Innenraumteile mit CFK (Kohlefaser/Carbon) laminieren ?

druide

Teil der Gemeinde
Registriert
29. Juli 2005
Beiträge
764
Hallo Freunde,

ich bin ja nun seit einiger Zeit am "Basteln" mit GFK und mit jucken so langsam die Finger nach Carbon/Kohlefaser, allein die Optik ist anbetungswürdig (wenn perfekt verarbeitet) !!!!!

aaaalso hat schon mal jemand von euch damit gearbeitet und kann mir ein paar Tips zum perfekten Finish????

die Verarbeitung is mir im groben-ganzen ja bekannt....

achja woher könnte man das Gewebe bekommen ausser ebay? sollte Körper sein, achja und vorallem WOHER bekomme ich silbernes Gewebe??

damit ihr mal seht wie geil sowas aussehen kann: :beer:

silver-carbon-steeringpanel-0.jpg

silver-carbon-steeringpanel-1.jpg


traumhaft oder?

Gruß Micha
 
So etwas würde mir auch ÄUSSERST gefallen, allerdings auch die Verarbeitungs-Frage.
 
Hallo

Zur Verarbeitung kann ich dir leider nicht viel sagen da ich mich selbst noch nicht dran getraut habe.

Bekommen kannst es hier www.r-g.de

Zwar recht teuer aber super Qualität die RG da liefert außerdem haben die alles rund um Faserverbundwerkstoffe. (auch Bücher)

Was auch lecker aussieht sind die Mischgewebe Aramid-Kohle

A48447.jpg


Design Kohle in Blau oder Rot

A49739.jpg


Oder Kohle-Dynema Mischgewebe

A50044.jpg



Silbernes Kohlegewebe ist mir nicht bekannt aber RG bietet eine Aluminiumbeschichtete Glasfaser namens Texalium an

A50091.jpg
 
Jap, Carbon kann schon sehr geil aussehen ...

Mein traum: Alu (gebürstet und/oder (farbig) eloxiert), Carbon und Alcantara .. damit nen Innenraum zieren .. HAMMER! :hippi:
 
Optik ist ein ganz anderes Kapitel als mal eben Laminieren. Hier kommt es auf eine sehr saubere Verarbeitung und eine große Geldbörse an.

Bei R&G gibt es schon feine Sachen. 200g/m² Cfk Körper Industrie-Qualität (25Euro der Meter wenn ich es richtig im Kopf habe) sollte reichen und ist noch bezahlbar.

Das Silbercarbon bzw. Texalium würde ich nicht empfehlen, da es sehr steif ist und sich nicht so einfach anformen lässt...da hilft nur pressen. Es kommt halt daher, dass Gfk-Gewebe einseitig mit Alu behandelt wurde. Da eine Seite steifer ist, verhält es sich ungefähr wie Pappe. Könnt ihr mal selber Testen, indem ihr einfach Glasgewebe einseitig schwarz lackiert. ;)

Es gibt da drei Vorgehensweisen:
1. Die einfachste Methode ist auf ein vorhandenes Teil eine Lage Cfk drauf zu laminieren und dann mit viel Klarlack die Oberfläche hinzubekommen. Ich habe diesen Punkt noch nie weiter verfolgt, was ich aber sagen kann ist, dass unter dem Cfk-Gewebe alles schwarz sein sollte, damit nachher kein weißer Untergrund zu sehen ist. Sieht ja auch blöd aus, wenn der Spachtel durchschimmert. Am besten leicht schwarz lackieren, aber darauf achten, dass das Harz den Lack nicht angreift. Dann legt man das Gewebe trocken auf das Teil und drückt es vorsichtig in Form. Jetzt wird das ganze getränkt und am besten mit einer Schaumstoffrolle, die kreuz und quer über das Gewebe rollt. Falls noch ein paar Stellen sein sollte, an denen sich das Gewebe verzogen hat, am Ende des betroffenden Fadens einfach vorsichtig ziehen bis die Welle draußen ist. Ist das Cfk-Gewebe getränkt, sollte man noch eine bis drei Lage 49g/m² drauflaminieren, damit das Cfk-Gewebe verschlossen ist und sich keine Löcher bzw. Schmutzfänger bilden können. Nach dem Aushärten muss die Oberfläche fürs Lackiren angeschliffen werden bzw. noch kleine Unebenheiten ausgemerzt werden.
Anstatt des Lackierens und des Glasgewebes könnte man auch Topgoat draufpinseln...wobei ich das noch nicht getestet habe.

2. Negativformen herstellen und in diese Reinlaminieren. Es ist eine sehr kostspielige Sache, da man ein Urmodell anfertigen muss, dass auch von der Oberfläche sehr gut aussieht sprich lackiert ist. Davon werden Negativformen abgenommen. Das Trennmittel sollte aber gut gewählt sein, da Schlieren und matte Stellen nachher in der Form wieder zufinden sind und kein PVA-Trennlack benutzen, es sei denn man lackiert ihn auf. Nach dem Trennen, legt man eine Lage 49g/m² trocken in die Form. Tränkt diese sehr gut und legt anschließend das Cfk-Gewebe hinein, dieses auch wieder gut tränken. Je nachdem noch eine zweite und dritte Lage CfK oder preiseshalber GfK ;) Diese nach der Aushärtung von innen schwarz lackieren...wenn dort überhaupt was durchschimmern kann. Aber das Ergebnis ist wesentlich besser als das erste.

3. Carbonisieren vom Fachmann...der macht eigentlich genau das gleiche wie unter Punkt 1, aber er kann es auf die Teile draufpressen bzw. absaugen lassen und so hat er in einem Gang alle Teile fertig. Wie das funktioniert, würde ich auch gerne wissen :kopfkratz:

Bei den ersten zwei Methoden sollte man auf die Radien und Formen achten. Das Gewebe läßt sich nicht überall anformen und bei extremen Formen verzieht sich das Muster und sieht unschön aus. Also möglichst einfache Flächen und große Radien wählen.
 
Aramid läßt sich ganz schlecht verarbeiten!!!

1. Man braucht eine Aramidschere (Verzahnte Schere)
2. Man schleif meist nur das Harz weg, das Gewebe bleibt! Ist ungefähr so als würde man eine nicht getränkte Ecke in GFK schleifen.
3. Es ist nicht UV-Beständigt, d.h. nach einer gewissen Zeit wird es goldbraun.


Der einzige Vorteil ist, dass es bei einem Unfall nicht splittert.

Gruß Lothar
 
Hallo dp83

Zu deinem Punkt 3 der Fachmann benutzt einen Kunstoffsack und presst diesen per Vakuum auf das gelege.

Gruß Sascha
 
@Lothar

Danke für deine Tips !!

OK, also ich habs so gemacht das ich es versucht hab aufzulaminieren, d.h. das Teil schöön vorbereiten, schwarz lacken und dann den Harz draufpinseln, nur dünn !!!
dann ca. 30 min Warten (da kann man das CFK Gewebe schneiden) bis der Harz "Fäden" zieht und dann drauf damit, mit ner Rolle angerollt überall und aushärten lassen.

dann Harz drauf für die andere (äussere) Seite, wieder aushärten lassen...

nun gibts meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten:

1. einige Harzschichten drauf machen und diese zwischendurch immer schön Feinschleifen, dann zum Schluß eine Schicht Klarlack oder

2. einharzen und die eigentlichen Schichten (wie oben mit Harz) in Klarlack lackieren, so 6-12 Schichten, je nachdem wie der untergrunt bzw die Oberfläche des Materials ist...

den Klarlack zwischen den schichten auch wieder schön feinschleifen....

welche Methode nu besser ist weis ich nicht, ich weis auch nicht ob der Harz mit der Zeit "vergilbt" ?????

sind alles sone Fragen :kopfkratz:
 
achja, silbernes Carbon gibt es, allerdings ist Kohlefaser ja schwarz !!! es sindalso nur die Fasern eingefärbt, was das anschmiegsame der Fasern ja nicht beeinträchtigt...

man kann auch versuchen den Gelcoat zu tönen, wenn mans farblich etwas ausgefallener haben will...

>Gruß Micha
 
Hi Belphagor

Das ist mir ja bekannt, aber auf die Feinheiten kommt es leider an.

Wie dick ist der Sack?
Wie saugt der ab?
Legt er eine Folie für die Oberfläche auf und saugt mit hilfe eines Jutesackes alles ab?
Wie bekommt er Texalium so gut um die Ecken gebogen, getränkt und ohne Lufteinschlüsse beim Umgang mit Folie?


So kleine Versuche habe ich auch schonmal im Modellflug gemacht, jedoch waren die Ergebnisse ernüchtern, dafür effektiv bei Wettbewerbsmodellen *fg* Das Muster des Gewebes hat sich halt durchgedrückt und man sah ein Wellenbild bei Lichtspielen bzw. konnte man die Wellen auch beim Drübergleiten mit der Hand fühlen...wem das reicht kann es machen. Dafür braucht man halt einen Kompressor (alter Kühlschrank lässt grüßen) durchsichtige, dicke, dehnbare Folie, ein oder zwei Schläuche, Abdichtmasse und Klebebänder (Paketbänder reichen).

Gruß Lothar, der so langsam merkt, dass das Schreiben im müden...
 
@Micha

Mit deiner Vorgehensweise bin ich nicht ganz einverstanden. Wenn man das Cfk-Gewebe draufenlegt, sollte es noch beweglich sein, damit man es ganz einfach in Form pressen kann. Wenn aber der Untergrund getränkt ist, könnte das Gewebe an ein paar Stellen hängen/kleben bleiben und das Muster verzieht sich. Ein korrigieren ist dann auch nicht mehr machbar.

Nach dem Gewebe immer dünne Schichten auftragen, ist zwar nicht ganz verkehrt, aber die Gefahr ist zu groß, dass du das Gewebe anschleifst und so die spätere Lichtspiegelung im Gewebe fehlt und es als aufgepinselt wirkt. Außerdem wäre mir der Zeitaufwand zu groß...lieber einmal dick, einmal schleifen und dann das Finish.

Es gibt zwar silbernes Gewebe, aber eingefärbtes glänz nicht so wie das mit Alu behandelte.

Gelgoat ist nicht als letzte Schicht zu empfehlen, da es immer klebrig bleibt und nicht aushärtet...wird nur im Formenbau verwendet. Darum habe ich ja Topgoat genannt, da es als letzte Schicht dient.

Und Topgoat würde ich gar nicht einfärben, da nur das Harz eingefärbt wird, nicht das Gewebe, d.h. du hast später -ich sag mal- eine getönte, matte Scheibe/Oberfläche. Das Gewebe muss vorher eingefärbt sein.

Gruß Lothar
 
Guckt doch einfach mal auf meiner Homepage unter Sound (ist noch nicht ganz fertig :taetschel: )

Bei Aliante und Exact ;)
 
Hallo Lothar, also ich meinte mit meiner Vorgehensweise eher das laminieren auf ein vorhandenes teil, also OHNE Formpressen !!!

den Topcoat dachte ich nicht als Abschluß sondern "mittendrinn" zum Tönen (falls gewünscht, ich mag es liebers klassisch schwarz oder halt seehr geiles Silber !!!), obendrauf IMMER Klarlack !

Gruß Micha
PS: ich geh mal auf deine HP schnüffeln :) :thumbsup:
 
sooo hab mir deine seite angeschaut, seeehr Interessant !!!
aber warum nutzt Du 49g/m² ???
ich würde (leut Tips von Modellbauern) 245g/m² nehmen, das is feiner und filigraner und lässt sich nach ihrer Meinung nach einfacher verarbeiten da es sich wie "Seide" der Form anpasst.

aber diese erfahrungen muß ich auch erst noch machen !! :beer:

ansolsten haste meinen Respekt !!!

Gruß Micha
 
Noch einer von der selten Sorte (auch Modellbauer, aber noch Azubi)

Ich habe mich ja nicht aufs Pressen bezogen, sondern aufs einfache Drauflaminieren auf fertige Teile. Es ist recht einfach, wenn man alles beachtet was ich geschrieben haben...Radien, Form, trocken drauflegen und in Form bringen. Beim Aliante-Gehäuse habe ich erst Harz draufgestrichen und es war ein richtiger Kampf das Cfk ans Gehäuse zubekommen bzw. das Gewebemuster dicht und gleichmässig hinzubekommen...vorne gab es halt eine Stelle, bei der sich alles gestaucht hat und das sah auf dem zweiten Blick nicht zu prickeln aus.

Topgoat mittendrin??? Ich habe es noch nicht getestet, würde aber aus anderen Versuchen sagen, dass es nichts wird, weil Glasgewebe im getränkten Zustand fast unsichtbar ist und somit der Effekt verloren geht.

Wenn du es mal testen willst, kannst du es gerne machen, nur nimm dann doch Gelgoat, damit die späteren Schichten eine Verbindung mit dem untern Schichten eingeht. Wenn es klappen sollte musst du mal unebdingt Fotos reinsetzen ;)

Die 49g/m² benutze ich so gern, weil ich davon noch reichlich habe. Ich will halt nicht, dass die Schicht übern Cfk, zu dick wird, weil es durch den Harzanteil immer milchiger wird bzw. die Kontur des Gewebes verblasst. Versuche mit 163g/m² waren schon zufriendenstellend, aber man merkte den Unterschied zwischen 163g/m² und 49g/m². Und das 49g/m² passt sich auch wunderbar jeder Form an, obwohl es Leinengewebe ist.

Gruß Lothar
 
Interessant...

Hält es denn, wenn man das Gewebe auf trockenen Untergrund legt, und dann tränkt?
Und die unterschiedlichen Dicken, also 245g/m2 und 49g/m2, sehen die gleich aus?
Das Harz ist einwandfrei durchsichtig?
 
Bei der 49g/m² handelt es sich um Glasgewebe!

Es hängt auch vom Harz ab. Ich arbeite gern mit ganz flüssigen Harz, den ich bei solchen Geschichten mit einer Rolle auftrage. Ok, es ist nicht ganz optimal, wenn der Untergrund trocken ist, aber bei etwas schwierigeren Formen wäre es vom großen Vorteil.

Es gibt auch Ausnahmen -fällt mir gerade ein-. Bei MDF wäre es vom großen Vorteil vorher zu tränken, da das Holz noch saugt...oder vorher alles mit Porenfüller versiegeln und nochmal fein drüberschleifen.

Was auch gehen würde, wäre, wenn man einen zweiten Mann hat, der das Gewebe immer hochhält. Dann kann man auch in Ruhe tränken.

Gruß Lothar
 
Zurück
Oben Unten