Temperaturabhängigkeit des Subwoofers

Soundcento

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Hallo zusammen,

ich will euch mal nicht meine Messungen vorenthalten, die ich vor ein paar Tagen gemacht habe.
Nachdem z.B. *hier* von extremen Lautstärkeunterschieden bei Kälte die Rede war und ich selber auch öfters ähnliche Erfahrungen
gemacht habe, wollt ich den Unterschied mal quantitativ erfassen.

Getestet habe ich mit meinen beiden parallel geschalteten Helix W8, die zusammen in 16 Litern geschlossen laufen.
Ich habe hier nur die Impedanz untersucht, weil man dabei die Eigenschaften des schwingenden Systems schön rauslesen kann.
Das Hauptproblem in der Kälte ist ja die härter werdende Gummisicke, eventuell auch die Zentriereung. Zu erwarten ist also in
erster Linie eine höhere Resonanzfrequenz und, wenn der Gummi seine Elastizität verliert, eine stärkere mechanische Dämpfung.
Man sieht beides an der Impedanzspitze, die sich sowohl in der Frequenz verschiebt, als auch in der Höhe.

Hier die Grafik mit der Anmerkung, dass wohl der Absolutbetrag messtechnisch bedingt etwas zu hoch ist,
was aber hier nicht so schlimm ist:
upsd85qg.jpg


Man sieht also doch einen deutlichen Unterschied. Vor allem die starke Dämpfung finde ich heftig.

Neugierdehalber hab ich auch noch kurz einen A165G drangehängt.
Der zeigte eine deutlich geringere Temperaturabhängigkeit, was fürs Material spricht. :thumbsup:
Interessant wären jetzt natürlich noch Texil- oder Schaumstoffsicken...

Gruß
 
HTs scheinen aber wohl noch empfindlicher zu sein auf Kälte. Subs sowieso, die zerreist es umso leichter - brauchen aber auch mehr leistung damit die sich bewegen, klingen aber Knalliger habe ich den eindruck, also wenns Kalt ist :)
 
Schön, danke für den Test. Ich glaube bei meinen Helixen wirkt sich das noch erheblich mehr aus.
 
Müßte es nicht eigentlich so sein das ein Subwoofer je wärmer es wird bzw. je wärmer er wird, das die Impedanz steigt und er dann sofern er sagen wir an einem Monoblock hängt er dann mehr Leistung bei höherer Impedanz bräuchte?

Bei fast allen Endstufen ist es ja so das mit steigender Impedanz die Leistung abfällt, sollte er dann nicht leiser werden?

Mfg Dirk
 
Son_of_Thor schrieb:
Müßte es nicht eigentlich so sein das ein Subwoofer je wärmer es wird bzw. je wärmer er wird, das die Impedanz steigt und er dann sofern er sagen wir an einem Monoblock hängt er dann mehr Leistung bei höherer Impedanz bräuchte?

Bei fast allen Endstufen ist es ja so das mit steigender Impedanz die Leistung abfällt, sollte er dann nicht leiser werden?

Mfg Dirk

Angenommen die Ursache der Impedanzerhöhung wäre der größere Leitungswiderstand der wärmeren Spule, dann wäre wohl mehr Leistung nötig für gleichen Pegel, bzw. muss die Stufe eine größere Spannung bringen.

Der hier gemessene Effekt hat aber eine andere Ursache. Wegen der höheren Dämpfung ist die Resonanz weniger stark ausgeprägt, weil die Schwingung "gebremst" wird. Deswegen ist auch die in der Spule induzierte Spannung kleiner und der gemessene Impedanzpeak ist kleiner. Aus der Dämpfung kann mechanischer Verlust geschlossen werden, d.h. für gleichen Pegel ist mehr Leistung notwendig.

So jedenfalls meine Interpretation, gerne auch Berichtigung. :D
 
Hmm,

sehr interessantes Thema... mir schwebte da jetzt besonders die Aussage von Assasin im Kopf rum... Subs brauchen bei Kälte mehr Leistung damit sie sich bewegen, dagegen würde meine Aussage sprechen, dafür natürlich deine.....

Prinzipiell müßte es ja ein geben und nehmen sein, kalte Luft läßt sich ja auch besser komprimieren als warme Luft, wie spielt das denn noch in diesem Zusammenhang mit da rein oder ist das zu vernachlässigen, oder hängt das vielleicht von der Größe des Gehäuses ab?

Mfg Dirk
 
Einige Dragger lassen vor dem Run ihre Klimaanlage voles rohr laufen, um dsa Auto so kalt wie möglich zu bekommen im Inneren, um so ein paar zentntel dblauter zu werden, einerseits weil die luft einfach mehr molekühle auf einen bestimmten Volumen hat als wenn die Luft warm ist, und somit die Luft "kräftiger" ist wenn sie bewegt wird.
Zum Anderen weil die spulen einfach kälter sind, und so minimalst die impedanz nach unten gedrückt wird, dann noch sind die Transistoren in der Stufe kälter, somit auch da größere stromflüsse möglich / weniger interne verluste... Wenn mans eins davon messen würde, währe das nicht wirklich viel der unterschied, was eine Kalte endstufe an leistung raushauen kann, um vergleich zu einer Warmen, aber es ist messbar. Und die ganzen faktoren summieren sich, daher auch das ein oder andere zentel DB mehr.


wenns zu kalt wird, ist natürlich auch wieder mist, weil dan Kondensatoren nicht mehr wirklich gut puffern, die batterien träger werden, und der Woofer "zu hart" wird

Ahnlich wie Wasser, warmes Wasser braucht viel Platz, bei 4°C hat es seine höhste Dichte, da braucht es am wenigsten Platz, darunter fängt es an zu gefrieren und beansprucht dan einiges an mehr platz (gut, es ändert seinen aggregatzustand, aber als Beispiel wie ich es meinte, es darf nicht zu kalt sein.)

Ist doch generell bei Elektronik so, das sie besser funktioniert wenns kalt ist - Stichwort Supraleiter, oder Transistoren (CPUs) Je wärmer es wird, desto mehr Elektomigration gibt es. Die Alten röhren hingegen brauchen eine gewisse mindesttemperatur um zu funktionieren, das ist aber auch ein anderes Prinzip als Transistoren.
 
hmm also ich hab festgestellt das der woofer im sehr kalten winterabschnitt deutlich weniger performance/druck/lautstärke erzeugt hat als jetzt wo es wieder milder ist.. :kopfkratz:
 
Es gibt noch 2 Faktoren (wenn auch teilweise geringfügig) die noch nicht angesprochen wurden

1. Kondenswasser - Bei kalter luft hat man ja (vor allem im Auto) schon öfter mal Kondenswasser auf den Membranen gesehen oder noch schlimmer aufgesogen in Schaumstoffsicken und Zentrierungen
Im Extremfall (selbst schon gesehen) gefriert eine Schicht Wasser auf der Membran. Das Zusatzgewicht wirkt sich definitiv nicht vorteilhaft auf den Woofer aus
--- Beim Hochtöner wirkt sich sowas nocht intensiver aus. Hier kann schnell eine Verdoppelung des Membrangewichts entstehen!

2. Luftdruck - Je nach Umgebungsthemperatur herrscht ein anderer Luftdruck. Bei kälterer Luft ist der Luftdruck niedriger, bei wärmerer Luft höher (Grafik)
seite_62_1.jpg
(Quelle durch URL angegeben)
 
bei kälterer luft müssten es doch mehr molekühle sein. Wie sonst funktionieren NOS Anlagen im Auto? Damit wird auch mit das Gas/Luftgemisch drastisch nach unten gekühlt, wodurch mehr luftmolekühle auf gleichem volumeneinheit enthalten sind, dadurch das ganze kräftiger entzündet.
 
Also ich schätze mal, den Draggern gehts hauptsächlich um eine möglichst große Dichte, damit bei gleicher Membranauslenkung mehr Moleküle auf den Sensor ballern (ohne zu wissen wie der funktioniert).

Die Dichte ist jetzt einerseits proportional zum Luftdruck und umgekehrt proportional zur Temperatur (ideales Gas). Allerdings kann der Luftdruck im Auto nicht beeinflusst werden, weil er sich auch bei Temp.änderung im Auto immer wieder dem Atmosphärendruck angleichen wird. Bleibt also noch der reine Temp.effekt übrig... ist aber für Fuzzis weniger wichtig :D
 
jep, das wird damit auch bezweckt, das die luft einfach "schwerer" wird, also molekühlreicher pro volumeneinheit. Druckänderung gibts da keine, das stimmt ;)
naja, das sind wie gesagt maximal zehntel db die man da rausholt. Da holt man mehr raus, wenn man die Sonnenblenden umklappt bei manchen Autos :D
 
Die niedrigere Temperatur führt aber auch zu, einfach ausgedrückt, weniger Eigenleben der Moleküle.
Dadurch das die kleinen Kerlchen weniger schwingen passen auch mehr davon in Volumen x, was Assassins Aussage deckt.
Dementsprechend brauchen die auch mehr Aktivierungsenergie um in Schwingung zu geraten uns es müssen noch mehr Moleküle "angeschubbst" werden.
Folge: weniger Schalldruck.

Beim Chassis selbst würd ich mir wie schon gesagt eher Gedanken um die Aufhängung und evtl. kondensatbedingtes Mehrgewicht der Membran machen.
 
Falsch...
Je dichter die Moleküle sitzen umso weniger Energie wird gebrauchtum eine weitere und effektivere Schallübertragung zu erhalten.
Siehe Schallübertragung im Wasser, oder mal selbst testen im Sommer übers Feld schreien und im Winter...
Der Schall verliert bei warmer Luft an Intensität weil die Moleküle zur Übertragung weitere Strecken zurücklegen müssen und die Unruhe der Moleküle allgemein.Kann man auch super auf Planeten in unserem Sonnensystem beobachten, je wärmer, desto inaktiver die Atmosphäre, je kälter desto wilder und kontinuierlicher die Stürme...

Achso, bei meinem CS-Sub mit Schaumstoffsicke tritt dieser Effekt eher weniger stark auf, da auch bei kälterer Sicke, diese relativ weich bleibt.
 
Stimmt, da hab ich ja mal total falsch kluggeschissen...
Woran hab ich denn da gedacht?! :hammer: :kopfkratz:
 
Ach jeder steckt mal inner Sackgasse... :taetschel:
ich habs oft bei Mathematik im Abi gehabt... :stupid: :kopfkratz: :wall:
 
Temperatur ist ja ein starker äußerer Einfluss.

Ich werfe jetzt einfach mal das Wort "Schallgeschwindigkeit" in den Raum. Bei höherer Temperatur nimmt diese ja auch wesentlich zu.
An die Wissenden: Wie hat dieser Parameter Einfluss auf die Lautstärkeentwicklung?

Viele Grüße,
Friedrich
 
Die Lautstärke wurde ja vorne im Zusammenhang mit dbdrag schon unter die Lupe genommen.
Die Schallgeschwindigkeit an sich würde ich aber eher als zusätzlichen Effekt, denn als Ursache sehen.

Höchstens die Laufzeitunterschiede zwischen den Chassis kriegen davon was zu spüren,
das wird aber erst bei höheren Frequenzen interessant wegen der kleineren Wellenlänge.
Rein theoretisch wäre also eine temp.abhängige LZK nicht verkehrt. ;)

Gruß
 
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