Grundsatzfrage Gehäusebau Bassreflex

Pat

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30. Dez. 2012
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Hallo.

Ich habe ein paar grundsätzliche Fragen bezüglich eines Bassreflexgehäuses.

Erstmal Infos, dann die Fragen. ;)

Ich würde gerne 2 10er Chassis in einen BR verbauen (Gladen SQX10) und habe daher ein paar Fragen wegen dem Bau dieses...
Ich würde gerne auf Kreisflächenport verzichten (Rohr) und lieber der Optik wegen einen Rechteck Port bauen. Auch wenn dies mit mehr Arbeit verbunden ist.
Mein Gehäuse soll die komplette Breite und Höhe (bis Rücksitzbank) einnehmen, die Tiefe ist Variabel. Nach Kofferraumausbau sollten etwa BxH 85cmx50cm zur Verfügung stehen. Ich würde gerne die Rückseite des Gehäuses parallel zur Rücksitzbank bauen (Schräg).
Die Tiefe wird daher relativ gering ausfallen, da ich sonst zuviel Volumen hätte. Habe dort etwa an 10-12° Winkel gedacht, also ist etwa To = Tu-5cm.
Musikrichtung Rock, genügend Strom und Antrieb werden vorhanden sein.
Bin hauptsächlich auf SQ aus, soll aber auch mal pegeln können. Chassi hierfür gut?

Soll ungefähr so aussehen (Skizze - nicht Maßstabsgetreu):
http://s7.directupload.net/file/d/3138/gy954jh8_jpg.htm

1)- Unterscheiden sich Rohr und Rechteck Port klanglisch in irgendwelchen Ausmaßen?
2)- Beide Subwoofer in einem Volumen spielen lassen mit 2 Ports? Oder besser 2 getrennte Kammern mit jeweils 1 Port?
3)- Ist es möglich, den Port an der Rückseite Parallel zur Schräge zu bauen? Strömungstechnisch gesehen. http://s7.directupload.net/file/d/3138/8v8c4qoi_jpg.htm (Hier Rot)
5)- Oder ist es besser, den Port Senkrecht zu gestalten? http://s1.directupload.net/file/d/3138/wqvoj4oz_jpg.htm
6)- Port Positionierung so in Ordnung?
7)- Woher bekomme ich die Maße für den Port / Wie kann ich mir die Maße für den Port berechnen? (Breite des Ports und Länge)
8)- Wenn der Port länger ist als
9)- Wieviel Litern soll ich jedem Chassi (Netto oder Brutto) geben?
10)- Oder wäre es Bautechnisch und Klangtechnisch am besten, wenn ich das Gehäuse Rechteckig baue, ohne Schräge, sodass ich keine schrägen Ports hätte?
11)- Oder muss ich mir den ganzen Stress nicht machen und kann die Chassis auch geschlossen betreiben?
12)- Wenn der Port länger ist als das Gehäuse tief, kann ich dann auf solch einen Weg greifen? http://bilder.hifi-forum.de/medium/506881/dsc00608_77302.jpg
13)- Noch Frage zum Volumen: Ist das Volumen des Gehäuses abzüglich Volumen des Ports oder mit?

Habe schonmal mich in WiniSD versucht, aber kam irgendwie nur Quatsch raus... irgendwie komme ich mit dem Programm nicht klar. Hatte was mit 22l pro Chassi raus mit 40hz Tuning und 80cm langem Port. Frage noch zum Port:
14) Inwiefern unterscheiden sich nun die verschiedenen Kombinationen aus Port? Also kleiner Port (4,7cm x 4,7 cm = 15cm Länge) und großer Port (10 cm x 10 cm = 80cm Länge) voeinander?

Power Pe 350 / 525 RMS/Nom
DC resistance Rdc 3,2 ?
Nominal impedance ZN 4 ?
Resonance frequency fs 38,8 HZ
Voice coil diameter 2,5 inch
Xmax + - 10 mm
Mechanical Q factor Qms 4,99
Electrical Q factor Qes 0,42
Total Q factor Qts 0,39
Moving mass Mms 98,8 g
Effective piston area Sd 366 cm2
Mechanical resistance Rms 4,8 Kg/s
Compliance Cms 0,17 mm/N
Force factor BL 13,5 Tm
Equivalent air volume Vas 24,5 dm3
SPL 2,83V/1m 90,1 dB

Vielen Dank.

Gruß :beer:
 
Eine Nummerierung deiner Fragen würde sicher helfen!
Was ich mal einfach beantworten könnte:
Ich würde getrennte Kammern bauen, wo jeder Sub sein eigenes Volumen und einen eigenen Port hat. Wenn einer ausfällt, dient er nicht als Passivmembran.
Die Portpositionierung würde so passen und müsste eh in der Länge angepasst werden. Die Gehäuse- und Portform spielen übrigens keine Rolle.
Und das Bruttovolumen ist das Volumen, was der Sub braucht + Verdrängung des Subwoofers + Verdrängung vom Port.

Der Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen Port ist übrigens die Luftgeschwindigkeit im Port. Diese sollte nicht über 100 km/h liegen. Das ist alles mit Win ISD simulierbar.
 
Ist editiert.

Gut zu wissen.

Könnte mir dann eventuell jemand das mal Simulieren oder mir eine Seite schicken, wo ich mich näher mit dem Programm beschäftigen kann?
 
Ok, ich nehm mich der Sache mal an.
- Die Lautsprecherparameter hast du ja sicher eingegeben und alles passt.
- Dann hast du ein BR-Gehäuse gewählt und ok gedrückt.
- Jetzt hast du einen ersten Frequenzgang zum anschaunen
- Darauf änderst du erstmal die Gehäusegröße auf ca. 30-40 Liter
- Tuningfrequenz auf ca. 35 Hz.
- Jetzt gibt es oben einen Reiter, wo du statt der "Transfer function magnitude" den "Rear Port air velocity" einstellen kannst und die "Cone excursion".
- wo du die Box verändern kannst stellst mal noch das Eingangssignal ein. Dort sollten irgendwas um die 300W stehen, eben bis das Chassis bei der "Cone excurion" über seinen -max kommt
- jetzt passt du einfach nur noch den Portquerschnitt an, hier sollte bei der Leistung die Luftgeschwindigkeit im Port nicht über 100 km/h liegen
- Jetzt noch ein bisschen mit Tuningfrequenz und Gehäusegröße spielen und
- fertig!!

Eigentlich einfach, oder? :)

Ich hab dir mal einen quick n dirthy Screenshot ran gehängt! Da findest du alle Funktionen. Es handelt sich hierbei übrigens um einen Hertz HX. Also nicht vergleichbar mit deinem Chassis.
 

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Gut ich danke dir vielmals! Werde mich mal gleich mit der Materie beschäftigen.

Eine Frage vorab, bevor ich mich gleich dort reinwühle. Falls sich meine Frage durch das Programm erledigt, ignoriere mich einfach. ;)

Frage zu Port, soweit wie ich damals war, gab mir WiniSD nur quadratische Ports an (z.B. 4.7cmx4.7cm). Ich würde aber gerne den Port in der gesamten Höhe verwenden, also in meinem Beispiel wären das bei 50cm hoher Kiste und abzüglich 2 22mm MDF etwa 45cm hoch. Kann man dies auch irgendwie berücksichtigen? Also z.B. 45x5 Port? :hammer:

Und eine allerletzte Frage, dann hör ich auf zu nerven. ;)
Macht es einen Unterschied, wie ich den Port in der Länge anordne? Siehe Zeichnung.
Und ist nun das komplette Volumen, in welches das Chassi spielt, nur die Blau-gefärbte Fläche oder gehört das Volumen des Ports ebenfalls dazu? http://s14.directupload.net/file/d/3139/u56xugw6_jpg.htm

Ich danke dir vielmals für die Umstände!
 
Hi,
du musst nicht die vorgegebenen Portmaße im Pulldownmenue verwenden, du kannst diskret eigene Maße eingeben, also auch nen Port 5x30cm etc.
wenn eine Portfläche eine Gehäusewand einschliesst, kann das portverängernd wirken. weiterhin kann auch die Ausrichtung des Ports im Auto die effektive Abstimmung beeinflussen.
Da hilft eigentlich nur ausprobieren. :ugly:
das angezeigte Volumen ist das Nettovolumen.Die Verdrängeung des Ports und des Chassis muss du nochmal draufrechnen, um dein Bruttovolumen zu erreichen.

Gruß
Roman
 
So mal etwas rumgespielt, aber trotzdem bekomme ich den Frequenzgang nicht geglättet...
Wie sieht eigentlich der Musterfrequenzgang aus, welcher ich haben sollte?

Habe jetzt 40l, 35hz Tuning, Port 45x4cm 1m Länge, ~54km/h Luftgeschwindigkeit bei ~33 Hz.

Vorschläge? :kopfkratz: :hammer:

Das mit Netto und Brutto Volumen verstehe ich, aber was genau ist jetzt die Portverdrägung? Nur das Holz, welches das Volumen verkleinert oder wird das Volumen des Ports ebenfalls als Verdrägung gesehen?
 

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Moin,
die Portverdrängung ist das Volumen des kompletten Portes, d.h. nicht nur die Außenwände, sondern das ganze Volumen, das er in der Kiste einnimmt. Wie als würdest du nen Tetrapak Milch in die Kiste stellen, das Volumen is ja auch weg.
Nun mal zur Portlänge, 1m ist äußerst unrealistisch. Zum Einen weil es ziemlich schwierig ist, so einen langen Port iwo zu verstauen, zum Anderen verdrängt der Port, grob überschlagen, knapp 20 Liter. Das wäre die Hälfte deines angepeilten Volumens und so müsstest du ca. 60 Liter pro Kiste bauen.
Das mit dem Fgang is ja so ne Sache, selbst wenn er auf dem Papier ziemlich gut aussehen würde, verbiegt er sich im Auto ja wieder. In so eine Berechnung gehört ja noch ein bisschen mehr als nur die TSP des Chassis. Je nachdem wo z.B. deine Fahrzeugreso liegt, stimmt man das Gehäuse so ab, dass sich in Verbindung mit diesem und anderen autospezifischen Parametern was passendes ergibt, was auf dem Papier/im Programm vlt nicht mehr perfekt aussehen kann/muss. Nicht nur die Fahrzeugreso, sondern auch der Einbauort und/oder die Ausrichtung können hierbei eine Rolle spielen.

Greetzi
Sebastian
 
54 km/h sind auch weit von 100km/h weg. Also: Port kleiner machen!
 
grobe Dimensionierungshilfe für die Querschnittsfläche eines BR-Ports: Durchmesser des Töners in Zoll = Durchmesser des Ports in cm. Beim 10er also 10 cm.

Mit der allseits bekannten Kreisberechnungsformel A= pi * d²/4 entspricht das einer Fläche von 78,5 cm², was - bei einem quadratischen Port einer Kantenlänge von 8,86 cm entspricht. Da Du einen Schlitz mit 45 cm Breite machen möchtest, entspricht das einer Porthöhe von 78,5/45 = 1,74 cm.

Nimm also einfacherweise mal ein 16 mm Brett und nutze es als "Endmaß" (dann lässt es sich einfacher bauen), dann wären Deine Portmaße 450 x 16 mm (es wirkt immer die engste Stelle!). Damit kannst Du nun kalkulieren. Falls damit die Länge mehr als 35 cm wird, dann werde noch enger. Dann könnte aber die Luftgeschwindigkeit im Port zu hoch werden. Um bei höheren Luftbewegungen Geräusche zu vermeiden, verrundest Du beide Portenden (innen und außen) großzügig.

Die Software gibt Dir Frequenzkurven, die im Freifeld gelten. Im Auto kommen immer noch Q-erhöhende Reflexionen hinzu - mehr oder weniger - je nach Position im Auto und Karosserieform. Folglich sollte man, falls man sauberen Bass möchte, die Kurve unten rum eher sanft abfallen lassen (Bessel bis Butterworth) anstatt mit einer Überhöhung (Chebichev), wie Du sie oben gezeigt hast. Ausführlicher steht das im Buch.

Gruß
Klaus
 
Wie sieht eigentlich der Musterfrequenzgang aus, welcher ich haben sollte?

Was für'n Auto fährst du?

Grundsätzlich sieht der "Musterfrequenzgang" eines Subwoofers im kleinen Raum so aus, dass du ihn mit einem BR-Gehäuse auf natürliche Weise nicht erreichst.
Wie man's richtig macht und den tatsächlichen "Musterfrequenzgang" -- viel mehr das Gegenstück, die sog. Übertragungsfunktion des Raumes -- bestimmt, siehst du hier:

http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&task=view&id=187

Wie schon gesagt, bestimmen Raum und Position, wie die Übertragungsfunktion des Subwoofers als passendes Gegenstück zur Übertragungsfunktion des Raumes relativ zur Hörposition auszusehen hat.
Die andere Möglichkeit ist, dass du dir einfach irgendwas -- z.B. dein geplantes BR-Gehäuse --reinknallst und dann mit EQ und anderen Filtern so lange biegst, bis es einigermaßen passt.
 
Pat schrieb:
3)- Ist es möglich, den Port an der Rückseite Parallel zur Schräge zu bauen? Strömungstechnisch gesehen. http://s7.directupload.net/file/d/3138/8v8c4qoi_jpg.htm (Hier Rot)
5)- Oder ist es besser, den Port Senkrecht zu gestalten? http://s1.directupload.net/file/d/3138/wqvoj4oz_jpg.htm
6)- Port Positionierung so in Ordnung?
Hierauf fehlt wohl noch eine Antwort. ;)

So, wie der Port auf dem Bild angeordnet ist, könnte es Probleme geben. Die Schräge ist am oberen Teil des Portes sehr dicht an ihm dran, so dass quasi nicht frei in das Volumen des Portes "geatmet" werden kann. Dort entsteht also eine Engstelle. Daher der Hinweis: Du musst zur Schrägen deutlich mehr als die Fläche des Ports Abstand halten, damit keine Verfälschung eintritt. Ob senkrecht oder waagerecht, dürfte dann grundsätzlich egal sein, kann sich aber natürlich je nach Gegebenheiten des Einbauorts auswirken. ;)

Gruß
Sven
 
wo die äußere Portöffnung am Gehäuse / im Auto mündet, ist "Wurscht", Hauptsache, er kann frei "schnaufen". Die vom Port abgegebene Frequenz ist so tief, dass es dem Autoinnenraum egal ist, von wo aus die Luft komprimiert wird...

Die innere Mündung des Ports im Gehäuse hat allerdings durchaus einen Effekt auf die Wirkung. Je zentraler er im Gehäuse sitzt, desto schmalbandiger und stärker wirkt er. Durch die Schmalbandigkeit verringert sich auch die Überlagerung mit den von der Woofermembran abgegebenen Schallwellen.

edit:
wenn der Port parallel zum Kofferraumboden nach hinten so mündet, dass dessen Luftbewegung dann praktisch nur noch nach oben entlang der Heckscheibe (beim Schrägheckaut0) weiter kann, dann wirkt das wie ein verlängerter Port - das verstimmt die Abstimmfrequenz nach unten hin. Insofern isses doch nicht ganz egal...

Gruß
Klaus
 
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