So Leute, habe den Pioneer heute morgen eingebaut, hier ein kleiner Erfahrungsbericht von mir. Mir ist natürlich bewusst, dass die anfängliche Euphorie den Vergleich zwischen meinem vorherigen Alpine CDA-117Ri und dem jetzigen Pioneer DEH-P88RS beeinflussen kann, trotzdem versuche ich, so neutral wie möglich zu schreiben. Aber gleich vorweg: ICH BIN BEGEISTERT!
Einbau:
Dazu gibt es nicht viel zu sagen, der Einbau war schnell erledigt. Es war eindeutig, wo was angeschlossen werden musste, genauso wie es sein sollte. Das war aber bei Alpine auch schon astrein.
Design, Optik:
Das Design gefiel mir vom Alpine ehrlichgesagt ein wenig besser. Das Pioneer ist halt sehr schlicht gehalten, keine Farben, komplett weisse Beleuchtung. Das Display ragt auch ziemlich weit nach aussen. Trotzdem gefällt es mir ganz gut. Vielleicht ist es auch nur Gewöhnungssache, mal schauen. Das Display ist von Auge geschätzt genau gleich gross wie beim Alpine und bietet dank dem OLED super Kontrast und Ablesbarkeit.
Bedienung:
Von den beiden Drehreglern bin ich ein bisschen enttäuscht. Sie sind zu klein, schlecht zu greifen und der Multi Control find ich auch nicht so zielsicher zu bedienen (Lied vor/zurück). In diesem Punkt ist das Alpine meiner Meinung nach einiges besser. Nachdem ich aber die Fernbedienung entdeckt habe, und man damit sogar alles am DSP einstellen kann, ist das für mich ein Positiv-Punkt! So kann ich bequem die Hand auf dem Bein lassen und von da aus bequem alles steuern, ohne, dass einem der Arm müde wird. Das ging bei der Fernbedienung von Alpine nicht (nur Musik-Steuerung, keine DSP-Einstellungen ausser Preset-Wahl).
Menü:
Das Menü ist eine extreme Umstellung gegenüber Alpine. Alles befindet sich an einem komplett anderen Ort. Die Soundeinstellungen sind alle unter einem Menüpunkt zusammengefasst. Also da werd‘ ich schon eine längere Zeit brauchen, bis ich mich umgewöhnt habe. Ich finde es schon (noch) ein wenig unübersichtlich. Auch fehlt mir ein Menü, wo ich mal schnell den Subwoofer-Pegel anpassen kann.
iPod:
Die iPod-Integration ist 1A! Da bin ich nun wirklich erstaunt, nachdem was ich hier alles so gelesen hatte. Im Wesentlichen ist alles identisch wie beim Alpine. Folgende minimale Unterschiede sind mir aufgefallen: 1. Beim Alpine konnte man mit den Tasten 1-6 prozentual in einer Liste weiterspringen. Man kam so z.B. schnell in die Mitte einer Playlist, und konnte von da an weiterscrollen. Dies geht beim Pioneer nicht. Für mich aber nicht so tragisch, da meine Playlists in der Regel nur um die 40-50 Lieder enthalten. 2. Wenn man beim Alpine einen Song weiterschaltet, dann dauert es 5-6 Sekunden, bis der Titelname auf dem Display erscheint. Beim Pioneer wird er sofort angezeigt! Das ist ein riesen Vorteil, da man so mittels Weiterschalten der Lieder gleich weiss, was für ein Lied abgespielt wird.
Ansonsten ist alles gleich. Man kann die Lieder nach Playlist, Interpret, Alben, Genre etc. suchen, er reagiert schnell, die ID3 Tags werden vollständig angezeigt. Ah und nochwas: Ich kann mir nun endlich den Titelnamen und die Wiedergabedauer gleichzeitig anzeigen lassen. Beim Alpine gab es kein Modus, wo sich diese 2 Sachen gleichzeitig anzeigen liessen (nur Interpret/Titelname, Interpret/Album, etc.). Auch die Soundqualität über den iPod im Vergleich zu CD ist astrein (besitze einen iPod Classic 30GB), das war beim Alpine aber auch schon so.
Soundqualität:
Jetzt kommen wir endlich zum Punkt, warum ich so begeistert bin! Zuerst ein Vorwort: Alles was ich nachfolgend über Alpine sage, bezieht sich einerseits auf mein vorheriges CDA-117Ri, als auch auf mein vor-vorheriges iDA-X305 mit (manuell eingestelltem) PXA-H100. Bei allen drei Head-Units waren die restlichen Komponenten gleich (Hertz Frontsystem an Steg Amp, Cerwin Vega Subwoofer an Hertz Amp). Als Quelle machte es praktisch keine Unterschiede ob von Original-CD oder vom iPod. Das Frontsystem ist immer noch passiv (also mittels den Frequenzweichen) angeschlossen, denn ich muss für Voll-Aktiv noch weitere LS-Kabel und Chinch-Kabel nach hinten ziehen, kommt deshalb erst später.
In den letzten 3 Jahren, wo ich mit Alpine gefahren bin, war ich nie zufrieden mit dem Klang. Weder vom Frequenzgang, noch von der Subwoofer-Anbindung, geschweige denn von der Bühne. Ich hab dutzende Stunden mit Einstellen verbracht, in Foren nach Hilfe gefragt, alles Mögliche ausprobiert, doch es gefiel mir einfach nie so recht. Das ist nun endlich Geschichte! Was ich heute Morgen innerhalb einer Stunde rumdrücken hergezaubert habe hat mich fast vom Fahrersitz weggehauen!
1. Ich nun habe ENDLICH etwas, was man Bühne nennen darf. Das hab ich mit meinem Alpine nie erreicht, obwohl ich bei beiden dasselbe eingestellt habe: Vorne links um ca. 35 cm verzögert, Balance ein bisschen nach rechts gestellt. Ich kann es mir nicht erklären, warum ich dies mit meinen Alpines nicht hingekriegt habe. Es war einfach so, dass sobald ich an der LZK anfing zu drehen, das Ganze sich „komisch“ anhörte. Ich hatte zwar die Stimme schön in der Mitte, die Räumlichkeit war aber verschwunden. Es hörte sich fast wie Mono an. Auch der Bass am Frontsystem verschwand. Es klang irgendwie so künstlich und verbogen, schwierig zu beschreiben… Bei LZK auf 0 hatte ich das Problem nicht, nur dass dann halt logischerweise alles extrem linkslastig war. Auch der Balance-Regler war bei Alpine „komisch“: 0 = Mitte, +1 = ganzes Stück nach rechts, +3 = sehr rechtslastig. Diese Abstufung war viel zu grob. Ich hätte eher etwas wie 0.5 gebraucht. Bei Pioneer steht die Einstellung im Moment auf Balance +2 und vorne links auch wieder 35cm verzögert. Was soll ich sagen, es passt einfach! Es hört sich einfach nur geil an! Ich hatte sofort diesen AHA und WOW-Effekt. Sehr natürlich und räumlich, ich kann die Instrumente viel genauer Orten. Genau das, war mir bei Alpine die ganze Zeit über fehlte. Ich bin sooo gespannt wie es sich anhören wird, wenn ich das Frontsystem Voll-Aktiv anschliesse. Natürlich könnt ihr mir jetzt sagen „LZK war einfach falsch eingestellt, du hast zu wenig Ahnung davon, etc.“. Wie erklärt ihr euch dann, dass ich mittels Grobeinstellung von 1 Stunde bei Pioneer das erreicht habe, was ich bei Alpine in 3 Jahren nicht geschafft habe? Schliesslich habe ich genau das gleiche eingestellt! Ich sehe mich überhaupt nicht als Profi, sondern als fortgeschrittener Anfänger, aber ich beschäftige mich schon extrem lange mit der Materie um behaupten zu können, dass ich weiss, was ich da mache.
2. Der Equalizer: Auch so ein Thema bei Alpine. Damit ich einigermassen ausgeglichene Höhen hatte, musste ich den Bereich von 2.5kHz und 4kHz um 6dB absenken. Dies hatte natürlich grosse Einbussen auf den Detailreichtum des Klanges. Ich schob es damals auf die Frequenzweichen und bin deshalb auf Voll-Aktiv umgestiegen. Doch auch dies hat nicht die gewünschte Verbesserung gebracht. Mit dem Bassfundament meines Frontsystems war ich auch nie zufrieden (egal ob Subwoofer ein- oder ausgeschaltet). Hatte stets den Bereich um 250Hz etwas angehoben (HPF stand auf 80Hz). Das wiederum führte bei gewissen Liedern zu Clipping! Ich konnte mir einfach nicht erklären wieso, dies machte (den sonst schon eingeschränkten) Equalizer für mich einfach unbrauchbar. Wie ist es bei Pioneer? Also dieser 16bandige Equalizer ist einer der schönsten, die ich je bedienen durfte. Genau das, was man braucht, nicht mehr und nicht weniger. Im Moment habe ich das 3.15kHz-Band um 3dB abgesenkt und es passt! Da werde ich bestimmt noch ein paar Feineinstellungen machen, aber vom Groben her hört es sich schon sehr ausgeglichen aus. Genügend Bass aus den Tieftönern, sehr klare und detaillierte Höhen, einfach kein Vergleich zu vorher. Ich bin sehr zufrieden! Ach und nochwas, wenn ihr mir „Endstufen falsch eingepegelt“ vorwerfen möchtet: Ich habe an den Gain-Reglern absolut NICHTS rumgedreht, beim Tausch vom Alpine zum Pioneer. Daran kann es also auch nicht liegen.
Ich glaube das war jetzt mehr als genug. Ich für meinen Teil werde wohl bei Pioneer bleiben und Alpine in Zukunft meiden.
Über Kommentare, Kritig und Anregungen würde ich mich sehr freuen (falls überhaupt jemand Lust hat alles zu lesen). Danke aufjedenfall für eure Hilfe und Mühe bisher!
Meine Einstellungen im Stand haben sich leider bisher während der Fahrt danach immer schlecht angehört. Liegt wohl an der leicht unterschiedlichen Sitzposition, Fahrgeräusche, mein begrenztes Können... So kann man halt gleich den Praxiseinsatz testen und es spart natürlich eine Menge Zeit 
Nur noch abholen und einbauen und testen und hoffen ....