Mit dem Filter kannst du dir gewisse Frequenzen rausfiltern bzw löschen.
Frequenzen, die im Bereich der Resonanz des schwingenden Systems angeregt werden, neigen zum mehr oder weniger stark verzögerten Ausschwingen - das heißt, diese Frequenzen werden vom Mikrophon als Überhöhungen gemessen, weil nicht nur die Energie aus dem momentanen Signal, sondern auch noch Energie aus dem nachschwingenden Signal von zuvor vorhanden ist. EQs (egal ob analog oder digital) erlauben, das Signal frequenzselektiv (Pegel und Dämpfung/Bandbreite) zu reduzieren, beim "Einmessen" bügelt man so den gemessenen Frequenzgang wieder glatt. Was man danach hört, ist im korrigierten Bereich ein zwar linearer Frequenzgang, aber ein Gemisch aus (pegelreduziertem) Signal und nachschwingenden Resonanzen. Somit bleibt immer eine Unsauberkeit.
EQs erlauben im resoananz-intensiven Auto-Innenraum recht schnell, einen linearen Frequenzgang einzustellen - was somit ein gutes Ergebnis des "Einmessens" bringt. Die genannten Nachschwinger heilt man damit aber nicht wirklich. Die lassen sich, falls man die Anregung nicht entzerren kann (was im Auto aufgrund der begrenzten Einbaugegebenheiten fast unmöglich ist) nur "mechanisch" bekämpfen in Form von Tilgern. Als da wären passive Helmholtz-Resonatoren (zu groß fürs Auto), aktive dto. (auch nicht gerade klein) und schwingende Doppelwände (was im Prinzip auch nur ein Helmholtz-Resonator ist, aber halt mit Passivmembran statt Rohr). Zudem kann man versuchen, die diversen mitschwingenden Bleche, die abhängig von ihrer "Einspannungshärte" und Gewicht ebenfalls frequenz-selektiv Unsinn machen, gezielt abzustützen und zu bedämpfen. Betonung auf "gezielt" - denn auch hier gilt keineswegs "viel hilft viel".
Sorry, dass ich hier nur die Problematik beschreibe und keine Schnelllösung aufzeige. Denn die gibt es leider nicht. Das ist übrigens der Grund, warum wir uns beim Ersinnen des Regelwerks der AYA dazu entschlossen haben, keine Frequenzgänge mehr zu messen, sondern den Klang nur subjektiv zu bewerten.