Aktiv/Teilaktiv ???

fleischi0815

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239
Hallo,

Wer kann mir veranschaulich erklären was genau AKTIV betrieb und was Teilaktiver betrieb ist?

Gruß
Thomas
 
Danke für eure Beiträe, weiterhelfen tut mir leider KEINER.

Evtl. erklärt sich ja jemand bereit mal ein schaubild zu gestallten.

Wenn z.b. bei vollaktiv betrieb jeder lautsprecher einen eigenen Kanal bekommt und ich die weichenfunktionen im Radi nutzen will ? Geht das?

HT,MT,KB,TT ??


EDIT:

Habs im netzt gefunden...danke trotzdem
 
Hi!

Nur zur Sicherheit, da im web auch viel Müll steht:

"Aktiv" bedeutet, dass die Trennung mit aktiven Bauteilen realisiert wird. (vor der Verstärkung)
"Teilaktiv" bedeutet, dass die Trennung sowohl mit aktiven, als auch mit passiven Bauteilen realisiert wird.
"Passiv" bedeutet, dass die Trennung mit passiven Bauteilen realisiert wird. (nach der Verstärkung)

Die meisten Anlagen sind teilaktiv ausgeführt. (HT zu TMT passiv und aktiv dazu ein Sub)
Das Frontsystem alleine wird zwar nach unten aktiv getrennt, man spricht aber trotzdem von einem "passiven" Frontsystem.

Der Begriff "teilaktiv" wird gerne für 3-Wege-Frontsysteme genutzt.
Dabei werden der Hochpassfitler des HT und der Tiefpassfilter des MT mit passiven Bauteilen realisiert.
Alle weiteren Filter werden dann mit aktiven Bauteilen gesetzt.


Die Anzahl der Verstärkerkanäle hat nur am Rande etwas damit zu tun.
Wenn ich aktiv (vor der Verstärkung) das Signal trenne, muss ich natürlich einzelne Verstärker zur Verfügung stellen.
Bei der passiven Trennung kann man mehere Lautsprecher an einen Verstärkerkanal hängen, aber auch für jeden LS einen eigenen Kanal verwenden.
Wenn man z.B. HT und MT sehr knapp beisammen verbaut, kann man sie durchaus über ein und denselben Kanal laufen lassen.
Wenn man aber z.B. HT in der A-Säule und MT im Armaturenbrett hat, ist es nicht verkehrt für jeden Treiber einen eigenen Kanal bereitzustellen um die Laufzeitkorrektur nutzen zu können.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon
 
@ Simon1986 : Klasse, das hab ich sogar als IT'ler verstanden :)

Danke
 
Simon1986 schrieb:
"Aktiv" bedeutet, dass die Trennung mit aktiven Bauteilen realisiert wird. (vor der Verstärkung)
"Teilaktiv" bedeutet, dass die Trennung sowohl mit aktiven, als auch mit passiven Bauteilen realisiert wird.
"Passiv" bedeutet, dass die Trennung mit passiven Bauteilen realisiert wird. (nach der Verstärkung)

Und wie heißt das dann, wenn man mit passiven Bauteilen VOR dem Verstärker filtert?

...gibt ja so steckbare Cinchfrequenzweichen
 
Crazylegz schrieb:
Und wie heißt das dann, wenn man mit passiven Bauteilen VOR dem Verstärker filtert?

Das ist passive Filterung. Es geht nur darum auf welche Art die Filterung realisiert wird, wo das passiert ist eigentlich egal. Eine aktive Filterung macht sich aktive elektronische Bauelemente (meist Operationsverstärker) zu nutze, speziell die Möglichkeit das Ausgangssignal auf den Eingang rückkoppeln zu können. Passive Filter basieren dagegen fast rein auf den Blindwiderständen von Kapazitäten /Induktivitäten und sind im Grunde nichts anderes als Spannungsteiler bzw. Vorwiderstände mit frequenzabhängigen Bauelementen.

Alle in Amps integrierte Weichen sind übrigens Aktivfilter, die Steckmodule verändern (wie Potis) nur die Beschaltung der Operationsverstärker ;)

Gruß Tobi
 
Crazylegz schrieb:
Simon1986 schrieb:
"Aktiv" bedeutet, dass die Trennung mit aktiven Bauteilen realisiert wird. (vor der Verstärkung)
"Teilaktiv" bedeutet, dass die Trennung sowohl mit aktiven, als auch mit passiven Bauteilen realisiert wird.
"Passiv" bedeutet, dass die Trennung mit passiven Bauteilen realisiert wird. (nach der Verstärkung)

Und wie heißt das dann, wenn man mit passiven Bauteilen VOR dem Verstärker filtert?

...gibt ja so steckbare Cinchfrequenzweichen
Das nennt man PFUSCH!
Die Amplitude ist viel zu klein um sinnvoll mit passiven Bauteilen zu arbeiten.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon
 
WARNUNG: Theoretikergefasel folgt. Wer dagegen allergisch ist bitte einfach nicht lesen :)

Achherrjeh.

Genaugenommen gibt es sowieso kaum aktive Filter. Die meisten Filter sind rein passive RC-Filter, mit einem OP als Ausgangstreiber nachgeschaltet.
Das kann man (fast) genausogut ohne OP aufbauen, und den Eingangstreiber des Versträkers sozusagen als Ausgangstreiber des Filters mitverwenden.
Die Schaltung ist identisch.
"Fast" genausogut deswegen, weil man durch solche "Filter-Stecker" die Quelle etwas stärker belastet (was der Quelle aber üblicherweise herzlich egal ist), und weil man den genauen Eingangswiderstand des Verstärkers nicht kennt.

Es gibt aber mehrere wichtige Unterschiede zu einer passiven Filterung NACH dem Verstärker:
1) Man muss nicht mit soviel Leistung rummachen. Dadurch kann man kleinere Bauteile (z.B. Widerstände) verwenden, die üblicherweise genauer sind.
2) Man braucht keine Spulen. Nach dem Verstärker brauchst du Spulen (ausgenommen beim 6dB/Okt Hochpass), und Spulen sind Kacke. Vor allem Spulen die viel Leistung schlucken müssen.
3) Man verwendet den Lautsprecher nicht in der Filterschaltung. Nach dem Verstärker "muss" man den Lautsprecher als Teil des Filters verwenden, und das hat auch einige Nachteile. z.B. muss (sollte) man eine Impedanzlinearisierung einbauen (Saugglied), damit die Filterkurve nicht einen dicken Buckel bei der Resonanzfrequenz des Lautsprechers bekommt. Wieder eine Spule mehr, und wieder mehr Aufwand. Auch hat so ein Lautsprecher gerne mal ein paar Abweichungen gegenüber dem was im Datenblatt steht, d.h. wenn man will dass es wirklich 100% passt, muss man alles ausmessen und von Hand nachkorrigieren.
4) Man vernichtet den Dämpfungsfaktor des Verstärkers nicht. Mit passiven Filtern zwischen Verstärker und Lautsprecher bleibt vom Dämpfungsfaktor des Verstärkers dagegen nicht mehr viel übrig. Qts steigt, je nach Lautsprecher und Filter minimal bis massiv. Das kann ein Vorteil sein, kann aber auch ein Nachteil sein.
5) Man kann die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher schön am Verstärker einstellen. Bei passiven Filtern nach dem Verstärker geht das nur über zusätzliche Widerstände die man mitten in den Signalweg einbringt. Genau das ist z.B. etwas, was dir jegliche Dämpfung die der Verstärker noch hätte beisteuern können auf total lachhafte Werte reduziert. Wie schlimm das ist hängt wie gesagt vom Lautsprecher ab. Einige Hochtöner kommen sehr gut damit klar, und da man meist den Hochtöner absenken muss, ist das dann kein oder kaum ein Nachteil.


WENN man entsprechend viel Aufwand betreibt, und sich passende Chassis dafür sucht, kann man durchaus sehr gute und gut-klingende passive Filter nach dem Verstärker bauen, aber wie gesagt: viel Aufwand. Viel mehr als bei einem "passiven" Filter vor dem Verstärker.

Ich will auch nicht behaupten dass ein "Filter-Stecker" einem "aktiven" Filter vor dem Verstärker ebenbürdig wäre, das ist er vermutlich nicht. Aber kompletter Dreck sind die Dinger auch nicht.

Wirklich ideal sind aber sowieso nur digitale Filter, denn diese machen wenigstens 100% das was sie machen sollen. Ohne irgendwelche Abweichungen (bzw.: mit ganz genau bekannten, und üblicherweise minimalen Abweichungen gegenüber dem, was man ursprünglich wollte). Da die Quellen im Auto sowieso alle digital sind, ist es auch hübsch egal, ob man da vorher noch einen digitalen Filter drüberwuseln lässt. Vorausgesetzt die Quelle die man hat hat auch einen digitalen Ausgang. Aber ich schweife ab, das war alles nicht gefragt :D

@Simon1986:
Wo ist denn das Problem, wenn man ein Kleinsignal mit passiven Bauteilen bearbeiten will? Mir fallen da nur Vorteile ein...

@OP:
Mit aktiver Trennung meint man üblicherweise einfach dass vor dem Verstärker getrennt wird. Ob das nun digital ist, im Radio, in einem DSP, in einem analogen Kastl mit eigener Stromversorgung, in einem Kastl (oder "Stecker") ohne eigenen Stromversorgung oder gar im Verstärker, ist dabei ziemlich egal.

Und mit teil-aktiv meint man, dass man vor und nach dem Verstärker trennt. z.B. kannst du vor dem Verstärker zwischen Bass und "dem ganzen Rest" trennen, und nach dem Verstärker nochmal den Rest in Hochton und (Tief-)Mittelton auftrennen.
Oder du trennst vor dem Verstärker in Bass, Hochton und Rest, und nach dem Verstärker den "Rest" nochmal in Tief und Mittelton. Oder...
Teil-aktiv ist also keine eigene Technik, sondern die Kombination aus "aktiv" und "passiv".

Wobei ich die beiden Begriffe technisch betrachtet für Unfug halte, aber sie haben sich nunmal eingebürgert, und "jeder" weiss was gemeint ist.
 
Hallo erstmal,
ich bin neu hier im Forum und fande deinen Beitrag sehr interessant hustbaer.
Dazu hab ich eine Frage, hab ich das richtig verstanden, dass Highpass Cinchfilter wie z.B diese hier doch nicht so schlecht sind wie viele sagen?

http://www.luedeke-elektronic.de/produc ... fatec.html

Ich suche nämlich nach einer Lösung um mein Frontsystem zu filtern, weil ich weder am Radio noch an der Ensdtufe die möglichkeit habe.

Oder gibt es da noch eine bessere Lösung eventuell mit Messen und selber was aus Wiederständen zusammenlöten?

MfG
 
Man sollte bei passiven Weichen aber nicht vergessen, dass sie eine größere Flexibilität bieten, wenn man damit umgehen kann. Das kann durchaus gewaltige Vorteile haben. Vergleichbar wird das erst, wenn man flexible Aktivweichen und einen EQ pro Kanal hat, mit dem man auch außerhalb der Flanken korrigieren kann.
 
Naja...
Wenn man sich damit auskennt, kann man sich eine passende passive Weiche selbst aufbauen.
Allerdings kann man sich dann auch eine passende aktive Weiche selbst aufbauen ;)
(Ist anfänglich mehr Aufwand, dafür muss man vermutlich weniger rumprobieren, bzw. kann Dinge schön über Potis einstellen statt Bauteile zu wechseln und/oder selbst Spulen zu wickeln)

Oder irre ich mich da?
 
Ich weiß nicht, welchen Aufwand es macht, eine brauchbare Aktivweiche zu bauen. Ich weiß nur, dass es mit Boxsim eine Software gibt, die es mir aus dem Stand weg ermöglicht hatte, ein sehr gutes passives 3-Wege System aufzubauen. Wesentlich dabei ist der Umgang mit Messtechnik und den muss man auch für die aktive Anlage beherrschen.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile und für den Anfang würde ich den meisten Leuten auch dazu raten die Weichen ihres DSP zu nutzen, aber grundsätzlich ist passiv immer noch mehr als konkurrenzfähig.
 
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