Hallöchen.
Die bisherigen Erklärungen sind m. E. noch nicht richtig richtig.
Pegeladdition:
Bei Musik sind typisch ca. 80% der Signale monaural. Für ein Stereo Lautsprechersystem (kein Center) bedeutet dies, beiden Lautsprechern wird das selbe Signal zugeführt. Hier ist dann teilweise eine kohärente Addition (siehe
www.Sengpielaudio) gegeben.
Die prinzipielle elektroakustische Regel lautet hierbei:
Solange der Membrandurchmesser beider Lautsprecher geringer als die ½ Wellenlänge der wiederzugebenden Frequenz ist, ist eine Addition von 6 dB gegeben, obgleich die zugeführte Leistung gegenüber einen Lautsprecher nur verdoppelt wird. Der Wirkungsgrad steigt in diesem Fall um 3 dB.
Ist der Membrandurchmesser beider Chassis, inklusive der Abstände beider Membranen zueinander größer als die ½ Wellenlänge der wiederzugebenden Frequenz, beträgt die Addition 3 dB.
Der Übergang von 3 auf 6 dB ist in der Praxis fliesend, da gegenüber der Rechnung keine idealen Bedingungen gegeben sind. Insbesondere der Reflexionsschall im Raum bzw. Fahrzeug kümmert sich wenig um die 6 dB-Regel.
Wo die 6 dB-Regel im Fahrzeug zumeist gut passt, ist der Sub-Bereich. Aufgrund der großen Wellenlänge tiefer Frequenzen gilt hier das Druckkammermodell.
Laufzeit:
Damit monaurale Signale beim Hörer zeitgleich ankommen wird bei nicht mittiger Sitzposition die Laufzeit korrigiert. Die Wiedergabe des näher zum Ohr gelegenen Lautsprecher wird entsprechend verzögert, damit die Signale beider Lautsprecher zeitgleich das Ohr erreichen. Dies ist ein entscheidendes Kriterium damit eine gute Fokussierung beim Hören möglich ist (Phantomschalquellenwiedergabe). Soll die Bühnenmitte zur seitlichen Sitzposition verschoben werden, ist dies zunächst nur über den Pegel richtig, denn sonst würde logischerweise die Laufzeit für monaurale Signale am Hörplatz nicht mehr stimmen.
Zu berücksichtigen ist hierbei das Klangregler wie Equalizer (IIR Filter), die Laufzeit beeinflussen. Wenn, und das ist im Kfz fast immer gegeben, die Eq-Einstellung für linke und rechte Seite differieren, gibt es bei der Laufzeit kein richtig und falsch mehr sondern nur noch den besten Kompromiss für das Gesamtsignal - alle Frequenzen.