Verständnisfrage bzgl. LZK und "Bühne"

Was genau willst du damit sagen?
Wir haben ja doppelte Leistung, also +3db. Dazu haben wir noch eine Membranverdoppelung, also nochmal +3db.
Dein Bild behandelt nur die Leistung und nicht die Membranfläche.

Doppelte abgegebene Leistung ist doppelte abgegebene Leistung, egal ob sie durch eine doppelte Membranfläche oder durch einen doppelten Hub oder durch.... zu Stande kommt. Wie soll denn die doppelte Leistung sonst bei gleicher Fläche und Hub erbracht werden / zu Stande kommen? Sie resultiert doch aus der doppelten Fläche.

Also Du kannst nicht zwei mal +3dB rechnen. Das wäre ja Quatsch

Das ist so, als ob man behaupten würde, dass wenn ich in ein Auto anstatt ein Motor mit 100PS und 2l Hubraum zwei Motoren mit je 100PS und 2L Hubraum einbaue, dann sind es zusammen 400PS, weil die Leistung der Motoren (2x100PS) und der Hubraum der Motoren (2x2L) sich jeweils verdoppelt haben
 
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Das ist kein Quatsch. Wenn man der Einfachheit halber zwei identische Lautsprecher betrachtet. Nehmen wir an einer macht an einem Watt 90dB und es kommt nun ein zweites identisches Chassis dazu, mit gleicher Systemleistung (was ja im Regelfall nicht passiert d.h. nur noch 0,5W pro Chassis) addieren sich beide Schallquellen zu 93dB. Wenn man nun von einer simplen Reihenschaltung ausgeht, wodurch sich die Systemleistung von 1 auf 2 Watt erhöht (also die Leistung pro Chassis weiterhin 1W beträgt) gelangen wir zu 96dB Schalldruck.

Es ergibt sich also daraus, sobald zwei Chassis phasenrichtig Schall abgeben bei gleich bleibender Leistung je Chassis entstehen +6dB Schalldruck.

Weiterhin ist doppelte Leistung nicht gleich doppelte Leistung es macht sehr wohl einen Unterschied ob doppelte Membranfläche oder doppelter Hub, Stichwort Schallschnelle und zudem mechanische Verluste.
 
Moin,

wenn die Bühnenmitte in die Mitte des A-Bretts soll muss mMn. richtigerweise auch die LZK angepasst werden. Alle linken Lautsprecher müssen zueinander gleich bleiben, aber ein Stück "weiter weg".

Grüße
 
Nehmen wir an einer macht an einem Watt 90dB und es kommt nun ein zweites identisches Chassis dazu, mit gleicher Systemleistung (was ja im Regelfall nicht passiert d.h. nur noch 0,5W pro Chassis) addieren sich beide Schallquellen zu 93dB. Wenn man nun von einer simplen Reihenschaltung ausgeht, wodurch sich die Systemleistung von 1 auf 2 Watt erhöht (also die Leistung pro Chassis weiterhin 1W beträgt) gelangen wir zu 96dB Schalldruck.
streiche "Reihenschaltung" und ersetze durch "Parallelschaltung". Und setze voraus, dass der Amp an halber Impedanz die doppelte Leistung kann (also genug Stromreserven hat) und beide Chassis dasselbe Signal ohne Phasenversatz zugeführt bekommen, dann stimmt Deine Erkläung, Moe.

Betrachtet man aber einen linken und einen rechten Mitteltöner, dann bekommen diese unterschiedliche Signale und hängen auch an einem jeweils eigenen Verstärkerkanal. Schaltet man diese auf "Mono", dann addieren sich die beiden zu 3 dB mehr Schalldruck, denn der Amp sieht ja nicht die halbe Impedanz. Vielleicht liegt ja darin das Missverständnis begraben.

Und bitte verwechselt nicht "Verstärkerleistung" mit "Schallleistung".
 
Das stimmt natürlich bezüglich Reihenschaltungen das war heut wohl noch etwas früh ;)
 
Mal eine Zwischenfrage, also die Lautstärke der linken und rechten Seite sollte bzw muss gleich laut sein, kann ich jetzt hergehen die linke Seite mit rosa rauschen laufen lassen und das mit einem db Messgerät messen, anschließend die rechte Seite messen und der linken Seite im dsp der anderen Seite anpassen?
 
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Hallöchen.

Die bisherigen Erklärungen sind m. E. noch nicht richtig richtig.

Pegeladdition:

Bei Musik sind typisch ca. 80% der Signale monaural. Für ein Stereo Lautsprechersystem (kein Center) bedeutet dies, beiden Lautsprechern wird das selbe Signal zugeführt. Hier ist dann teilweise eine kohärente Addition (siehe www.Sengpielaudio) gegeben.

Die prinzipielle elektroakustische Regel lautet hierbei:

Solange der Membrandurchmesser beider Lautsprecher geringer als die ½ Wellenlänge der wiederzugebenden Frequenz ist, ist eine Addition von 6 dB gegeben, obgleich die zugeführte Leistung gegenüber einen Lautsprecher nur verdoppelt wird. Der Wirkungsgrad steigt in diesem Fall um 3 dB.

Ist der Membrandurchmesser beider Chassis, inklusive der Abstände beider Membranen zueinander größer als die ½ Wellenlänge der wiederzugebenden Frequenz, beträgt die Addition 3 dB.

Der Übergang von 3 auf 6 dB ist in der Praxis fliesend, da gegenüber der Rechnung keine idealen Bedingungen gegeben sind. Insbesondere der Reflexionsschall im Raum bzw. Fahrzeug kümmert sich wenig um die 6 dB-Regel.

Wo die 6 dB-Regel im Fahrzeug zumeist gut passt, ist der Sub-Bereich. Aufgrund der großen Wellenlänge tiefer Frequenzen gilt hier das Druckkammermodell.

Laufzeit:

Damit monaurale Signale beim Hörer zeitgleich ankommen wird bei nicht mittiger Sitzposition die Laufzeit korrigiert. Die Wiedergabe des näher zum Ohr gelegenen Lautsprecher wird entsprechend verzögert, damit die Signale beider Lautsprecher zeitgleich das Ohr erreichen. Dies ist ein entscheidendes Kriterium damit eine gute Fokussierung beim Hören möglich ist (Phantomschalquellenwiedergabe). Soll die Bühnenmitte zur seitlichen Sitzposition verschoben werden, ist dies zunächst nur über den Pegel richtig, denn sonst würde logischerweise die Laufzeit für monaurale Signale am Hörplatz nicht mehr stimmen.

Zu berücksichtigen ist hierbei das Klangregler wie Equalizer (IIR Filter), die Laufzeit beeinflussen. Wenn, und das ist im Kfz fast immer gegeben, die Eq-Einstellung für linke und rechte Seite differieren, gibt es bei der Laufzeit kein richtig und falsch mehr sondern nur noch den besten Kompromiss für das Gesamtsignal - alle Frequenzen.
 
Moin,

denn sonst würde logischerweise die Laufzeit für monaurale Signale am Hörplatz nicht mehr stimmen.

Wenn sie stimmt hört man die Phantomschallquelle aber in der Mitte?

Wenn man die Phantomschallquelle nach rechts verschieben will, muss man dafür sorgen dass die Wellenfront beim ersten Auftreffen eher von rechts kommt, aber nicht von ganz rechts...also muss links etwas "weiter weg"....oder nicht?

Grüße
 
Ẕw;4300129 schrieb:
Wenn man die Phantomschallquelle nach rechts verschieben will, muss man dafür sorgen dass die Wellenfront beim ersten Auftreffen eher von rechts kommt

Ja, da hab ich deinen Beitrag nicht hinreichend berücksichtigt sorry. Wenn monaural – Bühnenmitte zur Seite verschoben sein soll, ist sowohl der Pegel als auch die Laufzeit anzupassen.
 
Zu berücksichtigen ist hierbei das Klangregler wie Equalizer (IIR Filter), die Laufzeit beeinflussen.

Hallo,
kannst du hier näher darauf eingehen? Ein IIR Filter ist nach meinem Wissen doch nur eine digitale Abbildung eines diskret aufgebauten Filters. Nachteil gegenüber einem FIR Filter sehe ich hier primär in der Phasenänderung.

Viele Grüße
 
IIR Filter ist nach meinem Wissen doch nur eine digitale Abbildung eines diskret aufgebauten Filters

Hallöchen.

Das stimmt schon, aber:

Wenn du beispielsweise mit dem dir vertrauten ARTA die Phase eines EQ mit linearer Einstellung misst wird sie, je nach Qualität des Geräts, linear verlaufen. Eine Messung nach Anheben und Absenken eines Bandes zeigt den hierbei entstehenden Phasen-, damit verbunden frequenzabhängigen Zeitversatz.

Ob es sich um einen analogen EQ, zumeist mit Gyratoren, oder digitale IIR Filter handelt ist, wie du richtig schreibst, prinzipiell gleichgültig. Beide beeinflussen die Phase im Regelbereich, so auch die "frequenzabhängige Laufzeit".

Auch hier lässt sich die Phase mit Allpässen wieder gerade bügeln. Dann entsteht jedoch wie bei FIR-Filtern ein höherer genereller Zeitversatz.

Weiter gedacht, wenn bei einem EQ alle Bänder z.B. um 3 dB angehoben, der Gesamtpegel anschließend wieder auf 0 dB Differenz abgesenkt wird, entsteht dann eine Laufzeitverschiebung über den gesamten Frequenzbereich?

Gute Zeit!
 
Du meinst die Frequenzabhängige Laufzeitdifferenz eines IIR Filters? Die hatte ich mir vor Jahren mal angeschaut...leider vieles wieder vergessen :(
Ich meine mich zu Erinnern, dass dieses Problem nur mit FIR Filtern behoben werden kann oder man muss mit Laufzeitkompromissen leben. Wobei man auch beachten muss, dass die Laufzeit für unser Gehör nicht bei jeder Frequenz gleich entscheidend für die Ortung des Signals ist.
Mal schauen...vielleicht habe ich irgendwann mal wieder mehr Zeit für solche Hobbys :)
 
Noch mal zum Thema Addition.
Probieren geht über Studieren und ein Versuch macht klug.
Da ich gerade meine "geschwindigkeitsabhängige" Referenzkurven optimiert habe, habe ich die Gelegenheit genutzt und die Addition von gleichen Schallquellen unter reellen Bedingungen gemessen.

Hier das Ergebnis der Messung (alle Messungen ohne Subwoofer)
- Grün -> nur die linke Seite (TT+MT+HT) aktiviert
- Rot -> nur die rechte Seite (TT+MT+HT) aktiviert
- Gelb -> beide Seiten aktiviert, also die gesuchte Summe, sprich Addition L+R

Für mich sieht es so aus, als ob ab ca. 500Hz die Addition ca. +3dB ergibt. Dadrunter steigt sie auf ca. +5dB in Richtung 80Hz

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Gemessen wurde mit Rosarauschen, alles noch Werkschassis, eingestellt per BitTen
 
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die Laufzeit für unser Gehör nicht bei jeder Frequenz gleich entscheidend für die Ortung

Kommando Bimberle

Etwas klugscheisebrei. Ortung is nich. Mensch lokalisiert. Orten ist für Ubote, Fledermäusen.

Bis ca. 800 Hz = Laufzeit vor Lautheit
800 bis ca. 1600 Hz Laufzeit + Lautheit
Ab ca. 1600 Hz Lautheit vor Laufzeit.

Auch wenns bitter ist. Ab 3000 Hz und drüber ist die Laufzeit per se ziemlich wurscht. Latürnich klingt es anders wenn umgepolt wird oder an der Laufzeit gekurbelt, jedoch sind dies trotz alledem bevorzugt Lautheitseffekte, welche die Wahrnehmung wahr nimmt.

Weil Abstand Ohr zu Ohr ca. 19 cm das ist bei ½ Wellenlänge ca. 800 Hz. Danach entsteht für die Wahrnehmung das selbe Problem wie digital in der Abtastrate. Maximal zuverlässige Frequenz = ½ Abtastrate entspr. Analog ½ Wellenlänge.
 
Ja, sowas hatte ich auch noch im Hinterkopf, deswegen machte es Sinn das Rauschen in der Frequenz zu beschneiden, wenn man die Laufzeit misst :)
Und du hast natürlich auch Recht, dass man eine Umpolung dennoch hört, liegt ja auch einfach daran, dass eine Umpolung auch die Phase verändert und so verändert sich die Addition zwischen den beiden Schallquellen :beer:

Dann haben wir ja alle Klarheiten beseitigt und vielleicht konnte der ein oder andere noch was nützliches aus dem Thread mitnehmen :)
 
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