Impulsantwort im Auto messen?

Der Bärtige

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Dirk
Hallo Messfuzzis,

kann man im Auto die Impulsantwort vernünftig messen, vorallem auch die des Subwoofers?
Als Software stehen Arta und Hobbybox zur Verfügung.


Gruß Dirk
 
Vernünftig? Nein. Aber wenn man beim Interpretieren etwas kreativ ist gehts :)

Habe mit Arta aber schon mehrfach erfolgreich gemessen (immer 2-Kanal-Messung machen) und die LZK nach Sprungantwort eingestellt. Beim P88, P9/P90 und bei den Clarion HUs ist das durchs Radio (über den AUX IN) möglich, bei den Alpine HUs weiß ichs nicht, durch den PXA klappts nicht, k.a., ist wahrscheinlich zu langsam und ARTA kommt da ´nicht drauf klar.
 
Bei den Alpine 983x braucht man einen Aux-IN Adapter. Wie es bei den 981x und 985x aussieht weiß ich nicht, wird aber bestimmt genau so sein.

Gruß Fabian!
 
Hallo nochmal,

hatte heute mal etwas Zeit für weiter Messungen mit Arta im Auto, dabei ist mir folgende Problematik in den Sinn gekommen:

Es gibt ja direkten und indirekten Schall- soweit nix Neues, wenn ich nun im Auto die Impulsantwort messe und mir daraus den Frequenzgang darstellen lasse, sehe ich ja den Direktschall ohne Reflektionen. Die andere Variante ist die klassische Frequenzgangmessung bei der ich in meinem Fall mit 30 Mittellungen um den Kopf herum wedelnder Weise direkten und indirekten Schall messe.
Die Ergebnisse beider Methoden fallen recht unterschiedlich aus, welche ist sinnvoller?

Im Homehifibereich trennt man ja strickt zwischen beidem und versucht die ersten Reflektionen mind 3ms nach dem Direktschall am Ohr eintreffen zu lassen um dem Gehirn eine saubere erste Wellenfront zu bieten , welche für die Identifikation von Instrumenten wichtig ist. Beim Carhifi geht das ja nun bekantlich nicht.

Bitte um Erhellung



Gruß Dirk
 
Carsten, kannst du mal das genaue Vorgehen für deine LZK nach Sprungantwort Messung? Speziell wegen der Zweikanal Sache.

______

Zur Impulsantwort in Arta:

Du kannst den Indirekt-Schall nur ausblenden, indem du ein Zeitfenster der gemessenen Impulsantwort auswählst, und NUR aus diesem Fenster den f-gang berechnen lässt. D.h. das Fenster muss so gewählt werden, dass der verspätet ankommende Indirektschall außerhalb des Fensters liegt.

Die niedrigste messbare bzw. berechenbare Frequenz hängt somit von der Größe des Zeitfensters ab. Das Fenster wiederum vom Abstand zwischen Direkt- und Indirektschall.

Da du aber im Auto nur extrem geringe Verzögerungen zwischen Direktschall und Reflexionen hast, ist dort das Verfahren imho nutzlos.
 
Den Frequenzgang im Auto kann man nur mit Indirektschall zusammen messen - siehe Soundcentos Beitrag.

Mit dem Laufzeit messen ist so eine Sache, bevor ich mir nicht 100% sicher bin ob ich mit meiner bisherigen Vorgehensweise richtig liege, schreib ich mal lieber nix weiter.

Messen ist recht einfach: Der Aufbau für 2-Kanal Messung steht im ARTA HAndbuch erklärt, also Line-OUT PC an LINE IN Radio, dann da direkt einmal in den rechten LINE IN zurück und das Mikro an den linken Kanal. Dann messe ich immer als Mittelung mit 5 Messungen - die Kurve sieht allerdings recht abenteuerlich aus, und da liegt dann auch das Problem - wie interpretieren und wie danach einstellen? Da bin ich selbst noch am probieren.
 
Ok und danke schon mal an euch zwei beiden ;)

Mein nach Gehör eingestellter Frequenzgang hat vom Sub bis in den Hochton hinein ein Gefälle von etwa 35 db !!! Mal ganz abgesehen von den Zappeleien dazwischen schaut das schon erschreckend aus.

Da ich ja beim P88 mit dem seitengetrennten EQ die recht und linke Seite etwas angleichen kann, habe ich mir noch eine Frage gestellt was wohl schlimmer für die Bühne ist: eine Pegelabweichen bei Frequenz x von sagen wir mal 8 db oder die Phasenverschiebungen die der EQ erzeugt wenn hier 4db anhebe und da 4 db absenke?
Hoffe ich habs verständlich rübergebracht :kopfkratz:
 
das ist wohl abhängig davon wie breit die senke ist. wenn es schmalbandig ist, ist es vernachlässigbar. wenn breitbandig ist wäre eine pegelangleich mit eventuell veränderter trennfrequenz oder flankensteilheit um die phase wieder in ordnung zu bringen.
 
Mach dir wegen der Phasenlage beim EQ keine Sorgen, das ist kein Problem.

Kleine Spitzen oder Einbrüche sind relativ zu vernachlässigen, breitbandige Buckel und Senken dagegen nicht.
 
wie eine Weiche. Mit WinISD gut zu sehen im Direktvergleich bei der Gruppenlaufzeit (abhängig von der Phase).

lg
 
Ich hab ja auch grad neu eingebaut und das ein oder andere geändert.
Ich werde am Wochenende mal beigehen und versuchen die Impulsantwort zu messen.
Hobbybox (alte Version), Arta und Smaart hab ich, alle sollen es können.
Mal schauen obs klappt.
 
RoomEQWizard ist auch immer ein Versucht wert! Die Software beherrscht Gating und man kann die Impulse auch aus bis zu 8 Mehrfachmessungen errechnen lassen.

lg
 
Guten Tag.

Benny fragt „Wie verschiebt denn der EQ die Phase?“ FallenAngel antwortet „wie eine Weiche. Mit WinISD gut zu sehen im Direktvergleich bei der Gruppenlaufzeit (abhängig von der Phase).“

Das ist, pauschaliert, nicht korrekt. EQ’s arbeiten oft minimalphasig.

Dirk, der Bärtige schreibt „Die andere Variante ist die klassische Frequenzgangmessung bei der ich in meinem Fall mit 30 Mittellungen um den Kopf herum wedelnder Weise direkten und indirekten Schall messe.“ Und „Mein nach Gehör eingestellter Frequenzgang hat vom Sub bis in den Hochton hinein ein Gefälle von etwa 35 db !!!“

Das ist, wenn du bei Arta 30 Messungen pro Durchgang einstellst, normal. Vereinfachte Erklärung. Arta ermittelt hier bei jeder Einzelmessung Pegel und Phase. Wenn du das Mikrofon bewegst ändert sich zu hohen Frequenzen ständig die Phase was zu Auslöschungen (der Messungen untereinander) und so zu falschen, nämlich viel zu geringem Pegel zu steigenden Frequenzen (im Hochtonbereich) führt. Dies kannst du umgehen in dem du jede Einzelmessung (Sinussweep) als Overlay abspeicherst und nach allen Einzelmessungen von diesen mit dem Befehl „Edit“ – „Power Average with Overlays“ ein arithmetisches Mittel aller Einzelmessungen bildest.

Zur Frage vom Bärtigen „kann man im Auto die Impulsantwort vernünftig messen“ folgender Tipp: Reflexionen im Kfz (Kleinstraum) werden vom Gehör größtenteils als Direktschall gewertet. Eine Einstellung des EQ und der Phase/Laufzeit durch Messungen mit gefenstertem Impuls ist im Kfz daher eher sinnbefreit / nicht gehörgerecht.

Mr Woofa schreibt „Habe mit Arta aber schon mehrfach erfolgreich gemessen .... durch den PXA klappts nicht“

Das ist meiner Ansicht nicht richtig sondern ein Anwenderfehler.

Gute Zeit
.
 
old-diabolo schrieb:
Guten Tag.

Benny fragt „Wie verschiebt denn der EQ die Phase?“ FallenAngel antwortet „wie eine Weiche. Mit WinISD gut zu sehen im Direktvergleich bei der Gruppenlaufzeit (abhängig von der Phase).“

Das ist, pauschaliert, nicht korrekt. EQ’s arbeiten oft minimalphasig.

Es gibt auch minimalphasige Weichen. Kommt also immer auf den jeweiligen Typ an. Daher die pauschalisierte Antwort von mir. :)

lg

Michael
 
@Steffen: Habs bisher 2x versucht (also AUX-IN rein und Mikro wieder raus) habe nie eine für mich plauible Messung erhalten - habe mich aber dann mangels Zeit auch nicht nher damit beschäftigt.
 
Hi!

Ich war immer der Annahme dass digitale Filter, wie in den HUs verwendet, ohne Phasendrehung arbeiten, sowohl beim EQ als auch bei der Weiche?

Oder stimmt das so nicht?


Gruß Tobi
 
Stimmt nicht. In HUs wird sicherlich kaum FIR-gefiltert mit linearphasigen Filtern. Zudem haben Minimalphasige Filter auch Vorteile bezüglich des "Ringings".
 
Phrenetic schrieb:
Hi!

Ich war immer der Annahme dass digitale Filter, wie in den HUs verwendet, ohne Phasendrehung arbeiten, sowohl beim EQ als auch bei der Weiche?

Oder stimmt das so nicht?


Gruß Tobi

Ich denke das kann/macht nur das aktuelle ODR und ein älteres Sony. Alle anderen sollten reichlich an der Phase drehen
 
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