Das Membrangewicht bedeutet Massenträgheit. Das ist der Widerwillen einer Masse, sich aus einer Ruhelage in eine Bewegung beschleunigen zu lassen. Und auch, aus der Bewegung in eine Ruhelage oder gar Gegenbewegung gebremst/beschleunigt zu werden.
Der Einbau eines Tieftöners in ein dichtes geschlossenes Volumen bedeutet, dass zur Federhärte der beiden Einspannungen (Zentrierung und Sicke) eine weitere Federhärte hinzu kommt: die der Gasfeder der eingeschlossenen Luft. Letztere ist in ihrer Funktion nicht linear, sondern progressiv - d.h., sie steigt mit zunehmender Komprimierung überproportional an. Also ist der Verlauf der Rückstellkraft über den Membranhub (Kraft-Weg-Diagramm) als Summe der 3 wirkenden Federn zu sehen. Bei ganz kleinen Auslenkungen stellt die Federhärte also fast keinen Widerstand der Bewegung entgegen, bei großem Hub umso mehr. Mit kleinerem Gehäusevolumen bezogen auf die Membranfläche wirkt diese Progression umso un-linearer. Die Federhärte wirkt sich, zusammen mit der bewegten Masse, auf die System-Resonanz aus, sprich: die Einbaureso verschiebt sich wegen der Feder (nicht wegen der Masse, denn die bleibt ja konstant) mit mehr Hub zu hohen Frequenzen. Somit verändert sich der klangliche Eindruck der Basswidergabe mit dem Hub. Messen tut man meist mit recht wenig Leistung/Hub, da überwiegt der Anteil der Mms (Masse) gegenüber der Sms (Federhärte).
Bei belüfteten Gehäusen wird das Ganze noch komplexer, denn da ist die wirksame Luftfeder zudem noch deutlich unlinear frequenzabhängig (wegen der Helmholtz-Resonanz).
Das klanglich auffällige Problem entsteht, wenn (Übergangs-)Frequenzen gleichzeitig von Subwoofer und TMT abgegeben werden und der Subwoofer langsamer beschleunigt als der TMT. Das Ohr hört immer als Schallentstehungsort die zuerst am Ohr ankommende Wellenfront und reagiert irritiert, wenn dasselbe Signal mit einer gewissen Zeitverzögerung nochmal kommt. Darunter leidet nicht nur die Lokalisation von Schallquellen, sondern auch die Präzision des Signals.
Im Auto ist die typische Anwendung, dass 165er TMTs mit 10 - 18 Gramm Mms in "sehr großen" (bezogen auf Vas) Gehäusevolumina (geringer Luftfederanteil) mit Subwoofern zusammenspielen sollen, die mit verhältnismäßg hohen Mms (100 - 400 Gr) in relativ kleinen Gehäusen (hoher und deutlich progressiver Luftfederanteil) sitzen. Die Übergangsfrequenz liegt idR bei 50 - 80 Hz. das ist die typischerweise als "Bass" bezeichnete Frequenz. Wenn nun das Beschleunigungsvermögen der TMT deutlich "schneller" ist als das des Subs, dann äußert sich das zudem darin, dass der Bass in Relation zum Rest-Frequenzbereich leise schlanker klingt als laut. Stellt man nun die Relation auf einen typischen Abhörpegel ein, dann klingt das bei diesem Pegel ausgewogen, bei leiseren Passagen aber zu schlank und bei extrem lauten Passagen zu fett.
Bei rein passiven Systemen (typischerweise Heim-LS) ist das Mißverhältnis zwischen Tief- und Mitteltöner deutlich geringer, weil dort die Wirkungsgrade zusammenpassen müssen. Daher stört dieser Effekt deutlicher in (teil)aktiven Systemen.
Früher hat man diesem Effekt die "gehörrichtige" Lautstärkeregelung (loudness) entgegen gestellt. Bzgl der o.g. Effekte durch-optimierte LS brauchen aber gar keine Loudness - sie haben auch sehr leise schon einen ausgewogenen Bass und verändern den nicht mit zunehmenderm Pegel.