komet
verifiziertes Mitglied
- Registriert
- 27. Juli 2004
- Beiträge
- 2.912
- Real Name
- Klaus
wenn ich schon gerufen werde... aber Vorsicht: ich hab studiert, das ist allerdings schon >34 Jahre her... - dafür aber >30 Jahre Audio Praxis (wenn man meine ersten Bastelungen in Sachen Boxen und Amps vor 46 Jahren mal vernachlässigt), reicht das für die Praktiker? 
Ein Hochtöner mit 2 mm Wickelhöhe auf 25 mm Durchmesser Spule verwendet 0,12 mm CU- Draht, das sind 0,0113 mm². Nun schaut Euch bitte mal Sicherungen an. Wieviel Drahtquerschnitt hat eine 1A, wievie eine 10A? So bekommen beide, Praktiker und Theoretiker, vielleicht mal ein "Gefühl" dafür, wieviel Saft (Strom) so ein Hochtönerdrähtchen wirklich aushält. Klar: Verstärkerwatt multiplizieren sich aus Strom (A) und Spannung (I). Das Ohmsche Gesetz (U = R * I) sagt, in welchem Verhältnis. Brückt man einen Stereo-Amp, erhöht er lediglich die Spannung (im Idealfall um den Faktor 4) am Ausgang, nicht aber den Strom, letzterer geht ihm meist aus, weil die internen Netzteile aus Platzgründen zu klein sind. Manche "oldschool" (HCCA) Amps schafften das allerdings.
Ein typischer 50W RMS-CarAmp verwendet ein Paar Transen im Ausgang. Will der Konstrukteur die Leistung auf das Doppelte erhöhen, nimmt er 2 Paar derselben Transen und bei 200W dann 4 Paar. Diese geben ihre Leistung über die Emitterwiderstände ab, die klein, aber nicht Null Ohm sind, damit sie Potentialunterschiede, die es bei der Bauteilestreuung pararell arbeitender Transen gibt, zu kompensieren versuchen, denn sonst würde sich der Netzteilstrom den Transistor mit dem geringsten Innenwiderstand suchen und all seine Stromlieferfähigkeit dem einen Transistor aufzwingen, was der mit frühzeitigem Ableben beantworten würde.
Wer wirklich mal kritische Blindhörversuche, begleitet von Messungen, gemacht hat, wird festgestellt haben, dass es immer dann am verzerrungsärmsten klingt, wenn möglichst wenige Halbleiter parallel arbeiten. Je mehr Transen sich die Aufgabe teilen, desto unwilliger teilen sie sich die zugeführte Netzteilleistung (wegen ihrer Toleranzen) und desto mehr Phasenfehler entstehen, die das Signal verschmieren. Diese hört man in Form von Verzerrungen; sind diese ungradzahlig, klingen sie sehr unangenehm. Ein Hochtöner mit seiner sehr leichten Membran löst solche Feinheiten weit besser auf als ein schwererer Mitteltöner. Und gar als ein Subwoofer mit zentnerschwerem Mms. Daher hört man solche "schrill" oder "zitzelig" bezeichneten Verzerrungen, wo "S"-Laute eher nach "tZ" klingen - oder, wenn der Verstärkerbauer eine "Bremse" in den Signalweg eingebaut hat, um allzu steile Anstiegsgeschwindigkeiten zu vermeiden, wie "F", am Hochtöner am deutlichsten. Insofern ist es dem fein auflösenden Klang abträglich, mehr als ein Paar Transen in der Ausgangsstufe des Amps zu haben. Bei den üblicherweise verwendeten Leistungshalbleitern bewegen wir uns somit im RMS-Leistungsbereich an 4 Ohm von 30 bis max 60W. Soweit die theoretische Erklärung des in der Praxis gehörten Klangeffekts. Der erklärt leider nicht die als "dynamischer" bezeichneten Höhen bei hochleistigen Amps. Nun, da spielt die Psychoakustik mit: wenn ein Impuls überschwingt, dann hört man das "S" als "tZ". Sehr viele Hörer meinen, diese "Härte" als "Dynamik" verstehen zu müssen. Objektiv betrachtet ist das jedoch falsch. Genauso, wie ein anschlagender Lautsprecher zwar ziemlich zackig klappert, das aber unschwer als nicht zur Musik gehörig zu erkennen ist.
Auf die Effekte, was in einer heiß werdenden Schwingspule passiert und welche klanglichen Auswirkungen und welche Rückwirkungen auf den Verstärker das hat, möchte ich nun nicht auch noch eingehen, sonst wird das hier ein Buch.
Long story short: jeden Töner so versorgen, wie der Lautsprecherhersteller die Belastbarkeit in RMS oder Sinus angegeben hat. Nicht mehr und nicht viel weniger - schon stimmt's. Und nicht irgendwelchen obskuren "Regeln" glauben, wonach man Subwoofer um 150% überlasten soll. Solch einen Unsinn habe ich bisher noch nicht gelesen.

Ein Hochtöner mit 2 mm Wickelhöhe auf 25 mm Durchmesser Spule verwendet 0,12 mm CU- Draht, das sind 0,0113 mm². Nun schaut Euch bitte mal Sicherungen an. Wieviel Drahtquerschnitt hat eine 1A, wievie eine 10A? So bekommen beide, Praktiker und Theoretiker, vielleicht mal ein "Gefühl" dafür, wieviel Saft (Strom) so ein Hochtönerdrähtchen wirklich aushält. Klar: Verstärkerwatt multiplizieren sich aus Strom (A) und Spannung (I). Das Ohmsche Gesetz (U = R * I) sagt, in welchem Verhältnis. Brückt man einen Stereo-Amp, erhöht er lediglich die Spannung (im Idealfall um den Faktor 4) am Ausgang, nicht aber den Strom, letzterer geht ihm meist aus, weil die internen Netzteile aus Platzgründen zu klein sind. Manche "oldschool" (HCCA) Amps schafften das allerdings.
Ein typischer 50W RMS-CarAmp verwendet ein Paar Transen im Ausgang. Will der Konstrukteur die Leistung auf das Doppelte erhöhen, nimmt er 2 Paar derselben Transen und bei 200W dann 4 Paar. Diese geben ihre Leistung über die Emitterwiderstände ab, die klein, aber nicht Null Ohm sind, damit sie Potentialunterschiede, die es bei der Bauteilestreuung pararell arbeitender Transen gibt, zu kompensieren versuchen, denn sonst würde sich der Netzteilstrom den Transistor mit dem geringsten Innenwiderstand suchen und all seine Stromlieferfähigkeit dem einen Transistor aufzwingen, was der mit frühzeitigem Ableben beantworten würde.
Wer wirklich mal kritische Blindhörversuche, begleitet von Messungen, gemacht hat, wird festgestellt haben, dass es immer dann am verzerrungsärmsten klingt, wenn möglichst wenige Halbleiter parallel arbeiten. Je mehr Transen sich die Aufgabe teilen, desto unwilliger teilen sie sich die zugeführte Netzteilleistung (wegen ihrer Toleranzen) und desto mehr Phasenfehler entstehen, die das Signal verschmieren. Diese hört man in Form von Verzerrungen; sind diese ungradzahlig, klingen sie sehr unangenehm. Ein Hochtöner mit seiner sehr leichten Membran löst solche Feinheiten weit besser auf als ein schwererer Mitteltöner. Und gar als ein Subwoofer mit zentnerschwerem Mms. Daher hört man solche "schrill" oder "zitzelig" bezeichneten Verzerrungen, wo "S"-Laute eher nach "tZ" klingen - oder, wenn der Verstärkerbauer eine "Bremse" in den Signalweg eingebaut hat, um allzu steile Anstiegsgeschwindigkeiten zu vermeiden, wie "F", am Hochtöner am deutlichsten. Insofern ist es dem fein auflösenden Klang abträglich, mehr als ein Paar Transen in der Ausgangsstufe des Amps zu haben. Bei den üblicherweise verwendeten Leistungshalbleitern bewegen wir uns somit im RMS-Leistungsbereich an 4 Ohm von 30 bis max 60W. Soweit die theoretische Erklärung des in der Praxis gehörten Klangeffekts. Der erklärt leider nicht die als "dynamischer" bezeichneten Höhen bei hochleistigen Amps. Nun, da spielt die Psychoakustik mit: wenn ein Impuls überschwingt, dann hört man das "S" als "tZ". Sehr viele Hörer meinen, diese "Härte" als "Dynamik" verstehen zu müssen. Objektiv betrachtet ist das jedoch falsch. Genauso, wie ein anschlagender Lautsprecher zwar ziemlich zackig klappert, das aber unschwer als nicht zur Musik gehörig zu erkennen ist.
Auf die Effekte, was in einer heiß werdenden Schwingspule passiert und welche klanglichen Auswirkungen und welche Rückwirkungen auf den Verstärker das hat, möchte ich nun nicht auch noch eingehen, sonst wird das hier ein Buch.
Long story short: jeden Töner so versorgen, wie der Lautsprecherhersteller die Belastbarkeit in RMS oder Sinus angegeben hat. Nicht mehr und nicht viel weniger - schon stimmt's. Und nicht irgendwelchen obskuren "Regeln" glauben, wonach man Subwoofer um 150% überlasten soll. Solch einen Unsinn habe ich bisher noch nicht gelesen.

Zuletzt bearbeitet: