Linear SubSub

deadeye5589

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Moin,

angesichts des etwas außergewöhnlichen Themas ist mir einfach kein besserer Titel eingefallen, als mein Vorhaben direkt zu beschreiben. Ich habe mit ein paar Freunden eine PA Anlage für Partys gebaut und da wir immer alles etwas größer und durchgeknallter brauchen, hat diese PA Anlage alleine schon eine 1,2 kW Lichtorgel spendiert bekommen. Das ganze macht auch irgendwie Spaß, ist uns aber noch nicht genug. Wir wollen mehr, vor allem im Bassbereich. Daher wollen wir einen Subsub bauen. Unserer Vorstellung nach, währe das ein Infaschall Bass im Bereich 10 Hz bis 60 Hz bei mindestens 130 dB. Die spannende Frage ist, wie realisiert man sowas auf eine ungewöhnliche Art und Weise?

Gehäusegröße sollte vielleicht 2 Europaletten Grundfläche und 1,8 Meter Höhe nicht überschreiten, damit man das Teil zumindest noch mit Hubkatzen bewegen kann und durch die Türen bekommt. Die spannendste Frage ist sicherlich erstmal welches Konzept man verfolgen soll. Sowas mit einem geschlossenen Gehäuse erreichen, währe schon pervers geil :ugly:
Ich denke aber ehr an sowas wie Bandpass oder Horn, wobei das Horn bestimmt richtig groß wird, aber hey so what :effe:
Zielführend könnte vielleicht der Bandpass sein- *Richtung Didi schielend*

Das beste an dem Subsub stellt aber wohl das Antriebsystem dar. Mit Lautsprechern kann man sicherlich sowas bauen, aber das ist irgendwie Oldschool. :hippi:
Wir könnten allerdings ein paar sehr nette Linearmotoren bekommen, die auf Magnetfelder verfahren werden, ähnlich dem Transrapid. Damit sind bis zu 6 G Beschleunigung drin und ein Verfahrweg von einem guten Meter. :woot:
Die Verfahrgeschwindigkeit kenne ich noch nicht, aber lässt sich rauskriegen. In den Simulatoren, in denen sie eingesetzt werden, schütteln sie einen jedenfalls richtig gut durch und daher wollen wir die haben, um die Membran des Subsub auszulenken.

Das ganze ist jetzt kein Witz, wir denken wirklich darüber nach den Subsub zu bauen. Der Preis bei dem Projekt spielt erstmal keine große Rolle und wie gesagt, solange das Teil noch durch die Tür passt, richtig tief runter geht und klanglich noch was hermacht, werden wir es bauen. Leider fehlt mir gerade im Bereich dieser Lautstärken dann doch noch die Erfahrung im Boxenbau und daher hoffe ich hier auf die Profis, denn mit TPS Parametern werde ich bei dem "Chassis" wohl nicht weit kommen. Von daher würde ich mir jetzt eine schöne nicht vodoobehaftete Diskussion zu dem Thema wünschen, bei der ihr auch ruhig mal mit den Ideen über die Stränge schlagen dürft.
 
soll das ganze für draussen sein oder für innenräume?

in welchem abstand und welchem frequenzbereich solls 130dB geben?

was ist an budget vorhanden? (sowas kann schnell mehrere tausender verschlingen, je nachdem....)

was gibts aktuell an technik???

eine sache ist schonmal klar... mit nem horn wirds nix für diese frequenzbereiche... das würde deutlichst zu gross werden um tief genug laden zu können...
 
Also der Subsub wird sowohl für Innen, als auch Außenpartys genutzt werden.
Die 130dB wie üblich in 1 Meter Entfernung und von mir aus als Peak. Ich denke 20 Hz und 130 dB das geht schon gut auf den Magen :taetschel:

Budget wie gesagt, spielt erstmal keine Rolle. Die Motoren alleine kosten schon ein paar Tausender, da kommt es auf die paar Kröten für das Holz nun wirklich nicht mehr an.

Technisch haben wir momentan Boxen von Jobst Audio nachgebaut. Als Tops die LM151 und dann noch 4 Bässe LBB115-Pro jeweils mit eigenes Entwickelten digitalen Endstufen, selbstgebauten DSPs in jeder Box und natürlich der ebenfalls selbstgebauten 1,2 kW LED Lichtorgel und ja wir haben einen Kraftstromanschluss dafür zur Verfügung.
 
okay... was soll vom motor ausgelenkt werden??
irgendwas muss ja hub machen und auch ne entsprechende fläche haben...

es gibt so einige motorbässe, aber hier werden auch normal eingespannte membranen verwendet, die eben dann von nem motor angesteuert werden...
aktuell verwendet sowas meines wissens keiner mehr... da gibts nette 18" oder 21" die entsprechend angefahren im rudel auch auf die 130dB kommen... und das im ganz normalen BR...
(preislich ist man bei sowas auch schnell bei 10k+)
 
Tja, was soll ausgelenkt werden, das ist eine der spannenden Fragen bei diesem Experiment. Mit 2 Linearmotoren könnte man eine auf Schienen geführte Platte verfahren. Stahl, Holz was auch immer. Wie gesagt, die Motoren bewegen normalerweise Fahrsimulatoren mit etlichen hundert Kilos Gewicht. Alternative könnte man auch 2 einzelne Platten verfahren, um ein Push-Pull Prinzip zu verwirklichen und lass es 1 m² "Membranfläche" werden. Sollte für die Motoren kein Problem sein. Kniffelig wird die Frage nach einer Aufhängung der Platte. Brauchen tut man ansich ja keine, da es kein Feder-Masse System wie bei einem herkömmlichen Lautsprecher ist, weshalb TSP Parameter hier auch nichts nützen würden. Aber man muss ja irgendwie den Luftspalt dicht bekommen, sonst hat man nur eine große Luftpumpe gebaut.

Das ein Horn zu groß werden würde, hatte ich schon gedacht. Mein Favourit ist momentan eigentlich ein Bandpassgehäuse, da die auch gerne bei Infrasubs eingesetzt werden, siehe X1 oder B2. Mit denen erreicht man ähnliche Lautstärken, wenn auch nicht so tief. Spielt bei Musik eigentlich auch keine Rolle, aber kaufen kann jeder. Wir wollen selber bauen und wie schon anfangs erwähnt, da draf es durchaus Verrückt werden. Wir haben da einen gewissen Ruf und den gilt es zu Verteidigen.
 
so isses... muss dicht sein... sonst blöd...
würd eher ne grosse gummimatte nehmen... so 4 quadratmeter... paar mm dick... und dann hinundherbewegen lassen... quasi n biegewellenwandler in riesig... zwar ne optimal.. aber gut luft dürfte man damit auch schaufeln...

bin nur skeptisch ob du gegen paar 18" mit gut kW drauf ne chance hast...
 
Über Biegewellenwandler hatte ich auch nachgedacht, fällt aber ehr flach, da ich nicht glaube damit klanglich gute Ergebniss erzielen zu können.

Die 18er kann man mit seinem solchen System in der Tiefe sicherlich schlagen. Lautstärke muss sich zeigen.
 
naja... klanglich würd ich mir keine illusionen machen bei so nem linearmotorsystem...
hab hier messungen von einer intersonic sdl-5 motorbox... frequenzgang und impulsverhalten is nich so der hammer...

wie soll das ganze eigentlich betrieben werden?? einfach mit nem dicken amp oder ner extra ansteuerung?
 
Hi,

ich hab in meinem Heimkino die 20Hz + Pegel mit einem großen Tapped Horn, betrieben von nem 18"er, geknackt.
Funktioniert gut und macht mörderisch Spaß wenns tiefbassig abgeht...aber leider gibts so gut wie kein Material dazu, besonders nicht bei Musik. Ich fürchte der Infraschallsub wird 99% der Zeit irgendwas >30Hz wiedergeben, und mit dieser unteren Grenzfrequenz ist es schon bedeutend einfacher was lautes zu bauen.

Naja, davon abgesehen:

Ein Horn kann man schon vergessen, da bräuchte man riesige Flächen. Ein Tapped Horn kann funktionieren, das müsste man simulieren, aber wenn man bis 10Hz runter kommt, kommt man vermutlich nicht mehr bis 60Hz rauf.

Bassreflex fällt meiner Meinung nach flach, weil man den Wirkungsgradgewinn nur wirklich gaaanz unten hätte, wo ohnehin nix mehr vom Musikmaterial kommt, drüber hat man herzlich wenig vom BR, da kann man auch gleich closed bauen.


Ein weiteres Problem ist das Freie Feld. Druckkammereffekt fällt somit flach, das heißt man muss Wirlungsgrad über gute Ankopplung an die Luft erreichen (wie beim Horn) was bei dieser tiefen Frequenz allerdings echt große Membranflächen bedingt...

Also würde ich sagen...closed mit maximaler Membranfläche. Ein Würfel mit zwei hubenden Seitenwänden, zum Beispiel ^^

Grüße
 
Die Linearmotoren brauchen schon eine extra Ansteuerung. Sind halt so eine Art Langstratorlinearmotoren, bei denen der Schlitten auf einer Magnetwelle reitet und so verschoben wird. Das ist ja auch das eigentlich schicke an der ganzen Sache, dadurch hat man in der ersten Näherung die ganzen Nachteile klassischer Feder-Masse Systeme nicht. Da die Motoren normalerweise etliche hundert Kilos problemlos mit 6 g beschleunigen können mache ich mir um so ein paar m² "Membranfläche" erstmal keinen Kopf. Spannend ist halt die Frage was für ein Gehäuse man bauen muss, damit das ganze schön laut und tief wird.

Das in "normaler" Musik solch tiefe Frequenzen nicht enthalten sind ist natürlich auch klar, aber man muss bei ner Party halt auch einfach mal die 16 Hz Eigenresonanzfrequenz des Gebäudes anstimmen können. :stupid:

Um auf Phrentics Vorschlag zu kommen. Closed Box könnte man bauen. 2,4 mal 0,8 Meter bzw 1,2 x 1,6 Gundfläche. Dazu eine Höhe von 1,8 Meter. Da kommen schon ein paar m² Membranfläche zusammen.
 
Achso, Ein weiteres Problem dürften die Hochpassfilter darstellen die bedingt durch die Koppelkondensatoren zwangsweise in so ziemlich jedem Audiogerät eingebaut sind...wenn die bei 20Hz mit -3dB zuschlagen kommt halt dann auch nicht mehr viel raus...

Mit der Box würde man auf etwa 8m² Membranfläche kommen...aber von den Abmessungen her trotzdem noch lange nicht im Bereich der gerichteten Abstrahlung landen....hm...

Irgendwie will mir da nichts vernünftiges dazu einfallen wie man 10Hz effektiv an die Umgebungsluft koppelt...das hängt eigentlich immer mit immensem Platzbedarf zusammen...

Und einfach was teueres zu bauen das dann nicht funktioniert ist ja auch nicht gerade das gelbe vom Ei...

(Edit: In geschlossenen Räumen könnte man das Eckhornprinzip klauen...aber gerade da gibt sich das Problem ja eh nicht so...)

Grüße
 
den anfang würd ich sogar ohne gehäuse machen... ne offene schallwand+lautsprecher strahlt bei 9 quadratmeter größe auch bis 50Hz schall ab... also ne grosse metall/plastik/irgendwas-scheibe an den motor montieren und die ansteuerung testen...
so wird auch schall erzeugt...und man sieht ob die motorsteuerung überhaupt funktioniert...

drumrum kann ja später ein kasten mit gummigedichteten gleitlagern, in dem die bewegte scheibe laufen kann...
 
d3an schrieb:
ne offene schallwand+lautsprecher strahlt bei 9 quadratmeter größe auch bis 50Hz schall ab

Bei 1.8m Höhe kommt man grad mal auf etwa 95Hz...zusammen mit dem Boden dann vielleicht so auf 70 Hz...

Grüße
 
Die Signalfilterung ist kein Problem, dass können wir im DSP erschlagen. Ab 15 Hz mit 100dB pro Oktave runter, geht schon. Die Motoren mit der Ansteuerung machen mir auch keine Kopfschmerzen. Haben wir schon für andere Projekte in Betrieb und müsste nur ein wenig modifiziert werden, damit sie Audiosignale entgegen nimmt. Einzig auf den Hub müsste man sich noch festlegen, damit sich die Frequenzen sinnvoll abbilden lassen. Aber ich denke mal 15 cm pro Richtung sollten eigentlich realisierbar sein, vielleicht auch mehr. Kommt halt auf die Verfahrgeschwindigkeit an, die ich dringend die Tage mal nachschlagen muss, wenn ich die genaue Typbezeichnung kriege.

Das Größe Problem ist halt wirklich die Frage nach einem geeigneten Gehäuse.
 
nur 15cm ????????
da reicht ja ne normale membran mit ner breiten gummisicke... klar nix von der stange.... aber von der konstruktion her nich so schwierig...
 
15cm waren jetzt einfach mal so aus dem Ärmel gegriffen. Kommt halt auf die Geschwindigkeit an, mit welcher der Linearmotor verfahren werden kann. 15cm sind 30 cm Gesamthub bei 60 Hz braucht man dann schon eine Geschwindigkeit von 18 m/s. Hmm ok, machen wir dann doch 30 cm hub pro Seite, obwohl eine 4 m² Wand mit 130 Km/h zu verfahren ist schon eine Nummer ansich, da sollte keiner reinlaufen.
 
naja... auf ner veranstaltung kannste sowas eh nich nutzen... ;)
vielleicht bei was privatem...

und sonst... ne grosse platte in nem noch größeren gehäuse... ob nu GG oder BR is ja erstma egal...
der teil zwischen starrer front und "membran" kann ja aus dünnem gummi bestehen... der sich bei auslenkung ausdehnt...
 
Na ja, da könnte ich auch gleich ein paar X1 bauen. Aber es soll halt was ausgefalleneres werden.
 
Servus

Also über den Sinn des Gesamtprojekts ließe sich sicherlich vortrefflich streiten. Aber lassen wir das mal außen vor.

Ich hab vor Jahren mal in einem DIY-Foren Aussagen eines Profis gelesen, der hat solche Pegel gefahren, jedenfalls bis in den Bereich 30Hz mein ich. Da waren, wenn ich mich recht erinnere, über 200 10Zöller in URPSen am Werk. Du brauchst Membranfläche OHNE ENDE. Sonst wird das im Freifeld nichts denk ich.

Der besagte Profi meinte übrigens, dass es ziemlich sinnlos sei unter 40Hz noch viel zu machen. Über 120dB im Bereich 30-25Hz sollen wohl zu massenhaften Überkeitsanfällen führen und eher dazu, dass sich die meisten Partys auflösen.

mfg Christian
 
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