Subwoofer nach Gehör anbinden

  • Ersteller Ersteller Wolli
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Hallo Michael,

da hast Du Recht. Ich müsste mich schon etwas intensiver damit beschäftigen. Nicht das Meßsystem selber ist das Problem, sondern das interpretieren der Ergebnisse, bzw. die Umsetzung in guten Klang :-)

Auf der anderen Seite ist es auf Dauer wirklich blöd, für jede Änderung zum Einmessen zu fahren. Da lohnt sich die Mühe vielleicht, sich in das Thema einzuarbeiten.

Gruß, Wolfram.
 
Also mal zum Thema...
Grundsätzlich finde ich ist der Sub einer der schwierigsten Kollegen in der Kette wenns ums Gehöreinstellen geht...
Meine Anlage ist Komplett nur rein aus dem Gehör eingestellt und ich habe viele viele Stunden damit verbracht den Sub ans Frontsystem anzukoppeln...
Wenn man sich ein wenig mit den möglichen Nichtpassungen erfahrungstechnisch auskennt gehts recht einfach...
1. Anbindung über zb nen Sinusfrequenzverlauf machen oder Aufmerksam bei gut bekannten Tracks zuhören ob sich der Sub leicht vom TMT separiert, bzw der Kick aus den Türen deutlich ortbar ist.Sollten die Übergänge passen, spielt es als Einheit und man nimmt weder das eine noch das Andere getrennt wahr.
2. Benutze für die Laufzeitgeschichte eine Schlagzeugimprovisation..zb die von der 1. Aya CD...Da wirst du dann auch hören dass die Laufzeit sehr wohl einen Unterschied hörbar macht...
Aber nicht von dem Sitz irritieren lassen...sondern nur auf den Ton hören...Wenn der HT den Drum einleitet sollte auch schon der Sub da sein...

Insgesammt sollte ein Harter Kick, trocken und nicht nachklingend/nachhallend/nachrollend wahrnehmbar sein wenn alles passt.Fertig...


MfG
Schnorke
 
Hallo Michael,

darüber würde ich mich wahnsinnig freuen :-)

Schönes Wochenende!

Wolfram
 
Es geht nach Gehör, dauert aber lange. Ich hab mir heute eine CD erstellt, auf der Sinustöne, wie ich sie am EQ einstellen kann (20, 25, 31, 40, 50, 63, 80 ... 20.000 Hz), rosa Rauschen, ein Track zur Laufzeiteinstellung (vom Michael) und ein Subwoofer-Testtrack, sowie verschiedenen Sweeps enthalten sind. Dazu einige Musiktitel, die ich sehr gut kenne. Mit den Sinustönen habe ich die Übernahmefrequenz und die Pegel eingestellt, sowie im Bassbereich entzerrt. Verfeinert wurde das mit dem Subwoofer-Testtrack. Danach habe ich die Laufzeit des Subs mit Hilfe des Laufzeit-Tracks vom Michael eingestellt. Das geht ziemlich easy, irgendwann macht es genau in der Bühne pock, pock. Mit dem rosa Rauschen habe ich nochmal die Pegel aller Systeme feinjustiert. Man hört ziemlich genau, wenn das Rauschen aus einem Punkt kommt. Danach folgte eine lange Hörsession bekannter Titel. Dabei wurde noch feinjustiert. Zwischendurch immer wieder ein Gegencheck mit der Test-CD.

Ergebnis:

Der Subwoofer klinkt sich unauffällig ein, Kicks kommen genau in der Bühne. Nur wenn man ihn abschaltet, fehlt was. Der Pulsar steigt unter 30 Hz aus, die unterste Oktave mag er nicht. Ich habe daher ein Subsonic bei 20 Hz / 24 db gesetz, um ihn zu entlasten. Nach oben wird er bei 35 Hz / 24 db getrennt. Akustisch wird er zwischen 50 und 63 Hz leiser. Die Visatöner werden bei 60 Hz / 18 db rausgenommen, akustisch geht's auch nicht weiter runter. 63 Hz hörbar, 50 Hz ist komplett leise (als ob man sie ausschaltet). Wenn ich sie höher trenne (um sie zu entlasten), z.B. bei 70 Hz, sind sie bei 60 Hz zu leise. Vollgas geht ohne anschlagen, ein Vorteil der Visatöner mit ihrer recht üppigen xmax. 60 Hz / 18 db ohne Probleme machbar. Ein Sweep geht ohne Loch oder Überhöhung durch. Bleibt auch alles vorne, nur 31 Hz sind leicht von hinten ortbar. Bei 50 Hz musste ich dem Pulsar noch mit +2 db nachhelfen. Zum Ziel kam ich, als ich beim Sub auf Linkwitz umgestellt habe. Die Visatöner blieben auf Butterworth. Der Subwoofer hüpfte förmlich in die Bühne. Noch präziser ging es mit einer flachen 12 db Trennung (25 Hz), allerdings spielte der Sub dann noch bei 100 Hz hörbar, was bei manchen Tracks störte. Klang aber irgendwie noch runder und besser zusammen. Außerdem war noch etwas mehr Dunkelbass vorhanden (was der kleine Pulsar halt kann). Geblieben ist aber die steile Trennung bei 35 Hz, wie oben beschrieben.

Da der Pulsar ziemlich viel Leistung benötigt, musste ich noch den Gain der Endstufe hochdrehen. Das geht aufgrund des versenkten Einbaus nicht mal eben so. Aber man schraubt bei 5 Grad doch gerne ...

Bin ziemlich zufrieden so. Ist auf jeden Fall nach vorne gegangen :-)

Gruß, Wolfram.

/edit:

Ich werde morgen den Subsonic höher setzen, unter 30 Hz macht der Pulsar sowieso nur noch Luft. Denke, so bei 30 oder 35 Hz steil.
 
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