eine Resonanzfrequenz hat sonder mehrere --> die ganzzahligen Vielfachen der kleinsten Resonanzfrequenz. Diese überlagern sich. Außen hört man in deinem Fall eher die höherfrequenten, da diese deutlich verlustärmer in Luftschall umgewandelt werden können als die tieffrequenten.
Wenn du jetzt das Ohr direkt aufflegst, umgehst du diese frequenzabhängig verlustbehaftete Luftschallumwandlung und überträgst einen Teil des gesamten Körperschallspektrums direkt auf dein Ohr. Deshalb nimmst du in diesem Fall den tieferen Frequenzanteil besser wahr.

Sobald du deinen Port einbaust ändert sich das natürlich alles nochmal ein bisschen. Zum Einen änderst du durch den Einbau das teilweise das System und dessen Steifigkeiten. Zum Anderen wird der wesentliche Anteil des erzeugten Luftschalls im Gehäuse nun auch das Gehäuse verlassen können und somit weniger Schwingungen der Gehäusewände hervorrufen... Der Weg des geringsten Widerstandes quasi.

Gruß Peter
 
cool, dass hier was passiert. ich hab leider gerade einen dermassenen kater, dass ich nicht geradeaus denken kann ;)
 
So, wird besser...

Wirklich interessant wäre nun ein Test mit einer sehr großen Kammer, als zweites Volumen, die dem Chassis wenig Druck entgegenbringt, so dass es frei spielen kann. Insgesamt finde ich das THema sehr sehr spannend, denn evtl. könnte man wirklich für Subs auf die immer dicken Gehäusewände verzichten, was vor allem im Car HiFi-Bereich ein deutlicher Vorteil wäre. Man müsste das aber mal empirisch ermitteln und nicht nur mutmaßen. Hmm, schwierig..
 
Ok, man sollte vielleicht wirklich noch checken, wie viel Hub der Sub im Bass wirklich macht oder machen kann, wenn er den doppelten Gegendruck verspürt.
Das Einzige was mir dazu einfällt wäre eine Nahfeldmessung mit einem Micro, das IM Gehäuse direkt vor der Membran platziert ist.
Dann diese Kurve mit der der Gehäuseschwingung vergleichen...

Andererseits, wenn ein Sub im geschlossenen Gehäuse läuft, und dann das Volumen halbiert wird (-> doppelter Gegendruck),
sind die Einbußen auch nicht gleich so dramatisch, dass nur noch Mittelton rauskommt. :D
Bin grade noch am Grübeln, ob man das so vergleichen kann :kopfkratz:

War jetzt eigentlich ein Filter angeschaltet?

Gruß
 
war das nich ideal für irgendeine dragklasse weil dort mit einem sensor gemessen wird und der so ausgetrickst wird weil extrem viel druck drauf entsteht? :hammer:
 
Jop. Da kriegst mit einem 20er und ein paar Watt 160 + X dB hin ^^
 
Zurück
Oben Unten