Das Video ist garantiert nicht gefaked.
Selbst habe ich schon mal einen 50 Meter-Ring H07V-K Leitung in 10 qmm so einem Test unterzogen mit meinem (im Avatar abgebildeten) Netzgerät. Das liefert 60 Ampère bei max. 60 Volt.
Versuchsaufbau:
Ein Ringende an die Plusklemme, das andere Ende an die Minusklemme. Strombegrenzung auf Maximum, an die Geräteklemmen ein Digitalmultimeter angeschlossen - EINSCHALTEN!
Was passiert dann? Zunächst ist das Ganze unspektakulär...60 Amp. sind für ein 10² kein großes Problem, so wird es ja auch in Hausanschlussverteilungen verlegt und ist (war es zumindest früher) mit bis zu 63 A abgesichert.
Es fällt nach dem Einschalten eine Spannung von ca. 5 Volt an der Leitung ab - passt, wenn man das in die Formel für Kappa verwurstet und 50 Meter bei 10² als gegeben nimmt... (Auf diese Weise messe ich auch Leitungen samt Steckverbindern, also mOhm-Bereich aus) Das ohmsche Gesetz hilft dabei wenn wenigst Spannung mit viel Strom Ohm gibt
...im Einschaltmoment wird also eine Verlustleistung von 5 V x 60 A in Wärme umgesetzt, das sind immerhin 300 Watt
Solange eine Leitung nicht gebündelt und nicht isoliert, frei verlegt ist, wird sie diese Verlustleistung spielend durch Abstrahlung und Konvektion los.
Wehe aber, wenn sie als eng gewickelter Ring da liegt - die Wärme kann nicht entwischen, der Ring wird außen weniger, innen aber richtig warm.
Nun hat Kupfer, wie Alu auch einen temperaturabhängigen Widerstand, je höher die Temperatur wird, desto mehr steigt der Widerstand an (Beide Metalle haben dabei den gleichen Koeffizienten, aber das Produkt aus Widerstand x Strom x Spannung = Leistung ist bei Alu immer höher, da es einen höheren spezifischen Widerstand hat, heißt - die Aluleitung wird schneller wärmer), durch die höhere Verlustleistung steigt die Temperatur, der Widerstand wird noch höher.
Ich habe dann irgendwann mit dem Spielchen aufgehört, die Leitung wollte ich ja noch benutzen.
Heute wende ich die Brutalo-Methode bei Kabeln an, wo ich einen Wackler drin vermute: Kurzschluss aufs Netzteil, Strom langsam erhöhen, wird die Leitung gleichmäßig warm ist alles okay. Wird eine Stelle heiß, oder raucht gar ab, ist schon klar, welches Stück davon in die Tonne fliegt
In der Praxis hat man bei 12 Volt das Problem, oder das Glück, dass irgendwann nicht noch mehr Spannung abfallen kann, da der Verbraucher auch noch was haben will. Der oben genannte Versuch funktioniert mit einer Konstantstromquelle in der Form. Was macht nun aber eine Schaltnetzteilendstufe, wenn man ihr zu wenig Spannung anbietet (weil ja ein Teil auf der Leitung hängenbleibt)? Sie nimmt sich dafür mehr Strom, da ja auch ein paar Volt weniger mit dafür einigen Ampère mehr wieder die geforderten Watts ergeben
Viele gefaselt...Fazit: 35 qmm Kupfer sind was anderes als 35 qmm Alu und auch 35 qmm irgendwas. Aluleitung im Auto ist ein Thema für die Zukunft, momentan birgt sie noch Risiken, da das Zeug halt unter Druck "fließt" und Quetschverbinder mit wackeln anfangen und die Oxidschicht ist auch nicht ohne.
Gruß, Jürgen