Ich glaube, da hat jeder seine eigene Methode die EQs und die Bühnenposition einzustellen. Hier nur als Beispiel wie ich vorgehe und welche Signale ich dabei nutze
1. Die Trennfrequenzen/Flankensteilheit/Phase der einzelnen Kanäle werden grob voreingestellt
2. LZK für die einzelnen Kanäle wird basierend auf der Abstandsmessung eingestellt (ich kann Sprungantwort/LZK/.. u.ä, nicht messen). Dabei wird der Abstand der rechten Seite (TMT und HT Kanal) bewusst um ca. 10-15 cm grösser angegeben, um die Bühne weiter nach links zu schieben (ich will sie über dem Tachohügel haben)
3. Die Ausgangspegel der einzelnen Kanäle in dem DSP werden auf -2 eingestellt, damit ich später "etwas Luft" habe, diese nach oben/unten zu korrigieren
4. Jetzt wird die erste Messung (alle Kanäle eingeschaltet) mit einem breitbandigen Rosarauschen durchgeführt (alle EQs sind noch auf Null)
5. Basierend auf dieser Messung werden die Gains an den Endstufen so eingestellt, dass der Frequenzgangverlauf grob der gewünschten Referenzkurve entspricht.
6. Dann werden die Trennfrequenzen, Flankensteilheit und Phase der Weichen optimiert (Frequenzgangverlauf in den Übergängen soll möglichst glatt ohne EQ-Eingriffe verlaufen)
7. Jetzt kommt die erste richtige Messung. Ich messe immer seitengetrennt, also zuerst z.B. TMT + HT links (ohne Sub). Dazu nutze ich wieder das breitbandige Rosarauschen. Die EQs werden passend eingestellt. Dann wird die andere Seite eingemessen. Zum Schluss werden alle Kanäle eingeschaltet (mit Sub), der Gesamtpegel um 3dB gesenkt und nur der Subwoofer per EQ korrigiert. Die anderen Kanäle werden nach Möglichkeit nicht mehr verändern, auch wenn das Summenbild etwas unruhig wirkt.
8. Es folgt die erste manuelle Korrektur per Ohr
-> die Phase/LZK des Subwoofers wird so lange per kleine plus/minus Verzögerungswerte korrigiert, bis sich der Sub gut angekoppelt an die Front-TT anhört. Als Signal nutze ich ein Bass-lastiges Musikstück
-> der Bereich 80-200Hz wird per Ohr korrigiert (absolut kritisch, wichtig für dröhnige und "Schuhkarton" Bässe). Als Signal nutze ich Bass-lastige Musikstücke
9. Jetzt wird die Bühnenlage korrigiert. Dazu wird ein breitbandiges Rosarauschen abgespielt und die Pegel für Ausgangskanäle des DSPs (die vorher auf -2 eingestellt wurden) leicht modifiziert. Die linke Seite wird um +1 angehoben, die rechte um -1 abgesenkt. Und schon sitzt die Bühne vor mir oberhalb des Tachos und nicht rechts versetzt in der mittte des AB
10. Es folgt Feintuning der einzelnen Terzfrequenzen per Ohr. Zel ist es zu kontrollieren, ob sich alle diese Einzelfrequenzen genau aus dem gleichen Punkt (Bühnenmitte) anhören. Dazu nutze ich die passenden Testsignale -> terzbegreztes Rosarauschen, die ich hintereinander abspiele. Wenn beim Anhören eine Frequenz aus der Mitte driftet wir sie per EQ L/R korrigiert. Danach sollte der Fokus scharf und nich matchig verteilt sein.
Damit wäre die Grundeinstellung abgeschlossen
Dann nur noch zig mal die Referenzkurve optimieren, dem eigenen Geschmack und dem Auto anpassen, die Einmessung (Schritte 7-10) korrigieren/wiederholen, und schon klingt es so, wie es sein soll

Dazu kopiere ich Setup vom Speicher A nach Speicher B, nehme kleine gewünschten Korrekturen im Setup A vor, höre mir die beiden Setups zum Vergleich an und beurteile, ob die Korrektur zu der gewünschten Verbesserung geführt hat. Und das X mal in kleinen Schritten wiederholt..
Langer Rede kurzer Sinn
Wichtig für die Einmessung sind folgende Messignale
- breitbandiges Rosarauschen (Frequenzgangeinmessung)
- bandbegrenztes Terzrauschen (Kanalabgleich L/R)