Boxenteufel schrieb:
aktiv und passiv sind zwei vollkommen unterschiedliche wege einem lautsprecher nutzfrequenzen wiedergeben zu lassen. der größte unterschied ist imho die flankensteilheit des filters. warum und was heißt das?
Vollkommen unterschiedlich würde ich nicht behaupten... und die Flankensteilheit muss auch keinen Unterschied darstellen. Digital kann man alles nachbilden und auch analog könnte man andere Flanken erzeugen.
Boxenteufel schrieb:
papiermembranen neigen grundsätzlich weniger zu erhöhten, unschönen materialresonanzen im frequenzgang, wie z.b. metall.
Verzeihe mir aber das ist Wunschdenken. Eine Papiermembran kann natürlich aufbrechen wie die schlechteste Metallmembran (nicht exakt gleich aber vielleicht sogar noch schlimmer). Selbst bestimmte Polypropylenmembranen sind nicht frei von Resonanzen und Metallmembranen können klug bedämpft sein. Mir ist klar, dass du nur einen Trend beschreiben wolltest, aber da passt Papier gerade nicht hinein.
Boxenteufel schrieb:
ein 6dB filter wird in der praxis wegen "schlechter, unlinearer" chassis jedoch selten auftreten.
Wenn du den natürlichen Impedanzverlauf eines Lautsprechers schon als schlecht und unlinear bezeichnest, kann man dir vielleicht zustimmen. Das lässt sich aber auch alles passiv entzerren und man kann elektrische Filter erster Ordnung verwenden, die dann wie im Lehrbuch funktionieren... mit einer Ausnahme: die resultierende (akustische) Filterordnung ist immer größer. Echte 6dB/Oktave gibt es nicht und damit erscheinen auch die angedichteten Vorteile in einem gaaaanz anderen Licht.
Boxenteufel schrieb:
außerdem würde ich filter mit 18dB beim tieftöner meiden, phase und ankopplung an den hochtöner gelingen meist nicht.
Vielleicht interpretiere ich das falsche in deinen Satz, aber grundsätzlich ist es egal, wie man trennt, wenn man es symmetrisch macht. Dann muss man in dem Fall hier vielleicht den HT mit 24dB/Oktave trennen. Allgemein sollte man sich aber vielleicht angewöhnen nur die Ordnung zu nennen. Wird der Lautsprecher mit einem Filter 3. Ordnung betrieben, wird der Amplitudengang steiler als 18dB/Oktave verlaufen (es sei denn man trennt in einem Bereich, wo der Lautsprecher drunter und drüber wirklich linear verläuft.
Boxenteufel schrieb:
wenn schon so stark getrennt werden muss, dann gleich 24dB
Begründung möglich?
Boxenteufel schrieb:
hochtöner mögen filter dritter ordnung lieber
Auch hier die Frage nach der Begründung?
Boxenteufel schrieb:
passive bauteile wandeln ein teil der zugeführten energie in wärme um, der wirkungsgrad der weiche sinkt. ergo, es wird mehr leistung vom verstärker benötigt.
Zum Teil ist das genau ihr Job... wenn man aber nicht bewusst den Pegel anpassen will, hält sich die Pegeländerung in Grenzen. Mehrleistung wird aus anderen Gründen benötigt.
Boxenteufel schrieb:
problem nummer eins: spätestens wenn man ein 10" chassis in die tür einbauen möchte merkt jeder, das nicht ausreichend platz zur verfügung steht. wohin also noch zusätzlich mit der passiven weiche?
In den Kofferraum?
Boxenteufel schrieb:
selten spielen metallmembranen ohne die hässliche resonanz im oberen hochtonbereich, daher empfehle ich umbedingt ein sperrkreis.
Eine Resonanz bei ~20kHz entzerren... naja, wenn es sein muss. Ausprobieren kann man es, aber ob DAS nötig wäre.
Boxenteufel schrieb:
aktive radios sind selten geworden aber nicht ausgestorben.
Wie bitte? Selten?
Boxenteufel schrieb:
die genaue einstellung der trennfrequenz kann ruhig nach gehör eingestellt werden. (...) auch hier gilt, aktive frequenzweichen (...) verfälschen nicht den klang mit unschönen fehlerhaften "buckeln" bei falscher trennung.
Siehst du so den Widerspruch in der Aussage besser? Mit einer Aktivweiche habe ich keinerlei Möglichkeiten Membranresonanzen zu entzerren. Dazu brauche ich mindestens einen EQ je Kanal, der nicht künstlich auf Frequenzen < Filterfrequenz beschränkt ist, d.h. auch auf den Flanken wirken darf.
Boxenteufel schrieb:
verwendete bauteile einer aktivweiche:
- widerstände
- kondensatoren
- operationsverstärker
Meistens ist es nur noch ein DSP... du beschreibst höchstens eine Aktivweiche im Verstärker und die würde ich in den meisten Fällen mit Universalweichen gleichsetzen. Ähnlich nützlich.
Boxenteufel schrieb:
aktiv ist das technisch flexiblere prinzip, welches ressourcenschonender ist. aufgrund der höheren und sauberen flankensteilheit wird das klangergebnis in den meisten fällen besser als mit passiven filtern ausfallen.
Also sorry... bis ich wirklich eine passive Weiche so teuer gemacht habe, dass ich an den Preis der zusätzlichen Endstufen und des wirklich flexiblen DSPs angelangt bin, habe ich schon ein Bauteilgrab an Weiche. Eine passive Weiche bedingt nicht, dass man sündhaft teure Bauteile kaufen muss. Ein Hochtöner klingt auch schon am MKP sehr gut und es braucht auch keine in Bienenwachs getränkte Folienspule...
Boxenteufel schrieb:
passiv geht schnell aufzubauen und ist einfach verständlich.
Wenn man so ran geht, gehts schief
Boxenteufel schrieb:
daher bitte immer darauf achten, hochwertige chassis zu kaufen.
Aha... hochwertige Lautsprecher brauchen grundsätzlich nur Filter niedriger Ordnung?
Das soll jetzt nicht den Eindruck vermitteln, dass ich Spaß am zerpflücken habe, aber ich habe selten so oft widersprechen wollen, wie hier