Niemand spricht hier von einem Timmermanns Netzwerk und einem Frequenzgang, der bis auf +-1dB eingeplättet wurde... es wird lediglich ein kleiner Saugkreis empfoglen, der auf die Membranresonanz abgestimmt wurde. Es kann durchaus sein, dass man mit Saugkreis und einfacher Serienspule ein besseres Ergebnis erziehlt als mit 18dB/Oktave Filtern oder noch höher.
Bei so hohen Trennfrequenzen sollte man vielleicht auch bedenken, dass man unter Winkel evtl. nen größeren Einbruch hat, weil der 13er schon bündelt und der HT eben noch nicht. Ausprobieren kann man es natürlich... aber hunderte Lautsprecherentwickler haben sich vielleicht schon was dabei gedacht, wenn sie Alu-Membranen manchmal mit Saugkreisen zügeln oder sie bei ~ 3-5kHz aus dem Spiel nehmen.
Jeder regt sich auf, dass man ja von vorneheriein gar nicht wissen könne, ob der Saugkreis nötig sei... aber man selbst wisse scheinbar ganz genau, dass er natürlich der Musik das "Leben" nehme.
Wen es mal interessiert, der kann sich unter
www.boxsim.de ein sehr interessantes Simulationsprogramm runterladen, das in der Lage ist gemessene Amplituden-, Phasen- und Impedanzgänge genauso mit einzubeziehen wie die Abmessungen der Schallwand und die Wirkung beinahe beliebiger passiver Filter. In der Datenbank sind "leider" nur Visaton Lautsprecher drin... aber deren AL130 ist ja nun nicht gerade unverwandt mit dem AL130 (natürlich weiß ich nicht, welche Tricks und kniffe Anselm noch angewendet haben könnte, um die Membranresonanz zu beeinflussen). Wenn man sich zum Beispiel mal die Visaton Couplet in Boxsim nachbaut, dann wird man aber schon recht schnell sehen, wie es ohne Saugkreis aussehen könnte...
Ruhig auch mal den Horizont für "Lehrbuchmeinungen" öffnen...
Gruß, Mirko