AAC oder MP3 als Alternative zur CD

Marcello

wenig aktiver User
Registriert
19. Dez. 2011
Beiträge
20
Hi, ich habe da mal eine Frage und hoffe, dass jemand aus der audiophilen Praxis eine Antwort für mich hat.

Ich bin gerade dabei meine CDs fürs Auto auf USB zu speichern. Nun unterstützt mein Alpine Radio nur verlustbehaftete Formate wie .mp3 und AAC (.m4a) bis 320 kbit. Leider verfüge ich (ggf. noch) nicht über entsprechende Hardware um einen Klangunterschied zu hören. Ich tendiere nach einem Hörtest am PC zu AAC, da MP3 im Hochtonbereich ein bisschen weniger brillant klingt. Das kann aber auch am verwendeten MP3 LAME Codec oder an der Software etc. liegen. Oder?

Welches Format würdet ihr mir empfehlen? Kann jemand einen Klangunterschied zwischen einer Original CD und den beiden lossy Formaten für mich in Worte fassen?

Achso, 320kbit würde ich grundsätzlich verwenden, da Speicherplatz (USB Sticks oder Festplatte) keine Rolle spielt.


Grüße, Marcello
 
Marcello schrieb:
Ich tendiere nach einem Hörtest am PC zu AAC, da MP3 im Hochtonbereich ein bisschen weniger brillant klingt. Das kann aber auch am verwendeten MP3 LAME Codec oder an der Software etc. liegen. Oder?

Dann hast Du gute Ohren und eine ganz ordentliche Anlage... :-)

AAC und MP3 wurden in erster Linie entwickelt, um Platz zu sparen. CD braucht 1500 kBit/s. AAC und MP3 brauchen mit 256 kBit/s also nur ein Sechstel des Speicherplatzes, mit 128 kBit/s nur ein Zwölftel. Beide Systeme arbeiten mit verlustbehafteter Komprimierung. Das bedeutet, dass das Musiksignal bei der Umwandlung in AAC oder MP3 an Qualität verliert. Das ist ganz, ganz grob vergleichbar mit dem Unterschied eines Filmes in Full-HD zum gleichen Film in DVD-Qualität. Man sieht das Gleiche, aber es ist nicht ganz so detailreich und fein.

Das AAC-Verfahren ist etwas ausgeklügelter und braucht bei gleichen Qualitätsverlusten wie MP3 etwas weniger Platz. AAC mit 256 kBit/s entspricht in etwa MP3 mit 320 kBit/s; bzw. wenn das gleiche Musikstück mit 256 kBit/s als AAC und als MP3 vorliegt, sollte bei sauberer Codierung der AAC-Titel an einer guten Anlage minimal sauberer klingen.

In der Praxis können auch Auslese-Software und Codec eine Rolle spielen . Es gibt Programme, an denen man richtig viel Einstellen kann. Hier holen Profis noch ein paar Hundertstel raus, während Laien meist mit Standardprogrammen die besseren Ergebnisse hinkriegen. Mir reicht beispielsweise iTunes. Für unterwegs nehme ich MP3 mit 320 kBit/s, weil das mehr Geräte das abspielen können als AAC.

Alles das gilt nur, wenn die Musikquelle ordentlich ist. Taugt die Aufnahme nichts, etwa weil sie aus den 70er Jahren stammt, eine schlechte Dynamik hat oder rauscht, ist es herzlich egal. Das klingt dann schlecht, egal, wie Du es abspielst. Mit Stöpseln im Ohr, etwa beim Joggen oder beim Straßenbahnfahren, sollte es auch keine Rolle spielen. Und im Auto überdecken Fahrgeräusche die Feinheiten. Spielt also keine Rolle dort, wenn Dein Autoradio mit beidem gut klar kommt.

Wenn Dir Klangqualität wichtig und Speicherplatz egal ist, schau mal, ob Dein Autoradio WAV unterstützt. Dann hast Du die Musik genau so wie auf der CD - keine Klangverluste, aber großer Platzbedarf.

So weit die Theorie. Nun zur Praxis: nimm in Musikstück in wirklich guter Qualität, codiere es etwa über iTunes mal in AAC, mal in MP3, beides in bestmöglicher Qualität (eventuell auch als WAV direkt von der CD kopieren). Und dann höre Dir das im Auto an, und entscheide danach, was Dir besser gefällt.
 
ok ich klink mich mal ein!
welches program zum umwandeln nehmen, ich hat mit 2-3 linux programmen versucht und auch mit 2 oder so programmen für windows, bis jetzt aber noch nie überzeugende ergebnisse!
das schlimmste war sogar ma bei micheal jackson, das die komplette stimme weg war, nur noch melodie oder bei Dire Straits das nen fettes rauschen im hintergrund ist!

und das alpine frisst am USB nur MP3 oder AAC, das find ich auch recht mies, weils ja als CD auch WAV nimmt :(
 
@Marcello
http://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzver ... 87592.html

Exitus schrieb:
das schlimmste war sogar ma bei micheal jackson, das die komplette stimme weg war, nur noch melodie [..]

Hilfe, was ist das denn für ein Schauermärchen. :ugly: Das muss sicherlich woanders dran gelegen haben. Mit MP3 und gewöhnlichen Bitraten tritt soetwas nicht auf.

Ich empfehle immer das Tutorial: http://www.mpex.net/info/eac.html ;)

EStz schrieb:
Nun zur Praxis: nimm in Musikstück in wirklich guter Qualität, codiere es etwa über iTunes mal in AAC, mal in MP3, beides in bestmöglicher Qualität (eventuell auch als WAV direkt von der CD kopieren). Und dann höre Dir das im Auto an, und entscheide danach, was Dir besser gefällt.

Wenn man so einen Unterschied hört, dann liegt das meist am Decoder im Autoradio. Die Komponente kann man ausschließen, wenn man einfach am Rechner testet (http://www.mpex.net/info/abx1.html).

Wenn aber zwingend im Auto sein soll, würde ich empfehlen jeweils den gleichen Track hintereinander auf ein Audio-CD zu brennen. Am besten das ganze nicht selbst sondern durch eine andere Person machen lassen, die die Tracks in der Reihenfolge zufällig anordnet und sich notiert, welcher Track aus welcher Codierung entstammt. So kann man sich dann Test CDs erstellen und sich im Auto Notizen machen. Wenn man dann aussteigt, kann man überprüfen, ob man richtig lag oder so wie im Test von heise auch mal das 128er MP3 besser bewertet wurde als das Original von CD. :hammer:

Dass einige 128-kBit/s-Aufnahmen von der kompetenten Hörerschaft (und auch von den ‘Besten’ darunter) durchweg besser beurteilt wurden als die Originale von CD, verblüffte indes selbst den involvierten Redakteur, der - wie er zu seiner Schande gesteht - (und ohne an der Auswertung teilzunehmen) nur 15 Punkte erreicht hatte.
 
Benny schrieb:
Wenn man so einen Unterschied hört, dann liegt das meist am Decoder im Autoradio. Die Komponente kann man ausschließen, wenn man einfach am Rechner testet
;) Marcello hat explizit geschrieben, dass es um die Wiedergabe im Auto geht. Also auch den Decoder des Autoradios mit einbeziehen.

Benny schrieb:
Hilfe, was ist das denn für ein Schauermärchen. :ugly: Das muss sicherlich woanders dran gelegen haben. Mit MP3 und gewöhnlichen Bitraten tritt soetwas nicht auf. Ich empfehle immer das Tutorial: http://www.mpex.net/info/eac.html
Stimmt, empfehlenswerter Link

Benny schrieb:
Dass einige 128-kBit/s-Aufnahmen von der kompetenten Hörerschaft (und auch von den ‘Besten’ darunter) durchweg besser beurteilt wurden als die Originale von CD, verblüffte indes selbst den involvierten Redakteur, der - wie er zu seiner Schande gesteht - (und ohne an der Auswertung teilzunehmen) nur 15 Punkte erreicht hatte.
Das erstaunt mich nicht wirklich, solche Effekte gibt es. Zum einen kann es sein, dass etwa bei 128 kBit/s der Rauschpegel minimal höher ist. Solch ein Rauschen ist in der Regel kein Mono-Signal, sondern stereo, kann also im Einzelfall den Eindruck von mehr Räumlichkeit erzeugen.
Desweiteren sorgt die niedrige Datenrate für etwas mehr Verzerrungen, speziell im Hochtonbereich. Geht es um eine matte Aufnahme, können diese Klangverzerrungen dann für ungeübte Ohren (bzw für Leute, die nicht trainiert sind, auf so etwas zu achten), sogar etwas frischer klingen.
Wie gesagt, nicht für alle Musikstücke zutreffend, sondern selten, im Einzelfall abhängig von Musikrichtung, Lautstärke, Anlage, Hörgewohnheiten etc. Wer oft in der Discothek rumtobt oder über eine nicht sehr hochwertige Anlage (ob daheim oder im Auto) oft laut hört, oder wer haupsächlich mit dem Stöpsel im Ohr durch die Gegend rennt, ist es vielleicht nicht anders gewohnt und entscheidet danach, was er kennt oder mag, nicht nach gut oder schlecht, richtig oder falsch.
Beim Gros der Musik, bei der Mehrzahl der Leute wird das Ergebnis anders ausfallen.
 
Du weißt doch, wie schnell generalisiert wird und dann heißt es, MP3 taugt net, dabei ist es nur der Decoder. Und da es in deinem Beitrag net auftauchte, hielt ich es für wichtig explizit darauf hinzuweisen. :)

Beim P99RS soll übrigens ein fähiger MP3-Decoder drin stecken, für die die es interessiert. ;)

EStz schrieb:
Wer oft in der Discothek rumtobt oder über eine nicht sehr hochwertige Anlage (ob daheim oder im Auto) oft laut hört, oder wer haupsächlich mit dem Stöpsel im Ohr durch die Gegend rennt, ist es vielleicht nicht anders gewohnt und entscheidet danach, was er kennt oder mag, nicht nach gut oder schlecht, richtig oder falsch.
Beim Gros der Musik, bei der Mehrzahl der Leute wird das Ergebnis anders ausfallen.

Wir sind hier auf dem Klangfuzzi, ich denke wir heben uns schon ein bischen ab vom Rest. ;) :beer:
 
Benny schrieb:
... dabei ist es nur der Decoder. Und da es in deinem Beitrag net auftauchte, hielt ich es für wichtig explizit darauf hinzuweisen. :)
Stimmt, schad ja auch nix :)

Benny schrieb:
Wir sind hier auf dem Klangfuzzi, ich denke wir heben uns schon ein bischen ab vom Rest. ;) :beer:

Ja, wir schon. Aber heise......?
:bang: :beer:
 
das doch nur die Kompressionseinstellungen für nen externes program um in AAC oder mp3 zu wandeln, aber daten von meine HDD kann ich nicht lesen.
ich kan nur daten von einer CD einlesen und umwandeln
 
ich hab endlich was auf der Seite von Benny was gefunden für mich!
http://www.mpex.net/info/dmc.html

Damit kann man nachdem alle codecs die man braucht recht einfach konvertieren!
einfach im ordner die lieder wählen, rechtsklick und da im kontex "convert to", da nur noch einstellungen vornehmen (die gespeichert werden) zielordner auswählen und los gehts!
 
Vielen Dank für Eure Antworten.
Grundsätzlich werde ich natürlich auch noch im Auto testen. Allerdings kann sich die Hardware noch ändern.

Ich sichere die CDs als WAV mit dem EAC (Exact Audio Copy) auf dem PC und transcodiere mit dBpoweramp jeweils in AAC-LC, MP3 usw.

Der Test von c´t geht eher in die Richtung "was klingt besser". Grundsätzlich wird ja beim komprimieren ein neuer Sound erzeugt, was im Einzelfall auch gefälliger sein kann.

Ich will jedoch möglichst nahe an der Original CD sein. Dazu muss man die CD erstmal gut kennen und dann im Vergleich hören.

Bezüglich der verwendetet USB Sticks sollte es wohl einer mit hoher Leserate fürs Banking sein. Wobei interessant wäre, wie "schnell" die Alpine USB Anschlüsse wirklich lesen können.

Danke Euch.
Grüße, Marcello
 
Exitus schrieb:
das doch nur die Kompressionseinstellungen für nen externes program um in AAC oder mp3 zu wandeln, aber daten von meine HDD kann ich nicht lesen.
ich kan nur daten von einer CD einlesen und umwandeln

Unter Hilfsmittel/Komprimiere WAVs kannst du encoden. Aber für sowas benutze ich foobar, da brauch ich kein extra Tool für. Aber wie ich sehe, hast du ja schon was gefunden. :)

Marcello schrieb:
Ich sichere die CDs als WAV mit dem EAC (Exact Audio Copy) auf dem PC und transcodiere mit dBpoweramp jeweils in AAC-LC, MP3 usw.

Warum nicht auch gleich von EAC komprimieren lassen?

Marcello schrieb:
Der Test von c´t geht eher in die Richtung "was klingt besser". Grundsätzlich wird ja beim komprimieren ein neuer Sound erzeugt, was im Einzelfall auch gefälliger sein kann.

Äh, nein. Grundsätzlich schonmal nicht. 128kBit/s klingt anders, aber ab 256kBit/s war kein Unterschied mehr zur CD!

Im Klartext heißt das: Unsere musiktrainierten Testhörer konnten zwar die schlechtere MP3-Qualität (128 kBit/s) recht treffsicher von den beiden anderen Hörproben unterscheiden; zwischen MP3 mit 256 kBit/s und dem Original von CD hingegen ließ sich im Mittel über alle Stücke kein Unterschied erkennen: Die Tester schätzten MP3/256 ebenso häufig als CD-Qualität ein wie die CD selbst.
 
Zurück
Oben Unten