Hallo,
gelernt habe ich Elektroniker für Funktechnik bei der Bundeswehr im ehemaligen Heeresinstandsetzungswerk 870 in Bad Bergzabern. Mit Endstufen und Audioelektronik beschäftige ich mich intensiv seit gut 20 Jahren . Wie die Zeit vergeht und bald werde ich schon 35..... Um effizient an Endstufen und Audioelektronik arbeiten zu können habe ich auch das entsprechende Equipment in Sachen Mess + Arbeitswerkzeug. Das Optimieren von Audioelektronik ist aus meinem Elektronikhobby heraus entstanden wo ich vor vielen Jahren begann Aktivweichen von Ihren Störgeräuschen im Auto zu befreien, Endstufen in Ihrer Leistung zu verbessern und dann auch dafür zu sorgen das Ihr Klirrverhalten auch Hifi entspricht und nicht nur drauf steht.
Ich gebe von meiner Seite 2 Jahre Garantie und im Falle eines defektes repariere ich die getunten Endstufen selber. Ich kann aber sagen das bisher keine einzige Eton abgefackelt ist.
Zu dem Tuning.
Bei mir gibt es kein Tuning was man nicht einwandfrei Messtechnisch nachweisen kann und es Messtechnisch auch eine Verbesserung bringt. Sei es der Leistungszuwachs, Lasstabilitätsoptimierung, Rauschminderung oder das optimieren des Klirrspektrums.
Ich entferne nicht einfach irgend welche CE Drosseln oder löte eine Handvoll Kabel ein, auch wird nicht einfach ein OP gegen einen nur vom Datenblatt her besseren Getauscht oder ein höherwertiger und "bester" Transistor eingesetzt und dann auf eine amtliche Verbesserung "gehofft". Es wird die Schaltung in ihrer Dimensionierung drum rum ebenfalls mit an das Bauteil angepasst.
Transistoren die Parallgeschaltet sind kann man in der Schaltung ausmessen und matchen. Thermische Kopplung im Differenzverstärker, wird nur von sehr wenigen Firmen serienmäßig betrieben, macht aber richtig Sinn um die Arbeitspunkte stabil zu halten. Ansteuerung der Endtransistoren/Mosfets ist bei sehr vielen Endstufen nicht 100%ig optimal. Nicht einfach weil die Entwickler Pappnasen sind ( Manchmal könnte man das aber auch mal meinen ... ) , sondern weil sehr oft Normbauteile eingesetzt werden ohne auf den optimalen Wert zu kaskadieren.
Es gibt auf dem Markt sehr viele Endstufen die "ab Werk" einfach nicht wirklich gut sind. Mich verwundert es sehr oft das so manche dieser Kandidaten dann noch als gut eingestuft werden, aber die Sache ist ja auch immer was man als Vergleich hat
Oft sind kleine Fehlerlein eingebaut die dann durch anderes versucht werden zu kompensieren. Das Ergebnis ist dann sehr oft schlechtes Klirrspektrum im oberen MT und HT Bereich. Hier muß man wissen das meistens bei 1 kHz gemessen wird, komisch das viele Endstufen in genau diesem Bereich sehr gut sind, und drüber sehr oft und drunter manchmal rapide schlechter werden ! Es scheint so das sie speziell hier nochmals optimiert worden sind
Die Endstufen haben zum teil beschissene IMD Werte. Dadurch wird man gerne eine vergrößerte "Räumlichkeit" haben, weil Zwischenprodukte entstehen und die Töne nicht separiert werden. Jetzt wird sicher so mancher einwenden "das ist sicher so gewollt, soll ja nach RAUM klingen". Naja, man kann sich das schon zurecht reden .
Eine Endstufe soll prinzipiell nur verstärken und das hinten verstärkt raus geben was vorne ankommt. so jedenfalls die Definition.
Auch haben viele Amp´s echt beschissene Klirrspektren wo ungeradzahlige Klirrkomponenten überwiegen, besonders bei kleiner Leistung. Das ist immer ein Indiz dafür das die Arbeitspunkte totale Banane sind. Wieso das ganze ? Viele haben ihre Termikregelung nicht im Griff für den Ruhestrom, dann wird gegengefeuert um die Verstärker nicht überhitzen zu lassen.
Ungeradzahlige Klirrkomponenten führen aber zu einem spitzen und harschen Klangbild.
Letztens hat eine "Fachzeitschrift" geschrieben. "Typisches Klirrspektrum für einen Klaas A Verstärker". Das ist totaler Quatsch gewesen. Überhöhtes Klirrspektrum könnte man auch sagen und überhöhter K3. ein Klaas A Amp zeichnet sich normalerweise gerade darin aus das er ein niedriges Klirrspektrum hat und überwiegend K2 Anteil.
Das mal zu den Amp´s allgemein.
Nun zu den Eton´s.
Die Eton´PA haben ein erhöhtes Klirrspektrum im MT Bereich und HT Bereich. Im Grundton und Subbereich ist der Klirr ausgesprochen niedrig. Dadurch kommt es zu einem spitzen, etwas harschen Sound. Wenn die Anlage sehr neutral eingestellt ist fällt das sofort und mehr auf. Ist sie sehr zurückhalten eingepegelt geht der Eindruck etwas zurück ( An dieser stelle möchte ich nochmals ausdrücklich hinweisen das andere Marken gleiches oder noch deutlich schlimmeres Verhalten an den Tag legen ! )
Ich mache nun verschiedene Änderungen. Das geht vom kleinen Tuning des Arbeitspunkt anpassens, über das Spannungsoptimieren, Selektieren der Endmosfets bis hin um "verkleinern" der Endstufensektion um den A-Bereich sehr weit ausdehnen zu können. Da die Eton über sehr strompotente Mosfets im Endstufenteil verfügt, reicht ihr 1 Paar Mosfets um STABILE 200 W RMS@4 Ohm machen zu können. Dann ist der Amp aber nicht mehr für 2 Ohm Dauer geeignet da er überhitzen würde bzw. die Stromschutzschaltung beginnt zu greifen. Man hat aber durch 1 Mosfetpaar den entscheidenden Vorteil das man mit geringeren Strömen den A-Bereich breit bekommt und weniger Abhitze erzeugt.
Zu den ECC
Das sind die Amp´s die mich persönlich sehr faszinieren.
Die Endstufenschaltung würde ich als sehr gut bezeichnen. Das Netzteil ist nicht auf PA Ebene, denn das NT der PA ist BRUTAL stabil, das der EC gut und solide.
Serienmäßig ist es eine solide und gute Endstufe, die ein sehr gutes P/L bietet, aber kein klanglicher überflieger.
Das rührt aber von einer oben beschriebenen Eigenschaft, erhöhter K3, unkorrekte Bauteildimensionierung durch Normreihen.
Durch ein anpassen , kaskadieren, kann man diesen Zustand entscheidend ändern. Je nach Wunsch und Einsatzgebiet ist das von einem sehr guten bis zu einem absolut SPITZEN Amp umswitschbar. Ich selber habe schon überlegt das von außen umschaltbar zu machen so das jeder das selber im A/B testen kann.
Ein Wehrmutstropfen hat die ECC Serie noch. Sie ist nicht die rauschärmste in der Serie. Das rührt daher das man in der Produktion bestimmt hat der AMP muß auf eine Empfindlichkeit von 0,1 V getrimmt sein. Dadurch verliert er im Bereich 6 - 10 db Rauschabstand zu der PA Serie. Ein Zustand den ich demnächst noch abschaffen werde.
Ebenfalls wird noch was am NT gemacht so das die angegebenen Leistungen bereits bei 12V zur Verfügung stehen und zu 14,4 bzw. 13,6 Zusatzleistung generiert wird.
Jeder darf gerne die Messungen seiner Endstufe vor und nachher bekommen, hier habe ich keinerlei Geheimnisse und möchte das transparent halten.
Im übrigen ist das normale Tuning im Endstufenneupreis bei uns enthalten. Lediglich ein Sondertuning wie z.B. Mosfets selektieren oder das Umbauen auf 1 Paar Mosfets ( genial für den Einsatz im MT und HT Bereich ! ) berechne ich mit einem Aufpreis da es 1 Stunde Arbeit ist den Amp komplett zu zerlegen, Fachmännisch die Bauteile um/auszulöten , Zusatzprobelauf anderer, individuell abgestimmter Arbeitspunkt auf den Einsatz des entsprechenden Kanals ( HT mehr A-Anteil ) ect.
Grüße und viel Spaß beim Musikhören
Dominic