Generelle Frage Bassreflexgehäuse Port? Was bewirkt er?

AstraAlex

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18. Feb. 2008
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Hallo Leute,

will mich nun doch mal selbst mit dem Thema befassen. Hab vorab ein paar Fragen.

1. Was genau bewirkt die größe des Ports? Also ob 300 cm² oder 600 cm² als Beispiel!
(Okay was ich weiss Port größer = Port länger für selbe FQZ)

2. Wie wird im normalfall abgestimmt? DD 40 HZ ist mir bekannt. Ground Zero? Weniger oder mehr?

3. Wie erziele ich den maximalen Luftdurchsatz das quasi mehr der Bär steppt :)?
Im dbdrag geht man ja meist in Richtung Eigenfqz des Autos? Also im Bereich von 50 Hz rum?

MFG Alex
 
2. im normalfall stimmt man so lange hin und her ab, bis es einem gefällt. es gibt keine pauschalen lösungen.
mehrere hundert euro für einen subwoofer ausgeben und dann die arbeit scheuen, ihn vernünftig einzusetzen ist für mich etwas unerklärliches.
das ist jetzt nicht gegen dich persönlich gerichtet, da du vermutlich schon was ausprobieren möchtest aber die meisten sind so wie ich sagte.

ich bau mir auch keinen stärkeren motor in das auto und mach dann nichts weiter. da gehört ja noch ettliches mehr dazu.
 
Ja genau darum geht es mir :)

Ich wollte nur mal generell mich informieren. Was hab ich davon wenn ich primär die Portgröße erstmal ändere?

Die länge ist klar ändert meinen FQZ-Gang und die Tuning FQZ dies beeinflusst dann auch das Spielverhalten des Woofers,
macht das soviel aus?

Aber was bewirkt die Portgröße? Ich versuche mal logisch herzuleiten (bitte nicht steinigen)

Wenn ich nen kleinen Kanal habe strömt durch diesen eig. mehr Luft wie durch nen großen. Jetzt nicht wirklich mehr sondern
eben mit mehr Druck weil sie ja quasi komprimierter ist?

Also sprich bei 300cm² kommt die Luft mit mehr Druck raus als bei 600 cm² ? Von der Logik her macht es Sinn ^^ oder lieg
ich daneben? Wie finde ich die optimal Portgröße :> ?

mfg
 
Na zunächst muss der Port groß genug sein, damit es keine Luftgeräusche gibt. Die minimale Größe gibt das Berechnungsprogramm auch vor, wenn ich mich richtig erinnere (lang ists her).

Ein größerer Port bringt dann wiederrum nicht viel oder gar nichts, man möchte ja eine gewisse Tuningfrequenz erreichen. Die ergibt sich durch die Luftgeschwindigkeit, die erreicht man durch den Widerstand des Ports. Kleiner Port > hoher Widerstand > kurze Portlänge, großer Port > geringer Widerstand > lange Portlänge.

Ich hoffe ich hab das so richtig zusammenbekommen :hippi:
 
Wichtig ist halt wirklich den Port ausreichend zu dimensionieren. Je nach zugeführter Leistung und X-max besitzt jeder Woofer ein Verschiebevolumen. Dieses muss im Einsatz eben verschoben werden können, ohne dass die Strömungsgeräusche im Port zunehmen durch zu hohe Ströumgsgeschwindigkeit.
Dann muss also noch das Volumen und die Portlänge so abgestimmt werden, dass es eben zum Einsatzzweck passt.
Wenn du möglichst hohe Pegel haben möchtest ist eine Abstimmung auf die Fahrzeugreos sinnvoll, da dort sowieso schon eine Anhebung vorhanden ist und diese durch die Abtimmung noch weiter gepushed wird. Klanglich allerdings absoluter Müll. Im SQ würde ich eher so tief wie möglich abstimmen, also deutlich unterhalb der Fahrzeugreso, da sich so leichter ein linearer Frequenzgang erreichen lässt ohen mti dem EQ enorm entzerren zu müssen oder sich der Lautsprecher tothuben muss. Unterhalb der Tuningfrequenz nimmt meist nämlich nur noch der Hub zu, mehr aber nicht.
 
ICH berechne mir den Port Querschnitt ungefähr mit WIN ISD. Da kann man ja die Leistung eingeben, die man auf den Woofer lässt(sprich die Endstufenleistung). Und man kann sich die Luftgeschwindigkeit im Port anzeigen lassen (air velocity). Ich versuche dann den Querschnitt so zu legen, dass ich auf max. 80km/h komme. Ob das so richtig ist? Keine Ahnung!

@FocusUwe: Die Tuningfrequenz ergibt sich aber aus dem Querschnitt und der Länge des Rohres. Stichwort bewegte Luftsäule. Die Geschwindigkeit spielt dabei meines Wissens keine Rolle. Ein anderes Beispiel für so eine Luftsäule wäre ein Auspuff (besonders bei 2-Taktern).

Grüße
 
Hey Leute,

freut mich das ich eine Diskussion anregen konnte :)

Ich hab auch in WINISD mal simuliert:

Aktuelles Tuning mit ca 32 Hz:



Simuliertes Tuning mit ca 40 Hz:



Deute ich das nun richtig?

zu 1: 45 cm langer Port

Mein Peak baut sich auf bis ca 32-33 Hz und er kommt bis auf +2dB.

zu2: 25 cm langer Port

Mein Peak liegt bei ca 42 Hz und er kommt bis auf +5dB. Das wäre ja ein großer Unterschied? Der FQZ Verlauf sieht hier auch besser aus? Und die Kurve ab 50 Hz sieht doch vom Verlauf her auch besser aus als bei der anderen Abstimmung?
 
Ich würde es mal noch tiefer abstimmen, auch mal mit dem Volumen noch etwas rumspielen.
 
Du musst die Spuleninduktivität mit in die Kalkulation einbeziehen, damit das Simulationsergebnis halbwegs aussagekräftig wird. Schau mal ob du irgendwo einen Wert für Le findest (Le wird meistens bei 1kHz angegeben. Das musst du dann auch in die Simulationsdatenbank eingeben!)

Prinzipiell ensteht der Klang eines Woofer in einem Raum (Auto) immer durch die Interaktion von 3 Dingen.

1.) Das/die Wooferchassis
2.) Das Gehäuse/Abstimmung
3.) Das Auto

Im Auto steigt durch den Druckkammereffekt der Bass mit etwa 12dB pro Oktave nach unten hin an. Um nun einen linear spielenden (und somit sauber klingenden) Bass zu erhalten brauchen wir ein Gehäuse welches genau das Gegenteil tut.

Das kann nun ein simples geschlossenes Gehäuse sein. Oder irgendein anderes welches ab ca 80Hz mit 12db/Oktave abfällt. Bei Bassreflex braucht man um das zu erreichen meist ein kleines Gehäuse mit tiefer Abstimmung. Und bei Bandpässen => siehe Fortissimo Prinzip.

Das wäre schonmal das Grundlegende. Wenn man noch einen Schritt weitergehen möchte, kann man auch noch das Entzerren des Woofers per EQ in die Rechnung mit einbeziehen. Damit wäre dann zB ein sehr tief abgestimmtes, großes BR Gehäuse möglich, welches dann ohne EQ einen gewaltigen Tiefbasspeak hätte. Drück ich den Peak dann per EQ weg erspare ich mir enorm viel Leistung im Tiefbass. Das schont die Stromversorgung und wirkt verzerrungsmindernd (auch durch weniger Hub des Chassis)

Gruß
 
Klasse Post, geballte Infromationen leicht verständlich verpackt :beer: :thumbsup:
 
Martin schrieb:
Im Auto steigt durch den Druckkammereffekt der Bass mit etwa 12dB pro Oktave nach unten hin an. Um nun einen linear spielenden (und somit sauber klingenden) Bass zu erhalten brauchen wir ein Gehäuse welches genau das Gegenteil tut.

Das sieht dann praktisch umgesetzt so:

http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=187&Itemid=36

aus.
12dB/8ve sind's dank Verlusten zwar nicht mehr, das Prinzip sollte aber zu erkennen sein.
Um das mit einem BR-Gehäuse zu erreichen, muss man mit dem EQ massiv verbiegen. Der eigentliche Vorteil des Wirkungsgradgewinns im Nutzbereich von BR wird mit der extrem tiefen Abstimmung sowieso wettgemacht, mit der Entzerrung ist man dann im Prinzip beim Frequenzgang, den man mit einem geschlossenen Gehäuse sowieso bekommt. ;)
Der einfachste Weg, einen im Auto gut klingenden Subwoofer zu bauen, ist das geschlossene Gehäuse.
Wenn's einfach laut werden soll stimmst du dein BR-Gehäuse auf die Fahrzeugreso ab...wie schon gesagt. :)

:beer:
 
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