Wie mutchen bereits geschrieben hat, mit der Zeit und Erfahrung wird jeder für sich ein einigermassen verlässliches und reproduzierbares Einmessverfahren-Verfahren entwickelt haben. Viele Wege führen nach Rom und es gibt nicht den einen einzigen richtigen. Als viel wichtiger als das eine oder das andere Verfahren halte ich das Ziel -> das man genau weis, woraufhinaus man mit hilfe des Verfahrens hinaus will -> was will man eigentlich einstellen. Um das zu verdeutlchen, habe ich ein paar Bildchen reingepastet und kleine Beschreibung zu meinem Verfahren vorbereitet.
Aber zuerst zu Ranbedingungen:
- Ich messe mit einem einfachen Mikro, senkrecht gerichtet nach oben. Das Mikro wird vom Ohr zu Ohr gewedelt.
- Als Messprogramm nutze ich PRAXIS
- Ich messe keine Impulsantwort oder LZK. Diese Einstellung setze ich als gegeben voraus (eingestellt auf Basis der Abstandsangaben oder eingestellt durch einen "profi", der das passende Messequipment hat)
- Ich messe nur den Frequenzgang mit einer Auflösung von 1/12 Oktave
- als Messsignal nutze ich Rosarauschen von der BitTen CD
- Die FW Einstellungen: Trennfrequnzen, Flanken und (gaaaanz wichtig!!!) Phase sind sinnvoll nach Grundeinmessung und genauer Prüfung nach Gehör voreingestellt
- Meine Einstellung/Einmessung zielt auf eine Bühne die haarscharf mitten über dem Tacho, direkt vor mainer Nase platziert ist
Jetzt zu dem Verfahren.
1. Zuerst entscheide ich mich welche Zielkurve möchte ich als Referenz nutzen und durch die Einmessung per DSP-Einstellungen erreichen -> sprich was ist mein "Ideal" vom Klang, das ich anstrebe. Diese Zielkurven habe ich mir durch unedliche Vergleiche mit meiner heimischen Anlage und durch viele kleine Korrekturen nach meinem Wunsch erarbeitet/erstellt.
2. Dann werden die Endstufen-Gains für die einzelnen Endstufenkanäle so eingestellt, dass ich bei einem Maximal-Ausgangpegel der Einzelnen DSP-Kanäle die voreingestellte/gewählte Referenzkurve mit den geringsten DSP eingriffen erreichen kann
Erst jetzt kommt das Finetunnnig/Feineinmessung der EQs
3. Zuerst messe ich die EQs getrennt für die linke und rechte Seite ein (ohne Subwoofer!). Dazu nutze ich zwei UNTERSCHIEDLICHE Referenzkurven für das linke und rechte Kanal.
Die linke ist etwas Tiefbassbetonter, die rechte etwas Mitten/Höhen-betonter. Der Grund dafür ist der Versuch:
A) das Akustische zentrum des Subwoofers und des rechten TT, das immer rechtslastig ist, etwas nach links zu versetzen
B) die Tonale Balance im MT/HT Bereich in die Mitte des Tachos zu setzen (ohne diese Korrektur hört sich die linke Seite heller/schriller -> Scheibenrefleksionen?). Dadurch gewinnt der Fokus -> schärfer und nicht so matschig verteilt zw. L und R.
4. Wenn das Linke und rechte Kanal eingestellt ist geht mit dem Subwoofer los. Dafür nutze ich eine dritte Referenzkurve (für die Summe aller eingeschalteten Kanäle). Dabei versuche ich (wenn möglich/ausreichend) die TT-EQs nicht mehr anzufassen und nur die Sub-EQs anzupassen.
Hier kann man meine kanalspezifischen Referenzkurven im Vergleich sehen. Sie sind im laufe der vielen, vielen Optimierungsläufe entstanden (achte auf die Nummer oben links -> das ist das 89-te Setup, das ich alleine in dem Schnappi ausprobiert/eingemessen habe. Da steckt Mordsaufwand/Arbeit dahinter ).
Wer will, kann die Kurven als .pxd oder .px2 Dateien (für PRAXIS) zu Ausprobieren haben (ich brauche eine PN mit email)