N’Abend!
Irgendwie wird meine Aussage zu dem Thema immer wieder missverstanden:
Das Abgleichen mit dem Multimeter hat mit der klanglichen Abstimmung rein gar nichts zu tun. Es ist nur die Vorarbeit um eine systematische Abstimmung erst möglich zu machen. Ganz am Anfang muß erst mal alles auf „Null“. Sonst kann man lange versuchen die 2dB Abweichung eines Zweigs mit dem EQ auszugleichen, die vom Gain-Poti kommen – ohne daß man es weiß…
Die Einstellung mit dem Mikro ist eine ganz andere Sache. Da versuche ich ja der Summe aller Faktoren auf den Grund zu gehen. Im Idealfall stelle ich dort dann aber nur noch die Unterschiede durch Einbauposition und Raumverhältnisse fest. Dies geht aber nur, wenn ich vorher möglichst alle anderen Fehlerquellen beseitigt habe. Und da sind die einzelnen Gain-Potis nach meiner Erfahrung klar an erster Stelle.
Außerdem kann ich nur dann Endstufen bei Klangvergleichen oder Fehlersuche 1-zu-1 tauschen wenn der Verstärkungsfaktor absolut identisch ist. Sonst ist ein Hörvergleich schon von Anfang an fragwürdig.
daniel.berlin schrieb:
wie optimiere ich dadurch den rauschabstand?
In Zusammenarbeit mit dem Prozessor.
Das Ziel für einen guten Rauschabstand ist ja immer schon am Eingang der Amps einen möglichst hohen Pegel zu haben und den Verstärkungsfaktor möglichst niedrig zu halten.
Beispiel: Die Anlage ist über den Prozessor bereits „fertig“ eingestellt. Der Prozessor-Kanal für die HTs hat aber noch 4dB Luft zu seinem optimalen Betriebsbereich. Also folgendes Vorgehen:
1.) Spannung am Amp-Ausgang messen
2.) Wert für eine Absenkung um 4dB berechnen
3.) Gain-Poti auf den neuen Wert einstellen
4.) Prozessor um 4dB aufdrehen
Ergebnis: 4dB mehr Rauschabstand ohne irgendeine klangliche Veränderung zu haben.
daniel.berlin schrieb:
ich würde einfach ca knapp weniger als die hälfte am gain bei einem kanal einstellen und die spannung messen. dann würde ich die spannung beim anderen kanal messen und solange drehen, bis beide gleich sind.
Genau das ist das Vorgehen bevor man mit der eigentlichen, klanglichen Einstellung beginnt. Auf jedem Kanalpaar.
daniel.berlin schrieb:
ich habe vom prozzi zu den endstufen nur gleiche cinchkabel von cordial, sollte reichen..
Damit habe ich nicht die Unterschiede verschiedener Cinchkabel gemeint. Die kann man niemals mit einem Multimeter feststellen.
Sondern mögliche Unterschiede in den Einstellungen von Prozessor oder Headunit davor.
Wenn ich zum Vergleichen jeweils das Cinchkabel am Eingang umstecke kann ich sicher sein, daß auch 100%ig das selbe Signal anliegt. Pegel oder EQ-Einstellung sind dann vollkommen egal.
daniel.berlin schrieb:
kann ich beim messen eig lautsprecher dran haben, oder müssen die ausgänge "leer" sein?
Eigentlich dürfte der LS keinen großen Unterschied machen solange der Amp fernab seiner Leistungsgrenze läuft. Ich klemme sie aber immer ab – nur um sicher zu gehen…
Beste Grüsse aus Hamburch
Tadzio
Denke immer daran, daß auf der anderen Seite ein MENSCH sitzt!!!
"Nichts hält solange wie ein Provisorium!"