Ich nehm's dir auch nicht böse. Du hast ja recht, dass das Werkstück alles andere als perfekt ist. Das liegt aber wirklich am Ursprungsmaterial und nicht an der Technik selbst.
Im nachhinein würde ich auch ein anderes Material nehmen.
Aber vielleicht ist das Werkstück gerade deshalb, weil es schon vor dem Harzen nicht perfekt war, ein gutes Beispiel um die Stärken dieser sehr einfachen Technik aufzuzeigen.
Flexibler Kohlefaserschlauch ist ja an sich kein Sichtcarbon, weil es unidirektional und alles andere als planar ist. Wenn man das Rohmaterial in der Hand hält, spürt man sehr deutlich eine grobe dreidimensionale Struktur (Hügel und Gräben). Selbst wenn man es stark spannt, ist die Struktur noch sehr deulich spürbar. Das muss man wirklich mal in der Hand halten, um zu verstehen was ich meine. Ich habe auch mal testweise ein Stück von dem Kohlefaserschlauch ohne das Bespannen mit Latex laminiert. Die Struktur blieb genauso erhalten, war also maximal uneben. Man hätte mindestens 80% von dem Material runterschleifen müssen um eine ebene Oberfläche zu erhalten oder eben Spachteln. Bei dem Werkstück auf dem Foto wurden dank der Oberflächenspannung des Latex die Hügel und Gräben durch überschüssiges Harz "nahezu" vollständig angeglichen (abgesehen von den Kanten). Wenn man sich das Foto anschaut, sollte man auch noch im Hinterkopf behalten, dass das getrocknete Laminat wirklich nicht weiter mechanisch beabeitet wurde (ich meine, dass das Foto noch vor dem Polieren mit dem Meguiars entstanden ist). Ich denk mal, wenn ich noch 5% runtergeschliffen hätte, dann wäre es wirklich 100% glatt gewesen.
Besser geht es nur mit einer Negativform die perfekt geschliffen, poliert und gewaxt ist.
Aber für den ersten Versuch war ich damals wirklich sehr begeistert von dem Resultat mit dem suboptimalen Ausgangsmaterial. Die Technik ist sicher noch ausbaufähig. Ich stelle mir gut vor, dass man mit planarem Sichtcarbon ohne weitere Bearbeitung ein perfekt glattes Ergebnis hinkriegen kann.