Die Fahrzeughersteller stimmen ihre Anlagen auf den
Durchschnittshörer ab, also bitte nicht zu viele Höhen, ein sattes Bass- und Grundtonvolumen und eine möglichst hohe Sprachverständlichkeit für den Verkehrsfunk

. Linearität interessiert dort keinen. Wie oft habe ich schon einen Leihwagen gehabt, bei dem der PKW-Händler den Höhen- und Bass-Regler ersteinmal auf Maximum gestellt hat

.
Einen high-endigen ausgewogenen Klang - gipfelnd in einer neutralen Einstellung für ein stehendes Auto bei EMMA und Co. - interessiert beim gemeinen Autofahrer im Fahrbetrieb niemanden

. Das wird mir immer sehr schnell deutlich, wenn meine Mutter ("verwöhnt" vom Audi Werksanlagen-Klang

) aus meinem Auto steigt und sagt, dass sie das nicht mag,
weil da so viele Höhen drin sind
Die Einbau-Hürden für Car-HiFi-Händler und Privat-Klangfuzzis werden immer höher gesteckt - es fängt schon beim Radioschacht an und geht über Bus-Systeme mit Vernetzung zu Navi, Telefon, Klima, Geräuschkompensation, Tacho etc. fort. Die -wie quincy es nannte - Golf IV-Standardeinbauten (Endstufe, neues Radio und ein paar Lautsprecher -> gut verbaut mit ein wenig Dämmung führt dieses für kleines Geld zu einem spaßigen Ergebnis) sterben aus, insoweit ist der Markt deutlich rückläufig. Wenn man als Kunde und Fachhändler wirklich Klang will, so ist das heute und auch in Zukunft (technisch) MACHBAR. Ob auch wirtschaftlich, muß jeder für sich selbst entscheiden

. Die Fachhändler haben heute einfach andere Herausforderungen, es reicht nicht nur ein massiver Einbau der Komponenten, es sind darüber hinaus flexible Lösungen für die Anbindungen an OEM-HUs gefragt. Der Frank Miketta leistet da m.E. Pionierarbeit. Prozessoren wie ein PXE-H650 oder Audison Bit One sind gefragt

.
Ich sehe ein Problem darin, dass die Hersteller wie Pioneer und Alpine eben diese Nachrüst-Lösungen - mangels Nachfrage - eher stiefmütterlich behandeln und stattdessen ihr Geld lieber direkt mit den Autoherstellern für deren OEM-Lösungen verdienen. Aber verdenken kann man es ihnen nicht, denn in der Marktwirtschaft wird eben das produziert, was der Markt fordert

. Der HU-Nachrüst-Massenmarkt ist aus der Sicht der Hersteller ziemlich tot, die Vorsprünge bei neuen Medien wie MP3, WMA, iPod und USB haben die Fahrzeughersteller mittlerweile alle aufgeholt. Wer es nicht glaubt, kann es an den im Vergleich zu früher gen Null wegschmelzenden Car-HiFi-Abteilungen bei Media Markt und Co. sehr deutlich sehen
Im Endeffekt haben alle recht, Jan und Quincy - indem sie sagen, dass die elektronischen Nachrüsthürden immer höher werden und die klassischen "Golf IV-Einbauten" wegbrechen - und ebenso auch Anselm, indem er sagt, dass auch in Zukunft der Fachhändler Car-HiFi Klangeinbauten für zufriedene Kunden (technisch) machen kann. Allerdings sind die Herausforderungen in technischer Sicht eben größer (und damit auch wirtschaftlich).