Home-Hifi DSP

Ich nehme an, Du meinst Laufzeitkorrektur.
Und wozu braucht man sie Zuhause?
Hast Du die Lautsprecherchassis in dem Wohnzimmer in unterschiedlichen Abständen vom Hörer (wie es im Auto der Fall ist) verstreut?
 
Nein, er meint eine Phasen-Korrektur.
Weil jeder Filter oder EQ an der Phase dreht.
Das ist bei aktiven Mehrwegerichen jetzt nicht sonderlich schön.
 
Ein Parametrischer EQ kann den Frequeanzgang plattbügeln, viel mehr (kontrolliert) eigentlich nicht. Ein FIR Convolver korrigiert den Ipuls und greift somit ins Zeitverhalten ein. Ist 'ne ganz andere Nummer.

Also wenn das Budget so hoch ist und Du zudem noch mit Linux umgehen kannst, kannst Du Dir sogar eine Kiste bauen, die gegen jede kommerzielle Lösung anstinken kann.

Du brauchst:
- Einen geräuschlosen PC, bietet sich Mini-ITX an.
- Eine Soundkarte, die über ALLES erhaben ist, nämlich ein RME Interface. Wird in vielen großen Studios benutzt, ist also gut genug um an der eig. Erstellung der CDs beteiligt zu sein, wird auch den Löwenanteil des Budgets verschlingen. :ugly:
- Brutefir, state of the art convolver mit tausend nützlichen Features.
- drc-fir (opensource, reine Kommandozeile, also etwas frickelig, dafür natürlich gut zum scripten)
oder
- Acourate (Kommerzielle Lösung mit GUi, kostet 350 €, soll's aber wert sein)

Mir dem Setup kannst Du beliebig skalieren, was Kanäle, Filterlängen, Samplingraten und Bittiefen angeht und wirst kaum an irgendwelche Grenzen stoßen, die ein DSP-Gerät zwangsläufig mit sich bringt. Klanglich wirst Du zumindest mit den besten gleichauf sein, im Zweifel besser, weil flexibler.

[edit] Ich hab mir die beiden Standalone-Prozessoren gerade noch mal angeguckt. Sind an sich wirklich interessante Geräte, nur würde mich persönlich stören, dass man, zumindest mit dem letztgenannten, lediglich auf einen Knopf drückt und das Ding dann etwas tolles macht. Leider erfährt man scheinbar nicht, was es macht. ich hab beim mich einfummeln in brutefir enorm viel über die Sache, meine Lautsprecher und meinen Raum gelernt. Für mich gehört das einfach dazu.
 
Bei Home-HiFi kann ich mir den Rest der Wiedergabekette und den Raum, in dem die oben genannten Vorteile/Details eine signifikante Rolle spielen, kaum vorstellen. Insbesondere unter Berücksichtigung des finanziellen Aufwands.
 
Das liegt aber nur an dir.
Gerade die kritisch grossen Räume mit rel. viel Hall danken es dir wenn du die Technik benutzt. Miss mal die Impulsantwort im grossen und im kleinen Raum mit viel und wenig Möbeln und schau dir den Impulsverlauf nach dem Direktschall an....

Ich denke dass sollte jeder mal gehört. Und viel da sind die Neupreise von irgendwelchen mittelalter Highend DSPs im CarHifi teurer. Zumal der HD2 auch nur als Platine zu erwerben ist ohne Netzteil. Da liegen die Preise bei knapp über 1000 Euro.
 
Ich möchte hier noch mal das "signifikante Rolle" unterstreichen und das Ohr und nicht die Messgeräte in Vordergrund stellen. Ich bezweifle nicht, dass es beim Messen unterschiede gibt, aber würde auch auf den alten Spruch verweisen: "wer viel misst, misst Mist.."
 
Du hörst es. Einen derartigen unterschied habe ich noch nie gehört was Einmessvorteile angeht!
Das Problem was du jetzt zu haben scheinst ist, dass dir die kompletten technischen Grundlagen und Erfahrungen fehlen was Unterschiede im Zeitverhalten ausmachen.
Ist jetzt gar nicht böse gemeint, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es dann für dich erstmal schwer zu glauben ist, was FIR Technik bewirken kann da der einzige Parameter mit dem du aktuell etwas anfangen kannst der Preis ist.

Du solltest dich, bevor du hier über die Sinnhaftigkeit auslässt, erstmal mit dem Grundlagen eines Lautsprechers auseinander setzen um zu wissen, das ein Lautsprecher von alleine schon +-30° Phasensprünge hat die ebenfalls korrigiert werden, inkl. Reflektionen und Nachhall des Hörraumes UND dem kompletten Equalizing!
Ergebniss eine extreme Dynamik und Natürlichkeit die du so nur im akustisch toten Hörraum hast und selbst da sind Chassi Phasenfehler noch nicht korrigiert.
 
Sehe ich genau so. Wie schon geschrieben, geht es hier viel um das Zeitverhalten von Abhörraumen, da kommt dann auch das beste Ohr an seine Grenzen, wenn es nur einen EQ als Einstellhilfe hat. Einen FIR-Filter kann man eben nicht "per Hand" einstellen. Da gibt es dann wirklich nix ausser Messen. Wer misst, misst nicht zwangsläufig Mist, man muss dann halt auch wirklich saubere Messungen hinkriegen. Das Ergebnis ist, je nach Hörraum, unglaublich. In meinem Raum ohne jegliche Filterung: bis zu 8 dB + in den Mitten und Dröhnbässe. Mit einem parametrischen EQ: Schon sehr nett zu hören. Mit FIR/Convolution: Unglaublich, klingt wie meine Anlage in einem gut bedämpften Raum. ist halt so.

Ich hab auch im Auto seit dem Sommer einen ButeFIR-PC am 3-Wege vollaktiv-Setup (ohne Sub, Endstufe kaputt) und hatte noch nie vorher so schönen, homogenen Klang im Auto. DAS war allerdings auch wirklich biestig, was die Einmesserei angeht, hat im Ende aber sehr gut geklappt. Leider hat sich dadurch ein großes Problem mit der Mitteltöner-Anordnung rauskristallisisert (Reflexionen -> Kammfilter), aber das wird halt bald mal behoben.
 
Golf1CabrioHorst schrieb:
Das Problem was du jetzt zu haben scheinst ist, dass dir die kompletten technischen Grundlagen und Erfahrungen fehlen was Unterschiede im Zeitverhalten ausmachen.
Ist jetzt gar nicht böse gemeint, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es dann für dich erstmal schwer zu glauben ist, was FIR Technik bewirken kann da der einzige Parameter mit dem du aktuell etwas anfangen kannst der Preis ist.

Du solltest dich, bevor du hier über die Sinnhaftigkeit auslässt, erstmal mit dem Grundlagen eines Lautsprechers auseinander setzen um zu wissen, das ein Lautsprecher von alleine schon +-30° Phasensprünge hat die ebenfalls korrigiert werden, inkl. Reflektionen und Nachhall des Hörraumes UND dem kompletten Equalizing!

Zuerst Ich nehme es auf keinen fall böse, und meine selbst auch nicht böse.
Aber zur Sache.
Ich bin der Meinung, dass Du die Probleme mit den technischen Grundlagen hast :)
Und zwar nicht durch Mangel an Wissen sondern an "zu viel" des Wissens!
Ich erlaube mir es etwas übertrieben zu bezeichnen (denk dran, keine böse Absichten). Dein technisches Wissen wird zu dominant, Du denkst nur noch an Laufzeit, Phase, Pegel,.. Du bist nur noch "gehirngesteuert".
Mich hat es ähnlich über zwanzig Jahre gequält, keine Anlage war gut genug, es gab immer etwas zum verbessern. Ich dachte nur an Jitter, Skinefekte, geraden harmonischen Verzehrungen, Solidcore, Biamping, Platteschwinger, Nachhallzeiten, Helmholtzresonatoren, Flatterechos,.. Bis ich endlich gemerkt habe, dass ich mir keine Musik mehr anhöre, sondern nur noch "Töne", die einem Referenzmuster so nah wie möglich entsprechen sollten. Dann war Schluß mit dem Hochrüsten. Die ganze Anlage und Musikraum wurde abgespeckt, auf ein paar wesentlichen guten Komponenten reduziert, die Lautsprecher penibel aufgestellt, die drei typischen Raummoden per Amarra ausgebügelt (mit oder oder Phasendreher) und ich kann wieder MUSIK geniessen. Und zwar mit den Ohren und nicht mit dem Messmikro.
Und wenn meine Ohren sagen: es klingt richtig, dann klingt es richtig, egal was das Mikro sagt!

Langer Rede kurzer Sinn - wird die Wiedergabe durch den ganzen ausgefeilten technischen Hokuspokus messbar besser? Natürlich, wird sie.
Wird aber dadurch der Spass am Musikhören deutlich gesteigert? Da habe ich meine grosse Zweifel, ob das so ist.

Man muss sich entscheiden, ist der Weg (die Anlage) das Ziel, oder ist das eigentliche Ziel (die Musik) das Ziel

BTW. Deshalb nehmen meine HighEnder-Freunde zum Einkaufen/Hörsessions ihre Frauen mit. Sie sind gegen solche "technischen Grundlagen" resistent, lassen sich von der Technik nicht beeindrucken und beurteilen das ganze nur nach Musik!
Und - zugegeben - nach Optik :)
 
Meine Anlage klingt seit drc-fir um Welten besser. Ich höre Töne nur, Wenn ich optimiere, also zu 99,5% Musik... Die optimiererei nervt mich, aber das Ergebnis ist entscheidend..
 
Hat jemand genaue Preise von dem Four Audio HD2 als Platine und eine Bezugsquelle?
 
Ich kann in die Preisliste schauen. Aber das wird erst was im nächsten Jahr. Ansonsten eine Anfrage direkt an Fouraudio. Die Größte 8 Kanal Platinenversion liegt bei ganz grob bei 1100 wenn ich mich recht erinnere aber da war noch kein Dante dabei.
 
Ich würd auf jeden Fall mal den Mini-DSP mit FIR abwarten. Der wird günstig und hat schon 'ne Oberfläche zum Einstellen an Bord.
 
Bis wann soll der kommen? Gibt es da schon Infos, technische Daten usw.?
 
Kann der Up and Downsampling? Wichtig für die Basskorrektur.
Der HD2 kann bei 96kHz Sampling 3 Hz Korrekturauflösung im Bassbereich!
 
Hab Four Audio mal angeschrieben. Gibt die Platine ja in unterschiedlichen Konfigurationen.

1 in 2 out
1 in 4 out
2 in 4 out
2 in 8 out
3 in 8 out

sowie mit und ohne Dante. Was macht das eigentlich genau?
 
Dante ist die Netzwerkfunktion um beliebig viele DSPs zu steuern und die Signale zu routen.
 
Golf1CabrioHorst schrieb:
Kann der Up and Downsampling? Wichtig für die Basskorrektur.
Der HD2 kann bei 96kHz Sampling 3 Hz Korrekturauflösung im Bassbereich!
Das verstehe ich nicht, wo kommt die Info her / wie errechnet sich das?

Aus dem drc-Manual (http://drc-fir.sourceforge.net/doc/drc.html#htoc214):
"Filter with 65536 taps gives about 0.5 Hz resolution at 44.1 kHz sample rate"
 
Zurück
Oben Unten