Monitore oder Standlautsprecher?

Mister Cool, wollt doch keiner was Böses, ging nur um's begreifen. Schreib doch einfach kurz den Zusammenhang, hab grad keinen Bock auf 'n Video, will in's Bett ;)
 
Da ist halt generell der Nachteil bei Fertigprodukten: man kauft nach dem Motto: friss oder stirb. Denn der Klang des LS ist von so vielen Randbedingungen abhängig und klingt meist in der eigenen Umgebung anders als im Vorführstudio oder im Testraum der Hifi-Zeitungen.

Deshalb empfehle ich ja den Fuzzis immer wieder den Eigenbau - denn gänzlich unbeleckt von DIY und Klangbeurteilungsvermögen ist hier Niemand. Und - wie schon oft genug realisiert - kann ich bei Eigenbauten dann die Portion Wissen beisteuern, die dem Erbauer noch fehlen sollte. Mit dem Ergebnnis, dass die dann selbst gebaute Box dem eigenen Raum, dem eigenen Geschmack und der eigenen Restanlage angepasst ist und der Erbauer gelernt hat, an welchen "Stellhebeln" er in der Weiche/am Gehäuse "drehen" kann, um Klanganpassungen vorzunehmen. Was das Teil zukunftssicher macht.
 
Ich sehe es genau andersrum.
Ich nehme eine Fertigbox nach Hause und höre mir sie zur Probe an. Wenn sie mir nicht gefällt, bringe sie zurück und probiere eine andere aus. Ich kaufe keine Katze im Sack.
Wenn ich etwas selber baue, dann muss ich durch, ob mir das Endergebnis gefällt oder nicht. Da gibt es keinen Weg zurück, obwohl ich nicht weiss, worauf ich mich nicht einlasse
 
Und fürs bauen braucht man trotzdem zeit die man miz fortschreitendem alter und Beruf einfach nicht mehr hat :-( ausserdem wirds finish vom Laien meist auch nicht der büller
 
Ich gehe ja voll mit @komet und für mich käme NUR Selbstbau in Frage.
Das schönste Beispiel ist das oben gepostste KEF-Werbevideo. Was da als Innovation im Gehäusebau verkauft wird, ist im DIY-Bereich schon fast Mindestanforderung. Stabilisierte Gehäuse in Sandwich-Bauweise, abgerundete Gehäusekanten, BR-Ports, welche sich zu den Enden erweitern usw.
Im Gehäuse meines letzten Subwooferprojektes habe ich innen Fliesen verklebt... versucht mal so etwas auf dem Fertigmarkt zu bekommen.
Zur Probe horen ist im Selbstbau auch möglich. Viele Bausatzvertriebe bieten so etwas an. Oder man hört sich in der Szene um und findet garantiert
jemanden in der Nähe, der stolz seine "Machenden" (steht nicht im Duden, aber wird hier verstanden, dieses Wort) präsentiert.

Ihr könnt auf jeden Fall davon ausgehen, dass Hersteller von Fertiglautsprechern weniger Geld für Material in ihre Produkte stecken, als sie und die Zwischenhändler letztlich dafür verlangen. Denkt mal darüber nach, was bei LSP für 500 Euro an Superhighend und bahnbrechender neuer Technik enthalten sein kann.
 
"Machungen" - das meinste Du, gell? :)

Mir wäre es viel zu umständlich, etliche Fertiglautsprecherpaare nachhause zu schleppen (falls der Händler die überhaupt alle hat und dafür geduldig genug ist) und wieder wegzubringen. Denn beim Selbstbau kann ich gezielt optimieren und anpassen. Damit man nicht mit den falschen Startkomponenten anfängt, lässt man sich zuvor halt fachkundig beraten. Und habe schon sehr vielen Menschen geholfen, das letztlich dann auch zu können. Aber Jeder ist sein eigener Herr und macht, was er für sich als richtig empfindet. Was auch möglich ist: gute Gebrauchte kaufen und die dann "tunen". Bringt auch Lernungen und Spaßungen - und - wenn man es verpeilt, kann man ja immer noch auf den Originalzustand zurückbauen.
 
beim Selbstbau kann ich gezielt optimieren und anpassen.

Ich habe sicherlich nicht die Entwicklungserfahrung, die Du hast, aber meine "Hörerfahrung" aus den letzten 30 Jahren und intensive Beschäftigung mit dem Thema sagt, dass ab einem gewissen Qualitätslevel, alle Lautsprecherhersteller sich entsprechend viel Mühe geben, technisch das beste rauszuholen und sich bei mehr oder weniger den gleichen Komponenten (Chassis, Frequenzweichenbauteile) bedienen. Und trotzdem ist das Endergebnis zum teil extrem unterschiedlich. Manche werden extrem neutral aber langweilig (Dynaudio/Linn), manche extrem knackig aber zu direkt (Burmester), andere sehr dynamisch aber total flach (Naim), noch andere sehr präzise aber zu schlank (Audiophysics), wuchtig aber grob (Infinity/Klipsch) oder angenehm rund aber nicht unbedingt treu (Chario, Sonus Faber) und ich mag am liebsten luftig, transparent und räumlich (KEF und B&W).

Deshalb glaube ich nicht, dass man als Selbstbauer, ohne "Riesenentwicklungsapparat" nur durch geringe Optimierung und Anpassung ganz gezielt die oben genannten Klangcharaktere und somit seine Präferenzen und Geschmack treffen/realisieren kann.

Seien wir doch ehrlich, was würdest Du verändern/optimieren, wenn ich feststelle, das die Box zu langweilig und zu flach klingt, und ich hätte gerne etwas mehr Tiefe (im Raum) und mehr Transparenz/Durchhörbarkeit. Und was wäre anders, wenn ich mehr Richtung Burmester gehen möchte?

Dazu kommt noch, dass die meisten Leute gar nicht in der Lage sind diese Unterschiede zu verbalisieren/zu beschreiben und somit die entsprechenden Hinweise für die Optimierung zu geben. Sie wissen zwar, dass irgendwas nicht stimmt, oder dass die Box A besser als B klingt, aber wissen nicht warum :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe ja voll mit @komet und für mich käme NUR Selbstbau in Frage.

Stand auch vor dem Problem und habe mich doch noch für den Selbstbau (Nordpol, DANKE Frank! :thumbsup:) entschieden.

Aber es hat eine kleine Ewigkeit gedauert, weil ich höchstens ca. 30min./Woche investieren konnte. Und ich hatte schon alles nötige an Werkzeug, etc.. da.
Ich weiss auch nicht, ob ich mir das nochmal geben würde. :ugly:

Deshalb verstehe ich jeden, der nicht auf Selbstbau zurückgreift.
 
@ Mister Cool
Natürlich ist Messtechnik von Voreil, um Änderungen vorzunehmen. Im Rahmen ist das aber auch ohne möglich. Allein die fast immer vorhanden Vorwiderstände oder Spannungsteiler vor Hochtönern sind eine ergebnisreiche Spielwiese. Man muss sich natürlich ein wenig mit dem Thema befassen, oder Unterstützung finden, wie komet sie anbietet.
Mehr Tiefe... oha. Wenn das ein Entwickler gezielt beeinflussen kann, wie die räumlich Darstellung ausfällt... der könnte sich vor Jobangeboten nicht retten, denke ich. Bleiben wie lieber bei der normalen Tonalität.
Gut hast du die vielen verschiedenen Charaktere der Lautsprecher beschrieben.... das bestärkt den Rat, Lautsprecher selbst zu testen und nicht dem Geschmack anderer zu vertrauen. Auch nicht dem der Hersteller.
 
Ich finde es z. B. vorbildlich das Visaton mit dem Programm BoxSim den Hobby Selbstbauern ein sehr gutes Werkzeug gibt, mit denen man seine Projekte planen kann.
Ok, Idiotensicher ist es nicht, denn man kann damit auch viel falsch machen, aber wer damit umzugehen weiß, der hat ein mächtiges Werkzeug um zu einem guten Ergebniss zu kommen.
Ich hab damit vor kurzem, natürlich unter zurhilfenahme vom Visatonsupport, meine Front Presenzlautsprecher geplant und nachgebaut.
Leider ist das einpflegen von Fremdchassis nicht ganz so einfach, bzw gibts da keine Garantie das es auch später so klingen wird.
Ein Grund warum ich bisher nur fertige Bauvorschläge nachgebaut habe, dafür aber mit gutem Erfolg, alle Bausätze klingen sehr gut und sind noch im Einsatz.
Ich hab bisher kein nachgebauten Lautsprecher geprüft, denn ich war auch so zufrieden, außer vielleicht mal etwas höherwertige Bauteile in der Frequenzweiche verbaut.
Das wars aber auch.
Selbstbau kostet jede Menge Zeit, und man sollte Spaß dran haben, denn sonst sitzt man ungeduldig und genervt da wenns nicht klappt.
 
@ Mister Cool
Natürlich ist Messtechnik von Voreil, um Änderungen vorzunehmen. Im Rahmen ist das aber auch ohne möglich. Allein die fast immer vorhanden Vorwiderstände oder Spannungsteiler vor Hochtönern sind eine ergebnisreiche Spielwiese. Man muss sich natürlich ein wenig mit dem Thema befassen, oder Unterstützung finden, wie komet sie anbietet.
Mehr Tiefe... oha. Wenn das ein Entwickler gezielt beeinflussen kann, wie die räumlich Darstellung ausfällt... der könnte sich vor Jobangeboten nicht retten, denke ich. Bleiben wie lieber bei der normalen Tonalität.
Gut hast du die vielen verschiedenen Charaktere der Lautsprecher beschrieben.... das bestärkt den Rat, Lautsprecher selbst zu testen und nicht dem Geschmack anderer zu vertrauen. Auch nicht dem der Hersteller.

Eine Entwicklung hat schon bestimmte Zielvorgaben und man tastet sich eben durchaus auch mit Trial & Error ran. Die Nordpol dient mir hier als schönes Beispiel. Ich hab meine ja damals (mit Deinem Support :) ) mit einem Ringstrahler gebaut, was zwar tonal toll war, aber sich meiner Meinung nach mit dem Waveguide überhaupt nicht vertragen hat, da der Ringstrahler sich sehr schlecht an das WG ankoppelt. Ab einer bestimmten Frequenz strahlen die Höhen so geradeaus, dass sie praktisch durch das WG durchstrahlen und nicht mehr ankoppeln. Also nix vernüftige Directivity - die Räumlichkeit leidet und der LS funktioniert nur auf Achse. Das wird demnächst mal geändert und es soll ein "richtiges" Waveguide rein, da ich mit anderen WG-Lautsprechern sehr positive Erfahrungen machen konnte. Also gibt's ein klares Ziel, die Räumlichkeit zu verbessern und dazu auch einen Plan. Dann hat der PA-TMT sich sehr schön geschlagen, puncht toll und könnte aber tonal besser dastehen. Somit liegt hier schon ein 18Sound 8MB400 bereit. Das ganze werde ich (hoffentlich) über die Weihnachtsfeiertage zusammen bekommen und ich bin sehr zuversichtlich, dass der Sound auch in die gewünschte Richtung gehen wird.
 
@atom
Nun ja... deine Nordpol sind ja eigentlich keine. Nur der TMT und das Gehäuse ähnelten dem Original. Du hast quasi eine Neuentwicklung durch mit allen Höhen und Tiefen.
Ich habe ja selbst nur die Tops selbst gebaut. Das ist auch nur ein Teil der Nordpol. Dazu gehören dann eigentlich noch die Basserweiterungen.
Mit denen verbessert sich dann sogar die Mittenwiedergabe. Konnte ich selbst hören, beim Entwickler-Team-Treffen. Vielleicht orderst du ja mal
den Monacor HT und die originale Weiche, passt die WG-Länge genau an... kann ich nur empfehlen. :thumbsup:
 
Gut hast du die vielen verschiedenen Charaktere der Lautsprecher beschrieben.... das bestärkt den Rat, Lautsprecher selbst zu testen und nicht dem Geschmack anderer zu vertrauen. Auch nicht dem der Hersteller.

Genau das meine ich!
Bei einem seriösen/guten Händler kann ich mir einige fertige (gleichpreisige/vergleichbare) Lausprecher anhören. Dabei muss ich mich nicht auf ein bestimmtes Konzept (Horn, BR, Geschlosse, Elektrodymamisch, Magnetostat, Kompakt, Standbox,...) festlegen!. Ich höre mir diese an, merke (hoffentlich) deren unterschiedliche Charaktere und basierend auf meinem Geschmack/Präferenzen identifiziere diejenigen, die für mich in Frage kommen. Daraus ergibt sich eine Top3, die ich mir vorzugsweise zuhause anhöre. Eine davon bleibt daheim und die anderen zwei gehen zurück :)


Und man kann mir noch so viele kleine, feine Tuningmassnahmen im Selbstbau anpreisen. Wenn ich mich einmal für ein Breitband im Horgehäuse festgelegt habe, dann klingt es am Ende eben wie ein Horn, und wenn es ein 2-Wege Magnetostat in Bassreflex Gehäuse ist, dann klingt es eben danach. Und da kannst du die Audyn Caps gegen M-Caps oder was-auch-immer tauschen und noch so viel Wiederstände oder Spullen umtauschen, den Charakter der Box wirst du damit nicht ändern!
 
@atom
Nun ja... deine Nordpol sind ja eigentlich keine. Nur der TMT und das Gehäuse ähnelten dem Original. Du hast quasi eine Neuentwicklung durch mit allen Höhen und Tiefen.
Ich habe ja selbst nur die Tops selbst gebaut. Das ist auch nur ein Teil der Nordpol. Dazu gehören dann eigentlich noch die Basserweiterungen.
Mit denen verbessert sich dann sogar die Mittenwiedergabe. Konnte ich selbst hören, beim Entwickler-Team-Treffen. Vielleicht orderst du ja mal
den Monacor HT und die originale Weiche, passt die WG-Länge genau an... kann ich nur empfehlen. :thumbsup:
Nee, ich peil ein echtes CD-Waveguide an, entweder mit einer Kalotte oder tatsächlich dann doch nach Geddes-Vorbild mit 'nem Kompressionstreiber. Das klappt mit der Moncaor-WG-Kalottenkombi leider nicht wirklich. Der 18Sound-TMT ist den Monacors auch deutlich überlegen, meine zweite Version wird also 'ne ganz andere Hausnummer. Last not least hab ich als Weiche (und DSP) brutefir, also ist das ganze aktiv mit Schaltverstärkern. Was da selbst schon mit den Ringstrahlern rauskam hat alle, die's gehört haben völlig begeistert, lediglich das Abstrahlverhalten des Hochtons hat mich gestört (aber eigentlich auch nur mich). Das muss ich schon in die Richtung aufbohren, die ist sehr gut. Vor allem die Dynamik ist verblüffend, mit dem 18Sound hoffe ich , da untenrum noch 'ne Schippe drauflegen zu können.
 
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