(nur mal so, es ziept immer, wenn ich es lese oder höre... der Begriff Gewindeschneider
ist mehr als unüblich. Eine Gewindeschneider wäre eine Person die hauptberuflich Gewinde
schneidet *g*. Das Werkzeug für Innengewinde ist ein Gewindebohrer, das für Außengewinde
nennt sich Schneideisen.)
Ein Loch in einen Gewindebohrer zu bohren wird erst, wenn überhaupt, möglich sein wenn
man den Gewindebohrer ausgeglüht hat. Wer dann noch in einen M4/M5 Gewindebohrer ein
M2-LH/M3-LH Linksgewinde geschnitten bekommt... *respekt*
Rausmeißel könnte zwar funktionieren, aber in der Regel ist damit auch das Gewinde versaut.
Wenn man einen wohlgesonnenen Metaller kennt... Gewindebohrer raus erodieren lassen.
Eine Sache von einer halben Stunde. (Bei Werkzeugmachern sind die entsprechenden Senk-
erodiermaschinen zu finden).
Ansonsten gibt's auch noch Gewindebohrer-Ausdreher, vorausgesetzt der abgebrochene Gewinde-
bohrer hat gerade Spannuten. Das Teil greift also in die 3 oder 4 Spannuten vom Gewindebohrer,
womit man diesen dann, so lange er nicht richtig fest ist raus drehen kann.
so sieht das Ding aus:
Ich gehe aber mal davon aus, dass alles etwas zu aufwendig ist bzw. unnötige Kosten verursacht.
Zwar nicht schön, aber zweckmäßig... das Lochbild einfach ein paar Zentimeter versetzen bzw.
verdrehen und noch mal von vorne anfangen. Dann können die Gewindebohrerreste drin bleiben.
Allgemein noch als Tipp... Wenn die Verschraubung nicht am Limit dimensioniert ist, kann man bei
hartnäckigen Materialen, die sich gegen Gewindeeinbringung sträuben ruhig das Kernloch 1/10 größer
Bohren. Schneidöl nicht vergessen (wenn nicht zur Hand, ist im Zweifelsfall WD40 schon besser als nichts).
Und am wichtigsten (!) gerade anschneiden. Bei den ersten 2/3 Gewindegängen mit einem 90° Winkel
prüfen, ob der Gewindebohrer senkrecht zur Oberfläche steht. Wenn der Gewindebohrer dann noch
bricht, hat man dessen Entsorgung, von wegen Stumpf, verpasst...