Blaupunkt schließt die Tore

Moin,

Tja es wird nicht mehr gelehrt, wie man es "richtig" und haltbar macht - "Was ewig hält, bringt keinem Geld!".

das würde ich so nicht unterschreiben. Vermische bitte nicht die Fähigkeiten der Ings. mit der Politik der nicht-Ings in Einkauf, Management, usw.
Mag sein dass es Firmen gibt die Aufwand betreiben um ein Gerät kaputtzukonstruieren...und sicherlich ist es so dass oft mal Qualität für Preis geopfert wird.

Aber z.B. einen Zwischenkreiselko so auszulegen dass er nicht nach 2.5 Jahren die Grätsche macht ist kein Hexenwerk...der Defekt passiert nicht weil der Designer zu doof war, sondern weil die dicke Glotze heute für 199.99 hergehen muss, wie eh schon mehrfach ausgeführt wurde.

Wer ist noch bereit das fünffache für ein Gerät zu bezahlen, weil man sich dafür drauf verlassen kann dass es auch fünf mal so lange hält?
Ein paar Leute gibt`s da noch, Gott sei dank...sonst müssten ja alle Schrott konstruieren.

(Edit: Allein schon dass eine Firma wie z.B. CapXon überhaupt existieren kann zeigt ganz deutlich was los ist...deren Zeug ist schon im Neuzustand absoluter Kernschrott, der keine seiner Specs hält...)

Grüße
 
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Das Problem ist eben heute nur, das du bei 5 fachem PReis keine Gewähr hast das du nicht den gleichen Elektroschrott kaufst wie im Ramschmarkt
Der Name zeugt ja heute nicht mehr von Qualität

Letztes BEispiel bei uns ausm Betrieb
Fujitsu Mini PC (Esprimo Q), zusammengebaut in D (Augsburg)
da raucht das Netzteil ab, welches direkt auf das Mainboard verlötet ist. Gehts noch ???
exakt 1 WOche nach Ablauf der Garantie (ohne Scheiss)
:wall:
 
Das Problem ist eben heute nur, das du bei 5 fachem Preis keine Gewähr hast das du nicht den gleichen Elektroschrott kaufst wie im Ramschmarkt
Der Name zeugt ja heute nicht mehr von Qualität

Genau das meinte ich. (Fast) keiner kann Geld mit diesem Versprechen machen, weil kein Kunde bereit ist den fünffachen Preis zu zahlen, für ein Gerät mit gleichen Funktionen. Nicht mal dann wenn man sich auf die fünffache Lebensdauer verlassen könnte.
 
oder man verbaut statt nen jahrzehnte lang erprobten zahnriemen ne absolut billigkette in nen motor ein die schneller verschleisst wie nen wechselinterwall vom riemen

Mfg Kai
 
Oder andere haben ein Verfahren entwickelt das der Riemen die hälfte kostet und trotzdem hält... ist auch möglich.

Mfg Dirk
 
naja, 5-fache Lebensdauer heißt nicht 5-facher Preis. Ich hab das bei etlichen Produkten schon nachgerechnet, es bedeutet zwischen 1,3 und 2-fach teurer. Ich sehe leider die Gefahr, dass es irgendwann kein Know-How mehr gibt, Produkte bauen zu können, die halten. Branchen, von denen man das erwarten würde, die Raumfahrttechnik, die Militärtechnik, etc, zeigen ja leider sehr deutlich, dass selbst dort die Qualität nicht mehr stimmt.

Querbeet entwickelt die Industrie immer kostenoptimiertere Produkte, sodass man heute, will man die Qualität haben, die vor 50 Jahren normal war, man etweder nen Aufpreis zahlen muß ("Bio-Lebensmittel") oder sowas erst gar nicht mehr kriegt. Das geht einher mit Verdummungsoffensiven (Privat-TV), die den Bürger von den eigentlich wichtigen Werten ablenken sollen und zum reinen "Verbraucher" (wenn ich das Wort schön höre :woot: ) machen sollen. Dem Trend sollten die wenigen, die das erkannt haben, sich entgegenstellen, indem sie das nutzen, was wir hierzulande ja eigentlich haben, nämlich die Demokratie. Und die funktioniert nur mit aufgeklärten und verantwortungsbewussten Bürgern, die sich effektiv wehren. Und nicht die Flinte ins Korn werfen.
 
naja, 5-fache Lebensdauer heißt nicht 5-facher Preis. Ich hab das bei etlichen Produkten schon nachgerechnet, es bedeutet zwischen 1,3 und 2-fach teurer. Ich sehe leider die Gefahr, dass es irgendwann kein Know-How mehr gibt, Produkte bauen zu können, die halten. Branchen, von denen man das erwarten würde, die Raumfahrttechnik, die Militärtechnik, etc, zeigen ja leider sehr deutlich, dass selbst dort die Qualität nicht mehr stimmt.

Querbeet entwickelt die Industrie immer kostenoptimiertere Produkte, sodass man heute, will man die Qualität haben, die vor 50 Jahren normal war, man etweder nen Aufpreis zahlen muß ("Bio-Lebensmittel") oder sowas erst gar nicht mehr kriegt.
DAS ist "des Pudel´s Kern"!
In einer Generation, wo Wikipedia als Referenz 100% wisschenschaftlich fundierten Wissens angesehen wird, Produktentwickler von der Uni kommend direkt an den Konstrukteurs-Rechner gesetzt und mit der Firmen-Gewinn-Philosophie geimpft werden, braucht keiner zu erwarten, dass das, was hinten vom Band fällt, sein Geld auch Wert ist (damit meine ich nicht: "Naja, es hat ja zwei Jahre gehalten...")
Ich habe mich mit Hochschulabgängern im Bekanntenkreis unterhalten, die mittlerweile bei Automobilzulieferern etc. untergekommen sind: Der "Angst-Materialzuschlag", den unsere (Groß)Vatergeneration noch kalkulierte, um ein "ewig" haltbares Produkt zu bekommen, ist längst Geschichte. Okay, akzeptiert - es soll ja nicht unnötig teuer werden. Was heute aber gefordert wird, dass Produktlebenszyklen kalkuliert werden, um möglichst schnell Neuware an den Mann zu bekommen - das halte ich für grenzwertig und moralisch verwerflich.
Da kann noch so viel von Umwelt-bewusstem Verhalten propagiert werden...wenn ich für Neuware schon in etwas über zwei Jahren einen Platz in der Entsorgung reservieren soll, dann ist das ganze :bla: für´n A...

Es wird auch immer schwerer gute Arbeit, für gutes Geld zu bekommen. Die Kunst besteht zunehmend darin, bei Anschaffungen die Spreu vom Weizen trennen zu können. So viele Produkte gibt es, die einen guten Namen (weil hochwertige Qualität) hatten und heuer nur noch gelabelte NoName-Produkte von irgendeinem fernöstlichen Containerwaren-Verchecker sind.

Aber wer von uns kann denn noch beurteilen, was Qualität ist? Meine Ausbildung verschafft mir einen kleinen Vorteil, wenn es um Elektronik geht - aber wo kann ich denn noch einen Deckel aufmachen, um hineinzuschauen, was verbaut wurde? Einen Schaltplan studieren, geschweige denn - nötigenfalls Ersatzteile bekommen - Pustekuchen! Die wenigsten Hersteller identifizieren sich noch mit Ihren Produkten, im Consumer-Bereich ist das längst Geschichte. Fragst nach 5 Jahren nach Ersatzteilen wird man am Telefon verhöhnt: "Das ist ja uralt, was wollen Sie denn? Für 145,99€ gibt´s das NEU!" Im Kfz-Bereich ist es nicht besser: "Was? Teil xxx für nen 5 Jahre alten yyy - von was träumen sie nachts???"
Im Pro-Bereich sieht es noch etwas anders aus: Für 19"-Audiotechnik bekommt man nach Jahren eher Schaltpläne, Support und Ersatzteile, da hab ich wohl Glück gehabt :D

Beispiel Zahnriemen: Früher hatten BMW-Fahrer mit ihren Steuerketten (ordentlich dimensioniert, im Ölbad laufend, quasi unkaputtbar) die Ruhe weg, wenn die Volkswagen-Jünger nervös ihren Tachostand beobachteten um bloß nicht den Zahnriemen-Wechselintervall zu überreizen (kapitale Motorschäden drohen). Ach so, mal abgesehen von den TDI-Maschinen, denen es schon VOR der magischen km-Zahl mit verrecktem Riementrieb "die Nägel rausgehauen" hat.
Jetzt hat man es geschafft auch die ehemals konstruktiv überlgene Ketten-Technik kaputtzukonstruieren, indem man an der Qualität gedreht hat - Prost Mahlzeit :fp:
 
Bei der Diskussion um Haltbarkeit darf man aber auch nicht vergessen, dass man sich als Unternehmen schwer tut, wenn man pro Kunde nur alle 20-25 Jahre ein Produkt verkaufen kann. Die langfristige Werthaltigkeit eines "guten Produkts" schädigt quasi den Absatz neuer "guter Produkte" und so ein Markt ist halt endlich. Jetzt kann man sich als Kunde verständlicherweise ärgern, wenn die Heizung nach 15 Jahren einen quasi irreparablen Defekt hat. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die technische Entwicklung nicht stehen bleibt. Der vermeintlichen Ressourcenverschwendung einer neuen Heizung steht ja vielleicht eine wesentliche Reduktion des Energieverbrauchs gegenüber. Oder das neue Produkt ist einfach bezüglich seiner Funktionen besser... Vielleicht ist LOEWE hier ein schönes Beispiel- teure Geräte von hoher Qualität und Langlebigkeit. Aber ich hab halt keine Lust mir ne 15 Jahre alte Röhre an die Wand zu hängen um darauf die nächsten zehn Jahre zu gucken...
Im KFZ-Sektor ist es ähnlich... Klar wünscht man sich den eierlegenden Wollmilch-Mechaniker, der neben handwerklichem Geschick am besten auch noch Programmieren und SMD-Löten beherrscht... Den zu finden und ihn angemessen zu bezahlen dürfte aber schwer werden. Wer ohne ihn auskommen möchte, kann sich ja nen 2er Golf kaufen, aus den guten alten Zeiten wo alles noch "schön einfach" war. Aber auch hier kann man sich mal Gedanken über Ressourcenverschwendung (Abgas, Verbrauch) machen...
Das soll nicht heißen, dass ich es gut finde, wenn Produkte kalkulierbar nach Ablauf der Garantie aufgeben... Aber das tun ja längst nicht alle. Und ob ich mir ne Miele Waschmaschine für 1000€ kaufe, oder 2 mal ne andere für 500€ ist auf deren Laufzeit bezogen wahrscheinlich ziemlich wurscht (sagt einer, der seit 10 Jahren gut mit ner günstigen noname-Waschmaschine wäscht)
 
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