Passivweiche für Hochtöner + Breitbänder, Frequenzen, Material etc?

Dazu kommt das die Phase im Vergleich nicht so stark gedreht wird wie z.B. einem 12/18db Filter.

Diese Argumentation verstehe ich nicht.
12dB Weiche dreht die Phase um 180 Grad, also es reicht das Chassis verpolt anzuschliessen und schon ist alles wieder in Phase.

6dB und 18dB sind nicht Fisch nicht Fleisch..
 
Ich würde der Einfachheit halber dennoch mal nur die Trennung mittels eines Kondis testen, aber dann eher 8-10kHz also wirklich den Superhochton anpeilen.
 
Hm,.. okay. Also nun bin ich etwas verunsichert, was nun am meisten Sinn machen würde.
 
Zum Testen reichen die 6dB vollkom aus, aber es ändert nichts an dem oben genannten Statement :-)
 
12dB Weiche dreht die Phase um 180 Grad, also es reicht das Chassis verpolt anzuschliessen und schon ist alles wieder in Phase.

In der Theorie stimmt das so. Praxis ist was ganz anderes. Da kommen mehr Faktoren dazu die man "wenig" beeinflussen kann.
 
Ich würde der Einfachheit halber dennoch mal nur die Trennung mittels eines Kondis testen, aber dann eher 8-10kHz also wirklich den Superhochton anpeilen.
Kann man probieren. Warum auch nicht? Der Abfall der Weiche ist ja relativ flach. Kann auch zu "guten" Ergebnissen führen und den Übernahmebereich unter Umständen "sauberer" hinterlassen als eine zu tiefe Trennung.
Muss man halt mal probieren. Paar Kondensatoren zum testen kosten ja nicht die Welt wenn nicht grade Mundorf drauf steht.

MfG
 
Diese Argumentation verstehe ich nicht.
12dB Weiche dreht die Phase um 180 Grad, also es reicht das Chassis verpolt anzuschliessen und schon ist alles wieder in Phase.

Nein.

Der Phasengang eines Filters ist fließend und die Phasendrehung bezieht sich meines Wissens nach auf den -3dB Punkt.
Ein Filter invertiert nicht die Phase statisch um 180°.
 
nun auch noch mein Senf - aber ist ja auch mein Thema... :)

ich kann Moe in allen Punkten zu 100% zustimmen. Einlesen in das Thema kannst Du Dich hier: http://www.hifilab.de/hifilab/pdf/weichenabstimmung.pdf

Der sanfte Abfall mancher BB nach oben hin hat meist mit dessen Schwingspuleninduktivität zu tun. Für als "flüssiger" oder "passender" empfundene Hochtonwiedergabe reicht es oft schon, den Impedanzanstieg mittels passenden RC-Filters (ist im Download erklärt) auszugleichen. Natürlich müssen BB peinlich genau auf die Nasenspitze ausgerichtet sitzen, sonst werden alle Hochtonversuche weg-gerichtet. Falls es immer noch nicht genug "glitzert", dann halt mal einen kleinen Hochtöner über 1,5 bis 2,2 µF ankoppeln. Mal ++ gepolt, mal +- gepolt hören -> das mit mehr Glitzer ist richtiger. Damit hast Du eine erste Näherung.

Wenn Dir das klanglich noch nicht reicht, dann wirst Du nicht um eine "richtige" Weiche drumrumkommen. Da ist dann der Abstand der beiden Töner zueinander und die Abstände der beiden zum Ohr wichtig bei der Wahl der geeigneten Übernahmefrequenz. Im ersten Versuch kann man dann für LP und für HP mit Filtersteilheiten 2ter Ordnung starten. Was letztlich passt, zeigt die Verpolungsmessung. Ohne Messgerät/Mikro wirst Du keine Chance auf eine Optimierung besser 80% haben. Ich messe die Positionierung im Auto immer genau aus und stelle das im reflexionsarmen Labor nach. Und stimme erstmal dort die Weiche ab. Denn dann messe ich nicht die vielen überlagerten Dreckeffekte durch die Reflexionen in Auto mit. Das kann ich dann im Auto ggfls nachbessern oder halt weg-EQ'n.

Passivweichen abstimmen ist wirklich nicht "so" einfach - deshalb können es auch nicht so viele Leute wirklich gut... :)

Lass Dich nicht verwirren von Menschen, die mit blumigen Worten angelesene aber nur halb verstandene Theorie nachplappern. Vertraue auf die Leute, die sowas seit vielen Jahren machen und daher nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis beherrschen. Für "blutige" Anfänger ist es sicherlich ratsam im Interesse einer verkürzten Lernkurve einen Fachmann zu konsultieren, auch, wenn das erstmal Geld kostet.

Eine günstige Möglichkeit, an Weichenbauteile unterhalb des Ladenpreises ranzukommen, ist das Schlachten von Platinen, siehe hier: http://www.hifilab.de/hifilab/schnaepp/angebote/weiche-1.pdf (da sind noch weitere)
 
Bei der Festlegung der Trennfrequenz solltest du auch den Abstand der Lautsprecher zueinander einbeziehen.
Abstand der Zentren der Lautsprecher nicht größer als die Wellenlänge der Trennfrequenz.
Dann wirst du bei der größe der Chassis bei einer Trennfrequenz von 4 bis 6 kHz landen.

Aus meiner Sicht ist der Aufwand der rein passiven Trennung wesentlich höher als eine weitere Endstufe einzubauen und alles per DSP einzustellen. Weichenbauteile kosten für MT + HT gerne mal 50€, da kriegst du schon fast eine Endstufe im Flohmarkt. Wenn du jedoch keine Kanäle am DSP mehr frei hast, dann ist es eine sinnvolle Lösung.
Zum Vorgehen: Wie Moe bereits geschrieben hat.
- MT ins Gehäuse einbauen - kann auch ein Provisorium mit richtigem Volumen sein.
- Den Impedanzgang messen - Den Impedanzgang mit einem Zobelglied (RC-Glied) linearisieren. Dann hast du einen Ausgangspunkt und kannst mit der eigentlichen Weiche anfangen.
- Dann legst du unter obigem Apsekt (Abstand MT zu HT) eine Trennfrequenz und eine Zielfunktion fest mit der die Lautsprecher akustisch verlaufen sollen - WINBOXSIMU kann hier helfen.
- Dann misst du die einzelnen Frequenzgänge von MT und HT
- Diese Werte importierst du in eine Simulation und entwickelst die Weiche - den Punkt mit der Simulation kannst du auch durch probieren ersetzen und Werte mit einen Online rechner ermitteln und jeweils mit einer Messung überprüfen.
- Dann baust du die Weiche auf.
- Dann überprüfst die Ergebnisse messtechnisch im Auto.
- Das geht dann ein paar Runden so und hast bestimmt ein gutes Ergebnis.
Wenn du das liest wirst du feststellen, das hier einiges an Messtechnik und Zeit erforderlich ist. Es ist nicht ganz trivial, macht jedoch viel Spaß. Nur leider ist das nicht mal eben gemacht.

Noch ein Kriterium, die ganze Sache funktioniert sauber, wenn die Lautsprecher auf einer Ebene sind und in etwa auf Achse zueinander abstrahlen. Wenn MT auf Amaturenbrett und HT in/an A-Säule - dann brauchst du eine Laufzeitkorrektur, das kann dann nur ein DSP.
 
Bei dem hier vermittelten Anspruch des te, würde ich wirklich einfach nur eine Hohe 6db Trennung ausprobieren. Wahrscheinlich würde ich sogar bewusst den hochtöner völlig anders ausrichten. Das haben wir bei großen bB früher schon so gemacht. Einfach einen superhochtöner nach oben oder hinten auf den Lautsprecher ab 8-12khz einfach nur für mehr hochtonenergie im Raum.
 
Erstmal danke für eure Mühe und die tollen Erklärungen! :thumbsup:
Ich merke schon, das dort deutlichst mehr Theorie (und Praxis) hinter hängt als angenommen.
Die PDF werde ich mir erstmal anschauen und studieren. Leider hat mein Radio nur einen 8 Band EQ.
DSP habe ich momentan leider nicht verbaut. Dieser ist aber auf langfristige Sicht wieder geplant.
Ob die Weichenteile dann am Ende etwas "mehr" kosten, ist nun nicht so dermaßen wichtig, solange es im Rahmen bleibt.
Werde es aber dennoch mal mit der "Light" Version versuchen. Mit den Ausrichtungen der HT werde ich dann ebenfalls etwas rumspielen.
Wie Moe schon erwähnt: Meine Ansprüche sind nicht so hoch, das es perfekt sein muss. Nachbessern kann man zur Not ja immer noch.
Denke wenn ich mir das ganze Messequipment etc zulegen müsste, wäre es nur halbherzig. Ohne DSP lohnt sich dies wohl nur bedingt?
 
Also ich habe das ja nun hinter mir mit der Passivweichenentwicklung und das ist schon nicht ohne. Ich hatte zuerst auch eine supereinfache 6db-Weiche aus nur einem Kondensator am HT und eine Spule am MT, was nur so in etwa hin kam (das war die beim Woofa). Die neuentwickelte Weiche, für die wir richtig Aufwand betrieben haben, klingt da um Welten besser.

Wir sind so vorgegangen:
- Impendanzverlauf gemessen im Platz wo das Chassis letztendlich verbaut ist
- Impendanzkorrektur gebaut
- Trennfrequenzen und Filter ermittelt per aktiver Trennung über DSP - akustische Messungen
- Trennweiche nach den ermittelten Werten aufgebaut

Ich muss herlich sagen, wenn ich da nicht 2 Jungs hätte die zum einen selbst TSP ermitteln können, Impedanzverläufe messen können und einen der gut Freqeuenzgänge interpretieren kann, wäre ich richtig aufgeschmissen gewesen.

Ich denke wenn es bei dir nicht auf Platz oder Endstufenkanäle ankommt, sondern nur der DSP fehlt - dann kauf dir nen gebrauchten DSP und du wirst viel schneller glücklich.
 
Psyke, das klingt nach sehr Arbeit und Zeit.
Deine Weiche hatte ich ja auf der WoofAYA im Winter gehört und empfand die als zu spitz/schrill.
Würde ich alleine sicher auch nicht korrekt hinbekommen, wenn ich das alles hier so lese.
Platz: Vorhanden.
Endstufenkanäle: Nuja, da müsste ich wieder aufrüsten. Aber stellt nun nicht so das riesige Problem dar.

Der DSP sieht interessant aus. Hat aber "nur" 4 Kanäle. Bräuchte beim 3 Wege + Sub ja das doppelte. Ergo zwei davon vorsehen?

Eine neue Endstufe, alles per DSP ansteuern klingt schon deutlich effektiver. Auch für die Zukunft.
 
hallo

mit zwei von den kleinen dingern bist aber immernoch günstiger wie die anderen 8 kanal board`s die es so gibt

Mfg Kai
 
Ja, das waren 3 Mann und 4 abende mit Bier ;-) die simple Weiche kriegst du auch selbst hin, aber dementsprechend ist das Ergebnis dann halt verbesserungswürdig. Das schrille das du meinst, war bei mir die falsche Trennung vom HT, war einen Ticken zu tief und damit war ein ordentlicher Buckel im Frequenzgang noch drin. Wenn ich mich richtig erinnere. Das kam halt so weil ich die Weiche blind nach Empfehlungen aufgebaut habe, ohne vorher zu messen.

Wenn du in Zukunft sowieso aufrüsten willst - dann fang erst gar nicht damit an. Ich hab bestimmt für die ganzen Bauteile um die 100 Euro gezahlt, Bier nicht mitgerechnet.

Allerdings bin ich mit dem ergebnis sehr zufrieden.
 
hallo

mit zwei von den kleinen dingern bist aber immernoch günstiger wie die anderen 8 kanal board`s die es so gibt

Mfg Kai

Jau, absolut richtig. Die 8 Kanäler sind schon nicht ganz so günstig.
Ich mache mir mal Gedanken. Werde es wohl als Provisorium erstmal passiv laufen lassen und Stück für Stück upgraden.
Momentan habe ich noch andere Baustellen im Auto. Nur dachte ich mir, die Gedanken zum Thema kann man sich besser früher als spät machen.
 
Von 2 4-Kanal Mini dsp kann ich nur abraten die Bedienung ist dann fürchterlich wenn man nicht mit zwei Laptops arbeiten will. Wenn dann den großen den finde ich jedoch umso besser.
 
Omnes vertreibt momentan nur den kleinen, schau mal auf der Mini dsp Seite.
 
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