Hi,
Neue Messungen!!!
Machen wir es zu Beginn erst mal wieder kurz:
Ich bin schlichtweg extremst begeistert! Sowohl von Bastis Leistungsmesser, wie auch erneut von den FePos. Die haben es nämlich tatsächlich mehrmals geschafft, den Starterstrom bereitzustellen und den 3,2L V6 problemlos anzuwerfen. 16AH FePo-Akkupack only wohlgemerkt, ohne Unterstützung!!!
Aber jetzt in aller Ruhe der Reihe nach und mit Details.
Und Achtung! Einige große Pics mit den Messdiagrammen!
Auf dem Weg zu diesen Messdiagrammen gab es einige Hindernisse zu umschiffen. Erst mal erschloss sich mir die Technik und die einzustellen Parameter im Meßprogramm nicht direkt, so dass ich ein paar mal Bastis Support in Anspruch nehmen musste. Wohl auch, weil die Anleitung noch nicht auf dem letzten Stand ist. Aber die Problemzone zwischen meinen Ohren konnte dank Bastis Hilfe dann doch recht schnell aufgelöst werden.
Ein weiterer Knackpunkt war, dass die Meßtechnik zwingend in die Plusleitung eingeschliffen werden muss. Meine ersten Testmessungen auf der gut zugänglichen negativen Schiene scheiterten deshalb. Nur, auf der Plusschiene gibt es nur einen einzigen erreichbaren Punkt, wo ich den Shunt verbauen konnte ohne die komplette Verkabelung temporär zu ändern. Deshalb wurden die Messungen direkt an den Anschlusspolen der Starterbatterie gemacht und wechselweise Bleibatt bzw. FePo zu- oder abgeklemmt. Hierbei ist zu beachten, dass bei der Bleibatt keine zusätzlichen Leitungsverluste auftreten, dem FePo aber das ein oder andere zehntel Volt in den 3m Zuleitung (35mm²) zu den Meßpunkten (Polklemmen Starterbatt) sowie in den beiden Vorsicherungen verloren geht. Gemessen betrug der Spannungsabfall auf der Leitung zum FePo 0,115 Volt bei 43 Ampere Belastung. Das kann man dann leicht auf höhere Ströme interpolieren, bei 200A Belastung müsste man der Spannungskennlinie des FePo der Fairness halber ca. 0,5Volt gutschreiben.
Zusätzlich ist mir bei den ersten Testmessungen mit Mukke und für meine Verhältnisse richtig Dampf auf der Leitung dann auch noch ein Mitteltöner abgeraucht. Deshalb hab ich mein geplantes Messvorhaben drastisch umgestellt und mich nur noch auf die "Extremsituation Motorstart" konzentriert. Schließlich versprach die, den höchsten Strompeak zu liefern. Und, es wird kein weiterer Lautsprecher Opfer meiner Misshandlungen werden.
Nun aber zu den eigentlichen Messungen.
Vorab wurde das Akkusystem mit Bleibatt und parallelgeschaltetem FePo wieder mittels Ctek komplett geladen und ihnen 2 Stunden Ruhezeit zum Ladungsausgleich gegönnt. Dann hab ich einen Kaltstart mit Bleibatt+Fepo gemacht und den Motor ca. 15 Minuten warmlaufen lassen, um für die folgenden Messungen vergleichbare Bedingungen zu schaffen, Kühlwassertemperatur etwa 80°C.
Jede Messung hab ich durch 3 Meßdiagramme dokumentiert.
- Gesamtvorgang 100 Sek.
- Zoom auf den "interessanten" Bereich des Startvorganges
- Zoom auf Strompeak und Spannungstiefpunkt
- Messung 1 : Warmstart mit Bleibatt + FePo
[attachment=9:2gyzc29k]P_Warmstart BB+FePo-1.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=8:2gyzc29k]P_Warmstart BB+FePo-2.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=7:2gyzc29k]P_Warmstart BB+FePo-3.png[/attachment:2gyzc29k]
- Messung 2 : Warmstart mit Bleibatt only
[attachment=6:2gyzc29k]P_Warmstart BB_only-1.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=5:2gyzc29k]P_Warmstart BB_only-2.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=4:2gyzc29k]P_Warmstart BB_only-3.png[/attachment:2gyzc29k]
- Messung 3 : Warmstart mit FePo only (Zellen vermutlich vorgeschädigt!)
Hierzu ist zu sagen, dass ich diesen Test, wie auch die anderen Messungen, gestern bereits 2 x durchgeführt habe, aber Bastis Powermeter beim Startvorgang jedesmal ausgestiegen ist. Laut seiner Aussage passiert das, wenn die Versorgungsspannung der Messelektronik, die ja auch von den Akkus gespeist wird, unter 9,5 Volt fällt. Da ich aber unbedingt Messwerte davon haben wollte, hab ich die Messung heute noch mal mit einer Fremdspannungsquelle für die Versorgung wiederholt. Mit erschreckendem Ergebnis, wie ich anschließend feststellen musste. Vermutlich wurde mein Akkupack bereits gestern leicht? vorgeschädigt und haben heute durch die Spannungssenke von ca. 6 Volt noch mal kräftig einen auf den Deckel bekommen. In wie weit sie an Kapazität verloren haben muss ich erst noch testen. Im Moment hängen sie am Labornetzteil und werden mit 0,2C behutsam geladen.
[attachment=3:2gyzc29k]P_Warmstart FePo_only-1.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=2:2gyzc29k]P_Warmstart FePo_only-2.png[/attachment:2gyzc29k]
[attachment=1:2gyzc29k]P_Warmstart FePo_only-3.png[/attachment:2gyzc29k]
Zusammenfassung für den Anlassvorgang :
- Spitzenstrom:
Bleibatt + Fepo 917,9 Ampere
Bleibatt only 795,7 Ampere
Fepo only (vorgeschädigt?!) 477,8 Ampere
- Spannungs-Min bei Spitzenstrom :
Bleibatt + FePo 9,63 Volt
Bleibatt only 8,95 Volt
FePo only (vorgeschädigt?!) 6,20 Volt
- Spannunglage bei 500A 400A 300A 200A 100A Belastung
Bleibatt + FePo 10,75V 11,00V 11,30V 11,67V 12,04V
Bleibatt only 9,88V 10,20V 10,55V 10,99V 11,44V
Bleibt also festzuhalten, dass die Kombination aus Bleibatt + FePo ggü. Bleibatt only einen deutlich höheren Spitzenstrom liefern und auch das Spannungsniveau nicht gerade unbedeutend anheben kann. Auch ist anzumerken, dass bei den FePos auch diesmal kein nennenswerter Zellspannungsdrift aufgetreten ist. Selbst nicht nach der "Vergewaltigung".
Mein persönliches Fazit :
Eine verlustreiche Schlacht! Aber, wie heisst es so schön: Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Und nochmal: Wenn niemand was riskiert, kommen wir hier auch nicht wirklich weiter.
Ich habs nicht anders gewollt! Obwohl im Nachhinein hätte ich mir den letzten Test mit "Motorstart FePo_only" wohl besser verkniffen.
Und ganz zum Schluss noch ein Pic von meinem Versuchsaufbau.
[attachment=0:2gyzc29k]Versuchsaufbau_2.JPG[/attachment:2gyzc29k]
Bis dann und Gruß
Heinz