watt ist gleich watt? oder doch nicht?

Hi Tobi,

... stimmt schon.
Bei Heikes Clio (2xBreitbänder+ Sub angesteuert von ner mod. Orion XTR450) liegen bei Vollaussteuerung höchstens 120 realistische Watt am Woofer an.

Der andere „unscheinbare“ Clio, mit dem ich sonst unterwegs bin, hat da auf dem Papier deutlich mehr Power - am Chassis ;) .
Da werkelt ne gebrückte Dual-Mono am Sub. Die liefert dagegen mal eben (deutlich) die doppelte Leistung.

Die beiden Autos „klingen“ aber völlig entgegengesetzt.
Heißt, bei Heikes Clio ist der Bass schwarz, extrem druckvoll, ... manchmal schon beängstigend :D .
Dafür ist die allgemeine Auflösung net so toll :kopfkratz: .

Bei mir fehlt im direkten Vergleich auffällig der Fun-Faktor - der Bass ist zwar auch schön aber nicht so „packend“.
... mitten drin und oben rum ist die Dual-Mono wieder eine Klasse für sich - (aber auch hier gibt’s natürlich bessere Sachen).

Laut gehen beide Konzepte ausreichend ...

Aber das ist vielleicht auch der Punkt auf den der Frieder hinaus wollte.
Die umgesetzte Leistung sagt so ziemlich gar nichts über die klanglichen Fähigkeiten aus.

Und wie hier im Forum auch schon mehrmals aufgeführt ... das Netzteil ist eine ebenso wichtige Komponente wie die eigentliche Leistungsstufe an sich.

@ Max188
Es werden sich in Zukunft bestimmt noch Gelegenheiten ergeben :keks: .
... aber es besteht natürlich die Gefahr, dass es Dir vielleicht gar nicht gefällt.
Der Wagen stellt keine „Referenz“ dar, der macht halt nur Musik -> so wie es mir gefällt :ugly: .


Gruß
...Knoxville...
 
Hallo Tom,

naja, jetzt tu mal nicht so, als ob "Dein" Clio nicht auch "könnte".
Und Fun bringt der allemal, wenn er soll. Nicht ganz so, wie Heikes,
aber immer noch "ausreichend". :o)

Was ich Dich noch fragen wollte. bzgl. der Line.
Du hast mir gesagt, daß die Form wohl rel. egal sei, aber eine Exp.Funktion da
schon recht gut hinkommt.
Aber wie bekomm ich jetzt die absolute Länge raus ?
Einfach den Radius des Chassis als "1" setzen.
Die e-Fkt hat bei -1,38 nur noch 0,25 (1/4-Membran). Dann komm ich aber,
wenn ich das auf 13cm aufblase ("1" = 6,5cm) , nur auf eine Länge von ~9cm.
Das kanns ja wohl nicht sein, oder ???

Wo fehlts da ? *ichdoof*

Viele Grüße

Tobi F. der glaubt, daß es schwer sein wird, jemand zu finden, der sagt, Knoxvilles
Clio gefällt einem nicht...
 
Hallo Knoxwille...
Hoffe bei EUCH ist alles ganz OK...Werde bestimmt im nächstem Jahr mal zu EUCH fahren...........
Die CD sind ja gut unter Obhut...
So iss es Watt ist nicht gleich watt...WATT..
Siehe die ganz kleinen ZAPCO`s mit der unbegreiflichen ATTAKkkkE..
Da sind ganz ander SACHEN ausschlaggebenD als nur die BLANKEN messDaten...
Früher hat die CAR und HIFI mal Messsdaten veröffendlicht die NetzTeil POWER genau gezeigt hat....Da hat sich SUPERSCHNELL die Spreu vom Weizen getrennt...


Grüsse aus Hamburch..(Viel Licht momentan...Weihnachten eben)
Grüüsssse an BARUS...
Mein Alter Honda hat jetzt 431.ooo Km !! Sagungen bitte....


Anselm
 
@Tobi F.: Ich glaube, Du musst in 'Metern' rechnen, oder so...
 
Hallo Barus,

es geht glaub ich in keinerlei Weise um Schallgeschwindigkeit.
Ein Horn, nur *rückwärts*.
Die Verlaufsform soll exponentiell sein, aber allein aus dieser
Aussage bekomm ich nicht die Hornlänge...

Und mach mich net schwach, 9m Horn für einen 13er.... Das
bekomm ich doch nie in meinen Polo rein...

Viele Grüße

Tobi F.
 
Knoxville schrieb:
@ Max188
Es werden sich in Zukunft bestimmt noch Gelegenheiten ergeben :keks: .
... aber es besteht natürlich die Gefahr, dass es Dir vielleicht gar nicht gefällt.
Der Wagen stellt keine „Referenz“ dar, der macht halt nur Musik -> so wie es mir gefällt :ugly: .

Das hoffe ich doch, dass sich noch Gelegenheiten ergeben werden und ich diese dann auch wahrnehmen werde! ;)
Wollte auch im speziellen mal deine Fostex hören!
Bin selbst gerade dabei Tangbands bei mir einzubauen...

Gruß, Max
 
Nochmal kurz nachgedacht.
Im Endeffekt ist es eine TML. (ist ja offen)
Und da komm ich auf eine Länge von lambda/4.
Macht bei 80Hz (für den 13er annehmbar) eine
Länge von etwa 1m. Das ist doch in eine
Größenordnung, die vorstellbar wäre.
Drunter geht das Ding dann halt in den Druckkammer-
effekt über und "klingt" anders.

Mal probieren.

Viele Grüße

Tobi F.
 
Hi Tobi,

ich werde heut noch - in meinem dienstlichen Multi-Tasking-Prozess - einen zusätzlichen Interrupt einfügen, um mich dem Problem anzunehmen :D .

... werd Dich dann benachrichtigen :eek: .
Und ... ja in Meter(n).


@ Anselm
Hab die CD’s dem Barus gegeben, haben ihm wohl gefallen ... mit sehr.

... welche ZAPCO war’s denn bei Dir?
Mir hat die Z50C2 (Z100S2) auffällig gut.

An objektiv nachvollziehbaren (und vor allem „sauber“ dokumentierten) Testberichten würden sich wohl viele hier erfreuen :hippi: .

.... wo ist EUCH?
beim Iceman nach Leipzig, ... beim Frank in Celle, ... oder?



Schönen sonnigen Tag noch
...Knoxville...
 
Wenn ich mich nicht vertan haben, sind es ~70 cm exponentiell von 6,5 auf 13 (oder andersrum). Aber ich bin auch schon ein wenig :ugly: :kopfkratz: ...

@Anselm: ich mußte bei 250.000km den Motor wechseln...
[EDIT] ach ja, Sheffield, Telarc...[/EDIT]
 
Naja, das müsste aber hinkommen.

Vermutlich wird das eh mehr eine ergebnisorientierte Rechnung geben.
Da ich ja nicht beliebig Platz habe, und auch keine Lust habe, da noch
5 Knicke reinzumachen.

Viele Grüße

Tobi F.
 
Tobi F. schrieb:
@Hardsequenzer.

Du solltest Dich einfach überzeugen lassen. Ich durfte die Anlage beim frieder daheim schon hören.
Die 2x2Watt reichen schon. Und das Zimmer ist nochmal a weng größer, als ein Auto.
quote]

da brauche ich nicht überzeugt werden habe auch nie das gegenteil behauptet ...habe schon sehr gute anlagen mit röhrenverstärkern und breitbändern mit einem wirkungsgrad von über 100 db gehört ...der verbrauch der verstärker war 1-2 watt und wir hatten zimmerlautstärke ...

daher weiß ich das die 1-2 watt locker reichen ...jedoch ging es mir darum das man dann bei gleicher leistungsabgabe des verstärkers mit einem lautsprecher der einen geringeren wirkungsgrad hat nicht dies lautstärke erreicht da müßte der verstärker mehr leistung abgeben ...
 
Mal schauen ob ich das mal hier zu "COMPUTER" bringen kann..

85 db 1 Meter..1 WATT...........95 db 1 Meter..1 Watt..........103 db 1 Meter..1 WATT
88 db 1 Meter..2 WATT...........98 db 1 Meter..2 Watt..........106 db 1 Meter..2 WATT
91 db 1 Meter..4 WATT..........101 db 1 Meter..4 Watt........ .109 db 1 Meter..4 WATT
94 db 1 Meter..8 WATT..........104 db 1 Meter..8 Watt..........112 db 1 Meter..8 WATT
97 db 1 Meter.16 WATT.........107 db 1 Meter.16 Watt..........115 db 1 Meter..16 WATT..
100 db 1 Meter.32 WATT.........110 db 1 Meter.32 Watt..........118 db 1 Meter.. 32 WATT..
103 db 1 Meter.64 WATT.........113 db 1 Meter.64 Watt..........121 db 1 Meter.. 64 Watt..

Also...Gebe ich die Identische LEISTUNG in den unempfindlichen Lautsprecher ein..hier einer mit 85 db..

(Dazwischen ist mal nen STANDARD PA Chassis genommen..ca.95 db ab 3oo hz..)

Oder die "selbe" bei nem HORNSYSTEM ("Friederscher" Tannoy oder Lother..Moth..und und)..dann bekomme ich 103 db herraus...

Würde ich dem 85db Chassis nun 64 WATT geben würde Er AUCH auf 103 db kommen..

Vorrausgesetzt ALLES LÄUFT im LINEAREM BEREICH...(WickelBreite..Polplatte..und und und)

Das Wirkungsgard stärkste HORN das ich kenne hat 127 db bei EINEM (1)!! Watt..Dieses zwischen 800 hz-1okhz..Gauss 3Zoll aus dem Jahre 1973..Lebendgewicht 26 kg..

Nur mal so neben-Bei..

Grüsse aus Hamburg an ALLE..

Anselm
 
hallo anselm ..

das war die einfach graue theorie ..

interessant wird es eben dann wenn wir die watts untereinander vergleichen .. und dann trennt sich die spreu nochmal richtig vom weizen ..

das theoretische potenzieren ist das eine .. das realistische widergabeverhalten etwas anderes ..

die BB's von mir (also die neuen kleinen) haben zwar einen guten wirkungsgrad aber keinen exorbitaten .. liegen gut über 90db aber über den frequenzgang gesehen doch wieder deutlich unter 100db ..

ABER .. sie sind extrem "schnell" .. die membran geht ruckzuck nach vorne .. und bleibt ruckzuck wieder stehen .. wenn man dies mit einem "schnellen" verstärker kombiniert nennt sich das dynamik .. und zwar dynamik im eigentlichen sinne .. nicht zu verwechseln mit brachialer lautstärke ..

und das empfinden wir eben ganz anders ..

mal abwarten bis der ganzen kram einbaufertig ist ..

gruss frieder (auf der suche nach den richtigen elkos für die classe a)
 
Nicht ALLES ist die GRAUE theorie..

WirkungsGrad ist eine der ALLERWICHTIGSTEN Faktoren um klein-Pegel-Verstärker von nen Paar Watt- bis so 10 Watt an 4-8 Öhmern zu betreiben..

Siehe z.b. die kleine" Linn Can " oder die "Rogers Ls 3a"...beide haben so ca. 82 db aufm Meter...Wirkliche DYNAMIKunterschide sind da bei den "Kleinen" ...GROSSEN ...Nicht möglich...


Nicht umsonst werden "ZOBEL-Glieder" eingesetzt um's dem Versärker "EINFACHER" zu machen........( sowie ImpedanzKorrekturen.. )

Auch werden Kupfer-Ringe und -Kappen benutzt ...Pohlkern-Technisch.........(Glättung der Impedanz in der "Hohen Region") eingesetzt und gezielt genutzt....

Zerfallzeit / Phasenverhalten und Frequenzgang sowie TONALITÄT steht auf nem anderem !!! LASTEN-HEFT...!!!

Wenn TONAL da nicht passt , passt es so und so NIMMER....
(Ausser MECHANISCHEN Eingriffen sowie MASSVOLLEN "Trimmungen"..)...

Gott sei Dank ist das OHR immer noch das BESTE Messgerät !!!...Fein..


Weiter so ...

Machungen....


Grüsse Anselm..
 
Moin!

Mal was zu der Frage Watt = Watt:

Die Ausgangsleistungen der Verstärker wurden ja bestimmt mit einem Sinus-Signal gemessen. Deswegen müsste man den Lautstärke-Vergleich ja auch mit einem Sinus-Signal machen. Wenn beide Verstärker bei einem Sinus eine Ausgangsleistung von 10 Watt liefern wird sich das ganze am selben Lautsprecher vermutlich auch gleich laut anhören (vorausgesetzt die Leistungs-Messungen waren vergleichbar, d.h. mit gleichen Parametern). Das sich das dann mit Musik ändert ist eigentlich auch offensichtlich. Hier werden Verstärker anhand einer einzigen Angabe, nämlich der Ausgangsleistung bei einem Sinus-Signal, verglichen. Es gibt aber noch viele andere Werte die bei der Wiedergabe von Musik dann eine Rolle spielen.

Man kann ja auch nicht zwei Motoren anhand der Ausgangsleistung vergleichen. Ein Motor mit 1,4l Hubraum und 100PS wird sich beim Autofahren anders verhalten als ein Motor 3,0l Hubraum und 100PS und das obwohl die Ausgangsleistung bei beiden gleich ist.

Von daher wundert mich das nicht das sich bei Musik zwei unterschiedliche Verstärker unterschiedlich laut anhören obwohl die Sinus-Ausgangsleistung gleich ist. Die Frage ist allerdings ob sie sich auch mit einem Sinus-Signal unterschiedlich laut anhören.

Nils
 
dämpfung und kontrolle ist der faktor der berücksichtigt werden muß und wie frieder glaube ich schon geschrieben hat wie schnell der stromfluss im verstärker ist o.s.ä. und wie sauber das signal verstärkt wird ...deshalb sind die 10 w von amp a nicht gleich 10 w von amp b wenn einer der beiden in dieser hinsicht schlechter ist ...deshalb wird es wohl auch so sein das der verstärker der die leistung kontrollierter und mit mehr dämpfung an den ls bringt wahrscheinlich vom hören her lauter sein am gleichen ls als der andere ...oder nicht ? :beer: watt sind nicht gleich watt selbst wenn sie messtechnisch gesehen die gleiche ausgangsleistung haben ...

und sicherlich ist der motor mit 3 l hubraum (aus dem drübergeschriebenen beitrag) gegenüber dem 1,4 l auch klar im vorteil da er mehr hubraum hat ruhiger laufen wird und die leistung effektiver auf die straße bringen wird :hammer: und der verstärker mit besserer kontrolle ect. wird auch hier effektiv besser und sauberer seine leistung abgeben können ... :alki:
 
MEIN LOB

und das ganz ernst gemeint ..

es macht wirklich spass wenn man die dinge mal von einer anderen seite als der des main-stream ansieht und dann hierüber sinnvolle diskussionen und gemeinsames brain-storming führen kann ..

nebenbei noch erwähnt -um zum thema zurückzukommen- dass lautsprecher die eigenart haben je nach frequenzgang mit doch recht unterschiedlichen impedanzen aufzuwarten .. auch das ist ein problem mit dem jeder verstärker klar kommen muss .. der eine kann es besser und der andere reagiert empfindlich darauf .. habe ich glaub ich schon erwähnt ..

herzliche grüsse an alle klangfuzzies ;)
frieder
 
Hier mal ein informativer Text von Elektronik-info.de:

Wieviel Watt braucht der Mensch?
Eine oft gestellte Frage. Die Antwort wird nicht jedem gefallen, denn trotz der allgemein üblichen Watteritis wird der, der keinen schalldichten Bunker besitzt, in dem man im Dauerversuch den Beton auf Rißbildung bei hohen Schalldrücken untersuchen kann, bei Lautsprechern mit einigermaßen akzeptablem Wirkungsgrad mit ein- bis maximal niedrigen zweistelligen Wattzahlen locker auskommen. Dies ist viel weniger, als der kleinste käufliche Verstärker bietet. Eine vor vielen Jahren bei mir zu Hause durchgeführte Messung ergab, daß lediglich 3 (in Worten: drei!) lächerliche Watt erforderlich waren, damit die Fensterscheiben bei bestimmten Frequenzen eifrig mitklirrten, die Schrankwand heftig mitvibrierte, und die Zimmertür im Takt der Musik sich unter klackenden Geräuschen im Schloß bewegte! Um noch eine reale Messung zu bemühen: Bei nach meinem Geschmack "Zimmerlaustärke", bei der man sich schon nicht mehr gut unterhalten kann, liefert der Verstärker schlappe 0,005 W, also 5 mW (5 tausendstel Watt) pro Kanal.

Für den Normalhörer, der nur ab und zu seine Nachbarn ärgern will, dürften 2x20 W Dauer-Sinusleistung locker ausreichen, auch wenn es solche Verstärker kaum noch gibt. Und lassen Sie sich nicht vom Verkäufer für dumm verkaufen: Auch die immer wieder gern angeführten Impulsspitzen brauchen keine endlose Leistung. Denn selbst bei der anspruchsvollsten Klangquelle, dem CD-Player, der mit gut 90 dB den größten Dynamikumfang besitzt, gibt es ein oberes Limit, das von der Klangquelle nicht überschritten werden kann. Sie können zudem davon ausgehen, daß CDs heutzutage bis zum Limit ausgesteuert sind, nach oben hin also schlicht kein großer Spielraum bleibt.



Watt sind nicht Watt
Da sich ein Verstärker mit vielen Watt immer besser verkauft als ein leistungsschwacher, protzen Hersteller gerne mit großen Zahlen. Bedauerlicherweise wird vor allem bei sehr preisgünstigen Verstärkern gerne durch Tricks nachgeholfen, um auch bei einem von den Zahlen her schwachbrüstigen aber objektiv gesehen absolut ausreichenden Verstärker die beliebten großen Zahlen auf dem Papier zu erreichen.

Wenn Sie die elektrische Leistung verschiedener Verstärker miteinander vergleichen wollen, sollten Sie keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Aussagekräftig ist im wesentlichen nur die sogenannte Sinus-Dauerleistung nach der DIN-HiFi-Norm. Diese Norm ist zwar wegen ihrer nach heutigem Stand lächerlich geringen Voraussetzungen, ab wann eine Anlage sich HiFi-Anlage nennen darf, bei HiFi-Freunden ziemlich verpönt, jedoch ist hierin auch geregelt, wie die Leistung ermittelt wird. Nach dieser Norm muß ein Verstärker für die Dauer von 10 Minuten die angegebene Leistung bei einem vorgegebenen maximal zulässigem Klirrfaktor abgeben können.

Noch einigermaßen sinnvoll ist (immer neben der Sinus-Dauerleistung!) die Angabe der sogenannten Musikleistung. Damit ist gemeint, wieviel Watt der Verstärker bei kurzen Impulsspitzen abgeben kann. Der Unterschied zwischen Sinus- und Musikleistung rührt meistens daher, daß die Spannungsversorgung des Leistungsverstärkers fast nie stabilisiert ist. Dadurch steht bei relativ leiser Musik eine etwas höhere Betriebsspannung zur Verfügung als bei starker Belastung. Bei dann auftretenden plötzlichen Impulsspitzen steht dadurch für kurze Zeit eine höhere Abgabeleistung zur Verfügung - solange bis die Betriebsspannung unter der Belastung auf den Nennwert zurückgegangen ist. Vergleichen kann man dieses Verhalten sehr gut mit einer Bohrmaschine: Ohne Belastung ist die Drehzahl am höchsten. Für einen kurzen Moment bleibt sie auch unter Last relativ hoch, bevor sie bei anhaltender Belastung in Sekundenbruchteilen einen niedrigeren Wert annimmt. Im nachfolgenden Beispiel ist dargestellt, wie Marketing-Experten Verstärkerleistungen in der Praxis schönrechnen.

Annahme: Der Verstärker besitze eine Dauer-Sinusabgabeleistung (Effektivwert) von 50 W an eine ohmsche Last von 8 Ω.

Marketing: Vielleicht wurde es ausprobiert, aber meistens nur geschätzt, trotzdem wollen wir annehmen, daß der Verstärker 100 W bei nur einer einzigen Periode eines 100-Hz-Tones, also lediglich 10 tausendstel Sekunden lang, liefern kann. Und schwupps, schon kann man ihn als 100-W-Verstärker anpreisen. Weil aber die Konkurrenz auch nicht schläft, muß man nachlegen, wobei man anfängt, mit den rechnerischen Werten herumzujonglieren, die mit der Realität allerdings nicht das Entfernteste zu tun haben: Wenn der Verstärker statt 8 nur 4 Ω treiben müßte, würde er doppelt soviel Strom und damit auch doppelt soviel Leistung abgeben, auch wenn er das in der Realität vielleicht überhaupt nicht kann. Wenn man ihn jetzt mit "200 W rechnerische Impulsspitzenleistung bei 4 Ω" anpreist, hat man zwar keine vernünftige Angabe gemacht aber noch nicht einmal gelogen.

Sollte das immer noch nicht reichen, machen wir aus dem 50-W-Lautsprecher auch mühelos einen mit 400 W: Wir beziehen die Angabe einfach auf 2 Ω. Bisher sind wir immer von sinusförmigen Signalen ausgegangen. Als letzten Trumpf nehmen wir jetzt als Bewertungsmaßstab ein rechteckförmiges Signal, das bei gleichem Maximalwert einen um ca. Faktor 1,4 höheren Effektivwert besitzt. Damit knacken wir auch die 500-W-Hürde und erreichen virtuell 560 W. Der Verstärker ist immer noch ein 50-W-Verstärker geblieben, aber auf dem Papier sieht es viel freundlicher aus.





Ärger mit Cosinus-Phi
Wenn Sie sich mit elektrotechnischen Grundsätzen ein wenig auskennen, ist Ihnen der Begriff Watt für die Leistung sicher bekannt. Wenig bekannt ist, daß sich beim Wechselstrom die Wirkleistung (also das, was in Lautsprechern Krach macht) nicht einfach gemäß der bekannten und für Gleichstrom korrekten Formel "P gleich U mal I" berechnet. Damit erhält man als Ergebnis nämlich nur die Scheinleistung; wie der Name schon andeutet also nur die Leistung, die scheinbar aber nicht wirklich vorhanden ist. Sie setzt sich aus der Wirkleistung und der Blindleistung zusammen. Zur Berechnung der Wirkleistung muß man den cos(φ), "Cosinus-Phi", berücksichtigen. Der Winkel φ (sprich "Fieh") ist in der Elektrotechnik die übliche Bezeichnung für den Phasenversatz zwischen Spannung und Strom, während der Cosinus eine trigonometrische Funktion ist. Die korrekte Formel für die Berechnung der Wirkleistung lautet daher:

P = U . I . cos(φ)

Was das mit einem Leistungsverstärker zu tun hat? Nun, diese Formel besagt, daß bei einer Phasenverschiebung von 90° zwischen Strom und Spannung, die bei idealen Induktivitäten und Kapazitäten auftritt, keine Wirkleistung abgegeben wird. Lapidar gesprochen macht aber nur Wirkleistung in den Lautsprechern Krach. Lautsprecher verhalten sich je nach Frequenz irgendwo zwischen rein ohmsch (also Phasenversatz Null) und fast rein induktiv (also Phasenversatz 90°). Das Dumme daran ist, daß auch bei nicht vorhandener oder nur geringer Wirkleistung trotzdem sehr hohe Ströme fließen können, und zwar deutlich höhere, als der Impedanzwert der Lautsprecher (meistens 8 oder 4 Ω) vermuten läßt.

Ohne die Sache weiter zu vertiefen, ist es also wichtig, daß ein Leistungsverstärker deutlich höhere Ströme liefern können muß, als es dem ersten Anschein nach Sinn macht. Manche Hersteller werben unter Angabe des Maximalstroms mit dem hohen Stromliefervermögen ihrer Endstufen. Und hier kann man ausnahmsweise einmal von der Theorie her sagen: Je mehr desto besser. Der erforderliche Wert hängt jedoch ganz entscheidend von Ihrem Lautsprecher ab, denn es gibt reichlich unkritische Lautsprecher, die nicht sehr stromhungrig sind, und solche, mit denen man auch ausgewachsene Kraftmeier unter den Endstufen in die Strombegrenzung (=Überlastungsschutz) fahren kann. Welche Lautsprecher hohe Ansprüche an das Stromliefervermögen stellen (es sind nur sehr wenige), können Sie Testberichten in den einschlägigen HiFi-Zeitschriften entnehmen. Bei nicht extrem hoher Lautstärke sind allerdings auch immer absolut gesehen niedrige Ströme erforderlich. Negative Effekte infolge Strombegrenzung werden in der Praxis daher schlimmstenfalls bei maximaler Leistungsabgabe auftreten. Sofern Sie nicht über den erwähnten Bunker verfügen, damit Sie Ihren Verstärker mal richtig zum Schwitzen bringen können, brauchen Sie diesem Punkt keinerlei Beachtung zu schenken.
 
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