Füllung von Rackboden: Voodoo oder kein Voodoo?

Kellerklausi

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Hallo zusammen,

immer öfter lese ich Racks aus z.B. 3x16mm Platten gefertigt werden, und in der mittleren Platte Ausschnitte für "Füllungen" sind.
Dabei liest man öfter das man verschiedenes testen solle, da anscheinend Quarzsand andere klangliche Auswirkungen habe als Bleischrot oder sonstiges.

Gibt es diesbezüglich Wissenschaftliche Beweise oder sonstiges?

Ich bitte darum dass das hier nicht wieder ausartet!!!
 
moin,

der timmermanns von der hobbyhifi hat mal ganz anschauliche untersuchungen gemacht. verschiedene materialien und dicken, auch sandwiche in bezug auf resonanzen untersucht. dann gabs testreihen in bezug auf schalldämmung und -dämpfung.

fazit ganz grob (im kopf): granit u.ä. haben die geringsten resos.
zum boxenbau eignen sich sandwiche aus bspw. dickem MDF (gerne mit kammern voll bleischrot/sand) + fliesen/bleischrotmatten + bawotumex o.ä.

das billigste ist aber nachwievor in boxen versteifungen einzusetzen. sinnvoll, nicht übertreiben.

ich stelle z.B. meine geräte mittlerweile auf granitplatten. imho (!) spielen Amp und Player freier. davor konstruierte ich racks selber. ganz dicke sandwichböden auf shokabsorbern. ordentlich masse bedämpft.

grüße!
 
Naja es geht mir ja diesbezüglich NUR um Racks und wie der Rackboden den Klang verändert (bzw überhaupt verändern soll :S)
 
Naja ... ich wills nich prinzipiel selbst ausprobieren weil eine 2,4 x 0,5m große DICKE Glasscheibe kostet einiges an Geld.
Versuche werde ich vorerst für soetwas nicht machen, ich wollte eigtl eher Messtechn. Nachweise oder ähnliches.

Sonst könnte ich auch sagen Probier doch einfach mal einen Mille und einen 13w7.
 
Je nach Füllung und Unterlage wird sich die Eigenschwingung des Bodens ändern, je nach innerer Dämpfung des Materials und dessen Steife wird sich Mittenfrequenz, Amplitude und der Q-Faktor der angeregten Schwingung ändern...das ist klar...

Aber auf Elektronik hat das keine Auswirkung. Wie auch? Klar kann man z.B. einen Elko heftig schütteln und seine Kapazität wird sich fortlaufend ändern (verbunden mit Spannungsspitzen bzw. Stromflüssen in/aus der Schaltung)usw...

Aber...dabei passiert nix was sich auch nur im geringsten auswirken würde.

Erstens ist die Schwingung an sich viel zu klein dass da was passieren würde, und zweitens sind die meisten Bauteile absolut unempfindlich gegen mechanische Anregung, und sogar die empfindlichsten lassen sich von den vorherschenden Bedingungen nicht beeindrucken...

Wenn Elektronik wirklich so empfindlich wäre wie von Rackverkäufern bisweilen propagiert (man visualisiere sich nochmal über Schwingungen welcher Stärke wir hier reden) wäre die zuverlässige Funktion von Handys, Autoelektronik, ... nur noch reines Glücksspiel.

(Edit: -Scope- aus dem Hififorum hatte das kürzlich mal gemessen, Soundscape hat den Link hier irgendwo her gepostet. Das Ergebnis der Messung war einfach nur, dass das Magnetfeld von seinem "Vibrationstisch" das Messergebnis viel zu stark beeinflusst hat, trotz entsprechenden Vorkehrungen)

(Edit 2: Habs gefunden
http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=83&thread=3052&postID=91#91 )


Gruß Tobi
 
Kellerklausi schrieb:
Naja es geht mir ja diesbezüglich NUR um Racks und wie der Rackboden den Klang verändert (bzw überhaupt verändern soll :S)

bin darauf eingegangen.....
 
hallo,

eines vorweg - bei mir steht die anlage auf 19 furniertem spanplattenregal aus schweden und ich denke, daß dies bei der art und preisklasse meiner komponenten durchaus angemessen ist.

das thema, worum es sich hier aber dreht, ist wohl mikrofonie >>> http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie

wie im link erklärt, reagieren einige elektronische bauteile bei mechanischer anregung, z.b. durch körperschall, durch änderung ihrer parameter - einige mehr und andere weniger stark...

bei röhrenamps z.b. soll dieser effekt teilweise recht deutlich sein. das bedeutet, daß der high-end-analog-plattendreher-röhrenamp-an-sündhaft-teuren-breitbändern-hörer mit vorliebe für filigrane klänge davon wesentlich mehr betroffen ist als ich.
da solche leute aber meist ein anderes budget für ihre kette veranschlagen als ich, trifft ein 1500€ rack deren geldbeutel nicht so empfindlich wie meinen :D

aussagekräftige messungen zu dem thema sind immer so ne sache - wie auch beim beliebten thema kabelklang. meiner persönlichen erfahrung nach gibt es, falls ein "lohnendes" setup und ein entsprechendes gehör vorhanden sind, durchaus sinnvolle maßnahmen dieser art.

ob aber die verhältnismäßigkeit stimmt, nen 1000 mark sandamp aus den 90ern auf ein 1500 euri high-end rack zu stellen und das teil dann noch mit ner kabelei für 2000 euri auszustatten, wage ich stark zu bezweifeln :keks:

ich finde das thema jedenfalls sehr interessant und bei den "röhrenjungs" wird es gerne mal diskutiert. falls du also interesse hast, würd ich mal in der richtung googeln.


grüssle henner


...die edit hat noch gefunden:

Rack.jpg


hepta_20gb_isp.jpg


acousticsolid_2.jpg


was davon nun konstruktiv genial oder nur emotional wichtig für den besitzer ist, möge jeder selbst entscheiden (dürfen)...
 
Oder man macht's wie die Profis in den Tonstudios: 19" Rack und rein mit den Geräten! Da ist der Sound nun mal durch gegangen, bevor er dann auf die CD durfte. Da hilft auch
Rack.jpg
nix!
 
defektzero schrieb:
hallo,
was davon nun konstruktiv genial oder nur emotional wichtig für den besitzer ist, möge jeder selbst entscheiden (dürfen)...


dsc00044wiw.jpg

des weiteren ist das einzige gerät welches da noch wirklich benutzt wird der kleine silberne kasten hinter der schwarzen gitarre - weis es aus erster hand...
dürfte ein mikrofoniearmes gerät sein :keks:

grüssle henner
 
Re: Füllung von Rackboden: Copulare...

Hallo KellerKlausi

Da gibt es sogar wissenschaftlich fundierte Untersuchungen-mancher mag es kaum glauben.

Gar nicht mal so weit von dir weg. ;)

Harald Brandl,warscheinlich eher bekannt unter den Namen "Copulare", ist einer von wenigen oder gar der einzige in Deutschland der sich "Tonbasenbauer" nennen darf.

Arbeit und Perfektion auf allerhöchstem Niveau.

Schau mal auf seiner Seite:

http://www.copulare.de/

Da werden in Zusammenarbeit mit der FH Deggendorf Schwingungsmessungen mit einem Laser-Vibrometer durchgeführt.

Was hast denn vor?

mfg
stefan
 
defektzero schrieb:
das thema, worum es sich hier aber dreht, ist wohl mikrofonie >>> http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie

wie im link erklärt, reagieren einige elektronische bauteile bei mechanischer anregung, z.b. durch körperschall, durch änderung ihrer parameter - einige mehr und andere weniger stark...

Jo, alles schön und gut, allerdings erzeugen zum Beispiel auch Felder Kräfte....soll heißen, im geladenen Kondensator (z.b.) herrschen andere Kräfte als im ungeladenen...also wird sogar nur dadurch dass nur ein elektrisches Signal durch die Elektronik geschleust wird mikrofonieähnliche Effekte erzeugt...in Kabeln, Halbleitern, Röhren, ...., genau so...

Ganz davon abgesehen steht da gar nichts darüber wie stark sich das auf welche Größen auswirkt, was der eigentliche Knackpunkt ist....

Genau betrachtet kann ich auch ohne weiteres sagen, dass zwei exakt identische Verstärker hier und auf dem Nordpol andere elektrische Sachen machen, weil die auf die Elektronen wirkende Gravitation unterschiedlich ist...Ist jetzt unser Breitengrad klangfreundlicher oder der auf dem Nordpol?

Stempsy schrieb:
Da werden in Zusammenarbeit mit der FH Deggendorf Schwingungsmessungen mit einem Laser-Vibrometer durchgeführt.

Interessant, was wird da genau gemessen?


Gruß Tobi
 
Hallo Tobi

Ich weiß es nicht-keine Ahnung.
Frag doch einfach mal nach.Bin mir sicher,dass die zwar nicht alles online stellen und alles direkt offen legen werden,aber sie werden dir sicherlich über deine freundlichen Fragen Auskunft erteilen.

Deine Frage mag zwar zuerst etwas kurios klingen,aber frag mal den Herrn Brandl was er dazu meint.
Für mich sind die Tonbasen von ihm bisher das Beste was ich kenne-alleine von der Konstruktion her.


offtopic:
Außerdem-einfach so frech von meiner zweiten Heimat hier "rüberrufen". ;) :D
Hast du deinen T4 Bus nicht mehr?Habe ich zumindest schon lange nicht mehr "in der Allee" stehen sehen. ;)

mfg
stefan
 
So wie ich das erkennen kann werden nur die Schwingungen auf der Oberfläche der Racks gemessen. Wieviel Einfluss das dann auf das Signal hat darf man sich anscheinend wieder mal selbst ausdenken :keks:

Witzig auch, dass die Diagramme so klein sind dass man sie nicht mal lesen kann.

Wirkt auf mich alles andere als seriös!

Gruß
 
Martin schrieb:
So wie ich das erkennen kann werden nur die Schwingungen auf der Oberfläche der Racks gemessen. Wieviel Einfluss das dann auf das Signal hat darf man sich anscheinend wieder mal selbst ausdenken :keks:

Genau das ist das Problem ;) Der Beweis muss mir erst noch erbracht werden. Auch lässt sich aus den Messungen hier z.B.:

bild_fh.jpg


zwar eindrucksvoll ablesen, dass die wahnsinnige Amplitude von 1,8µm beim normalen Rack auf kaum messbare 0,4µm reduziert werden konnte, aber man sieht nicht, was einfache Lösungen, wie ein paar gestapelte Steine, für Ergebnisse erzeugt hätten... Oder wieviel das Gerät schwingt, wenn es auf einem handelsüblichen Fußboden steht ;)

Auch sollte man vielleicht nicht so viel darauf geben, dass an der FH gemessen wird. Die freuen sich sicher über Drittmittel und wahrscheinlich auch darüber, dass Studenten etwas messen können. Es ist auf jeden Fall kein direkter Beweis für wissenschaftlich fundiertes arbeiten ;)

Es wird wie so oft sein... wer das Geld hat und wer meint, dass es funktioniert, der wird es auch hören ;)
 
Das fällt mir jetzt erst auf :ugly: Bei der Audiohardware soll der Effekt ja so sehr hörbar sein, aber die hochempfindliche Messtechnik steht auf einem Computertisch mit Rollen :hammer: Ab hier muss ich mir wirklich keine Gedanken mehr machen...
 
Ich persönlich würde mich nicht damit belasten... ;)

Stabil und ordentlich gebaut sollte ein Rack schon sein (weniger aus klanglicher Sicht...), würd's aber eh selber bauen... von daher... :hippi:

Aber Jedem das Seine! :beer:
 
Bei LS ist das Gehäuse Material natürlich stark hörbar. Ist auch gut erklärbar.
Aber in digitalen Zeiten ist das RackMaterial sehr sehr vernachlässigbar.
Leute wie ich, die die Musik eh nur noch von HDD hören und die CDs im Schrank lassen, interssiert sowas überhaupt nicht.
Wenn die Steckverbindungen sicher sind, dann kann in die Musik kein Unterschied mehr reinkommen.

Bei Plattenspielern sieht die Sache natürlich anders aus.
Bei CD Playern evtl auch noch.
Der ELEKTRONIK isses aber vollkommen latte.
 
MillenChi schrieb:
Bei LS ist das Gehäuse Material natürlich stark hörbar. Ist auch gut erklärbar.
Aber in digitalen Zeiten ist das RackMaterial sehr sehr vernachlässigbar.
Leute wie ich, die die Musik eh nur noch von HDD hören und die CDs im Schrank lassen, interssiert sowas überhaupt nicht.
Wenn die Steckverbindungen sicher sind, dann kann in die Musik kein Unterschied mehr reinkommen.

Bei Plattenspielern sieht die Sache natürlich anders aus.
Bei CD Playern evtl auch noch.
Der ELEKTRONIK isses aber vollkommen latte.

Stimmt, bei Plattenspielern ist der Untergrund sehr wichtig, hab da die besten Erfahrungen mit einer Wandmontage (Wandbase) gemacht.

Bei einigen CD-Playern merkt man den Untergrund sehr deutlich, bei anderen fast gar nicht (entkoppeltes Laufwerk)

Bei Elektronik habe ich bis jetzt auch noch keinen Unterschied hören können...

werde bald mal das Melange Rack, verwendet einen Metallschaum, gegen andere Racks testen und dann berichten...
 
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