Auswahl und Anpassung von Referenzkurven

Ist alles super schlüssig, wenn Du von dem Denken weggehst, dass genau hier oder genau da genau das passieren müsste. Da spielen so viele Faktoren mit, dass Du da mit Lehrbuchmäßiger Berechnung nix wirst machen können. Und natülich kann ich 'ne Schallwelle so umlenken, dass Moden zwischen zwei nicht parallelen Wänden entstehen. Gogle alleine mal Längsmoden und Du wirst einen Haufen Grafiken finden, die veranschaulichen, welchen Wege da so alles möglich sind...

Da Du ja inzwischen beim Messen auch im Zeitbereich angekommen bist, jag doch mal 'nen Sweep durch und lass Dir ein Wasserfalldiagramm errechnen. Da siehst Du dann genau, welche Frequenz wie lange nachschwingt und daran kannst Du dann viel besser abschätzen, was passiert. Interessant könnte für Dich auch werden, mal an anderen Positionen zu gucken, wie lange es nachschwingt.
 
Das erklärt immer noch nicht das Phänomen der offenen Heckklappe. Glaubst Du selbst, dass das Anheben der Heckklappe um ein paar Zentimeter die lästige Überhöhung bei 45Hz beseitigt, weil dadurch die dafür verantwortliche Mode wie per Zauberstab verschwindet? Ist die kleine Veränderung der Reflektionsflächen so gravierend in der Auswirkung?

BTW. Das gleiche passiert beim Öffnen der Tür oder des Fensters (die liegen nicht auf der Längsachse)

Ich weiss, ich bin "penetrant" mit meinen Fragen, aber wie oben noch mal angedeutet, die Moden/Reflektionsfächen basierte Erklärung hört sich nicht schlüssig an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das denke ich auch, dass hier primär ein weiteres, anderes als Moden "Phänomen" zum tragen kommt. Wahrscheinlich würde ich es herausfinden können, in dem ich die genannten Messungen an verschiedenen Stellen durchführen würde. Aber das hat für mich zuerst keine Priorität. Zu viele Baustellen und Experimente auf ein mal :)

Zuerst lasse ich mich von der kausalen Korellation zwischen EQs und Phase überraschen und dann probiere ich erneut die tonale Balance auf Basis deckungsgleicher Einmessung L/R aus.

Es gibt viel zu tun...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mister Cool: schrieb:
Das erklärt immer noch nicht das Phänomen der offenen Heckklappe. Glaubst Du selbst, dass das Anheben der Heckklappe um ein paar Zentimeter die lästige Überhöhung bei 45Hz beseitigt, weil dadurch die dafür verantwortliche Mode wie per Zauberstab verschwindet? Ist die kleine Veränderung der Reflektionsflächen so gravierend in der Auswirkung?

BTW. Das gleiche passiert beim Öffnen der Tür oder des Fensters (die liegen nicht auf der Längsachse)

Ich weiss, ich bin "penetrant" mit meinen Fragen, aber wie oben noch mal angedeutet, die Moden/Reflektionsfächen basierte Erklärung hört sich nicht schlüssig an.

Mister Cool; schrieb:
Das denke ich auch, dass hier primär ein weiteres, anderes als Moden "Phänomen" zum tragen kommt. Wahrscheinlich würde ich es herausfinden können, in dem ich die genannten Messungen an verschiedenen Stellen durchführen würde. Aber das hat für mich zuerst keine Priorität. Zu viele Baustellen und Experimente auf ein mal :)

Zuerst lasse ich mich von der kausalen Korellation zwischen EQs und Phase überraschen und dann probiere ich erneut die tonale Balance auf Basis deckungsgleicher Einmessung L/R aus.

Es gibt viel zu tun...

Naja, da Dir ja selbst mittlerweile klar ist, wie Du der Sache auf den Grund wirst gehen können, kann man sich weitere Überlegungen dazu sparen und Du wirst es irgendwann einfach selbst rausfinden. Ist doch prima. :) Es gibt jetzt so viel Futter, mit denen Du Deine Fragen (über deren Nichtbeantwortung Du Dich ja gerne beschwerst), selber beantworten kannst, dass nun wir auf die Beantwortung der Fragen durch Dich warten können. Wenn die Fragen dann wegen minderer Priorität liegen bleiben, waren sie auch nicht sooo wichtig. ;) Unter'm Strich denke ich, wirst Du nun den Einfluss der Zeit auf das Signal entdecken und damit ist sicherlich viel gewonnen!
 
Naja, da Dir ja selbst mittlerweile klar ist, wie Du der Sache auf den Grund wirst gehen können, kann man sich weitere Überlegungen dazu sparen und Du wirst es irgendwann einfach selbst rausfinden. Ist doch prima. Es gibt jetzt so viel Futter, mit denen Du Deine Fragen (über deren Nichtbeantwortung Du Dich ja gerne beschwerst), selber beantworten kannst, dass nun wir auf die Beantwortung der Fragen durch Dich warten können. Wenn die Fragen dann wegen minderer Priorität liegen bleiben, waren sie auch nicht sooo wichtig. Unter'm Strich denke ich, wirst Du nun den Einfluss der Zeit auf das Signal entdecken und damit ist sicherlich viel gewonnen!

Sehr schön formuliert :thumbsup:
 
@Mister Cool

„… Und warum ist es weg, sobald ich die Heckklappe etwas aufmache“ Weil dann bei akustischer Betrachtung aus einem geschlossenen Rohr ein einseitig offenes wird.

„…Die Reflektionsflächen selbst haben sich kaum verkleinert oder verändert?“ Das braucht es auch nicht. Die Luftmoleküle wählen den Weg des geringsten Widerstandes, anstelle sich an der Heckklape zu verdichten (Schalldruck) wandern Sie nun nach aussen (Schallschnelle).
 
Das ist mir klar, nur wenn ich in meinem Musikzimmer z.B. das Fenster oder Tür aufmache, also nach dem gleichen Prinzip den Weg für die Moleküle frei mache, ändert sich an den sehr ausgeprägten Moden nichts :)
 
Im Wohnzimmer liegt der Druckkammereffekt viel tiefer. Und die Verhältnisse zw. Raumvolumen und Öffnungsfläche und Frequenzbereich sind extrem unterschiedlich. (Wenn du eine Wand entfernst statt nur das Fenster zu öffnen wird es sich auch deutlicher bemerkbar machen.)


P.S.: Wenn ich die Heckklappe öffne sitze ich nicht mehr im Schnellemaxima, weil sich eben dieses nach hinten verlagert, weswegen der Bassdruck am Ohr mehr wird.
 
Im Wohnzimmer liegt der Druckkammereffekt viel tiefer. Und die Verhältnisse zw. Raumvolumen und Öffnungsfläche und Frequenzbereich sind extrem unterschiedlich. (Wenn du eine Wand entfernst statt nur das Fenster zu öffnen wird es sich auch deutlicher bemerkbar machen.)


P.S.: Wenn ich die Heckklappe öffne sitze ich nicht mehr im Schnellemaxima, weil sich eben dieses nach hinten verlagert, weswegen der Bassdruck am Ohr mehr wird.

Der Druckkammereffekt ist im Wohnraum zumeist durch die Absorption von schwingungsfähigen Bodenbelägen, Trockenbauwänden, Türen, Fenstern, .. entsprechend, zu tiefen Frequenzen, reduziert bis nicht mehr merklich gegeben. Via Tn (Nachhalzeit) - Messung lässt es sich für den individuellen Raum nachvollziehen.

Schnellemaxima: Der Abstand zwischen vorderer Reflexionsfläche und Kopf ändert sich durch öffnen der Heckklappe nicht. Da die Frequenz des Schnellemaximums entfernungsabhängig ist (1/4 Wellenlänge), ergibt sich für den Parameter Front zu Ohr so keine Änderung. Nur zu diesem Parameter.
 
Stimmt, war ein kurzer Anfall von geistiger Umnachtung.
 
Guck Dir mal das Raum-Modul in REW an, da kannst Du SUbwoofer simulieren und dann mal die Tür auf- und zumachen. Gibt teilweise einen enormen Unterschied.
 
Ich habe doch einen Raum, ich habe auch eine Tür und ich habe einen fetten Subwoofer. Ich muss nichts simulieren, ich muss nur die Tür aufmachen
 
Wirklich schon gezielt gemessen und das ausprobiert? Die Simulation hilft Dir in dem Moment, zu prüfen, ob zwischen Theorie und Praxis ein Unterschied besteht. Sofern der besteht, kannst Du Dich dann gezielt auf die Suche nach der Ursache dafür machen.
 
Ich habe mich mit den Moden in dem Raum schon vor 15 Jahren auseinandergesetzt, gemessen, raumhohe Helmolzresonatoren/Bassfallen für alle Ecken gebaut, Plattenschwinger ausprobiert, Amarra als Aufsatz für iTunes mit parametrischen EQs ausprobiert (hat das meiste gebracht) und etliche Simmulationsprogramme genutzt (Hunecke usw....), also so fremd sind mir diese Simulationsmöglichkeiten nicht.
Deshalb bin ich bei der "Raummoden-Theorie" so skeptisch und "resistent", denn nach dieser Erfahrung sind sie meiner Meinung nach, alleine durch ein geringes öffnen/anheben der Klappe oder Tür nicht wegzukriegen. Ich glaube immer noch an eine andere Ursache, die eher mit dem "Druckaufbau" in dem Innenraum zu tun hat. Aber wie bereits gesagt, das ist mir zuerst egal. Es gibt interessantere Forschungsprojekte. Verdonnert zur Untätigkeit (Urlaub), kann ich zuerst das REW Handbuch verdauen :)
 
Der Druckkammereffekt gibt immer Pegel hinzu. Wenn Senken im F-gang sind haben Stehwellen was damit zu tun. Oder irgendwas schwingt mit und entzieht so der Frequenz Energie.
 
Ich habe mich mit den Moden in dem Raum schon vor 15 Jahren auseinandergesetzt, gemessen, raumhohe Helmolzresonatoren/Bassfallen für alle Ecken gebaut, Plattenschwinger ausprobiert, Amarra als Aufsatz für iTunes mit parametrischen EQs ausprobiert (hat das meiste gebracht) und etliche Simmulationsprogramme genutzt (Hunecke usw....), also so fremd sind mir diese Simulationsmöglichkeiten nicht.
Deshalb bin ich bei der "Raummoden-Theorie" so skeptisch und "resistent", denn nach dieser Erfahrung sind sie meiner Meinung nach, alleine durch ein geringes öffnen/anheben der Klappe oder Tür nicht wegzukriegen. Ich glaube immer noch an eine andere Ursache, die eher mit dem "Druckaufbau" in dem Innenraum zu tun hat. Aber wie bereits gesagt, das ist mir zuerst egal. Es gibt interessantere Forschungsprojekte. Verdonnert zur Untätigkeit (Urlaub), kann ich zuerst das REW Handbuch verdauen :)
Wäre es denn nicht möglich, das in einem Auto an den für stehende Wellen/Raummode wichtigen Punkten, genügend Bassfallen in Form von Sitzen und Türpolsterungen vorhanden sind und die verbliebenen Raummode kaum noch messbar sind?
Im Auto dämmt eher alles und es gibt wenig parallele Flächen.

Hier wird der/die Raummode / stehende Welle und der Druckkammereffekt auf einer Seite von Herrn Sengspiel super dargestellt
Kein Held des HTML ;-)

Zitat von Sengspiel:
"Auch unterhalb der tiefstmöglichen Raummode sind tieffrequente Töne wiederzugeben.
Man nutzt den
Druckkammereffekt bei kleinen mit schallharten Begrenzungsflächen
ausgestatteten Räumen, wobei der Raum druckdicht verschlossen sein muss.
Siehe:
Grundlagen der Raumakustik. Die "dB Drag Racing" Fans brauchen das für ihre
Lautstärke-Wettbewerbe im Auto.
Rechner für Raummoden in rechteckigen Räumen"

und
"
RaumModenSchalldruckOderAuslenkung.gif
In bildlichen Darstellungen von stehenden Wellen (Raummoden) zwischen
zwei Wänden wird selten angegeben, ob der Schalldruck als Druckschwankung in der Luft
oder die Auslenkung der Luftpartikel dargestellt sein soll.
Diese Klärung ist jedoch unbedingt notwendig.
Bei obiger Abbildung erkennt man den wichtigen Unterschied.
Links = Schalldruck (Bauch) entspricht rechts = Auslenkung (Knoten).

Zum Nachdenken: Die Auswirkung stehender Wellen meldet uns unser
Gehör, und der Schalldruck bewegt wirkungsvoll unsere Trommelfelle.
"
Zitat Ende."

Wenn ich in den obigen Rechner eine Kiste von 300cmx180x100cm eingebe, erhalte ich eine untere Frequenz von 95Hz.
Sollte das wirklich die tiefste Frequenz sein, die ich in einem Raum wiedergeben kann (theoretisch, ohne Druckkammereffekt),
müssen alle anderen Frequenzen unterhalb dieser von anderen Effekten erzeugt werden. In einem durchschnittlichen Fuzzi-Auto
wahrscheinlich nicht von schwingenden Blechen, eher von der Druckkammer ;-)
Ich glaube, die Unmöglichkeit ein Auto dicht zu bekommen ist der Hauptgrund, warum wir mehrere Hundert Watt in einen Subwoofer pumpen.
Wir geben uns Mühe, Gehäuse abzudichten, aber zB die blöde Lüftung bleibt.

Ich denke, was du unterhalb der (theoretischen) Raummode deines Autos misst,
stammt vom Druckkammereffekt oder allem was da so Schwingen könnte.



Cheers
der Holger
 
Sicher ist der Druckkammereffekt im Auto vorhanden, 180dB im Freien sind nicht so einfach zu generieren.
 
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