Um schnell mal zu schauen ist der bit Tune nicht schlecht. Der Vorteil: man kann auch Lautsprechersignale direkt einspeisen (bis 700 V RMS, BTL geht ohne Probleme) und das Oszilloskop zeigt auch die Verzerrung und die Leistung (für 2, 4 oder 8 Ohm) an. Nachteil: teuer und nur eingeschränkt in anderen Programmen nutzbar. Es ist zwar im System als Audio-Interface verfügbar, man kann aber die Empfindlichkeit nicht umstellen. Lohnt sich eigentlich nur wenn man auch einen Audison-DSP hat.Welche Komponenten nutzt ihr?
Als Oszilloskop nutze ich ein Analog Discovery 2 (das aktuelle Modell ist das Analog Discovery 3), das ist ein wirklich vielseitiges Teil, u.a. Oszilloskop, Spectrum Analyzer, Signalgenerator und Logic Analyzer. Mit der Audio Analyzer Suite sollen Audio-Messungen einfach machbar sein, ich habe das aber noch nicht getestet. Normalerweise benutzt man WaveForms, das bietet sehr viele Möglichkeiten, erfordert aber auch Einarbeitung. Ist auch nicht ganz günstig, wobei ein Oszilloskop für das gleiche Geld weniger kann und ich habe auch lieber einen großen Bildschirm als so ein winziges 7 oder 8"-Display. Kostet ~400 EUR, als Academic-Version bekommt man es für 270 EUR. Es gibt auch einiges an zusätzlicher Hardware dazu zu kaufen wie z.B. eine Platine zur Impedanzmessung, BNC-Adapter oder Audio-Adapter.
Man kann natürlich ein Audio-Interface und REW oder eine andere Software nutzen, muss sich dann aber ggf. noch was Basteln um das Signal erst auf einen passenden Pegel zu bringen. Einen fertigen High/Low-Adapter zu verwenden - wie von @LiDoNi vorgeschlagen - ist auch eine gute Idee. Die sind ja i.d.R. für BTL-Endstufen geeignet und das Verhältnis Eingangs- zu Ausgangssignal passt auch.
Das Focusrite 2i2 ist halt schon sehr rudimentär, ich habe mir eine gebrauchte Motu Track 16 geholt, die hat mehr als genug Ein- und Ausgänge und hat auch einen optischen Ein- und Ausgang, gerade ein Digitaleingang ist leider selten zu finden. Die Software ist auch recht praktisch, man hat im Prinzip ein komplettes Mischpult mit den üblichen Einstellmöglichkeiten, zusätzlich einen DSP mit EQ, HPF/TPF und diverse Analysemöglichkeiten: u.a. Oszilloskop, FFT und Spectrogram. Ich bin im Nachhinein sehr zufrieden damit, beim Kauf war mir noch gar nicht so bewusst wie vielseitig das Teil eigentlich ist.
Der max. Eingangspegel ist auch je nach Audio-Interface verschieden. Beim Behringer UMC202HD sind es z.B. +20 dBu, das sind recht ordentliche 7,75 V RMS. Bei der Motu Track 16 steht nichts genaues, das muss ich direkt mal testen. Absolute Werte (z.B. für den Pegel) bekommt man auch nicht direkt, z.B. bietet REW da aber diverse Möglichkeiten zur Kalibrierung.