Projekt: Infinity Kappa 8 Wiederbelebung

Fred

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In grauer Vorzeit habe ich mal ein Paar der oben genannten Lautsprecher für damals recht viel Geld (DM 5000) erworben.

Im Laufe der Zeit bröselten die Sicken der Basstreiber allerdings zusehends weg, da es Schaumstoffsicken sind.
Danach standen die Boxen viele, viele Jahre im Abstellraum und wurden nicht mehr genutzt.

Jetzt habe ich sie mal wieder ausgegraben und angeschlossen.
Natürlich ist im Bessbereich nichts mehr los, aber Tief/Mittel/Hochton gefallen mir nach wie vor sehr gut.

Deshalb habe ich die Basschassis ausgebaut und zu meinem Entsetzen festgestellt, wie die Boxen konstruiert sind.
Das Gehäuse ist aus billigem Möbelsperrholz (das raue, bröselige Zeug) gebaut, also nicht mal aus MDF.
Es sind auch keine Verstrebungen im Gehäuse um es am resonieren zu hindern.
Selbst würde ich sowas niemals fabrizieren, aber damals wurde das sogar für teures Geld verkauft.
Oder bin ich da einem billigen Nachbau aufgesessen? Weiß vielleicht jemand, ob das so gehört?

Jedenfalls habe ich vor, daraus aktive Vierwege-Boxen zu machen.
Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner sind noch in Ordnung - die werden also weiter verwendet.
Die Basstreiber fliegen raus und werden wahrscheinlich durch 12er Alis ersetzt.

Da ich sowieso vorhatte mit Convolving zu experimentieren, wird wohl jedes Chassis einzeln aktiv angetrieben werden.
Dann kann man alles wunderbar einmessen und dabei auch die Unzulänglichkeiten des Hörraums mit einbeziehen.

Wenn also jemand die Boxen noch von Früher kennt und weiß, wie sie gebaut waren, wäre ich für einen Hinweis dankbar!
 
3-Schicht-Span (sogenannte Möbelbauplatte) ziehe ich im Resonanzverhalten jeder MDF-Box vor. Für Mittelhochtongehäuse nehme ich das nach wie vor. Für perfekt stabile Bassgehäuse empfehle ich Buche-MPL. Für Menschen mit ängstlichen Sägeblättern zumindest Birke-MPL... MDF/HDF hat nur 2 Daseinsberechtigungen: es bröselt nicht beim (unvorsichtigen) bearbeiten und es lässt sich (falls Gehrung) leicht lackieren.

Es gibt diverse Firmen, die Sicken ersetzen. Damit sind dann die Bässe wieder wie neu. Anstelle der Schaumsicken schwerere Gummisicken einzukleben, halte ich für unpassend. Ich habe ein Mittelchen, womit (noch intakte) Schaumsicken dauerhaltbar imprägniert werden ohne ihre akustischen Eigenschaften zu verschlechtern.

Wenn Du die dann auf Originalzustand reparierten Boxen anhörst, wirst Du vielleicht feststellen, dass die Nachgiebigkeit mancher Wandflächen des Gehäuses womöglich gewollt war. Auszuprobieren durch nachträglich in einer Box anzubringender Kreuzstreben und mono zu vergleichen. Kann durchaus sein, dass das versteifte Gehäuse den Bass dünner macht, was dem Klanggeschmack der Amis eher unzuträglich wäre. Im IN findest Du genügend Anbieter von Udgrades - unbewertetes Beispiel (weil es im Google zuerst kam):
http://www.google.de/imgres?sa=X&hl...ur=238&page=1&start=0&ndsp=40&ved=0CFsQrQMwAA
 
@fred...

es gibt in bayern einen infinity fetischist, der weichen wieder aktiviert, dir alles restauriert, sachen abändern kann...und...ichglaube...auch sicken repariert bzw. neu verklebt.
lt homepage kennt er sich zeimlich gut mit den infinitys aus - eine netter kerl auch am telefon


bin gespannt was sich da bei dir tut - auch auf fotos gespannt.
hab selbst seit ein paar monaten die 6.2er daheim stehen (kleines wohnzimmer) mit INTAKTEN schaumsicken :effe:.
ich finde, dass sie für ihr alter und der verwendeten box-materialien hervorragend klingen. lösen fein auf... gutes bassfundament...mein woofer ist arbeitslos...mein dolby surround-canton-harman kardon-teil flog sofort raus.


bei deinem vorhaben die alis zu verwenden bin ich skeptisch - gerade die verlustarmen schaumstoffsicken der kappa serie sprechen doch dafür ein großes leichtes chassis zu verbauen.... schlagwort görlich 25er :thumbsup:

lg
 
Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Erläuterungen!

Leider ist das gesamte Gehäuse aus diesen Spanplatten gezimmert.
Tief/Mitteltöner sind durch je eine Papprolle geschützt (die mit Heißkleber an der Rückwand befestigt sind) :ugly:.
Der Magnetostaten-Hochtöner hat ein eigenes Gehäuse.
Die "Subwoofer" spielen auf das gesamte Gehäuse und direkt dahinter ist die Frequenzweiche angebracht, als ob es keine Mikrofonie-Effekte gäbe.

Ob mir die Originalabstimmung des Lautsprechers heute noch gefallen würde, wage ich zu bezweifeln.
Der aufgeblähte, amerikanische Bass ist wohl nicht mehr mein Ding.
Deshalb scheue ich den finanziellen Aufwand, die Basstreiber reparieren zu lassen.

Stattdessen habe ich ins Auge gefasst, die Boxen innen soweit auszulaminieren, dass ein Subwoofergehäuse von ca. 28-30 Litern für die Alis entsteht und ordentlich zu verstreben.
Es ist natürlich klar, dass der charakteristische Klang dadurch verloren geht.
 
@0664gid777,

bis auf den Bassbereich gefallen mir die Infinities ebenfalls ausgesprochen gut.
Schön transparent.

Aber was die Verstärker killende Frequenzweiche und die Auslegung im Sub-Bereich angeht, bin ich jetzt eher skeptisch.

Bilder mache ich heute Abend.
 
das mit dem subbereich verstehe ich gut....

letztens hab ich einen älteren freund von mir hören lassen - dem war zu wenig bass... bei einer KAPPA :)
jeder wie er will...

einen impulstreuen bass der nicht angefettet wirkt...görlich?


ist die 8er serie auch so verstärkerkillend wie die neuner? die impendanz fällt da extrem.
 
Die 8er Kappas waren nicht so schlimm wie die 9er.
Aber trotzdem nicht zu verachten ;).

Mir ist es allerdings nicht gelungen einen Verstärker zu grillen.
Die Revox Verstärker, die ich damals immer verwendet habe, waren bestimmt keine Stabilitätsmonster, gestorben ist aber auch bei höheren Lautstärken keiner.
Allerdings habe ich die 0,5 Ohm Einstellung gemieden.
 
Bitte, bitte restauriere..... Sicken erneueren lassen und Elkos auf den Weichen tauschen. Solche Lautsprecher muss man doch erhalten und nicht ausschlachten!
 
es gibt in bayern einen infinity fetischist, der weichen wieder aktiviert, dir alles restauriert, sachen abändern kann...und...ichglaube...auch sicken repariert bzw. neu verklebt.
lt homepage kennt er sich zeimlich gut mit den infinitys aus - eine netter kerl auch am telefon

gibt es da naehere Kontaktdaten
mein CS1kappa benoetigt auch neue Sicken
 
Wenn Einer Ahnung von Infinity hat, dann ganz bestimmt Hartmut!

Wenn der Hartmut nun in Bayern wohnt, dann isser wohl umgezogen - der wohnte zumindest früher in Wiesbaden... :) - sag ihm nen Gruß von mir! :) - das war mal ein schöner Link - danke!
 
Hier mal die versprochenen Schnappschüsse:

1280_3562333434666139.jpg


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Also, ich habe ja nicht vor, die Boxen zu zerstören, sondern reversibel umzubauen um ein bisschen zu experimentieren.
Die innere Form ist übrigens ein einfacher, flacher Quader.

Geplant ist eine bessere Verkabelung und vollaktiver Betrieb.
Die neuen Subwoofer sollen solide in der Box verbaut werden und ich hoffe, dass das Ergebnis meinem heutigen Geschmack entspricht.

Falls nicht, dann wird einfach wieder zurückgebaut und die originalen Subwoofer reconed.
Da muss ich mal die Kosten recherchieren.

Vielen Dank übrigens für die interessanten Links!
 
Ich hab' nun viel rumprobiert, komme aber auf keinen grünen Zweig mit diesem Lautsprecher.

Allein schon der simple Klopftest auf der Front oder dem Rücken der Box bringt schreckliche Resonanzen an den Tag.
Es scheint völlig sinnlos da irgendwelche Maßnamen zu ergreifen, um diese zu bändigen.

Ich habe mal versuchsweise einen Ali 12" (alternativ auch einen 12er Boston 12.4 LF) aktiv eingesetzt und schon da mumpft es fürchterlich.
Kann sein, dass die Box absichtlich so konstruiert ist, aber meinem heutigen Bassgeschmack läuft der Klang völlig zuwider.
Ist sich nix mit präzisem Bass.
Deshalb stelle ich meine Experimente mit der Box jetzt ein.

Stattdessen versuche ich ganz was Anderes:
Die KEF LS 50 werden im Hörraum einziehen und ich baue zwei Subwoofer zur Unterstützung im Bassbereich.
Vorzugsweise mit zwei 12er Alis.
Falls die sich nicht sauber ankoppeln lassen (weil zu groß?), dann werden es wohl 10er Alis werden.
 
so ein paar 25 mm Rundholz-Streben rund um die TT-Öffnung von Schall- zur Rückwand wirken sicherlich Wunder... Einfach eingeleimt.
 
Da ist leider Hopfen und Malz verloren :ugly:.

Der Lautsprecher resoniert von Unten bis Oben durchgehend.
Im Grunde ist das eine simple, quaderförmige Kammer, die von dünnwandigen Pappröhren unterbrochen wird, in denen Tief-, Mittel- und Hochtöner stecken um sie vor Ungemach zu schützen.
Man kann den Klopftest überall machen (außer an den Seiten, die sind verrundet und haben mit der eigentlichen Kammer keinen Kontakt - sind also funktionslos und kosten nur Volumen, das an anderer Stelle fehlt). Es dröhnt an jeder Stelle.

Außerdem wird die Frequenzweiche prima angeregt, da sie genau hinter dem Woofer installiert (aber nicht entkoppelt) ist.
Überall sonst macht man doch ein riesen Getöse um den Mikrofonie-Effekt, nur im Boxenbau scheinbar nicht :kopfkratz:.
Das stößt mir übrigens auch bei anderen (teuren) Boxen auf!
 
Mikrophonie: wenn was wackelt und damit Schmutzspannungen irgendwo induziert, dann hört man das erst, wenn das dahinter ordentlich verstärkt wird. In passiven Frequenzweichen bist Du schon hinter aller Verstärkung - das hörst Du erst dann, wenn sich was losschüttelt und mechanisch kaputtgeht.

Infinity: ich bin auch nicht immer von amerikanischer Qualität angetan, ob das Audio oder Auto ist. Wobei es einzelne sehr löbliche Ausnahmen gibt! :) - das Teil hat halt nen gewissen historischen (Sammler-)Wert, deshalb lohnt es sich vielleicht, es zu erhalten. Wenn ich bedenke, was wir zur etwa selben Zeit für einen Aufwand mit den SonoFer getrieben haben, dann isses mir aber wirklich unverständlich, wieso um Infinity solch ein Hype gemacht wurde. Marketing ist halt die Stärke der Amis. Am Namen sollte es nicht liegen, wenn man sieht, wie "endlich" das Leben dieser Konstukte ist. :)
 
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