Hollywood Excursion HX3-1084

pd

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Hallo zusammen,

da ich leider keine von den wirklich guten Hollywood X2-1080 mehr hatte habe ich mir aus der neuen Hollywoodgeneration einen Nachfolger gesucht - und gefunden :)
Gesucht war ein Woofer, der mit den klanglich ayamäßigen Fähigkeiten des X2-1080 mithalten und dabei mindestens die gleiche Lautstärke bieten kann (es geht hier aber nicht um SPL!).

Es ist der HX3-1084. Das Chassis hat 10 Zoll Durchmesser und zwei 4 Ohm Schwingspulen.

Der Hersteller gibt folgende Daten an:
Qts 0,382
Vas 50,031 l
fs 27,58 Hz
mms 112,51g
Rms 3,85 kg/s

Insgesamt schön allround, kann geschlossen, kann Bassreflex und Derivate funktionieren auch.

Meine Messungen (eingespielt) ergaben:
Qts 0,326
Vas 67,46 l
fs 23,65 Hz
mms 107,831g
Rms 3,39 kg/s

Man sieht, übliche Drift zwischen fabrikneu und eingespielt, im Prinzip kein relevanter Unterschied, geringfügig bessere BR-Eignung.
Im Vergleich zum X2-1080 sind damit ähnliche Gehäuse möglich.

So wurde er letztendlich auch verbaut. Es ergaben sich 30 Liter ventiliert, Der Port misst an der Mündung 60qcm und am Ausgang derer 100. Die Länge beträgt 50cm. Da er in einer Reserveradmulde eines Go3 spielt ist der Port gefaltet. Die Faltung brachte sogar eine messbar geringere Portresonanz als ein testweise ausprobierter gerader Kanal (fullrange gemessen), ist aber im praktischen Betrieb durch die aktive Trennung weitestgehend unerheblich.
In dieser Abstimmung bietet sich ein für Bassreflex immer empfehlenswerter Subsonic bei 25 bis 30 Hz an, je nach Flanke.

Mit der Tiefpassfilterung kann man nun am Charakter arbeiten. Filtert man bei über 60 Hz ergibt sich ein punchiger knallbetonter Bass, der in den Frequenzkeller einen genial bebenden Teppich ausrollt. Richtig gut Spass hat da Propellerheads, Republica, Metallica und Konsorten gemacht, oder auch Fettes Brot, 5 Sterne Deluxe, etc.

Will man authentische Musik sqmäßig hören muss man natürlich sein Gesamtsystem ausgewogen einstellen. Bei durchschnittlichen 13er oder 16er Frontsystemen waren da Trennungen bei 60 Hz und tiefer empfehlenswert. Wenn man einen Subwoofer beurteilen will muss man sehr behutsam vorgehen und darf sich nicht von den Obertönen ablenken lassen, welche die aufgenommenen Instrumente produzieren aber nicht vom Subwoofer wiedergegeben werden. Hierzu bietet sich beispielsweise ein Kontrabass an. Zwar ist dieser auch nicht frei von Obertönen, aber es gibt wesentlich schlimmeres ;-)
Ich greif mir dafür immer ein paar Oscar-Peterson Alben, am liebsten die mit Ray Brown am Bass. Hier kann man dann reine Boombässe von audiophilen Chassis unterscheiden. Egal ob heftig gezupft, sanft gestrichen oder weitestgehend akzentfrei gespielt, nie macht der Hollywood die Kontur des Instruments kaputt, verfälscht den Charakter oder weicht die Dynamik auf. Und genau so soll es sein, mehr gibts nicht zu wollen.
Damit erreicht der HX3 locker die Qualität des X2-1080 und ist damit für mich der würdige Nachfolger, passt auch preislich (119 EUR) sehr gut. Fast gräbt er dem Edge 1014 das Wasser ab, der subjektiv beurteilt bei sehr hohen Pegeln minimal sauberer bleibt, aber auch nur 10 EUR mehr kostet, sich aber eigentlich nur für BR eignet.

In geschlossenem Gehäuse erinnert er mich extrem an den Brax Matrix 10.1. Sehr diszipliniert und ruhig, nur dann einen Laut von sich gebend wenn tatsächlich eine Schwingung aufgezeichnet ist. An dessen handwerklichen Aufbau reicht der Hollywood natürlich nicht ran, kann man aber in Anbetracht des Preisunterschieds verschmerzen ;-)

Im Bassreflex weniger tiefreichend aber noch einen Ticken präziser als der Hollywood wäre der Visaton TIW 250 XS. Aber auch dieser ist ein gutes Stück teurer. Spätestens im Fahrbetrieb sind die Unterschiede wohl nicht mehr wahrnehmbar. Impedanztechnisch ist der Hollywood zusammen mit seinem vergleichbaren 2x2 Ohm Bruder natürlich flexibler als ein 8 Ohm Chassis.

Um SQ-technisch noch was drauf zu setzen könnte man den Hollywood ebenfalls als 8 Ohm ansteuern, damit ist sowohl parametermäßig als auch an der Endstufenfront noch ein bisschen Vorteil zu holen. Natürlich ganz klar mit dem Nachteil dass es für gleichen Pegel mehr Leistung bedarf. Der schiere Maximalpegel ist aber bei SQ nicht so gefragt.

Im Bassreflex empfiehlt sich schon ein 16er Frontsystem um den Hollywood einigermaßen ausreizen zu können. Zwei 16er pro Seite dürfen es auch sein...

Knappe 400 saubere Watt habe ich ihm zur Verfügung gestellt, auch wenn diese komplett ausgenutzt wurden war von einer Anstrengung noch nichts zu hören. Die vom Hersteller angegeben 600 Watt können dementsprechend wohl bedenkenlos ausgenutzt werden. Möchte daran erinnern dass ich bei BR in aller Regel einen Subsonicfilter einsetze.

Gruß, Patrick
 
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