Auswahl und Anpassung von Referenzkurven

Eventuell bringt das Studium der Beschreibung der Korrelation der beiden hier diskutierten Begriffe Phasengang & Frequenzgang in Wikipedia und auch anderen Informationsquellen Erkenntniss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Phasengang

Kurz zusammengefasst:
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Frequenz- und Phasen(frequenz)gang.

Beachtet man das BiQuad bzw. IIR "IMMER" an der "Phase drehen" kann das durchaus nützlich sein bei der Arbeit an einer "Wiedergabekette".
FAZIT:
Ist ein Frequenzgang "verbogen", sollte - aus technischer Sicht - durch "linearisieren" auch der Phasen(frequenz)gang "stetiger" werden.
 
An sich ist es so, dass eine Änderung des Frequenzganges aus "natürlichen" Gründen auch immer eine Änderung der Phase nach sich zieht. Es gelten da die selben Regeln wie auch für eine analoge Schaltung, sprich, wenn z.B. eine Raummode eine Überhöhung von 12 dB verursacht, geht sie mit der gleichen Phasendrehung einher, wie es eine äquivalente analoge Schaltung täte. Im Umkehrschluss führt das dazu, dass ich diese Mode mit einem genau gegenläufigen Filter in etwa sowohl in Frequenz als auch Phase korrigieren kann. Schwierig wird es bei Überlagerungen von mehreren Einflüssen und das ist speziell im Auto der Fall. Oft genug hat man halt das Glück, etwas wie eine simple Überhöhung im Übernahmebereich mit einem IIR-Filter dann eben sowohl in Betrag als auch Phase korrigieren zu können.
 
Hier nur laienhaft dargestellt:

Das ist meine Vorstellung (ich abstrahiere jetzt von den Raummoden (die ich im Auto eher als sekundeär betrachte -> Zuhause echtes Übel)

PH1.JPG

Und Du willst mir sagen, dass es solche Zuffäle gibt

PH2.JPG


Da muß man ja Glück wie beim Lotto haben :)
 
Das ist kein Zufall, sondern ein direkter kausaler Zusammenhang ;)
 
Dein erstes Beispiel kann so in der Natur nicht vorkommen, sondern nur künstlich mit einem FIR-Filter erzeugt werden
Und Du willst mir sagen, dass es solche Zuffäle gibt

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Nein, ich will Dir sagen, dass das kein Zufall ist, sondern ein Naturgesetz.
Google mal, wie ein Kondensator funktioniert. Das ist ein recht simples Ding und da wird sonnenklar, warum und wie sich die Phase zwingend mit der Amplitude mit ändert.
 
ich glaube ich sollte das ein mal Messen und den kausalen Zusammenhang anschauen.

Bis jetzt habe ich das REW benutzt, aber das Messignal (PN) kamm immer von einer externen Quelle (iPad)
Ich nehme an, für die Phasenmessung müsste ich das Messsignal von REW selbst generieren lassen (wegen Output/Input Vergleich).
Beim letzten Umbau habe ich mir ein Klinke/Cinch Kabel zum DSP Aux gelegt, also müsste ich die Klinke an den Soundkarten Ausgang und die Mikros (wie bis jetzt) an den Eingang des Notbooks anschliessen und schon geht es los.
Das Messignal wird dann von REW generiert (Sinus Sweep?)
Habe ich etwas übersehen?

Und dann:
- ein mal Messen mit allen EQs auf 0
- ein mal Messen mit Wunsch-EQ Korrektur

Dann sehen wir, wo und wann die Phasen-Schweinereien entstehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist der Weg. Es ist allerdings schwierig aus größerer Entfernung zu messen, aber taste Dich mal ran.
Das DER Tag noch kommt, wer hätt's gedacht? ;)
 
Was verstehst Du unter "aus grosser Entfernung" - ich nehme an auf dem Fahrersitz (und nicht Nahfeld). Dort höre ich doch die Auswirkung der - wie Du es genannt hast - natürlichen Gründe und Überlagerungen für die Phasenschweinerei. Ich erwarte nicht, dass das Chassis selbst in seinem Wiedergabebereich, diese Schweinereien verursacht. Im Nahfeld würde ich nur das Chassis selbst und die Einflüsse aus dem Einbau erwischen
 
Ich sag nur, dass es die Messung/Interpretation schwierig machen könnte. Da Du ja aber gerne und viel ausprobierst, wirst Du da schon ein Feeling für entwickeln, bin mal gespannt. Viel Erfolg auf jeden Fall!
 
@MrCool:
Raummoden sind nicht uninteressant!
Da gibt es auch eine Grundregel in der Akustik:
Ein Raum sollte so gestaltet sein, das in der darüber liegenden Oktave die Anzahl gleich oder größer ist. Ansonsten nimmt das Gehör dies als weniger angenehm war.

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Ein Raum sollte so gestaltet sein, das in der darüber liegenden Oktave die Anzahl gleich oder größer ist. Ansonsten nimmt das Gehör dies als weniger angenehm war.

Den Satz versteh ich nicht?! :kopfkratz:
 
Welche Raummoden (Frequenzen) wären dann im Auto tatsächlich relevant?

Denke dran, einerseits sind die Innenabmessungen im Vergleich zu z.B. Wohnzimmer o.ä. Sehr gering (zumindest bei meinem Auto), und andererseits die Reflektionsflächen extrem unregelmässig/kaum Parallelflächen (zumindest in meinem Auto). Daher sind die Bedingungen für die Bildung von den typischen richtig ätzenden (dröhnenden) Raummoden eigentlich ungünstig
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Auto kommt meistens nur die Längsmode zum tragen, darüber fängt dann schon die Schröderfrequenz an zu wirken.
 
Doch, die längste Ausdehnung ist vom Fußraum bis zur Heckscheibe. Aber die könnte (im Cayman) wirklich kurz genug sein das der Druckkammereffekt nahtlos in die Schröderfrequenz übergeht.
 
Dein erstes Beispiel kann so in der Natur nicht vorkommen, sondern nur künstlich mit einem FIR-Filter erzeugt werden
Und Du willst mir sagen, dass es solche Zuffäle gibt

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Nein, ich will Dir sagen, dass das kein Zufall ist, sondern ein Naturgesetz.
Google mal, wie ein Kondensator funktioniert. Das ist ein recht simples Ding und da wird sonnenklar, warum und wie sich die Phase zwingend mit der Amplitude mit ändert.
Warum soll sich bei einem Kondensator die Phase mit der Amplitude ändern ?
Hier ist die Phase zw. Spannung und Strom gemeint und die ist immer 90Grad unabhängig von der Amplitude !
 
Man darf die elektrische Phase nicht mit der akustischen Phase verwechseln, auch wenn beides im Prinzip das gleiche Prinzip ist.


(ich sollte mal nen Rethorikkurs absolvieren)
 
Wenn ich einen Kondensator, eine Spule oder eine Kombination aus beidem benutze, um damit den Frequenzgang eines Lautsprechers zu beeinflussen, dreht sich doch die Phase des Ausgangssignals mit.

Und wenn es rein um das Prinzip geht, also Lehrbuchmäßig mit einem reinen Widerstand als Verbraucher, muss ich sogar die elektrische und die akustische Phase gleichsetzen, oder? Bei einem analogen EQ oder einer aktiven Weiche habe ich ja auch keinen Impedanzverlauf eines Lautsprechers mit im System.
 
Im Endeffekt ist die Phase doch nur eine Betrachtung auf zeitlicher Ebene. Und immer wenn etwas verzögert oder beschleunigt wird, wird die Phase verändert. Eine Raummode verstärkt doch nur deswegen den Schalldruck weil sie eine reflektierte Welle aufaddiert und damit wird in der zeitlichen Ebene die Phase auch mitverändert. Wenn im Frequenzgang ein Loch ist wird das Signal dort schneller ausklingen und somit auch dort an der Phase drehen.
 
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