Auswahl und Anpassung von Referenzkurven

Ich habe neulich an einer anderen Stelle mein Vorgehen beschrieben, wie ich das Musikzimmer und die dort untergebrachte Audioanage als Basis für die Ermittlung einer Referenzkurve genutzt habe (das Auto sollte so klingen wie das Musikzimmer). Das hat auch gut geklappt, aber ... ihr wisst ja, besser geht immer :)
Wenn ich mir die Musik mit meinen Sennheiser Kopfhörer anhörer, kommt sie mir deutlich knackiger vor. Ich wollte als Alternative zu dem in BitTen bereits eingemessenen "dezenten" Setup A (Wohnzimmer) ein weiteres "knackiges" Setup B (Kopfhörer) haben. Gestern hatte ich eine interessante/verückte Idee (Geistesblitz), wie ich es mache.
Da meine Selbstbaut-Messmikros sehr klein sind und in den Ohren sitzen:

OM.jpg

konnte ich problemlos den Kopfhörer ÜBER die Messmikros, die in Ohren sassen, draufsetzen und auf diese Art und Weise den Kopfhörerfrequenzgangsverlauf direkt am Ohr ermitteln.

Ich sehe schon, wie die Puristen mit den Augen rollen und sich denken, der spinnt, das hat doch mit einem echten Frequenzgangsmessung nichts zu tun. Aber das ist mir egal, es dauerte nur ein par Sekunden es auzuprobieren und das Ergebniss ist faszinierend. Ich habe das "dezente" Setup A an die Trends der Kopfhörermessung angepasst und ich würde sagen: es klingt echt knackig :)

Übrigens, das ist das erste mal, dass ich auf "Nahfeldmessung" durchgeführt habe, ich würde sie sogar "Super-Nahfeldmessung" nennen, noch näher geht nicht :)
 
Wenn du jetzt noch die Mikros etwas tiefer in die Ohren bekämst, könntest du auch die Ohrmuschel mitmessen. Wäre für die Ortung(Blauertsche Bänder) interresant.
 
OK, ich putze mir die Ohren und hoffe, dass ich dann die Mikros noch tiefer reinstopfen kann :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe da eher an Gehörschutzstöpsel gedacht an denen man die Mikros befestigen könnte.
image.jpeg
 
Klar, man könnte sich hier in Details und Perfektionismus vertiefen (a'la LidoNis Lupo), die kein Ende nehmen, aber ich bleibe da zumindest was Praktikabililät anbetrifft auf dem Tepich. Ich kann die dadurch zusätzlich gewonnenen Informationen nicht richtig interprätieren und dann UMSETZEN -> also für mich wertlos
Da stecke ich lieber die Energie und Zeit in meine neuste Entdeckung und "Forschungsprojekt" -> gezielte Aufbereitung der Musikdaten für das Auto mit dem Ziel: Korrektur/Anpassung der Rauminformationen an die Sitzposition und Einbausituation. Siehe den Thread "Tool zum Normalisieren von mp3, AAC und ALAC Dateien gesucht" . Das hat inzw. ganz neue Dimmensionen bekommen, die mit dem Normalisieren nichts mehr zu tun haben.

Ab da wird es spannend

http://www.klangfuzzis.de/showthrea...eien-gesucht&p=4425599&viewfull=1#post4425599

und hier geht es richtig los

http://www.klangfuzzis.de/showthrea...eien-gesucht&p=4425754&viewfull=1#post4425754
 
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Ja eben drum. Ohne Ohrmuschel ist es Essig mit dem Räumlichen hören.
 
Stelle Dir vor, ich könnte ein mal die Messung mit dem Mikro etwas ausserhalb des Ohrs wie bis jetzt (ohne Auswirkung der Ohrmuschel) und ein mal mit dem Mikro tief in dem Ohr, wie Du es vorschlägst (also mit Auswirkung der Ohrmuschel).
Jetzt habe ich die zwei Messungen, ich sehe den Unterschied zwischen den beiden Frequenzgangverläufen und ....

Was mache ich jetzt mit dem Unterschied?
Was kann ich daraus schliessen in Bezug auf die Einstellung des DSPs, insbesondere bei der Betrachtung der rämlichen Wiedergabe?
Was würde ich bei der Einstellung nach der Ersten Messmethode anders machen als nach der zweiten?
 
Beim messen der Heimanlage sollte es egal sein, nur beim Kopfhörer sitzt das Mikro halt genau mittig zwischen Membran und Ohr und somit in einem Druckminima.
 
Ja, das mag ja stimmen und ist auch auf dem Messschrieb als eine deutliche relativ schmallbändige Senke zu sehen (die ich beim Einmessen ignoriert habe), aber dass ist eine ganz andere Aussage :)

Das wäre auch einfach festzustellen, ich müsste nur den Kopfhörer fester andrücken oder leicht anheben, dann müsste sich die Senke verschieben/verändern
 
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Genau. Der Betroffene Frequenzbereich müsste in einem Bereich liegen der für die Ortung für dich wichtig ist. Für oben/unten wenn ich mich nicht irre. Durch beeinflussen dieser Frequenz könntest du also die Bühnenhöhe beeinflussen. (Der gleiche Effekt warum Hochtöner auch im Fußraum funktionieren können)
 
Stelle Dir vor, ich könnte ein mal die Messung mit dem Mikro etwas ausserhalb des Ohrs wie bis jetzt (ohne Auswirkung der Ohrmuschel) und ein mal mit dem Mikro tief in dem Ohr, wie Du es vorschlägst (also mit Auswirkung der Ohrmuschel).
Jetzt habe ich die zwei Messungen, ich sehe den Unterschied zwischen den beiden Frequenzgangverläufen und ....

Was mache ich jetzt mit dem Unterschied?
Was kann ich daraus schliessen in Bezug auf die Einstellung des DSPs, insbesondere bei der Betrachtung der rämlichen Wiedergabe?
Was würde ich bei der Einstellung nach der Ersten Messmethode anders machen als nach der zweiten?

Da jede Ohrmuschel auf der Welt anders gestaltet ist und du "gelernt" hast mit dieser akustische Ereigniss wahrzunehmen, hast du nun deinen absoluten persönlichen Differentzfrequenzgang ermittelt, mit dem du "hörst".

Gruß
Chris
 
An dieser Stelle lässt du den Einfluss des EQ auf die Phase aber aber völlig außen vor. Hier gebe ich Moe völlig Recht.
Ergänzend: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gerade im Bereich unterhalb/bis 1kHz Phasendifferenzen das größere Übel bei der Lokalisation darstellen.
Das ist richtig. Ich ignoriere die durch die einzelnen EQ-Bänder verursachten "lokalen" Phasendreher vollkommen, denn selbst wenn ich wüsste wo sie Auftreten, könnte ich sie nicht gezielt (also wieder "lokal", EQ-Band genau) korrigieren.
Dieses Thema/Einwand kommt jedes Mal wie Bumerang zurück, sobald man die EQs erwähnt. Darauf hin habe ich schon X-mal gefragt, wie man das dann gezielt (also EQ-Band spezifisch) korrigieren soll, ohne die anderen Bereits voreingestellten und optimierten Parameter wie Frequenzgangsverlauf, Trenfrequenzen, Flanken, benachbarten EQ-Bänder, Laufzeit/Impulsantwort zu beeinflussen, aber dann kam nie eine Antwor darauf. Somit ist für mich das Thema "korrekte Phase im Zusammenhang mit EQs" nur eine "Seifenblase". Ich habe es einfach aufgegeben :)
@Driver
Dann antworte ich jetzt :)
Das kann man auch ignorieren, denn digitale EQs, also DSPs, erzeugen prinzipbedingt keine Phasensauereien.
Alles Mathe, no Vibrations.
Das bleibt allein der Oldschool-Analogtechnik vorbehalten! Wegen der Cs und Ls.
Und selbst da gibt es (gaaaanz teure) Teile, die extrem wenig die Phase etc. beeinflussen.
Aber für analoge Technik gilt grundsätzlich: So wenig wie möglich, so viel wie nötig an EQ. Da habt ihr Recht.

Digitale EQs kannst du richtig wild einsetzen. Sie sind sogar von Riesenvorteil, da du extrem schmale
Notchfilter mit entsprechend kleinem Q-Faktor zur Verfügung hast, die du analog gar nicht realisieren könntest..
So kannst du eine stehende Welle herausnehmen ohne den ganzen Bass zu killen.

Cheers
der Holger
 
Zu den Ohrmuscheln und Messpositionen habe ich auch etwas interessantes gefunden.
Ein DIY-Kunstkopf für diverse Anwendungen im Messbereich oder Studio >> www.musiker-board.de
Mit viel Theorie und Links. Auch Quellen.

Wer will, kann mit Latex auch einen Abdruck seiner Muschel machen und an den Kopf kleben,
sollte aber bedenken das der Hörkanal (Länge, Durchmesser) ebenfalls Einfluss hat.
Abdruckanleitung: http://www.auditech-innovations.com...files/assets/common/downloads/publication.pdf
Aber vorher beim Ohrenarzt die Lauscher putzen lassen! Selbst geht das nicht!


Cheers
der Holger
 
An dieser Stelle lässt du den Einfluss des EQ auf die Phase aber aber völlig außen vor. Hier gebe ich Moe völlig Recht.
Ergänzend: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gerade im Bereich unterhalb/bis 1kHz Phasendifferenzen das größere Übel bei der Lokalisation darstellen.
Das ist richtig. Ich ignoriere die durch die einzelnen EQ-Bänder verursachten "lokalen" Phasendreher vollkommen, denn selbst wenn ich wüsste wo sie Auftreten, könnte ich sie nicht gezielt (also wieder "lokal", EQ-Band genau) korrigieren.
Dieses Thema/Einwand kommt jedes Mal wie Bumerang zurück, sobald man die EQs erwähnt. Darauf hin habe ich schon X-mal gefragt, wie man das dann gezielt (also EQ-Band spezifisch) korrigieren soll, ohne die anderen Bereits voreingestellten und optimierten Parameter wie Frequenzgangsverlauf, Trenfrequenzen, Flanken, benachbarten EQ-Bänder, Laufzeit/Impulsantwort zu beeinflussen, aber dann kam nie eine Antwor darauf. Somit ist für mich das Thema "korrekte Phase im Zusammenhang mit EQs" nur eine "Seifenblase". Ich habe es einfach aufgegeben :)
@Driver
Dann antworte ich jetzt :)
Das kann man auch ignorieren, denn digitale EQs, also DSPs, erzeugen prinzipbedingt keine Phasensauereien.
Alles Mathe, no Vibrations.
Das bleibt allein der Oldschool-Analogtechnik vorbehalten! Wegen der Cs und Ls.
Und selbst da gibt es (gaaaanz teure) Teile, die extrem wenig die Phase etc. beeinflussen.
Aber für analoge Technik gilt grundsätzlich: So wenig wie möglich, so viel wie nötig an EQ. Da habt ihr Recht.

Digitale EQs kannst du richtig wild einsetzen. Sie sind sogar von Riesenvorteil, da du extrem schmale
Notchfilter mit entsprechend kleinem Q-Faktor zur Verfügung hast, die du analog gar nicht realisieren könntest..
So kannst du eine stehende Welle herausnehmen ohne den ganzen Bass zu killen.

Cheers
der Holger
Wo haste'n das her? Digitale EQs verhalten sich 1:1 so, wie ihre analogen Pendants. Sprich, der IIR digitale Hochpass zweiter Ordnung dreht die Phase genau so wie der analoge HP 2ter Ordnung. Einzig FIR Filter können den Betrag ändern, ohne die Phase anzufassen.
 
Wo ich das her hab?
Erfahrung als Elektroniker, Tontechniker und mit Google: http://www.soundfirst.com/EQ_Phase.html

Und wo hast du das her?

Was du meinst ist die gewollte, an den analogen EQ angelehnte Arbeitsweise Des IIR-Filters.
Ich meinte schon den "echten" digitalen Filter, FIR.
Aber du scheinst die Antwort auf deine Frage ja schon besser zu kennen.

Cheers
der Holger
 
Na wie ich sehe, kennen wir die Antwort doch beide. Wenn Du aber schreibst "Das kann man auch ignorieren, denn digitale EQs, also DSPs, erzeugen prinzipbedingt keine Phasensauereien." ist das halt falsch, denn ein IIR Filter ist ein digitaler EQ und er dreht an der Phase. Ich hab da nur drauf hingewiesen, damit es nicht einer liest und küftig davon ausgeht, dass es sich einen handelsüblichen DSP kaufen kann und die Phasenthematik damit los ist. FIR DSPs sind anteilig nun mal absolut selten und nicht der Standard. Als Techniker solltest Du schon auch genau sein, mit solchen Aussagen, damit nicht ein Laie auf den Holzweg kommt.
 
Also langer Rede kurzer Sinn: wenn man nicht die seltenen, phasenneutralen FIR Filter einsetzt (zur Verfügung hat), muss man damit rechnen, dass bei jeder Frequenz, die man per EQ "Schieber" (egal ob Parametrisch oder Graphisch) im Pegel manipuliert, an der gleichen Stele (für die gleiche Frequenz) Veränderung/Auslenkung der Phase verursacht.

Also ich kann mir aussuchen:
- entweder habe ich per EQs korrekte Tonalität/Frequenzkurve mit einem gestörten Phasenverlauf
- oder ich fasse die EQs nicht an, habe einen glatten Phasenverlauf aber falsche/unkorrigierte Tonalität/Frequenzkurve.

Und man kann nicht das eine ohne das andere haben (zumindest nicht ohne FIR)

Den seltenen Lotto-Gewin-Fall, dass die Tonalität/Frequenzgangverlauf passt, ohne zu EQs greifen zu müssen, schliese ich aus

Wenn das so stimmt, dann hoffe ich, dass ich mir beim Anpassen der EQs nicht noch mal den Hinweis anhören muß: "bei EQs musst du die Phase beobachten..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Du vergisst den Fall dass ohne Einsatz des eq frequenzgang und Phase nicht stimmen. Und nach Einsatz des eq beides Besser ist. Das ist nicht sooo unüblich.
 
Wann würde das passieren? Wann setze ich bewust ein EQ an einer bestimmten Stelle/Frequenz um die Phase zu verbessern? Dann verhuntze ich doch wiederum den FG. Gebe ein Beispiel, zur Zeit ist mir das etwas "abstrakt"
 
Es geht um sichtbare/messbare Ausreißer die sowohl im FG- als auch im Phasenverlauf vorher krumm waren. Es passiert schon mal das sich beim glätten des FG der der Phase mit verbessert.
 
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