art-audio
verifiziertes Mitglied
- Registriert
- 09. März 2004
- Beiträge
- 14.940
- Real Name
- Sven
Hallo,
nachdem ich mit meinem vorherigen Projektor und einem 10 Meter langen DVI-Kabel schlechte Erfahrungen mit mehren günstigen Kabeln bei der digitalen Bildübertragung gemacht habe (Bildaussetzer und farbige Punkte im Bild) und erst ein teueres Oehlbachkabel (ca. 180 Euro) bei hohen Auflösungen (ab 720P) fehlerfrei funktioniert hat, war ich eher etwas skeptisch bezüglich günstigen HDMI-Kabeln. Nach dem Umzug brauchte ich ein 15 Meter langes HDMI-Kabel. Einige Recherchen im Internet ergaben, dass bei HDMI-Kabeln ab 10 Metern in Verbindung mit hohen Auflösungen (720/1.080) eine fehlerfreie Bildübertragung stark von der Qualität des verwendeten Kabels abängt. Bei Längen von 15 Metern ist eine gut funktionierende HDMI-Verbindung laut den User-Berichten eher ein Glücksspiel in Abhängigkeit von den HDMI-Kabeln und auch den in den Geräten verwendeten Treiberendstufen. Allerdings gab es auch immer wieder Berichte von Usern, die eine fehlerfreie Übertragung bei Längen über 10 Metern mit Billigkabeln haben, während teure Kabel versagt haben. Als Empfehlung wurde dann ausgesprochen, in der eigenen Kombination verschiedene Kabel auszuprobieren und dann das günstigste zu behalten
. Die ebenfalls mögliche Variante mit einem HDMI-Repeater/-verstärker und zwei Kabeln möchte ich möglichst aus optischen Gründen und, um eine "nicht elektronisch bearbeites Signal" zu haben, vermeiden.
Wenn man das Ausprobieren selbst vermeiden möchte, bleibt die Möglichkeit, gleich ein sehr aufwendiges Top-HDMI-Kabel zu kaufen, um auf der sicher(er)en Seit zu sein. 15 Meter lange HDMI-Kabel von Oehlbach in der 4 Sterne-Qualität kosten schlappe 275 Euro, das Top-Kabel in 5 Sterne Qualität kostet dann glatt "unverschämte" 630 Euro
.
630 Euro für ein 15 Meter langes Verbingskabel standen m.E. aber in keinem Verhältnis zu einem 400 Euro DVD-Player (Yamaha DVD-S1700) und einem Einsteigerprojektor Sanyo PLV-Z5 (Straßenpreis ca. 1.000 Euro)
, so dass ich den Empfehlungen des Internets zur Folge mir ersteinmal ein günstiges HDMI-Kabel online bestellt habe, um es auszuprobieren und bei Bildfehlern (gar kein Bild, Bildaussetzer, Grisseln, farbige oder weiße "Fische" etc.) zurückzugeben.
Gestern traf dann eines dieser "Billigkabel" ein, es ist zwar kein absolutes low-Budget-Ebay-Kabel für 30-40 Euro, aber für 57 Euro für 15 Meter preislich doch sehr niedrig gehalten im Vergleich zu den klassischen Kabelmarken vom Monitor, Oehlbach, Monster etc., welche bei 15 Meter HDMI-Kabeln preislich erst deutlich > 200 Euro "starten".
Das Clicktronic HDMI-Kabel HC-250 ist im Internet in Online-Shops für 57 bis 119 Euro in 15 Metern Länge zu finden, wie sich diese unterschiedlichen Preise erklären lassen, ist mir allerdings schleierhaft.
Im Vergleich zu den sehr gut verarbeiteten "fingerdicken" Oehlbach YUV- und DVI-Kabeln ist die Verarbeitung des Clicktronic wirklich miserabel, allerdings bietet es solide Metallstecker, die stabil in der HDMI-Buchse sitzen (das ist eine der Schwachstellen bei HDMI-Verbindungen
), eine dreifache Abschirmung und im Vergleich zum Preis ein ausserordentlich gutes Preis-Leistungsverhältnis. Im Vergleich zu den absoluten Ebay-Billig-Kabeln ist die Schirmung, die Stabilität der Kabelisolierung und vor allem die Steckerqualität deutlich besser und den "Aufpreis" m.E. mehr als wert. Im Vergleich zu hochwertigen Kabeln (bei mir zu Oehlbach), merkt man aber den qualitativen Unterschied in der Verarbeitung. Das Clicktronic würde ich mal als "High-End-China-Müll" einstufen
.
Auf den "Seh-Test" war ich sehr gespannt, vor allem vor dem Hintergrund der sehr widersprüchlichen Berichte zu dem Kabel. DVD-Player ist der Yamaha DVD-S1700 und der Projektor ein Sanyo PLV-Z5. Hier sind die Ergebnisse:
1) 480P/576P funktioniert fehlerfrei
2) 720P funktioniert fehlerfrei, auch bei näherer Betrachtung der Leinwand keine sichtbaren Bildfehler
3) 1.080i funktioniert ohne Fehler
4) 1.080P: Derbe Bildfehler, das ganze Bild ist stark verrauscht, so als ob man ein altes verrauschtes analoges TV-Bild mit schlecht ausgerichteter Antenne hätte. Ausserdem ist in kurzen Abständen das ganze Bild ausgefallen -> für 1.080P ist das Kabel in meiner Konstellation völlig unbrauchbar
Da mein Proki allerdings "nur" ein HD-Ready-Panel mit 720 x 1.280 Bildpunkten und einen frei einstellbaren Overscan hat, freut sich der Sanyo bei einem Overscan von 0 Pixeln über eine vom Yamaha DVD per Faroudja-Videoelektronik skalierte 720P-Zuspielung mit einer nativen Bildwiedergabe. Es wird also ohne zweifache Umwandlungen von D/A und A/D direkt digital jedes Pixel angesteuert. Es ergibt sich ein scharfes Videobild auf einem günstigen Einsteigerprojektor, wie ich es mir vor etlichen Jahren nicht mit meinem mehrfach so teuren Projektoren habe träumen lassen. Prokis sind mittlerweile Massenware
Mein Fazit:
+ HDMI-Verbindungen sind für größere Entferungen spezifiziert als die DVI-Verbindungen (obwohl deren Stecker wesentlich besser sind...)
+ HDMI-Kabel sind bei größeren Entfernungen (ab 10 Metern) sehr problematisch und empfindlich für hohe Auflösungen
+ HDMI-Kabelkauf bei großen Längen ist z.T. auch ein "Glücksspiel" und nicht nur preisabhängig
+ es sollten immer an den eigenen Geräten mehrere Kabel selbst ausprobiert werden, denn die Ausgangs-/Eingangsstufen von DVD/BR/HD-DVD/HD-Receiver-Player und Projektor variieren stark (z.T. gibt es auch Handshakeprobleme mit der HDCP-Verschlüsselung)
+ Bildfehler bei HDMI-Kabeln sind DEUTLICH sichtbar
+ die Anforderungen an lange HDMI-Kabel steigen stark mit der gewählten Auflösung an
+ eine native 720P-Zuspielung über HDMI ist deutlich schärfer als eine analoge YUV-Verbindung
+ die Unterschiede in der Bildqualität von zwei "funktionierenden" HDMI-Kabeln vernachlässige ich, da es bei Projektoren, und erst recht bei einem Einsteigerprojektor, so viele Fehler in der Wiedergabe (wie z.B. unnatürliche Farben, zu wenig Kontrast, inhomogener Farbverlauf über die Helligkeitsskala etc.) gibt, dass ich die zusätzlichen 200-500 Euro eher in den Beamer als in ein Kabel investieren würde
+ Kabel ist nicht gleich Kabel bei digitalen Verbindungen
-> Ich werde für den Anschluss des Yamaha DVD-S1700 per 15 Meter HDMI am Sanyo PLV-Z5 das Clicktronic-Kabel (vorerst) behalten, da es eine problemlose und native scharfe digitale 720P-Zuspielung ermöglicht. Für eine HD-Quelle, z.B. der von mir erwartete TechniSat Digicorder HD-S2, welche mit 1.080i zuspielt, werde ich das Kabel ebenfalls einmal ausprobieren und gegebenenfalls für den zweiten HDMI-Eingang am Z5 dazukaufen.
Wenn sich in den nächsten Jahren die Preise für die Full-HD-Projektoren deutlich reduzieren (Epson hat vor einigen Tagen für den amerikanischen Markt einen neuen Projektor mit nativem 1.080P-Panel für < 3.000 Dollar angekündigt
) und der HD-Ready-Beamer durch einen Full-HD -Beamer nebst HD-Quellgeräten abgelöst wird, muß sich das günstige Clicktronic-Kabel noch einmal neu beweisen. Es wird sicherlich in Bezug auf die HDMI-Verbindungen bis dahin noch einige Änderungen geben (z.B. HDMI 1.3 bzw. 1.3a und verbesserte Ausgangstreiber in den HD-Quellgeräten). In meiner jetzigen Konstellation schafft das Kabel die 1.080p-Übertragung jedenfalls nicht ohne Bildfeheler und -aussetzer, was mir aber angesichts des 720p-Panels derzeit auch völlig egal ist
.
nachdem ich mit meinem vorherigen Projektor und einem 10 Meter langen DVI-Kabel schlechte Erfahrungen mit mehren günstigen Kabeln bei der digitalen Bildübertragung gemacht habe (Bildaussetzer und farbige Punkte im Bild) und erst ein teueres Oehlbachkabel (ca. 180 Euro) bei hohen Auflösungen (ab 720P) fehlerfrei funktioniert hat, war ich eher etwas skeptisch bezüglich günstigen HDMI-Kabeln. Nach dem Umzug brauchte ich ein 15 Meter langes HDMI-Kabel. Einige Recherchen im Internet ergaben, dass bei HDMI-Kabeln ab 10 Metern in Verbindung mit hohen Auflösungen (720/1.080) eine fehlerfreie Bildübertragung stark von der Qualität des verwendeten Kabels abängt. Bei Längen von 15 Metern ist eine gut funktionierende HDMI-Verbindung laut den User-Berichten eher ein Glücksspiel in Abhängigkeit von den HDMI-Kabeln und auch den in den Geräten verwendeten Treiberendstufen. Allerdings gab es auch immer wieder Berichte von Usern, die eine fehlerfreie Übertragung bei Längen über 10 Metern mit Billigkabeln haben, während teure Kabel versagt haben. Als Empfehlung wurde dann ausgesprochen, in der eigenen Kombination verschiedene Kabel auszuprobieren und dann das günstigste zu behalten

Wenn man das Ausprobieren selbst vermeiden möchte, bleibt die Möglichkeit, gleich ein sehr aufwendiges Top-HDMI-Kabel zu kaufen, um auf der sicher(er)en Seit zu sein. 15 Meter lange HDMI-Kabel von Oehlbach in der 4 Sterne-Qualität kosten schlappe 275 Euro, das Top-Kabel in 5 Sterne Qualität kostet dann glatt "unverschämte" 630 Euro

630 Euro für ein 15 Meter langes Verbingskabel standen m.E. aber in keinem Verhältnis zu einem 400 Euro DVD-Player (Yamaha DVD-S1700) und einem Einsteigerprojektor Sanyo PLV-Z5 (Straßenpreis ca. 1.000 Euro)

Gestern traf dann eines dieser "Billigkabel" ein, es ist zwar kein absolutes low-Budget-Ebay-Kabel für 30-40 Euro, aber für 57 Euro für 15 Meter preislich doch sehr niedrig gehalten im Vergleich zu den klassischen Kabelmarken vom Monitor, Oehlbach, Monster etc., welche bei 15 Meter HDMI-Kabeln preislich erst deutlich > 200 Euro "starten".
Das Clicktronic HDMI-Kabel HC-250 ist im Internet in Online-Shops für 57 bis 119 Euro in 15 Metern Länge zu finden, wie sich diese unterschiedlichen Preise erklären lassen, ist mir allerdings schleierhaft.

Im Vergleich zu den sehr gut verarbeiteten "fingerdicken" Oehlbach YUV- und DVI-Kabeln ist die Verarbeitung des Clicktronic wirklich miserabel, allerdings bietet es solide Metallstecker, die stabil in der HDMI-Buchse sitzen (das ist eine der Schwachstellen bei HDMI-Verbindungen


Auf den "Seh-Test" war ich sehr gespannt, vor allem vor dem Hintergrund der sehr widersprüchlichen Berichte zu dem Kabel. DVD-Player ist der Yamaha DVD-S1700 und der Projektor ein Sanyo PLV-Z5. Hier sind die Ergebnisse:
1) 480P/576P funktioniert fehlerfrei
2) 720P funktioniert fehlerfrei, auch bei näherer Betrachtung der Leinwand keine sichtbaren Bildfehler
3) 1.080i funktioniert ohne Fehler
4) 1.080P: Derbe Bildfehler, das ganze Bild ist stark verrauscht, so als ob man ein altes verrauschtes analoges TV-Bild mit schlecht ausgerichteter Antenne hätte. Ausserdem ist in kurzen Abständen das ganze Bild ausgefallen -> für 1.080P ist das Kabel in meiner Konstellation völlig unbrauchbar
Da mein Proki allerdings "nur" ein HD-Ready-Panel mit 720 x 1.280 Bildpunkten und einen frei einstellbaren Overscan hat, freut sich der Sanyo bei einem Overscan von 0 Pixeln über eine vom Yamaha DVD per Faroudja-Videoelektronik skalierte 720P-Zuspielung mit einer nativen Bildwiedergabe. Es wird also ohne zweifache Umwandlungen von D/A und A/D direkt digital jedes Pixel angesteuert. Es ergibt sich ein scharfes Videobild auf einem günstigen Einsteigerprojektor, wie ich es mir vor etlichen Jahren nicht mit meinem mehrfach so teuren Projektoren habe träumen lassen. Prokis sind mittlerweile Massenware


Mein Fazit:
+ HDMI-Verbindungen sind für größere Entferungen spezifiziert als die DVI-Verbindungen (obwohl deren Stecker wesentlich besser sind...)
+ HDMI-Kabel sind bei größeren Entfernungen (ab 10 Metern) sehr problematisch und empfindlich für hohe Auflösungen
+ HDMI-Kabelkauf bei großen Längen ist z.T. auch ein "Glücksspiel" und nicht nur preisabhängig
+ es sollten immer an den eigenen Geräten mehrere Kabel selbst ausprobiert werden, denn die Ausgangs-/Eingangsstufen von DVD/BR/HD-DVD/HD-Receiver-Player und Projektor variieren stark (z.T. gibt es auch Handshakeprobleme mit der HDCP-Verschlüsselung)
+ Bildfehler bei HDMI-Kabeln sind DEUTLICH sichtbar
+ die Anforderungen an lange HDMI-Kabel steigen stark mit der gewählten Auflösung an
+ eine native 720P-Zuspielung über HDMI ist deutlich schärfer als eine analoge YUV-Verbindung
+ die Unterschiede in der Bildqualität von zwei "funktionierenden" HDMI-Kabeln vernachlässige ich, da es bei Projektoren, und erst recht bei einem Einsteigerprojektor, so viele Fehler in der Wiedergabe (wie z.B. unnatürliche Farben, zu wenig Kontrast, inhomogener Farbverlauf über die Helligkeitsskala etc.) gibt, dass ich die zusätzlichen 200-500 Euro eher in den Beamer als in ein Kabel investieren würde
+ Kabel ist nicht gleich Kabel bei digitalen Verbindungen

-> Ich werde für den Anschluss des Yamaha DVD-S1700 per 15 Meter HDMI am Sanyo PLV-Z5 das Clicktronic-Kabel (vorerst) behalten, da es eine problemlose und native scharfe digitale 720P-Zuspielung ermöglicht. Für eine HD-Quelle, z.B. der von mir erwartete TechniSat Digicorder HD-S2, welche mit 1.080i zuspielt, werde ich das Kabel ebenfalls einmal ausprobieren und gegebenenfalls für den zweiten HDMI-Eingang am Z5 dazukaufen.
Wenn sich in den nächsten Jahren die Preise für die Full-HD-Projektoren deutlich reduzieren (Epson hat vor einigen Tagen für den amerikanischen Markt einen neuen Projektor mit nativem 1.080P-Panel für < 3.000 Dollar angekündigt


