Hallo an alle hier!
Von mir folgt mal wieder ein kleiner Erfahrungsbericht über ein Album, das mich bereits seit Wochen im Bann hält.
Es handelt sich um das Album "Großstadtmärchen" des Berliner DJs und Produzenten Oliver Koletzki (übrigens kein Künstlername!).
Oliver studiert derzeit in Berlin Musikwissenschaften. Neben seinen Tätigkeiten als Produzent, DJ und Student vertont er noch Werbespots und schreibt Filmmusik. Musik ist für ihn somit ein Fulltimejob. 2009 verhalf dieses Workaholicdasein seinem zweiten Album "Großstadtmärchen" zum Release.
Der laut Groove Magazin Beste Newcomer 2005, liefert mit der Scheibe ein kleines Who is Who der deutschen (Elektro)Popkultur ab und veröffentlicht sie auf seinem eigenen Label "Stil vor Talent".
Neben vielen bekannten Stimmen bietet "Großstadtmärchen" auch vielen Newcomern und unbekannten Künstlern eine Plattform um ihre Stimmen bekannt zu machen.
Interpret: Oliver Koletzki
Titel: Großstadtmärchen
Genre: Electro
Label: Stil vor Talent
VÖ: 25.09.2009
Titelliste:
1. This Is Leisure (feat. Mieze Katz)
2. Zuckerwatte (feat. Juli Holz)
3. U-Bahn (feat. Axel Bosse)
4. Kusskompatibel
5. Warschauer Strasse
6. Hypnotized (feat. Fran)
7. Kleines Zwischenspiel
8. Headshaped Box (feat. Kate Mosh)
9. These Habits (feat. Pyur)
10. Die Raketen - Nimm Mich Mit (Oliver Koletzki Remix)
Einzelkritik:
"Großstadtmärchen" beginnt mit einem ruhigen Track "This is Leisure", begleitet von einigen gehauchten Worten und Tönen von "MIAs" "Mieze Katz" erklingen eher unscheinbare Synthieklänge, wenige lange Klangwelten aber auch keine Monotonie beherrschen das Lied. Gesamt ein netter Einstieg aber nicht zu außergewöhnlich.
Das ändert sich schon mit dem zweiten Titel "Zuckerwatte". "Juli Holz" (bzw. "Clara lost her Mind") erzählt auf ihre eigene Weise eine kleine Geschichte. Begleitet von zurückhaltender Melodie sowie einem netten Bass entfaltet sich hier ein Schmuckstück der Scheibe. Klasse Lied zum träumen und/oder abgehen.
Beim nächsten Track "U-Bahn" gibt "Axel Bosse" sein Stelldichein. Der Popsänger singt, wie der Titel unschwer vermuten lässt, von der Berliner U-Bahn. Obwohl ich nie wirklich in Berlin war, kann ich seinen Erzählungen gut folgen. Die Stimme wird hier wieder in den Vordergrund gehoben, die Melodie ist hier jedoch weniger zurückhaltend und erscheint tonal mehr im Vordergrund. Definitiv hörenswert!
Titel vier der CD, "Kusskompatibel", kommt nun ohne bekannte Vocalists, ja quasi gänzlich ohne Vocals aus. Über knapp sechs Minuten erstreckt sich eine leicht monotone Klanglandschaft, die zwar schön anzuhören, aber auch schnell etwas langweilig ist.
Der nächste Titel, "Warschauer Straße", kommt ebenfalls ohne Vocals daher. Auch wenn hier auch eher eine monotone Klanglandschaft gezaubert wird, erscheint mir der Titel doch wesentlich besser, ja voluminöser, als "Kusskompatibel".
"Hypnotized" stellt dann schließlich ein, wenn nicht sogar DAS Highlight der CD dar. Dynamisch und wunderschön singt "Fran" von einem Kennenlernen (oder wie auch immer man mit einem Wort den Inhalt eines Liedes wiedergeben will
). Melodie und Bassline hier teils eher im Hintergrund, teils mehr im Vordergrund, aber immer passend. Spätestens beim Refrain stellen sich die Nackenhaare auf und man verliert sich gänzlich in "Frans" Stimme und "Oliver Koletzkis" Töne um sie herum. Auch optisch ist "Fran" meiner Meinung nach nicht zu verachten.
Klasse Titel!!!
Das "Kleine Zwischenspiel" (das mit gut drei Minuten gar nicht mal so klein ist) kommt ohne schöne Stimmen daher. Stattdessen liefert ein elektronisch erzeugtes Klavier ein, wie der Titel sagt, kleines Zwischenspiel. Nett anzuhören aber kein Highlight.
"Headshaped Box" beginnt untypisch mit eher Gitarren- oder Bassgitarrenartigen Tönen. Insgesamt kommt mir das Lied, zumindest zu Beginn, "tranciger" vor. Weiterhin wirkt das Lied ehrlicher, kein Wunder arbeiten doch die Jungs von Kate Mosh an dem Lied mit. Ihre eher handgemachte Musik liefert einen sehr schönen und gut verarbeiteten Kontrast zu den elektronischen Tönen, die Oliver Koletzki seiner Software entlockt. Erinnert auch ein wenig an "Moonbootica". Nett.
Ein wirkliches Highlight ist dann wiederum "These Habbits"für welches "Pyur" ihre wunderschöne Stimme (elektronisch verzerrt) leiht. Sehr ruhig und ein wenig melancholisch kommt dieses getragene Stück daher, das auf den ersten Blick nicht wirklich zum Rest des Albums passen will, es auf den Zweiten jedoch wunderschön in der melancholischen Richtung ergänzt! Ganz große Klasse!
Den Abschluss bilden dann "Die Raketen" mit "Nimm mich mit" im "Oliver Koletzki Remix". Eher beschwingt ertönt ein Lied ohne wirklich klar erkennbaren oder gar vorhandenen Inhalt, dennoch nicht gehaltlos. Ein Lied, das eher zum Schmunzeln und mitfeiern, denn zum Nachdenken anregt. "Oliver Koletzkis" Handschrift ist dabei klar in den Beats zu erkennen, die er in dem Remix geschneidert hat. Insgesamt nicht verkehrt.
Anspieltipps:
"Zuckerwatte" (feat. Juli Holz)
"Hypnotized" (feat. Fran)
"These Habits" (feat. Pyur)
Klang:
Insgesamt erlaubt sich die CD keine groben Schnitzer. Der Bass ist für diese Musik gängig, für Fuzzis jedoch zu vordergründig, passt sich aber an sich ganz gut in das Geschehen ein. Die Stimmen sind klar und deutlich wahrzunehmen.
Beim ersten Titel gibt es ein meiner Meinung nach störendes "Nebengeräusch", eine Art "Nachklingen" der Bässe, das sich nach defektem TMT anhört, ansonsten aber nichts zu Meckern.
Fazit:
Insgesamt liefert "Oliver Koletzki" mit seinem zweiten Album ein Meisterstück deutscher Elektromusik ab. Die Technik ist nicht neu, aber was er daraus macht und auch die vielen Gaststimmen verleihen der CD ein ganz eigenes Flair.
"Großstadtmärchen" gibt die pulsierende Lebendigkeit einer Stadt wie Berlin gekonnt in Klang und Ton wieder und entwickelt dabei einen ganz eigenständigen, tanzbaren Stil.
Meine Empfehlung geht auch ob der vielen Gaststimmen aus dem Popbereich dahin, dass diese CD nicht nur für eingefleischte Elektrohörer etwas ist, sondern auch und gerade für die vielen "Radiohörer". Die Verbindung elektronischer Klänge mit Pop ist hier so gut gelungen, dass das Ganze definitiv massentauglich ist.
Ich hoffe ihr hattet beim Lesen des Reviews soviel Spaß, wie ich beim Hören der CD während des Schreibens und würde mich über eine kleine Einschätzung freuen.
Nächtliche Grüße
Flo
Von mir folgt mal wieder ein kleiner Erfahrungsbericht über ein Album, das mich bereits seit Wochen im Bann hält.
Es handelt sich um das Album "Großstadtmärchen" des Berliner DJs und Produzenten Oliver Koletzki (übrigens kein Künstlername!).
Oliver studiert derzeit in Berlin Musikwissenschaften. Neben seinen Tätigkeiten als Produzent, DJ und Student vertont er noch Werbespots und schreibt Filmmusik. Musik ist für ihn somit ein Fulltimejob. 2009 verhalf dieses Workaholicdasein seinem zweiten Album "Großstadtmärchen" zum Release.
Der laut Groove Magazin Beste Newcomer 2005, liefert mit der Scheibe ein kleines Who is Who der deutschen (Elektro)Popkultur ab und veröffentlicht sie auf seinem eigenen Label "Stil vor Talent".
Neben vielen bekannten Stimmen bietet "Großstadtmärchen" auch vielen Newcomern und unbekannten Künstlern eine Plattform um ihre Stimmen bekannt zu machen.
Interpret: Oliver Koletzki
Titel: Großstadtmärchen
Genre: Electro
Label: Stil vor Talent
VÖ: 25.09.2009
Titelliste:
1. This Is Leisure (feat. Mieze Katz)
2. Zuckerwatte (feat. Juli Holz)
3. U-Bahn (feat. Axel Bosse)
4. Kusskompatibel
5. Warschauer Strasse
6. Hypnotized (feat. Fran)
7. Kleines Zwischenspiel
8. Headshaped Box (feat. Kate Mosh)
9. These Habits (feat. Pyur)
10. Die Raketen - Nimm Mich Mit (Oliver Koletzki Remix)
Einzelkritik:
"Großstadtmärchen" beginnt mit einem ruhigen Track "This is Leisure", begleitet von einigen gehauchten Worten und Tönen von "MIAs" "Mieze Katz" erklingen eher unscheinbare Synthieklänge, wenige lange Klangwelten aber auch keine Monotonie beherrschen das Lied. Gesamt ein netter Einstieg aber nicht zu außergewöhnlich.
Das ändert sich schon mit dem zweiten Titel "Zuckerwatte". "Juli Holz" (bzw. "Clara lost her Mind") erzählt auf ihre eigene Weise eine kleine Geschichte. Begleitet von zurückhaltender Melodie sowie einem netten Bass entfaltet sich hier ein Schmuckstück der Scheibe. Klasse Lied zum träumen und/oder abgehen.
Beim nächsten Track "U-Bahn" gibt "Axel Bosse" sein Stelldichein. Der Popsänger singt, wie der Titel unschwer vermuten lässt, von der Berliner U-Bahn. Obwohl ich nie wirklich in Berlin war, kann ich seinen Erzählungen gut folgen. Die Stimme wird hier wieder in den Vordergrund gehoben, die Melodie ist hier jedoch weniger zurückhaltend und erscheint tonal mehr im Vordergrund. Definitiv hörenswert!
Titel vier der CD, "Kusskompatibel", kommt nun ohne bekannte Vocalists, ja quasi gänzlich ohne Vocals aus. Über knapp sechs Minuten erstreckt sich eine leicht monotone Klanglandschaft, die zwar schön anzuhören, aber auch schnell etwas langweilig ist.
Der nächste Titel, "Warschauer Straße", kommt ebenfalls ohne Vocals daher. Auch wenn hier auch eher eine monotone Klanglandschaft gezaubert wird, erscheint mir der Titel doch wesentlich besser, ja voluminöser, als "Kusskompatibel".
"Hypnotized" stellt dann schließlich ein, wenn nicht sogar DAS Highlight der CD dar. Dynamisch und wunderschön singt "Fran" von einem Kennenlernen (oder wie auch immer man mit einem Wort den Inhalt eines Liedes wiedergeben will


Das "Kleine Zwischenspiel" (das mit gut drei Minuten gar nicht mal so klein ist) kommt ohne schöne Stimmen daher. Stattdessen liefert ein elektronisch erzeugtes Klavier ein, wie der Titel sagt, kleines Zwischenspiel. Nett anzuhören aber kein Highlight.
"Headshaped Box" beginnt untypisch mit eher Gitarren- oder Bassgitarrenartigen Tönen. Insgesamt kommt mir das Lied, zumindest zu Beginn, "tranciger" vor. Weiterhin wirkt das Lied ehrlicher, kein Wunder arbeiten doch die Jungs von Kate Mosh an dem Lied mit. Ihre eher handgemachte Musik liefert einen sehr schönen und gut verarbeiteten Kontrast zu den elektronischen Tönen, die Oliver Koletzki seiner Software entlockt. Erinnert auch ein wenig an "Moonbootica". Nett.
Ein wirkliches Highlight ist dann wiederum "These Habbits"für welches "Pyur" ihre wunderschöne Stimme (elektronisch verzerrt) leiht. Sehr ruhig und ein wenig melancholisch kommt dieses getragene Stück daher, das auf den ersten Blick nicht wirklich zum Rest des Albums passen will, es auf den Zweiten jedoch wunderschön in der melancholischen Richtung ergänzt! Ganz große Klasse!
Den Abschluss bilden dann "Die Raketen" mit "Nimm mich mit" im "Oliver Koletzki Remix". Eher beschwingt ertönt ein Lied ohne wirklich klar erkennbaren oder gar vorhandenen Inhalt, dennoch nicht gehaltlos. Ein Lied, das eher zum Schmunzeln und mitfeiern, denn zum Nachdenken anregt. "Oliver Koletzkis" Handschrift ist dabei klar in den Beats zu erkennen, die er in dem Remix geschneidert hat. Insgesamt nicht verkehrt.
Anspieltipps:
"Zuckerwatte" (feat. Juli Holz)
"Hypnotized" (feat. Fran)
"These Habits" (feat. Pyur)
Klang:
Insgesamt erlaubt sich die CD keine groben Schnitzer. Der Bass ist für diese Musik gängig, für Fuzzis jedoch zu vordergründig, passt sich aber an sich ganz gut in das Geschehen ein. Die Stimmen sind klar und deutlich wahrzunehmen.
Beim ersten Titel gibt es ein meiner Meinung nach störendes "Nebengeräusch", eine Art "Nachklingen" der Bässe, das sich nach defektem TMT anhört, ansonsten aber nichts zu Meckern.
Fazit:
Insgesamt liefert "Oliver Koletzki" mit seinem zweiten Album ein Meisterstück deutscher Elektromusik ab. Die Technik ist nicht neu, aber was er daraus macht und auch die vielen Gaststimmen verleihen der CD ein ganz eigenes Flair.
"Großstadtmärchen" gibt die pulsierende Lebendigkeit einer Stadt wie Berlin gekonnt in Klang und Ton wieder und entwickelt dabei einen ganz eigenständigen, tanzbaren Stil.
Meine Empfehlung geht auch ob der vielen Gaststimmen aus dem Popbereich dahin, dass diese CD nicht nur für eingefleischte Elektrohörer etwas ist, sondern auch und gerade für die vielen "Radiohörer". Die Verbindung elektronischer Klänge mit Pop ist hier so gut gelungen, dass das Ganze definitiv massentauglich ist.
Ich hoffe ihr hattet beim Lesen des Reviews soviel Spaß, wie ich beim Hören der CD während des Schreibens und würde mich über eine kleine Einschätzung freuen.
Nächtliche Grüße
Flo