An die Elektronik-Fuzzis: Endstufe empfindlicher machen?

((( atom )))

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HI,

kurze Frage an die Elektroniker: Ich hab zwei Rotel RB-850 Endstufen, die direkt von einem Mini-DSP betrieben werden. Aufgrund der 4 Kanäle habe ich nun nicht die Möglichkeit, einen Vorverstärker zu benutzen. Der Mini-DSP ist aber, da er intern die den Hochtonzweig extrem filter muss (Waveguide), leider recht schwach am Ausgang. Habe ich die Möglichkeit, die Endstufe durch anpassen eines Bauteils empfindlicher zu machen? Ich hab hier 'nen Schaltplan und sehe da am Eingang einen 1 kOhm Widerstand. Kann ich den einfach halbieren?

rb850.jpg
 
Hallo,
ich würde Dir gerne helfen, sehe aber kein Bild.

Hast Du das an einer Stelle gehostet, wo man sich anmelden muss?

Gruß, Jürgen :kopfkratz:
 
Ja, kann man mal probeweise nen 1k parallel drauf löten. Besser wäre nen 1k lin Poti und sich langsam "runter drehen".
Wichtig ist der Kondensator dahinter, der filtert die Gleichspannung raus.

Hat die keine Gain Regler?
 
Das würde ich nicht machen. Das Eingangsfilter wird dadurch verstimmt, wenn die Schaltung ungünstig dimensioniert ist könnte sie dadurch sogar zu schwingen anfangen.

Noch dazu kann man da Pegeltechnisch fast nichts herausholen, dadurch.

Warum kannst du keinen Vorverstärker benutzen?

Grüße
 
Dann verstärk doch nur die zwei Kanäle die das nötig haben?

Grüße
 
Hm, man könnte mit dem Gegenkoppelwiderstand R638/10kOhm (ganz unten, quer liegend) die Verstärkung erhöhen, was natürlich steigende Schwingempfindlichkeit nach sich zieht ("schwingen" heißt meistens: Endstufe tot und/oder Hochtöner durch...) Vielleicht mal probeweise in Reihe zum Widerstand ein 10kOhm-Poti löten: Je höher der Widerstand in diesem Zweig, um so weniger wird gegengekoppelt und die Verstärkung steigt...

Am Eingang würde ich nichts machen, außer Klangverbiegerei und schlechterer Entkopplung wird sich der verstärkte Pegel nur in Nuancen vergrößern.

Um welchen Faktor "mehr" Spannung reden wir hier, schaltungstechnisch dürfte aus dem Konstrukt ohne weitere Stufen nicht mehr so viel zu holen sein...

Gruß, Jürgen ;)
 
Hmm, dann ist das alles der falsche Ansatz. Ich bin parallel am forschen, wie ich aus dem Mini-DSP mehr rausholen kann. Das Problem ist, dass ich die Hochtöner im Waveguide habe, was mich zu einem EQ von -12 dB zwingt. Dann stehen die LS auch noch sehr ungünstig und ich muss die TMTs recht stark filtern, um noch irgendwie gerade zu sein. Dann ist die eine Seite, zumindest gefühlt/gehört noch rund 4 dB leiser, so dass ich die absendken muss. islang bin ich dem Motto "Niemals Plus drauf geben!" gefolgt, aber ich verliere irgendwas um die 12 dB oder ein bisschen mehr, das gefällt mir nicht. Ich werde also mal versuchen, da mit Anhebung und Abschwächung kombiniert ran zu gehen und gucke, wie es dann aussieht. Wenn alle Stricke reissen, bräuchte ich eben 4 kleine, saubere Preamps mit fixem Gain. So schwierig sollten die ja nicht zu bauen sein, aber es wäre natürlich erst mal 'ne Aktion..

Wirklich zu blöd, dass der Amp keine Gain-Regler hat..
 
((( atom ))) schrieb:
Ich bin parallel am forschen, wie ich aus dem Mini-DSP mehr rausholen kann.

Das würde ich auch versuchen. Wo der MiniDSP ist sind stabilisierte 12V vermutlich nicht weit?

Grüße
 
Naja, dann fehlen ja nur noch 2 Quad-OPVs, 8-9 Widerstände, 2 Keramikkondensatoren, 4 Folienkondensatoren und evtl. ein Elko zu einer sauberen Lösung.

Grüße
 
Ich guck erst mal, ob ich die DSPs anders programmiere und wenn es dann nicht reichen sollte, meld ich mich noch mal mit der Bitte nach dem Kochrezept für die genannten Zutaten ;)
 
Ich habe mich überigends inzwischen mal drangesetzt und den DSP so programmiert, dass er irgendwo um die 10 dB mehr ausgibt. Ich betreibe ja ein Waveguide mit 12 dB Anstieg im Peak und die habe ich ja mit einigen Filtern geglättet. Im ersten Ansatz bin ich ausschließlich in den Minus-Bereich gegangen, aber nach einiger Überlegung habe ich mich an eine Kombination aus Plus und Minus gewagt. Da das musikalische Spektrum sich ja ähnlich wie rosa Rauschen verhält, mache ich mir da keine Sorgen. Die EQ-Kurve peakt jetzt so um die 14 kHz rum mit ca. + 12 dB, darunter ist kaum Plus. Dadurch konnte ich den TMT direkt um 8 oder so dB anheben und komme mit dem DSP bei voller Pulle am Eingang in etwa auf volle Pulle am Ausgang. Im Bassbereich wär so was natürlich nicht zu empfehlen, aber "da oben" geht's gut!
 
Das Problem an so einem Vorgehen sind potentielle Überläufe der Variablen im DSP. Wenn er mit -8dB reinkommt und da als erstes +12dB drauf rechnen will....wird das nix werden.

Vielleicht noch genauer untersuchen ob das sicher nicht passiert.


Grüße, Tobi
 
Klar, es ist nicht die "optimale" Lösung, aber ich hatte folgende Überlegung, korrigiert mich, wenn ich einen Denkfehler habe:

Der Mini-DSP fungiert ja quasi als Vorstufe und hat nun mal eben sein Dynamikfenster. Wenn ich innerhalb dessen dran rumschneide, verliere ich etwas. Nun ist es aber so, dass oberhalb 5 kHz doch eher selten -8 dB ankommen, wenn bei 100 Hz 0 dB gefragt sind, und mehr ist eh nicht.. Es wird ja über den Daumen gepeilt davon ausgegangen, dass bei Musik die Leistung mit 3 dB pro Oktave sinkt. Rosa Rauschen ist ja auch daran angelehnt und klingt für's Ohr auch recht linear. Ich gehe mal davon aus, das aktuelle Film-Soundtracks einen ganz ähnlichen Verlauf haben werden.

Das sieht dann so aus:

100 Hz 0 dB
200 Hz -3 dB
400 Hz -6 dB
800 Hz -9 dB
1600 Hz -12 dB
3200 Hz -15 dB
...

(unterhalb 100 Hz spielt der Subwoofer und das auch mit leichtem Anstieg nach unten, der ginge in der Tabelle also ins Plus, was er auch kann)
Da sollte also genug Reserve sein, damit nix überläuft. Ich vermute mal, dass bis irgendwo um die 200-400 Hz auch mal höhere Pegel gefordert sind, als in meiner Tabelle, darüber aber nicht.

Ich wollte eh mal bei Gelegenheit die Amps abschalten und gucken, was die Pegel-Meter vom Mini-DSP anzeigen, wenn ich vollausgesteuertes Rosa Rauschen reingebe. Es kann mir aber blühen, dass die Anzeige zu lahm ist, dann müsste ich die Ausgänge in eine Soundkarte leiten und mit einem RTA angucken.


Noch mal 'ne ganz andere Frage: Kann ich den positiven Zweig der Spannungsversorgung gegen Masse anzapfen und mir über einen Spannungsteiler 20 V für den Mini-DSP abgreifen? Ich möcht ungerne immer das zweite Netzteil brauchen und überlege auch fast schon, den Mini-DSP mit in das Verstärkergehäuse zu packen. Er würde dann auch gleich mit ein- und ausgeschaltet werden (mal gucken, wie es sich mit dem Ausschalt-Plopp verhält, Anschalten ist kein Thema, da der Amp nicht so schnell da ist).
 
((( atom ))) schrieb:
Es wird ja über den Daumen gepeilt davon ausgegangen, dass bei Musik die Leistung mit 3 dB pro Oktave sinkt. Rosa Rauschen ist ja auch daran angelehnt und klingt für's Ohr auch recht linear.
(...)
Ich wollte eh mal bei Gelegenheit die Amps abschalten und gucken, was die Pegel-Meter vom Mini-DSP anzeigen, wenn ich vollausgesteuertes Rosa Rauschen reingebe. Es kann mir aber blühen, dass die Anzeige zu lahm ist, dann müsste ich die Ausgänge in eine Soundkarte leiten und mit einem RTA angucken.

Das Rosa rauschen beschreibt mWn. nur die Verteilung der mittleren Leistung in Musik über der Frequenz, bei dir ist aber der Spitzenwert interessant. Kann aber auch sein dass ich mich da täusche.
Ich würde auf jeden Fall mal, wie du sagst, laut Musik machen und mit einem RTA nach Clipping suchen.

((( atom ))) schrieb:
Noch mal 'ne ganz andere Frage: Kann ich den positiven Zweig der Spannungsversorgung gegen Masse anzapfen und mir über einen Spannungsteiler 20 V für den Mini-DSP abgreifen? Ich möcht ungerne immer das zweite Netzteil brauchen und überlege auch fast schon, den Mini-DSP mit in das Verstärkergehäuse zu packen. Er würde dann auch gleich mit ein- und ausgeschaltet werden (mal gucken, wie es sich mit dem Ausschalt-Plopp verhält, Anschalten ist kein Thema, da der Amp nicht so schnell da ist).

Mit einem Spannungsteiler eher nicht, aber mit einem Festspannungsregler vermutlich ohne weiteres. Wie viel Strom braucht der MiniDSP? Ist da nicht vielleicht eh schon ein Regler mit an Bord?

Grüße
 
Also ich hab gerade mal spassenshalber Rosa Rauschen rauf gegeben. Raus aus dem Notebook via USB-Audio-Interface und dann mit SPDIF in den AVR und weiter analog an den Mini-DSP. Der AVR schaltet kurz vor der 0 dB Marke einfach ab,sieht nach Protect aus. Das ist schon mal gut zu wissen. Interessanterweise kommen am Mini-DSP lt. Pegel-Anzeige aber nur -30 dB an. Evtl. ist die Anzeige ja murks, aber -30 dB? nach der Filterung bleiben dann interessanterweise am TMT-Ausgang ca. -38 dB übrig, am HT-Ausgang ungefähr das gleiche. Ohne die Signale wirklich aufzunehmen und zu analysieren werde ich da also nicht schlau draus werden. Was aber schon mal klar wird: Der AVR verhindert von sich aus das überfahren des DSPs. Wenn ich nun einen FIlm gucke, kann ich praktisch lauter machen, als mir lieb ist, ich kann auch den (kleinen Sub) an die Grenze bringen und die Tops bleiben absolut sauber. Von der Sache her bin ich also auf der sicheren Seite, aber wenn ich mal Zeit habe, werde ich gucken, was da genau pasiert.

Phrenetic schrieb:
Das Rosa rauschen beschreibt mWn. nur die Verteilung der mittleren Leistung in Musik über der Frequenz, bei dir ist aber der Spitzenwert interessant. Kann aber auch sein dass ich mich da täusche.
Ich würde auf jeden Fall mal, wie du sagst, laut Musik machen und mit einem RTA nach Clipping suchen.
Ja, das wird stimmen. Ich gehe aber mal davon aus, dass die mittleren Spitzenwerte sehr ähnlich der mittleren leistung verteilt sein werden. Macht ja anders kaum Sinn. Natürlich kann theoretisch ein Pistolenschuss die Sache übersteuern, aber ich denke, das wird eher nicht passieren. Ist aber ein interessantes Thema.

Phrenetic schrieb:
((( atom ))) hat geschrieben:
Noch mal 'ne ganz andere Frage: Kann ich den positiven Zweig der Spannungsversorgung gegen Masse anzapfen und mir über einen Spannungsteiler 20 V für den Mini-DSP abgreifen? Ich möcht ungerne immer das zweite Netzteil brauchen und überlege auch fast schon, den Mini-DSP mit in das Verstärkergehäuse zu packen. Er würde dann auch gleich mit ein- und ausgeschaltet werden (mal gucken, wie es sich mit dem Ausschalt-Plopp verhält, Anschalten ist kein Thema, da der Amp nicht so schnell da ist).


Mit einem Spannungsteiler eher nicht, aber mit einem Festspannungsregler vermutlich ohne weiteres. Wie viel Strom braucht der MiniDSP? Ist da nicht vielleicht eh schon ein Regler mit an Bord?
Das weiß ich leider nicht. ich weiß aber, dass der Mini-DSP von ich glaube 9-24 V alles an Spannung nimmt. Macht die Elektronik das einfach mit, oder richt das nach Spannungsregler? Da steck ich leider nicht so drin. Ich kann also in jedem Fall einfach einen Spannungsregler zwischen +41V und Masse hängen? Den würde ich dann nämlich gleich mal kaufen gehen, muss eh in die Nähe von Conrad..
 
>40V sind happig...das macht ein normaler Spannungsregler nicht ohne weiteres mit. Ich dachte die Versorgungsschiene die du abgreifen willst hätte 20V.

Manche Hersteller haben spezielle Spannungsregler im Programm die bis zu 60V nehmen (Edit: LM317HV zum Beispiel)....aber ob Conrad so einen hat weiß ich nicht. Alternativ gäbe es noch integrierte Step down-Wandler, da hab ich aber leider gerade keinen Überblick über die Spannungsbereiche. (Edit2: Der LM5008 zum Beispiel geht bis 100V und braucht auch nicht sooo viel mehr Bauteile als ein LM317)

In dem Fall wirds wohl doch das einfachere sein noch ein kleines Netzteil in den Verstärker zu bauen, es sei denn du magst dir selber einen kleinen spannungsfesten Längsregler basteln.Wären zwar nur 3 Bauteile, aber wenn was schief geht wars das vermutlich für den MiniDSP....

Grüße
 
Ich würd mir den glaube ich bauen, wenn es eh nur ein paar Teile sind. Es müsste mit nur jemand verraten, wie die zusammen gehören. Ob die Spannung ok ist, kann ich ja prüfen, bevor ich den DSP ranhänge.


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