Pauschalisieren und in Jahreszahlen pressen kann man die Alterung elektronischer Bauteile schlecht, da fliessen einige Faktoren mit ein wie Min/Max von Temperatur und Luftfeuchte während der Lagerung bzw. während des Betriebs, ebenso deren Änderungsgeschwindigkeit. Auch findet man in Datenblättern meist nur Lagerungstemperaturen bzw. -feuchte ohne Angabe einer Zeitdauer.
Am härtesten trifft die Alterung die "nassen" Bauteile, also Elektrolyt- und Tantalkondensatoren, sie können mit der Zeit austrocknen oder das Elektrolyt zersetzt sich chemisch, dadurch verlieren sie ihre kapazitiven Eingenschaften. Meine irgendwo mal gelesen zu haben das Kondi's ebenso wie Akku's regelmäßige Refreshzyklen brauchen um einer Schädigung vorzubeugen, weiß aber nicht ob da wirklich was dran ist da mir diesbzl. schlicht Erfahrung fehlt.
Der Vollständigkeit halber noch erwähnt: Aber auch Widerstände (inkl. Poti's) und Halbleiter (Transistoren und Dioden) können altern, aber mehr aufgrund von Überhitzung, dadurch zersetzen sich die Trennschichten chemisch aufgrund der gezielten Verunreinigungen mit "Fremdmaterie" (Dotierung genannt). Nur Spulen sind von der Alterung ziemlich ausgeschlossen solang ihr Schutzlack nicht angegriffen wird (mechanisch z.B.).
Externe Kondensatoren (also Powercaps oder was halt so unverbaut in der "Bastelkiste" rumfliegt) können relativ einfach mit nem Messgerät bzw. diskretem Aufbau einer Schaltung auf ihre kapazitiven Eigenschaften geprüft werden, Stichwörter: Lade- bzw. Entladekurve.
Eingebaute müssen natürlich erst ausgelötet werden für die Messung, aber dann kann man sie auch gleich gegen neue austauschen wenn sie nicht grad nen Hauffen Schotter kosten
Ebenso auch Widerstände und Halbleiter ... wobei für die Halbleiter - abhängig vom Typ - zusätzlicher Schaltungsaufwand betrieben werden muss falls kein entsprechendes Testgerät zur Verfügung steht.
Ich selbst betreibe hier ne Rodek 2150i schon mehr als 10 Jahre absolut störungsfrei ... und wirklich gut wurde sie in der Zeit nicht behandelt
