Toppi schrieb:
sound-unlimited schrieb:
Wenn mein Gehör sagt irgend etwas klingt falsch, fange ich an über den Ansatz von Akustischen Theorien (Scheibenrefkektionen, Phasenverschiebungen, Resonanzen... etc.) nach dem/den Fehler/n zu suchen.
Das ist sehr gefährlich, denn das Gehör hat sich vielleicht an etwas (falsches) gewöhnt. Wenn ich daheim ein Musikstück immer mit zu viel Bass gehört habe und es nun an einer guten Anlage mit weniger (wie es vom Künstler gedacht ist) Bass höre, gefällt es mir vielleicht nicht so gut, weil ich es anders gewöhnt bin.
Was heißt das nur jetzt?!?
Dein Ohr ist zufrieden, nur High End ist es nicht, denn High End bedeutet für mich die Musik so real wiederzugeben wie möglich.
Du sagst nun, High End ist, wenn es Dir am besten gefällt.
...Nur das ist in meinen Augen nicht High End.
Viele Grüße
Michael
Lieber Toppi,
ich gebe Dir recht, High End ist etwas anderes, High End ist wenn man sich darüber streitet ob ein Chinchkabel für 10000€ besser klingt als eines für 9000€.
Du unterstellst mir hier einiges als Tatsache, ohne mich zu kennen.
Würde ich grundsätzlich nur in meinem Auto Musik hören, ohne zwischendurch andere Referenzen als Vergleich heranzuziehen, hättest Du bestimmt recht.
Mein Musikgeschmack ist vielfältig, meine Hobby meine Obsession.
Der größte Kritiker an meinen Anlagen bin ich selbst, wenn Gewinner von Wettbewerben meine Abstimmung als absolut Wettbewerbstauglich eingestuft haben, war ich im allgemeinen immer noch dabei sie zu verbessern.
Ich habe in meiner Signatur keine Auflistung von gewonnenen Wettbewerben, da ich keine Lust habe meine Zeit mit einer meines Erachtens unsinnigen Veranstaltung zu vergeuden, in der meist die Leute gewinnen die entweder das Reglement auswendig gelernt haben, oder die meisten Juroren kennen. Die AYA unterscheidet sich möglicherweise, war aber zu meiner Zeit noch nicht geboren, sonst hätte ich es vielleicht doch mal ausprobiert.
Da sitze ich lieber mit einem Anfänger in meinem Auto, zeige ihm warum er lieber langsam mit wenigen hochwertigen Komponenten anfängt als eine Materialschlacht mit Billigangeboten zu beginnen.
Das Gehör gewöhnt sich recht schnell an falsche Einstellungen, und ein überzogener Bass oder schrille Höhen werden nicht mehr als unnatürlich empfunden. Das ist mir durchaus bekannt.
Selbst "erfahrene Tester" lassen sich durch Pegelunterschiede hinters Licht führen.
Ich habe übrigens nie geschrieben, das es High End ist, wenn es mir am besten gefällt.
Den Ausdruck High End benutze ich äußerst selten, im Klangbereich sowieso nicht, und im technischen nur für absolute Überflieger (Status F1, Clarion HX-D2, Genesis, Brax... etc.),
wo das technisch machbare über den Profit gestellt wurde.
Gib bei eBay mal High End ein, dann weißt Du auch wieso ich diesen völlig überstrapazierten Begriff meide.
Du sagst: "High End bedeutet für mich die Musik so real wiederzugeben wie möglich".
Dann darfst Du mir jetzt erklären wie Du versuchst dieses Ziel zu realisieren, und wie Du es schaffst zum Schluss zu beweisen, das Du dieses Ziel erreicht hast, oder ihm zumindest nahe gekommen bist.
Hören kann es ja nicht sein, das hast Du mir soeben abgesprochen, also musst Du es messen können.
Abgesehen davon, das alle Messungen (Frequenzgang, Amplitudenverlauf, Sprungantwort, Anstiegsgeschwindigkeit - Slew Rate, Bandbreite) und was sich alles noch messen lässt kein Aussagekräftiges Urteil über den Klang einer Anlage zulässt, besitzt wohl keiner hier im Forum das nötige Equipment.
Am ehesten könntest Du noch den Tontechniker in Dein Auto setzen, der die Aufnahme abgemischt hat, wenn der sagt, es klingt genau so, wie ich es damals abgemischt habe, bist Du recht nahe am Original, wobei der Tontechniker aber nach Deiner Aussage ebenfalls ein fehlerbehaftetes Gehör haben muss.
Manche Diskussionen sind sowieso von vorneherein zum Scheitern verurteilt, da es verschiedene Lager gibt, die ihren Glauben haben und auch niemals davon abweichen werden.
Das ist so in der Religion und auch bei Car-Hifi, um ein paar Beispiele zu nennen: Rearfill oder reines Frontstaging, Zwei-oder Dreiwegesystem, GG-BR -oder Bandpass, da gibt es Lager die sich niemals versöhnen werden, selbst die Benutzung eines Prozessors überhaupt wird von einigen "High-Endern" grundsätzlich abgelehnt.
Eine Diskussion um Prozessoren die ich mal entdeckt habe, ging darum das der PXA-H700 rauscht. Mag sein, aber erstens klebe ich nicht mit dem Ohr am Hochtöner während mein Fahrzeug im Schalltoten Raum parkt und zweitens war der damalige Ruhestrom meiner Phoenix Gold Endstufen so hoch, das deren "Rauschen" bestimmt höher war, dafür waren sie aber auf eine Weise musikalisch, das sie heute noch zu Preisen gehandelt werden die viele Endstufen mit gleicher Leistung und Ausstattung heute neu nicht kosten.
Meine Spanne an Erfahrung umspannt vom Minimalsystem aus CD-Tuner (Alpine 7944) mit einer Front-und einer Sub-Endstufe, einem passiv getrennten Zweiwegesystem und einem Gehäusesubwoofer, bis zum prozessorgesteuerten Vollaktivsystem mit Multimedia so ziemlich alle Bereiche, da ich mich nie darauf versteift habe das es nur einen richtigen Weg gibt.
Gemeinsam hatten alle eines, sie waren klanglich faszinierend, was ich auch immer wieder bestätigt bekommen habe, auch von Leuten die mit Car-Hifi absolut nichts am Hut haben.
Da ich im Forum nicht dauernd aktiv bin, und mich auch nur sehr wenige persönlich kennen, wird mir von einigen eingefleischten Klangfuzzis immer wieder abgesprochen das ich weiß wovon ich rede, und damit meine ich nicht nur in Frage gestellt.
Andere die ich persönlich kenne, und die hier im Forum bekannt sind wissen das ich über Jahre mein Wissen angesammelt habe, ich habe aber kein Interesse hier aufgrund von Referenzen anerkannt zu werden.
Mein Gehör ist für mich einer der wichtigsten Sinne, schlechte Anlagen im Auto (z.B.Audi Bose) lasse ich lieber aus als mir Kopfweh zu bereiten.
Meine Referenzen um meine Anlagen einzustellen sind seit Jahren die selben, bis auf wenige Neuzugänge.
Ich kenne diese CD´s von vielen verschiedenen Anlagen, und weiß wie sie klingen, und worauf ich achten muß. Dazu gehören Klassiker wie Dire Straits oder Carlos Santana, diverse Test-CD´s, außergewöhnliche Stimmen (z.B. Loreena Mc Kennit) und vieles mehr.
Deshalb ist mein Gehör für mich der Maßstab, wer also meint er kann es besser, egal ob mit oder ohne Messequipment, ist herzlich eingeladen zum Kaffeetrinken, fachsimpeln und probehören.
Ich habe auch vor Jahren ein Auto probegehört das in der Fachpresse über alle Maßen als Highendig gelobt wurde, von einem Mann der hier recht ehrfürchtig behandelt wird (und das zu recht), und mein Urteil war nur, wenn das High End ist, möchte ich nie eine Anlage besitzen die diesem Anspruch genügt, da es zwar faszinierend war dieses Auto zu hören, aber absolut keinen Spassfaktor besaß. Ich halte ihn trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen für eine absolute Koryphäe, es macht immer wieder Spaß sich mit ihm zu unterhalten.
Ich hoffe die Diskussion über mich hat sich damit

danke.
Viele Grüße
Michael