beim Selbstbau kann ich gezielt optimieren und anpassen.
Ich habe sicherlich nicht die Entwicklungserfahrung, die Du hast, aber meine "Hörerfahrung" aus den letzten 30 Jahren und intensive Beschäftigung mit dem Thema sagt, dass ab einem gewissen Qualitätslevel, alle Lautsprecherhersteller sich entsprechend viel Mühe geben, technisch das beste rauszuholen und sich bei mehr oder weniger den gleichen Komponenten (Chassis, Frequenzweichenbauteile) bedienen. Und trotzdem ist das Endergebnis zum teil extrem unterschiedlich. Manche werden extrem neutral aber langweilig (Dynaudio/Linn), manche extrem knackig aber zu direkt (Burmester), andere sehr dynamisch aber total flach (Naim), noch andere sehr präzise aber zu schlank (Audiophysics), wuchtig aber grob (Infinity/Klipsch) oder angenehm rund aber nicht unbedingt treu (Chario, Sonus Faber) und ich mag am liebsten luftig, transparent und räumlich (KEF und B&W).
Deshalb glaube ich nicht, dass man als Selbstbauer, ohne "Riesenentwicklungsapparat" nur durch geringe Optimierung und Anpassung ganz gezielt die oben genannten Klangcharaktere und somit seine Präferenzen und Geschmack treffen/realisieren kann.
Seien wir doch ehrlich, was würdest Du verändern/optimieren, wenn ich feststelle, das die Box zu langweilig und zu flach klingt, und ich hätte gerne etwas mehr Tiefe (im Raum) und mehr Transparenz/Durchhörbarkeit. Und was wäre anders, wenn ich mehr Richtung Burmester gehen möchte?
Dazu kommt noch, dass die meisten Leute gar nicht in der Lage sind diese Unterschiede zu verbalisieren/zu beschreiben und somit die entsprechenden Hinweise für die Optimierung zu geben. Sie wissen zwar, dass irgendwas nicht stimmt, oder dass die Box A besser als B klingt, aber wissen nicht warum