Ich fahre alle DSP´s die ich messe bei Digi In mit -1db im Eingang an und regle mit den Pegelreglern des DSP, entweder mit einem externen, wenn vorhanden, oder mit den Ausgangsstellern in der GUI.
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Im Gegensatz zu Deinen Behauptungen erfolgen Deine Messungen eben
nicht immer unter gleichen Bedingungen. Weder hier (60/61 - s.o.), noch in dem Thread wo Du die DSP-Vergleichsmessungen gemacht hast. Wenn Du möchtest (aber nur dann) zeige ich Dir die Fehler dort auch noch auf.
Ich habe immer wieder angeboten das gerne User anwesend sein können wenn Sie eine Messung sehen wollen oder diese anzweifeln, damit habe ich mal überhaupt kein Problem.
Glaub ich Dir gerne. Denn die User die Fit genug sind die Fehler zu erkennen, die sind auch Fit genug die Ergebnisse selber zu reproduzieren.
Im Gegensatz zu Dir z.B. muss ich keine CarHifi Produkte verkaufen, ich muss kein Produkt "stützen" oder andere bewusst schlecht machen, das machen die Produkte an sich schon von selber.
Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe es nicht nötig zu betrügen oder zu manipulieren.
Ganz ganz dünnes Eis angesichts Deiner ewigen Baustelle (mach mal hinne damit) und der Tatsache das Du seit Beginn Deines Projektes nur noch Messungen zeigst die Deine zukünftigen Mitbewerber schlecht aussehen lassen. Noch dünner wird das Eis wenn man erkennt das die Meßtoleranzen (ich spreche bewußt
nicht von Manipulation!) immer zu ungunsten der Mitbewerber ausgefallen sind.
Kannst Du mir bitte einen Thread von mir zeigen in dem ich Wettbewerbsprodukte schlecht rede?
Wenn Du Dich mehr mit der Materie der IMD Messung bei einem Audiogerät auseinander setzen würdest, dann hättest Du sicher bereits festgestellt das die IMD Messung in einer gewissen Abhängigkeit mit der zur verfügung stehenden Betriebsspannung der Audiostrecke ist.
Kommt man mit dem Audiosignal in einen bestimmten Abstand zur Aussteuerung, geht der IMD hoch, der THD als einzelnes betrachtet kann aber immer noch geringer sein.
Das ist mit ein Grund wieso Firmen wie Yamaha die Ausgangsspannung Ihrer AMP´s z.B. sehr hoch setzen und die Leistung durch einen Limiter und die Verstärkung begrenzen.
Meine Messungen mache ich alle sehr gewissenhaft und kein "Quick and Dirty".
Grüße
Dominic
das habe ich im Studium ausgiebig getan, und ich bleibe auch Heute damit immer aktuell am Ball.
Und damit können wir dann den Bogen schlagen
zum technischen und für diesen Thread interessanten Teil:
Was passiert bei der IMD Messung.
IMD steht auf Deutsch für Intermodulationsverzerrungen. Im Gegensatz zur "normalen" Klirrmessung wird hier ein Meßsignal benutzt welches aus zwei Sinussignalen moduliert wird (250Hz 100% und 8000Hz 25%). Die 8kHz werden also dem Grundsignal aufmoduliert. Hier ein Bild wie das ganze aussieht:

Links: 250Hz, Mitte 8kHz, rechts das modulierte Signal.
Die Grundwelle hat also nicht mehr nur einen Peak, sondern mehrer Spitzen im Abstand von 1/8000Hz. Wer genau hinsieht erkennt die Wellenform des IMD-Signals im Klirrspektrum einer clippenden Komponente wieder (Seite 60, meine erste Messung auf Seite 68).
Die Messung ist tatsächlich geeignet Schwächen im Netzteil unter Last oder von Komponenten nahe der Clippinggrenze darzustellen.
Warum ist dieses Verhalten im Grenzbereich normal?
Dafür müssen wir die Struktur eines Sigma-Delta-Wandlers kennen:
Früher haben die DAC´s den binären Zahlenwert des Signals direkt in eine fest zugeordnete Spannung umgesetzt. Unabhängig von der Signalform waren "alle Bits gesetzt" = 0dB.
Beim Sigma-Delta-Wandler erfolgt erst eine grobe Abschätzung des Signals (Quantisierung), um es dann folgend sehr schnell per Integration "fein zu justieren".
Das Quantisierte Signal wird also um das Ergebnis der Delta-Integration angehoben oder abgesenkt um auf den tatsächlich gewünschten Pegel zu kommen.
Abhängig von der Signalform (Flanke) geschieht diese Korrektur in mehr oder weniger großen Schritten.
Was macht der Wandler mit dem IMD-Signal?
Er setzt die Quantisierung sehr hoch an, denn die 250Hz-Welle ist fast auf dem Peak. Nun kommt die steile Flanke des 8kHz-Signals, wodurch der erste Korrekturschritt zu hoch ausfällt - das Ergebnis ist ein DAC im Clipping obwohl das digitale Eingangssignal unter der Clippinggrenze liegt.
Warum kann uns das - gerade in Bezug auf diesen AMP-Test - vollkommen egal sein?
Dafür gibt es zwei Gründe:
1.) Die Wandler wurden mit weitem Abstand zum Grenzbereich betrieben. Wir können also davon ausgehen das die IMD deutlich reduziert sind (s.o.) und in der Nähe des Rauschteppichs untergehen.
Treibe ich die Signale in den relevanten Grenzbereich, dann bin ich bei normal eingestellter Anlage in einem Pegelbereich der nicht mehr geeignet ist Klangunterschiede rauszuhören und der dann produzierte Klirr geht dann im Lautsprecherklirr unter.
2.) Die Zusammensetzung des IMD-Signals und der Signalpegel bei der Messung ist praxisfremd.
Wie oben beschrieben: Die 8000Hz sind mit 25%
(oder -12dB) aufmoduliert.

Das Bild zeigt die Spektrumanalyse eines normalen Musikstückes (Diggin on James Brown).
Dabei fällt auf das die Modulation auf die Grundwelle bei Musik mit deutlich weniger Pegel erfolgt (-25dB bei 250Hz zu -56dB bei 8kHz =
-33dB), damit auch die IMD deutlich geringer ausfallen.
Wie kann ich die IMD reduzieren?
In der Praxis ist das sehr einfach: Ich reduziere den Eingangspegel des Wandlers und hebe das hinten raus im Ausgangsbuffer wieder an.
Sieht dann bei der IMD-Messung schön aus, kostet aber im gleichen Umfang SN/R und Dynamikumfang.
Weiter kann ich die Spezifikationen deutlich unterhalb der Schaltungsauslegung angeben (Ich baue einen Ausgangsbuffer für 6V, gebe aber nur 4V an und begrenze digitale auf diesen Wert). Hat den gleichen Effekt wie oben, arbeitet aber zusätzlich gegen den Markt (immer höhere Ausgangsspannungen sind gewünscht, warum auch immer).
Das alles ist eine Sache der Philosophie und wird von jedem Hersteller anders ausgelegt - und das ist auch gut so, sonst hätten wir Einheitsbrei und Planwirtschaft.
Fazit:
Für alle denen das zu viel Text geworden ist (war gar nicht so viel geplant):
Ich halte die verwendete Kette (und den P-DSP) bei diesem Vergleichstest für geeignet, die aufgezeigten Fehler sind weit ab von der Praxis.
Ich halte die gezeigten Messungen des P-DSP für den Versuch zu zeigen das nicht sein kann was nicht sein darf.
Ich halte es für sehr gefährlich aus Meßschrieben irgendwelche Eigenschaften ablesen zu wollen wenn die Messungen nicht a) umfassend und b) unter exakt gleichen Bedingungen gemacht wurden, und wenn die Rahmenbedingungen nicht lückenlos dokumentiert sind.
Dann sind es nämlich "Quick & Dirty" Messungen.
Ansonsten halte ich es wie David: Guter Test mit relevantem Ergebnis für die Testteilnehmer. Dieses mitzuteilen ist durchaus legitim.
Mittagessen....
Gruß Frank